Inhalt
1. Das
Prinzip der Spekulation mit Firmen - der
"Börsengang"
2. Börsencrash Österreich 1873 und die
verheerenden sozialen Folgen durch politische
Passivität
3. Börsencrashs in den "USA" 1873, 1882,
1893 - chancenlose Indianer gegen weisse Spekulanten
4. Die Hölle der Börse: Elend und Kriege
zugunsten der Börsenkurse und der Bilanzen
Quellen
über die
patriarchale Börsen-Mafia und die Verschuldung der
Gesellschaft in Österreich nach dem Börsencrash in
Wien im Juni 1873:
-- Dr. Heinrich Schnee: Georg Ritter von Schönerer:
Ein Kämpfer für Alldeutschland. Sudetendeutscher
Verlag Franz Kraus, Reichenberg, Sudetenland, 1941
-- Elmar Vinibert von Rudolf (recte: Rudolf von
Emayer-Vertenbrugg): Georg Ritter von Schönerer. Der
Vater des politischen Antisemitismus. Von einem, der
ihn selbst erlebt hat. Verlag Franz Eher Nachfolger,
München 1942
über die patriarchale Börsen-Mafia und die
Börsenkrisen in den "USA": Börsencrashs Sept 1873,
Sommer 1882, Mai 1893:
Hans Ulrich Wehler: Der Aufstieg des amerikanischen
Imperialismus. Vandenhoeck & Ruprecht,
Göttingen, 1974/1987.
Die Schlussfolgerung aus diesen Geschehnissen ist,
dass man Unglück nicht mit Antisemitismus oder
Imperialismus lösen kann, sondern dass das
Staatssystem menschlicher gestaltet werden muss. Dies
ist bis heute mit den Sozialwerken in Mitteleuropa zum
Teil geschehen, aber die Globalisierung bewirkt
wiederum dieselben Katastrophen wie in der zweiten
Hälfte des 19. Jh. Ganze Bevölkerungen verlieren durch
das globale Börsendenken ihr Einkommen und haben keine
Chance. Und genau auf dieselbe Weise haben die Weissen
die Ureinwohner und Primärnationen in Nord-"Amerika"
vernichtet, und die Ureinwohner werden bis heute auch
in anderen Regionen weiter vernichtet. Der Mittelweg
zwischen Kapitalismus und Kommunismus ist bis heute
nicht gefunden. Wir haben einen Hungertoten pro
Sekunde...
Michael Palomino 2006 / 2018
Börsen-Newsletter
-- Martin Zimmel
1. Das Prinzip der
Spekulation mit Firmen - der "Börsengang"
Wenn der Vorstand einer
Firma glaubt, eine Firma sei so viel wert, dass es eine
Kundschaft gäbe, die Papiere kauft, wo drauf steht, dass
dieses Blatt Papier so und so viele Euros,
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Börsenkurse einer
Schüleraktienge-sellschaft: Schon die
Jugendlichen werden heute mit dem
Börsendenken indoktriniert ... die Umwelt
und die Naturmedizin kommen an der Börse
gar nicht vor (!!!) [2]
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Dollars, Franken etc. wert
sei, so ist dies die Vorbereitung zu einer Abhängigkeit
von Spekulanten. Diese Papiere können in einem Haus
namens "Börse" an die Kundschaft verkauft werden, die
sich "Börsianer" oder Börsenpapierbesitzer nennen und tagein tagaus nur Zeitungen
lesen, Werte von Börsenpapieren begutachten und den
konkurrierenden Spekulanten nebendran argwöhnisch im
Auge behalten. Dies ist "Arbeit", die tägliche panische
Arbeit mit den Firmenpapieren. Von diesen verschiedenen
Papieren ist die "Aktie" das häufigste Papier, jedoch
existieren je nach Bedingungen viele verschiedene
Papiere wie "Optionen", "Obligationen" etc.
Ein "Börsengang" hat für die Firma den Vorteil, dass für
einen kurzen Moment eine grosse Menge Geld in die Kassen
der Firma gespült wird. Längerfristig können die
Geschäfte der Firma bei weitsichtiger Planung und
ehrlichem Management sehr gut laufen und der Wert der
Papiere so gesteigert werden. Es ist aber auch das
Gegenteil möglich, nämlich dann, wenn die Planungen nur
kurzfristig erfolgen oder das Management sich zu hohe
Löhne gönnt oder die Bilanzen manipuliert.
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Geldgier: Wenn
sich Manager zu hohe Löhne gönnen, kann die
ganze Firma Pleite gehen... [3]
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Börsengänge beinhalten
generell noch das zusätzliche Risiko, dass sie der
Entwicklung des wirtschaftlichen Gesamtumfeldes
unterworfen sind, so dass ein Wertpapier ohne
Verschulden der Firma entwertet werden kann. Wenn das passiert, erlebt die
Wirtschaft entweder einen Schwächeanfall einer ganzen
Industriesparte oder einen Börsencrash. Jeden Freitag
vor dem Wochenende sind die weltweiten Börsen eher in
Verkaufsstimmung,
weil das Wochenende bevorsteht, an dem nicht gehandelt
werden kann. Am Freitag sinkt also meist der Wert der
ganzen Börse leicht, und somit ist die Gefahr eines
Börsencrash am Freitag ("Schwarzer Freitag") am
grössten. Wer schlau sein will, verkauft also jeweils am
Donnerstag. Aber von dieser Grundregel gibt es viele
unkontrollierbare Ausnahmen. Eben: Die Börse ist
unkontrollierbar, eine Lotterie...
Börsencrashs und Arbeitslosigkeit - der Kommunismus
lacht - Spekulationswellen durch neue Produkte
Um die negativen Auswirkungen der Spekulationsarbeit und
des Kapitalverlusts zu vermeiden, gab es in den
kommunistischen Staaten keine Börse. Die kommunistischen
Staaten gingen dafür an der Planwirtschaft zugrunde. Bei
jedem Crash oder bei jeder Börsenkrise lachten aber die
kommunistischen Regimes und prahlten mit ihrer
"Stabilität" der Wirtschaft, die oft aber nur darin
bestand, Menschen an Arbeitsplätze zu karren, wo es
mangels Strom nur 3-4 Stunden täglich Arbeit gab und der
Rest der Arbeitszeit "abgesessen" wurde. Die mangelnde
Konkurrenz liess die Wirtschaftskraft der
kommunistischen Staaten durch Desorganisation und
Korruption erlahmen.
Physikalisch heisst das einfachste Gesetz: Druck gleich
Gegendruck. Was das Börsenleben betrifft, kann das
einfachste Gesetz lauten: Der zu hoch spekulierte Wert
wird früher oder später fallen. Der Konkurrenzdruck der
"freien Wirtschaft" erzeugt nicht nur eine sich
konkurrenzierende Effizienz, sondern
bei technischen Neuerungen regelmässig eine
Spekulationswelle, die grosse Teile der Bevölkerung
erfasst und in den Börsenkursen ihren Ausdruck findet -
durch falsche Euphorie in den NWO-Medien.
Beispiele
von Spekulationswellen an den Börsen durch
Neuerungen
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Logo mit
Dampflokomotive: Der Eisenbahnbau im 19.Jh.
löste weltweit eine Spekulationswelle nach
der anderen aus... [4]
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Dampfschiff
Nashville der "USA" 1862: Die Dampfschiffe
im 19. Jh. lösten weltweit eine
Spekulationswelle nach der anderen aus, und
Kriege und "Aussenhandel" auf See wurden
berechenbarer... [5]
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Die
Windows-Technologie löste eine neue
Spekulationswelle an der Börse aus... [6]
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Während einer solchen Spekulationswelle in Papieren
sinkt regelmässig der Goldpreis, weil sich ganze
Bevölkerungsschichten und die meisten "institutionellen
Anleger" wie Banken und Versicherungen auf den Wert der
Papiere verlassen. Der Wert von Papieren ist dabei der
völligen Willkür der "Stimmung an der Börse"
unterworfen. Für jede Kursbewegung können die
"Börsenanalysten" eine Begründung herzaubern, wie "Sell
on good news" ("Verkaufen bei guten Nachrichten"), oder
gewisse gute oder schlechte Daten seien im Kurs bereits
"eingepreist" gewesen. Zudem spielen die Kursverläufe
auch noch eine Rolle wie die Formationen von schiefem W
oder schiefem M. Es gibt somit genügend Faktoren, die
bewirken, dass ein Spekulant (im Fachjargon seriös
"Anleger" oder "Investor" genannt) Geld verliert. Flaut
dagegen eine grosse Spekulationswelle ab, so verlieren
100.000e von Menschen in den "zivilisierten" Staaten
einen grossen Teil ihres Geldes, weil ganze
Spekulationsblasen in sich zusammenfallen. So stellt
sich die Frage: Ist das noch "zivilisiertes" Leben oder
nicht? Die Antwort lautet: Nein, es ist die Hölle, denn
Zahlen werden wichtiger als Mitmenschen, Familie, Umwelt
und Naturmedizin.
Die menschenverachtenden Mechanismen von Börseneuphorie
und Börsencrash seien an dieser Stelle an den Beispielen
Österreich und "USA" aufgezeigt.
2. Börsencrash Österreich 1873 und die verheerenden
sozialen Folgen durch politische Passivität
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Die Börse in Wien:
Börsengebäude sehen oft wie Konzertgebäude
aus. Das Spiel mit den Menschen geht in
"heiligen Hallen" vor sich... [7]
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Nach einer
überrissenen Spekulation vor allem aufgrund der neuen
Wirtschaftsperspektiven durch den Bau neuer
Eisenbahnverbindungen in Europa ("Gründerzeit") kam es
in Wien am Freitag, den 9.Mai 1873, zum
Börsenzusammenbruch. Die halbe Bevölkerung war der
Propaganda der Firmen (mit falschen Bilanzen), der
Medien und der Börse gefolgt und hatte ihre Gelder in
der Spekulationsblase angelegt. Hunderte begingen
Selbstmord, 10.000e Existenzen wurden vernichtet. In
Österreich begann ein Schimpfgetöse u.a. gegen
jüdische Bankiers und gegen jüdische
Industrielle (Rothschild u.a.). Gewinner des
Börsencrashs sind nach Rudolf
"die Börsianer, die korrupten jüdischen
Börsianer, die Abgeordneten, die Herrenhausmitglieder,
die Aristokraten, die Erzherzoge, die sich alle am
Volk bereicherten." (Rudolf , S.27)
Das gemäss der damaligen rechten
Propaganda mit drei "Vollblutjuden" (dies war ein
gängiger Ausdruck der rechten Propaganda) besetzte
Ministerium der Wiener Regierung beschwichtigte, und
der jüdische Justizminister Glaser untersagte den
Staatsanwaltschaften ausdrücklich, gegen "die
Betrüger" (die Propaganda der Medien und der Börse)
vorzugehen oder zu klagen (Rudolf , S.27).
Gleichzeitig zum Crash an der provisorischen Wiener
Börse am Schottenring herrschte in Wien die
"Weltausstellung", wo die Reichen ihre neuen Produkte
ausstellten ... - [das war einfach nur pervers]
(http://www.stadtbibliothek.wien.at)
Durch den Börsencrash und die
Nicht-Bewältigung der folgenden Armut in der
Bevölkerung entwickelte sich ein instinktiver Hass der
deutsch-österreichischen Bevölkerung
gegen das (Banken-)"Judentum" in Wien und eine
instinktive Ablehnung des "jüdischen Wesens" durch das
deutsche "gesunde, bodenständige Volk" (so die
Propaganda). Die Frage, wer denn nun für wen arbeite,
und ob Börsenspekulation und Betrug durch
Bilanzfälschung oder Präsentation falscher
Firmenperspektiven "Arbeit" sei, war durchaus
berechtigt. Sogar ein liberaler Kommentar hatte
antisemitische Tendenzen, wenn der erzliberale
Feuilletonist Ferdinand Kürnberger schrieb: "Nie hat
ein schöneres Gewitter eine verpestete Luft
gereinigt." (Schnee, S.25)
Dass
durchaus nur ein minimer Teil der jüdischen
Bevölkerung zu den Gewinnern des Börsencrash gehörte,
liessen die Propagandisten in Österreich
gefliessentlich unerwähnt. Dass eventuell auch
jüdische Ladenbesitzer oder andere Juden zu den
Verlierern des Crash gehörten, durfte gar nicht erst
gedacht werden. Die Staatsregierung in Wien stellte
für die Banksanierungen nach dem Crash
80 Millionen Gulden zur Verfügung, um so rasch
wie möglich den "Korruptionssumpf durch die
Judenclique vergessen zu machen". Dem Grossteil der
Bevölkerung aber, der durch Unerfahrenheit an der
Spekulation mitgewirkt hatte und ganze Vermögen
verloren hatte, wurde keine Hilfe zuteil (Rudolf, S.27).
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Rechtspopulist Georg Ritter
von Schönerer aus dem Waldviertel [8]
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Als
Seelentröster witterten nun antisemitische Hetzer in
Deutsch-Österreich ihre Chance. Aus dem Waldviertel in
Niederösterreich wurde der Antisemit Georg Schönerer
in den Reichsrat entsandt und als "einziger nationaler
Führer Österreichs" bezeichnet. Das
Motto Schönerers lautete: Die ehrliche Arbeit soll dem
mobilen Kapital und der Herrschaft der "semitischen
Phrase" entgegengestellt werden. 100.000e von
Deutschösterreichern priesen und ehrten ihn "wie einen
Erlöser aus tiefster Not, wie einen Erwecker zum
besseren Leben". Die
Gegner Schönerers verlachten, schmähten, verleumdeten
und verfolgten ihn. Gleichzeitig wurde er mit
Schmeicheleien und Versprechungen geködert. Schönerer jedoch blieb sich
selber treu. Er ging seinen geraden Weg, denn er sah
den Staat Österreich seinem selbst geschaufelten
Börsen-Grab entgegenwanken (Rudolf, S.27-28).
[Dieses Börsen-Grab gilt im Zeitalter der Globalisierung
für die ganze Welt, und es wird immer tiefer. Die
Globalisierung wird sich selbst ins Grab begeben...].
In Deutsch-Österreich bewirkte
der Börsencrash von 1873 in der Bevölkerung einen Hass
gegen Banken und Regierung sowie eine Hetze gegen Juden.
Die Reichen wurden reicher, die Armen noch ärmer. Um die
Jahrhundertwende gründeten sich sodann im österreichisch
regierten Sudetenland die ersten Arbeiterparteien. Der
Staat nahm seine Verantwortung nicht wahr. Stattdessen
sollte die fehlende Gerechtigkeit "ausgesessen" werden.
Schönerers Schriften und seine Propaganda aber wirkten
nach seinem Tod 1922 bis in die 1930-er Jahre, so dass
sich Hitlers Regime einer starken Stütze für
"Grossdeutschland" sicher sein konnte.
Der Börsencrash in Wien von 1873 ist somit ein grosses
Beispiel für die Produktion von Armut im Land und den
Zustrom der orientierungslosen Bevölkerung zu einseitig
populistisch-rechtsgerichteten Parteien. Hätte die
österreichische Regierung in Wien 1873 nicht derart
einseitig zugunsten des Kapitals gehandelt (exponiert
durch einen jüdischen Justizminister), wäre der
antisemitischen Bewegung in Österreich unter Schönerer
ein grosser Teil des Bodens entzogen worden. Die rechte
Propaganda liess die vielen Juden, die am Börsencrash
ebenfalls verarmten, gezielt unerwähnt...
3. Börsencrashs in den "USA" 1873, 1882, 1893 -
chancenlose Indianer gegen weisse Spekulanten
Nach dem Sezessionskrieg nach 1865 war in den
weiss beherrschten "USA" ein Investitionsfieber
ausgebrochen. Die Dampfschiffe und die Dampfeisenbahnen
hatten im Bürgerkrieg um die Sklaverei zwischen
Nordstaaten (Sklaverei-Gegner) und den Südstaaten
(Sklaverei-Befürworter) bewiesen, wie "effizient" man
nun Kriege mit diesen technischen "Hilfsmitteln" führen
konnte.
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Eine
Lokomotive der ersten Generation der
Pacific Railway / Pazifik-Eisenbahn. Die
Aussicht auf Eisenbahnverbindungen
zwischen Ost- und Westküste trieben die
Spekulationen in die Höhe. Nach Indianern
fragte niemand... [9]
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Der Eisenbahnausbau, der
Kanalbau und der Strassenbau wurden gefördert, und der
Aussenhandel durch Getreideexporte bestimmt. Das System
hatte aber einen grossen Nachteil, denn je mehr Getreide
produziert wurde, desto eher sank der Preis, und desto
eher begannen die Farmer gegen den Staat zu
protestieren, dass dieser das Getreide zu garantiertem
Preis abnehmen und aussenpolitisch auf die Abschaffung
der europäischen Schutzzölle drängen sollte (Wehler, S.22-23).
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Illustration:
Demonstration von Arbeitslosen in New York
13.1.1874, von der Polizei niedergeknüppelt
mit dem pauschalen Vorwurf des
Kommunismus... [10]
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Der Börsencrash war also
vorprogrammiert. Der Börsenzusammenbruch in Wien im Juni
1873 war der Auslöser für denjenigen in New York im
September desselben Jahres. Die nachfolgende schwere
Depression dauerte in den "USA" bis 1879 (Wehler, S.24). Die
"US"-Landwirtschaftspreise sanken 1873 um 30% gegenüber
den Preisen von 1870 (Wehler,
S.21-22).
Von 1873-1878 wurden über 50% der Hochöfen stillgelegt,
die vor allem der Eisenbahnschienenproduktion dienten (Wehler, S.27). Demonstrationen von
Arbeitslosen in New York wurden 1873-1874 von der
Polizei niedergeknüppelt mit dem Vorwurf, Kommunisten
hätten die Hand im Spiel (Wehler, S.38). Gleichzeitig erweiterte sich der leere
Frachtraum der Dampfschifffahrt, so dass die Frachtsätze
im Transatlantikverkehr 1873-1894 um 80% sanken (Wehler, S.21).
1874 waren gemäss unbestätigten Angaben
in New York 1/4, 1874/75 1/3 aller Arbeiter
arbeitslos. Die Zahl der Arbeitslosen in den ganzen
"USA" wurde auf 0,5 bis 3 Mio. geschätzt (Wehler, S.25). Die Politik beklagte den
Rückgang in der Verkehrspolitik und die Fremdbestimmung
der Landwirtschaftspreise durch den Export (Wehler, S.22). Gleichzeitig brach Mitte der
1870-er Jahre in Europa die west- und mitteleuropäische
Weizenproduktion wegen des "amerikanischen"
Billigweizens zusammen (Wehler, S.21).
Weizenernte in Northcote 1875. Es herrscht
"Weizenkrieg" zwischen den "USA" und Europa... [11]
Beispiel Red River
Valley (Tal des Roten Flusses): Die Städter erhalten
das Land von Ureinwohnern (!), um Verluste
auszugleichen
Die Investoren säten im Tal des Roten Flusses Weizen in
grossem Stil. Ihre "Bonanza-Farmen" umfassten 1000e
Acres und wurden durch grosse Arbeitergruppen mit den
neuesten Maschinen geerntet.
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Cyrus
McCormick, Erfinder von Erntemaschinen
und Hetzer gegen erfundene
Kommunisten. Menschen sind für ihn
"Arbeitermasse" ... [12]
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Eisenbahnkönig
Jay Gold sieht in der Arbeiterpartei
den Anfang einer sozialen Bewegung
[13] |
Nach dem Börsencrash von 1873 wurde der Weiterbau der
Nord-Pazifik-Eisenbahn ins Tal des Roten Flusses
unterbrochen. Statt die Investoren im Osten der "USA"
auszubezahlen, erlaubte das bankrotte Unternehmen seinen
Investoren, ihre Anteilscheine in Land umzutauschen [das
von den Ureinwohnern geraubt wurde!]. So wurde eine grosse
Anzahl städtischer Investoren plötzlich Besitzer von
1000en Acres Land (nicht so wie die Siedler, die erst 5
Jahre auf dem Land leben mussten, um 160 Acres zu
erhalten). Die neuen Besitzer machten aus dem Land
kommerzielle Grossfarmen, betrieben von Managern mit
Billiglohnarbeitern und mit teuren Maschinen.
(http://events.mnhs.org/timepieces/EventDetail.cfm?EventID=319)
[Der systematische Landraub an den Ureinwohnern
Nach den Ureinwohnern und Primärnationen wird nicht
gefragt. Die kriminellen Weissen mit ihrer kriminellen
Börse rauben einfach ihr Land und bezeichnen es als
"freies Siedlungsland", z.B. um "Börsenverluste"
auszugleichen!]
Die durch die unvernünftige Spekulation und den
Börsencrash hervorgerufene Armut liess 1876 in
Philadelphia die "Workingmen's Party" entstehen (Wehler, S.25). Grossindustrielle wie Cyrus
McCormick machten nun systematisch immer wieder
Propaganda, "die Kommunisten kämen". So stiftete er
vorbeugend eine neue Ausrüstung für die Miliz in
Illinois. "Eisenbahnkönig" Jay Gould dagegen sah die
Anfänge einer "sozialen Bewegung" (Wehler, S.38). Im selben Jahr wurde die
"Workingmen's Party" in eine "Socialist Labor Party"
umstrukturiert (Wehler,
S.25), und
Streiks in den "USA" erschütterten tief das Sicherheitsgefühl des
Besitzbürgertums (Wehler, S.27).
Immer schlechtere Lebensumstände für die Arbeiter -
Eisenbahnerstreiks bis zum militärischen Massaker in
Pittsburgh 1877
Die Eisenbahngesellschaften mussten für ihre
"Erfolgsrechnung" den Gürtel enger schnallen. Sie dünnten
den Fahrplan aus, legten Arbeiten zusammen, und - wie
viele andere Industrien dieser Zeit - kürzten sie die
Löhne. Bis zum Sommer 1877 waren mindestens 3 Millionen
(weisse) "Amerikaner" arbeitslos, geschätzt waren dies 25%
der nationalen Arbeitskraft. Sie alle suchten Arbeit. Im
Mai 1877 verfügte die Pennsilvania Eisenbahngesellschaft
die zweite Lohnkürzung um 10% innert zweier Jahre.
Einige Wochen später kürzten auch die Baltimore und die
Ohio Eisenbahn die Arbeitergehälter um 10%, also um mehr
als einen Dollar pro Tag. Auch den Angestellten wurden
ähnliche Kürzungen auferlegt. Dies war zu viel für die
Eisenbahnarbeiter der Baltimore und Ohio
Eisenbahngesellschaft. Es war die zweite 10%-Lohnkürzung
in einem Jahr. Gleichzeitig wurde die Auszahlung einer
10%-Dividende für die kapitalistischen Aktionäre
angekündigt. Dies war Anlass für den folgenden
Eisenbahnerstreik, der in Baltimore und Ohio mit der
Blockade des Schienenverkehrs und mit Entsendung von
Bundestruppen begann und dann im Juli 1877 auch nach
Pittsburgh überschwappte. Zum Teil standen die lokalen
Truppen auf der Seite der Arbeiter.
(http://www.explorepahistory.com/hmarker.php?markerId=652)
Im Juli 1877 kam es so zum
ersten nationalen Eisenbahnerstreik. "US"-Präsident
Rutherford Hayes liess den Streik mit Bundestruppen und
Milizen bekämpfen und zusammenschiessen, so dass in
Pittsburgh 55 Tote und 100 Verletzte zu beklagen waren.
Hayes erwies sich als kapitalistischer
"Killerpräsident". Die "Kommunistenfurcht" der
Machtelite des Kapitals wurde immer stärker (Wehler, S.25).
Die Vorkommnisse prägten sich als "Eisenbahnmassaker"
ins historische Bewusstsein ein.
(http://www.explorepahistory.com/hmarker.php?markerId=652)
Mit dem Vorwurf des Kommunismus wurde pauschal jeder
Widerstand bekämpft...
Nach diesem Vorkommnis begann die "US"-Aussenpolitik
Schritte zur Stärkung der "USA" im Ausland zu
unternehmen und liess unter Aussenminister William M. Evarts ihr Konsularwesen ausbauen, um
den Aussenhandel fördern zu können. England und
Deutschland unternahmen gleichzeitig dieselben
Massnahmen. Erst Ende 1877 stimmte die "US"-Regierung
einheitlich dem Aussenhandel zu. Aussenminister Evarts,
ein Freund von New Yorker Exportfirmen und Reedereien,
hatte sein Rezept zum Abbau der Weizenüberschüsse
durchgesetzt (Wehler, S.26). Henry Georges Traktat "Progress
and Poverty" von 1877 [oder 1879?] ("Fortschritt und
Armut") mit der Illustration der kapitalistischen
Kreisläufe und dem Appell gegen die Arbeitslosigkeit
wurde gleichzeitig zum Bestseller (Wehler, S.26).
"US"-Aussenminister William M.
Evarts, setzt sein Rezept zum Abbau der
Weizenüberschüsse durch [18]
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Henry George, Portrait, Verfasser von
"Progress and Poverty" [19]
|
Progress
and Poverty,
Buchdeckel [20]
|
Der Börsencrash und die Massenarmut in den "USA" liessen
aber auch andere Rezepte der Krisenbewältigung
hervorspriessen. "Ökonom" David Wells behauptete z.B. im
selben Jahr 1877:
"Unser Haus ist, gemessen an der Produktionskraft, zu
klein für seine Bewohner geworden."
Er forderte neben der Exportsteigerung einen Zollverein
mit "Kanada" sowie den "Anschluss" "Kanadas", wenn nötig
mit Gewalt. Staatssekretär F.W.Seward im State
Department äusserte dieselben Forderungen (Wehler, S.26).
Weitere Eroberungspläne waren im Umlauf. 1878 vermutete
Comodore Shufeldt in Korea den "grossen wirtschaftlichen
Preis der Welt" (Wehler, S.26). Aussenminister Evarts
forderte im gleichen Jahr Staatshilfen für den Export,
um mit den anderen Industrieländern gleichzuziehen (Wehler, S.26-27). Schliesslich waren die
perspektivlosen Weizen-Farmer mit ihren mächtigen
Vertretern bereit, die Handelsbeziehungen der englischen
Weltherrschaft anzugreifen und unterstützen
mit der "Pressure Group" den Bau der neuen
"US"-Kriegsflotte (die Bewegung des "Navalismus"). Sie unterstützten eine panamerikanische
Politik, unterstützen den Ausbau des Konsulatswesens,
und sie forderten ein eigenes
Landwirtschaftsministerium (Wehler, S.23).
1879: Neuer Börsencrash und neue Bankrottwelle in
den "USA" - neues Wachstum wegen schlechten Ernten in
Europa
Zwischen 1878 und 1880 konnten die Weizenexporte
verdreifacht werden (Wehler, S.27),
wogegen im
Frühling 1879 eine neue Depression den
Eckler-Handelsindex um 32% stürzen liess, die
Grosshandelspreise um 30%, die
Börsencrash-Panik
in New York 1879 an der Wall Street
[21]
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Einzelhandelspreise um 20%,
und die Eisenbahnaktien um 60%, die Clearing-Zahlen der
N.Y.-Banken um 40% und die Roheisenpreise um über 80%.
Die Entwertung von Wertpapieren, z.B. allein bei den
Eisenbahnobligationen, betrug 790 Mio. $, begleitet von
einer neuen Bankrottwelle (Wehler, S.25).
Ab April 1879 befand sich die "US"-Konjunktur wieder im
Steigen, aber nur in engen Grenzen und aufgrund des Baus
neuer Eisenbahnlinien sowie der Zulieferer und der
Eisen- und Stahlindustrie. Diese wenigen positiven Daten
lösten gleich wieder eine neue Spekulationswelle aus (Wehler, S.27). Gleichzeitig erklärte
"US"-Präsident Chadbourne, dass dauerhaftes Wachstum nur
mit Erfolgen im Export zu schaffen sei (Wehler, S.26). Wetterkatastrophen in
Mitteleuropa halfen 1879 dem "US"-Sozialprodukt mit
Weizenexporten (Wehler, S.27). Agrarexporte machten 1879 78%
des "US"-Gesamtexports aus. Die
Landwirtschafts-Exportstatistiken der "USA" 1879-1881
waren "sensationell" (Wehler, S.22), was zu einer
entsprechenden neuen Euphorie und Blindheit gegenüber
den Realitäten führte.
"US"-Aussenminister Evarts bläst zum Angriff auf
die englische Handelsdominanz - Ende der "Frontier"
Die "US"-Landwirtschaft blieb auf dem Schwerpunkt der
Monokultur der Weizenproduktion. Die Regierung verfügte
1880 ein Marinebüdget von 13,5 Mio. $, was 5% des
Bundesetats entsprach (Wehler, S.23). Aussenminister Evarts machte
gleichzeitig Werbung für den Krieg gegen die englische
Weltherrschaft, indem er behauptete:
"Wir werden durch den unwiderstehlichen Druck unserer
inneren Entwicklung nach aussen gedrängt."
Evarts torpedierte damit die liberale
Enthaltsamkeitsidee. Er machte nun das pure Gegenteil:
Er liess zur Annexionspolitik rüsten, um in Asien,
Afrika und Latein-"Amerika" erst die "Kriegsflagge" und
dann die "gewinnbringende Handelsflagge" zu zeigen (Wehler, S.26). Evarts konnte auf die drei
grossen Interessengruppen zählen, die sich von
Annexionen "Gewinn" und "Wachstum" versprachen:
1. Farmer, Rancher, Obstpflanzer, die die
sozioökonomische und politisch-strategische Bedeutung
gesicherter Ausfuhr formulierten
2. Kaufleute und Reeder, die bis in die 1880-er Jahre im
Zusammenspiel mit den landwirtschaftlichen Produzenten
standen
3. Industrielle und Bankiers (Wehler, S.20).
Gleichzeitig ging in den 1880-er Jahren das "freie
Siedlungsland" an
der "Frontier" [die
geraubten Ländereien der Ureinwohner und Primärnationen]
zur Neige. Der weisse Mann war daran, den letzten
Indianerstämmen ihre Territorien zu rauben [u.a. in der
Region des heutigen Seattle], womit dieser
Kriegsschauplatz durch einen anderen ersetzt werden
musste, um "Wachstum" zu garantieren (Wehler, S.34).
[Es musste eine neue
"Frontier" her, um das "Wesen" des "amerikanischen",
weissen, kämpfenden Rassisten weiter am Leben zu
erhalten].
Der neue weisse
"US"-Imperialismus musste ideologisch untermauert
werden. Den "USA" mit ihrer weiss-rassistischen Justiz
wurde eine "offenbare Bestimmung" zugesprochen, so z.B.
durch den Journalisten William Allen White (Wehler, S.13), der vom "angelsächsischen
'Manifest Destiny' der Welteroberung [...] für das
auserwählte Volk" spricht [ein 1845 von John O'Sullivan
entworfenes Expansionskonzept, das nun für die ganze
Welt gelten sollte].
Autor und
Illustration des angeblichen "Manifest
Destiny" der "USA" mit weiss-rassistischer
Justiz
|
John Gast (ca. 1872): "Der
Fortschritt Amerikas" mit einem "Manifest
Destiny": Die Figur Columbia zieht
westwärts, vertreibt Tiere und Ureinwohner
(Primärnationen, "Indianer") und zieht den
Telegraphendraht, neue weisse "Siedler"
kommen in Planwagen, sowie Eisenbahnen und
Postkutschen ... [22]
|
John
O'Sullivan, Verfasser des "Manifest Destiny"
[23]
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Albert Jeremiah Beveridge: Die
"USA" soll für die "Erlösung der Welt"
sorgen... [24]
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Der Jungpolitiker
Albert Beveridge postulierte derweil eine
weiss-"amerikanische" Trinität:
"Wohlstand,
Suprematie, Imperium", eine neue "imperiale
Republik", wo "das neue Eden für die
Wiedergeburt der Menschheit" entstehe, mit
einer ersten Phase des "Profits", sodann mit
einer zweiten Phase der "Erlösung der Welt"
durch (Weiss-)"Amerikanisierung" (Wehler, S.14).
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Die
Bonanza-Grossfarmen setzen sich durch - monatliche
Konsulatsberichte für den Aussenhandel eingeführt und
wieder abgeschafft - Eisenbahnbau - Weizenexport dank
Wetterpech in Europa
Grossfarmen produzierten ihren Weizen gleichzeitig immer rationeller und billiger
("Bonanza"-Grossfarmen), so dass kleine Farmen den
"Bonanza"-Grossfarmen hoffnungslos unterlegen waren (Wehler, S.35). Erst im Oktober 1880 konnte
Aussenminister Evarts monatliche Konsulatsberichte an
interessierte Wirtschaftskreise durchsetzen, die das
öffentliche Bewusstsein für den Aussenhandel schärften (Wehler, S.27). Missernten in Europa
verhalfen den weiss-"amerikanischen" Farmern zum Erfolg.
83% der Exporte waren Agrarexporte (Wehler, S.22). Mit aller Kraft wurde von
privaten Investoren der Ausbau des Eisenbahnnetzes
vorangetrieben (Wehler, S.27).
[Das Eisenbahnnetz in den "USA" wurde so angelegt, dass
es den Bedürfnissen der Kolonial-Rassisten und der
weiss-rassistischen Farmer gerecht wurde, und nicht der
Gesamtbevölkerung. Deswegen ist keine Eisenbahnlinie an
der Südküste entlang vorhanden, sondern nur Bahnlinien
zu den zentralen Marktplätzen. Und natürlich wurden die
Ureinwohner und Primärnationen nie gefragt, und deswegen
gab es Widerstand und Angriffe und Überfälle auf
Züge...]
Die wirtschaftlichen Verhältnisse in den "USA" blieben
1881 in etwa gleich (Wehler, S.20), jedoch
schaffte die Regierung die statistischen Jahresberichte
über den Aussenhandel aus Kostengründen wieder ab, so
dass systematische Informationen wiederum unerreichbar
blieben (Wehler, S.36-37). Ökonom David Wells warnte im
März 1881 aber vor einer neuen Depression, weil die neue
Konjunktur hauptsächlich auf europäischen Missernten
beruhte (Wehler, S.27). Noch einmal wurden die
Schienenwege ausgebaut (Wehler, S.21),
ein
Spitzenwert an Eisen und Stahl produziert (Wehler, S.27) und Europa erlebte erneut eine
Missernte mit schweren sozialen Folgen (Wehler, S.22).
[Und die Ureinwohner werden nicht gefragt, und die
weiss-rassistische Börsenspekulation ist stärker als
jeglicher Vertrag mit den Ureinwohnern... Die
Eisenbahnbauer waren nicht schwarze Sklaven, sondern
Chinesen, die aus China Drogen für die Oberschicht der
"USA" mitbrachten, die man dann mit grossen Profiten
verkaufen konnte - siehe das Buch "Das Komitee der 300"
von John Coleman].
Überkapazitäten wegen guten Wetters in Europa -
Börsencrash Sommer 1882 - Depression bis 1885 -
Streiks und neue "Kommunistenangst" - neue
"US"-Imperialismusideologien im Stil des Nazitums
Die Wachstums-Euphorie wich der Realität im Jahr 1882.
Enttäuschende Agrarexporte liessen die Industrieexporte
wichtig erscheinen. Überkapazitäten bei Eisen- und Stahl
wurden abgebaut (Wehler, S.27). Der neue Börsencrash folgte
im Sommer 1882. Der neue Zusammenbruch, der bis Mai 1885
anhielt, hatte in der Elite eine enorme
krisenpsychologische Wirkung und verstärkte z.T. die
Depressionstendenzen der 1870-er Jahre. Die
Öffentlichkeit wurde für Wirtschaftskrisen weiter
sensibilisiert (Wehler, S.27).
Statt aber am kapitalistischen Spekulationssystem etwas
zu ändern, ässerten die reichen und rassistischen
Regierenden in den "USA" nun schon wieder die
"Kommunistenangst", so z.B. Jeremiah
Rusk, Gouverneur von Wisconsin, der die "Rote Flagge der
Anarchie" aufgehen sah, oder der Abgeordnete [Julius C.]
Burrows aus Michigan, der angesichts einer Million
Streikender bereits befürchtete, dass "die blutige Hand
des Kommunisten die Kehle des Kapitals" umklammern
würde, oder Präsident Cleveland, der den "Kommunismus
der unterdrückten Armut" verurteilte, der "in wüster
Unordnung gegen die Zitadelle der Ordnung anstürmt." (Wehler, S.38)
[Da fragt sich, wer denn da die Unordung schafft. Dies
ist doch das schrankenlose, kapitalistische
Spekulantentum...]
Jeremia McLain Rusk, Portrait,
Gouverneur von Wisconsin, sieht die "Rote
Flagge der Anarchie" aufgehen... [25]
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Julius C. Burrows, Portrait,
Abgeordneter aus Michigan, fürchtet die
"blutige Hand des Kommunismus"... [26]
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Gover Cleveland, Präsident der
"USA", verurteilt den "Kommunismus der
wüsten Armut"... [27]
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Burrows forderte seinerseit
eine Steigerung der Exportförderung (Wehler, S.38), und die Regierung entwickelte
neue politische "Vorwärts"-Strategien (Wehler, S.28). Das eigene System der
Börsenwirtschaft, der Spekulation und der Euphorie als
Willkür und Unordnung anzusehen, waren die
weiss-politischen Verantwortlichen der "USA" nicht
fähig. Stattdessen entstanden ab 1882 bis in die 1890-er
Jahre immer neue Imperialismusideologien mit der
Verherrlichung der "USA", die mit ihren neuen Produkten
die Welt beglücken würden, z.B.
-- Alfred Thayer Mahan, Flottentheoretiker, geistiger
Vater des "Navalismus"
-- Frederick Jackson Turner, Historiker der "Frontier" (Wehler, S.43)
-- George
Brooks Adams, politischer Ökonom des
hochkapitalistischen Amerika (Wehler, S.43-44)
-- die
Gruppe der "kleinen Propheten", die die "amerikanische"
Weltherrschaft vorhersagten, darunter Josiah Strong,
Brooks Adams, Turner und Mahan
-- zusätzlich die Volksphilosophen John W. Burgess, John Fiske, James K. Hosmer,
George B.Adams und Benjamin Kidd (Wehler, S.44).
Die Inhalte über den weiss-"amerikanischen"
Machtanspruch in der Welt als Kompensation für die
zweite grosse Depression nach 1865 entsprachen dabei den
Hitlerschen Inhalten zum Teil bis ins Detail. Das
Nazitum gegen Untermenschen auf der ganzen Welt findet
bei diesen darwinistischen Hochkapitalisten und
"Volksphilosophen" ihren Ursprung
(siehe "Amerika-Index").
Die Medien in Europa melden diese Tatsache bis heute
nicht (2008)...
Weiss-rassistische
"Volksphilosophen"
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John William Burgess, Portrait eines
"Volksphilosophen" [31]
|
John Fiske, Portrait eines "Volksphilosophen"
[32] |
James K. Hosmer,
Portrait eines "Volksphilosophen" [33] |
Benjamin Kidd, Portrait eines
"Volksphilosophen" [34] |
Zulauf bei den Gewerkschaften - Bau einer neuen
Kiegsflotte gegen die Wirtschaftskrise (!) - Roman
"The Breadwinners"
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Siegel der Knights of Labour [35] |
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Die Weizenexporte gingen
1882 zurück (Wehler, S.22), die Clearings der New Yorker
Banken sanken 1882-1885 von 46 auf 25 Milliarden $, und
die zahlreichen Streiks provozierten den Zulauf zur
Gewerkschaft "Knights of Labor", deren Mitgliederzahl
bis Juli 1885 auf ca. 104.000 Mitglieder (Wehler, S.28).
bzw. gemäss anderen Angaben sogar auf 500.000
Mitglieder anwuchs.
(http://encyclopedia.laborlawtalk.com/History_
of_the_United_States_(1865-1918))
Die Regierung reagierte 1883 mit einer "Navy Bill" zum
Bau einer neuen "US"-Kriegsflotte mit modernen,
gepanzerten Kreuzern und mit Schlachtschiffen. Die "Navy
Bill" beinhaltete auch die Einrichtung einer eigenen
"Kriegsakademie", u.a. mit dem Theoretiker des
"Navalismus" A.T. Mahan (Wehler, S.23). Die Bankrottzahlen in den
"USA" stiegen 1883-1884 von 6700 auf 10.000 (Wehler, S.28). 1883 schrieb John Hay (ehemals
Generalsekretär des "amerikanischen" Präsidenten) seinen
Volksroman "The Breadwinners" ("Die Brotgewinner") mit
einer Beschreibung der Kluft zwischen den "gefährlichen
Klassen" und den Wohlhabenden (Wehler, S.38).
[Nun fragt es sich natürlich, wer denn da die
"gefährliche Klasse" ist. In Realität sind es die
Wohlhabenden der "USA". Sie sind die gefährlichste
Klasse der ganzen Welt und organisieren bis heute (2008)
durch den CIA und die "US"-Banken ihre Weltkriege und
lachen dabei die Opfer aus...]
John Hay, der Verfasser von "The Breadwinners" 1883 [36]
Forderungen nach Industrie-Exportmärkten -
Einrichtung eines ersten Bundesarbeitsamts - Knights
of Labour nehmen weiter zu
Die Handelsblätter
forderten 1884 die Umstrukturierung des Exports durch
neue Industrie-Exportmärkte (Wehler, S.29), während im Oktober desselben
Jahres eine geschätzte Arbeitslosigkeit von 13%, gemäss
Gewerkschaften 2 Millionen, sowie eine
Nominallohneinbusse um 20-30%, herrschten (Wehler, S.28). Der Kolonialismus und
Rassismus der weissen Rasse im Sinn des Darwinismus
trieb gleichzeitig seine Blüten in internationalen
Konferenzen über fremden Boden, z.B. die Berliner
Kongo-Konferenz, woran die "USA" teilnahmen, die
Kongo-Akte aber nie ratifizierten (Wehler, S.29).
Erst 1885 richtete die weiss-"amerikanische" Regierung
ein "Bundesarbeitsamt" ein. Im gleichen Jahr waren
nochmals über 10.000 Bankrotte zu beklagen (Wehler, S.28). Ende 1885 hatte die
Gewerkschaft "Knights of Labor" 703.000 Mitglieder, auch
ungelernte Arbeiter, so dass Facharbeiter und Handwerker
begannen, eigene Gewerkschaften zu gründen (Wehler, S.28).
[Die Indianer werden nie gefragt. Sie kommen in den
Statistiken der "USA" nicht vor...]
Die Ursache für die Überproduktion ist der
technische Fortschritt - Forderung der "Zivilisierung"
der ganzen Welt - Pläne für Handelsstationen und
Eisenbahnen in Afrika, Panama-Projekt
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James G. Blaine um 1880,
Förderer des Flottenbaus und der
"Panama-Politik" [37]
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Ab 1886 gewann die weisse
"US"-Wirtschaft wieder langsam Boden unter den Füssen.
Die Ökonomen mussten über Ursache und Wirkung von
Überproduktion genau nachdenken lernen. C.C. Wright
postulierte, dass für Überproduktion die
Industrialisierung in der Produktion und die
Automatisation beim Transport die Ursachen seien. Alle
wichtigen Handelszeitschriften stimmen zu, wie auch die meisten politischen
und industriellen Kreise. Die Politiker forderten nun
neue Märkte, um die unzivilisierten Territorien in die
Schulden zu treiben. So empfahl Senator Morgan die
"Politik der offenen Tür" neben Asien auch für Afrika.
Der Kongress und der Senat in Washington erwägten
Handelsstationen auf Afrika und den Bau von
transafrikanischen Eisenbahnen, und Aussenminister James
G. Blaine förderte [unter "US"-Präsident Benjamin
Harrison] den Ausbau der "US"-Flotte und den Beginn der
"Panama-Politik" (Wehler, S.29).
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Lyman J. Gage,
Präsident der weiss-"amerikanischen"
Bankiervereinigung und Befürworter der
"Aussenwirtschaft"... [38]
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[Die Politik der "USA" war
nur die Kopie der Kolonialpolitik Englands und
Frankreichs, still verdrängend, dass die "USA" auf
indianischem, geraubtem Boden beruhte und die Existenz
der "USA" allein schon eine Spielart des Kolonialismus
war. Die weissen, patriarchalen Rassisten im "Weissen
Haus" wollten die Indianer nie in eine Regierung in
Washington integrieren. Dann wäre das "Weisse Haus" ja
kein "Weisses Haus" mehr gewesen...]
Aussenminister
Blaines "Panamerikanismus" plädierte zur "Annexion durch
Handel" in Anlehnung an Pitt (Wehler, S.29). Zur endgültigen Überwindung
jeglichen Rückschlags an den Börsen und der Wirtschaft
forderten Teile des weissen "US"-Senats imperiale
Besetzungen, die Belebung der Monroe-Doktrin (Wehler, S.29), den Bau eines transisthmischen
Kanals unter weiss-"amerikanischer" Territorialkontrolle
und die Ausbreitung des Pazifikhandels (Wehler, S.30). Gleichzeitig beklagte der
Präsident der weiss-"amerikanischen" Bankiervereinigung,
Lyman J. Gage, dass das "freie Siedlungsland", das den
indianischen Stämmen geraubt worden war, zu Ende ging.
Er sah "aufsässige Arbeiter" als "schwerste Belastung
für unsere demokratischen Institutionen" und sah die
Aussenwirtschaft als die einzige
"Entlastungsmöglichkeit" (Wehler, S.30).
[Auch dieser weiss-rassistische Bankier war nicht im
Stande, die Börsenwirtschaft mit Euphorie und
Selbstüberschätzung als Ursache der kapitalistischen
Misswirtschaft zu sehen, und auch er erwähnte die Rechte
der Ureinwohner mit KEINEM WORT...]
1886: Streiks und Tote in Chicago -
Arbeiter-Traktat von H.D. Lloyd - Spaltung der
Gewerkschaften - Bellamys "Looking Backward"
Im Mai 1886 führten Streik und Aussperrung bei den
McCormick-Werken in Chicago zu mehreren toten
Polizisten, sowie zu vier toten und 200 verletzten
Arbeitern. Vier vermeintliche Rädelsführer wurden
gehängt (Wehler,
S.28). Diese
Vorkommnisse sollten auch die "zivilisierte" Welt
darstellen. In der Folge kam es zu mehreren
Streikwellen, zu blutigen Zusammenstössen (Wehler, S.28) und zu ersten Traktaten über
die ungenügenden Arbeitsverhältnisse in der
"amerikanischen" Industrie, z.B. von H.D. Lloyd (Wehler, S.28-29). Im Dezember 1886 spaltete sich
die Gewerkschaft der "Knights of Labor". Die
Facharbeiter und Handwerker gründeten die "American
Federation of Labor", kurz AF of L (Wehler, S.28).
[Aber auch die Gewerkschaften merkten nicht, dass der
Systemfehler bei der Existenz von Spekulation und Börse
lag, sondern beschränkten sich auf Arbeits- und
Lohnforderungen...]
Edward Bellamy, Portrait 1889
ca., Verfasser der visionären Schrift
"Looking Backward or Life in The Year
2000" [39]
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Die Binnenkonjunktur
brachte nach zahlreichen
kleinen Arbeitskämpfen 1886-1890 eine Entlastung (Wehler, S.30). 1887 führte die
"US"-Regierung die teilweise staatliche Kontrolle im
Eisenbahnwesen ein, womit sich die Anhänger von
staatlichen Kontrollen (Smoller-Schüler) durchsetzen
konnten (Wehler, S.29). Das Eisenbahnnetz erlebte
eine weitere Erweiterung um 20.722 Meilen (Wehler, S.21).
Die Schrift von
Henry Georges "Progress and Poverty" ("Fortschritt und
Armut") wurde bis 1887 endgültig ein Bestseller (Wehler, S.26,29). Edward Bellamys 1887
publizierter Erfolgsroman "Looking Backward or Life in
The Year 2000" zeigte die Gegensätze in der
"amerikanischen" Gesellschaft auf (Wehler, S.29).
1889: Gründung des Landwirtschaftsministeriums -
Kriegspläne gegen aussen, um die "Ruhe" im Innern zu
bewahren - wachsende Industrieproduktion an Geräten -
letzte Verteilung von Indianerland
Erst 1889 richtete die weiss-rassistische "US"-Regierung
das schon 1878 geforderte Landwirtschaftsministerium
ein. Durch dieses Organ forderte die Farmer-Lobby eine
expansionistische Aussenhandelspolitik. Der Konflikt mit
der Kolonialmacht England war vorprogrammiert und wurde
von Kongress und Senat in Kauf genommen (Wehler, S.23), weil die innenpolitischen
Gefahren grösser eingeschätzt wurden als ein Krieg gegen
aussen, wenn der Binnenmarkt "verstopft" sei.
"Amerikanische" Industrielle und Bankiers gaben den
Appellen des Landwirtschaftsministeriums nach (Wehler, S.24). Der Industriesektor überholte
gleichzeitig 1889 anteilmässig mit 18,8%
den Anteil des Volkseinkommens der Landwirtschaft
mit 18,4% (Wehler, S.21).
1890 erschlaffte jedoch der "US"-Eisenbahnboom. Die
Elektroindustrie, Versorgungsbetriebe und das
Kommunikationswesen lösten die Eisenbahn als Hauptmotor
der Konjunktur in den "USA" ab (Wehler, S.24). Eine leise Vorahnung
der bevorstehenden Krise war der Zusammenbruch des
Londoner Bankhauses Baring, das auch in den "USA"
engagiert war (Wehler, S.30). Im Moment waren die
Lebensverhältnisse in den "USA" besser als in Europa,
die soziale Mobilität relativ hoch, und es fanden letzte
Städtegründungen und "Landverteilungen" von indianischen
Territorien an weiss-rassistische "Siedler" statt.
[Die Indianer wurden
- im Namen der Börsenspekulation und der
Industrie, mit Aussicht auf den Indienhandel und die
Ausdehnung der wirtschaftlichen Aktivitäten der weiss-rassistischen "USA"
im Pazifikraum - mit Waffengewalt in ihre Reservate
getrieben, in Freiluft-KZs. Wer von den Indianern nicht
folgte und diesem imperialistischen Ansinnen der weissen
Herrenrasse der "USA" im Wege stand, wurde von der
weiss-rassistischen Polizei der "USA" in KZs abgeführt oder von angestellten Killern
erschossen].
Klassenkämpfe sowie
sozialistische und kommunistische Arbeiterbewegungen
kamen im Moment nicht an die Oberfläche. Die
Industriearbeiterschaft hatte sich seit 1880 auf 4,6
Mio. verdoppelt, und die Stadtbevölkerung war von 1/4
auf 1/3 der Gesamtbevölkerung angewachsen (Wehler, S.33).
Forderung der Exportförderung - neue Einwanderer
hausen in Slums - Pläne zur Besetzung Kanadas -
weitere Propaganda für die Weltherrschaft mit
Produkten
Für rationale Profitwirtschaft blieben die meisten
Farmen weiterhin zu klein (Wehler, S.35). (Weisse) "US"-Verbände,
die für Aussenhandel warben, forderten ein National Board of Trade
(Nationales Handelsministerium), spezielle
Verbände für den Export nach Lateinamerika und Asien, Handelskammern sowie eine
"American Banker's Association" ("Amerikanische
Bankiervereinigung") (Wehler, S.36).
Neue Einwanderer aus Süd- und Osteuropa in den 1890er
Jahren bekamen kein "neues Siedlungsland" mehr, weil es
nichts mehr zu verteilen gab. In den Medien und in der
Propaganda blieb die Vorstellung "Neue Welt" gleich
"neues Siedlungsland" aber weiter erhalten, so dass bald
1000e Arbeiter in New York und in anderen Städten der "amerikanischen" Ostküste in Slums hausten und
arbeitslos und mittellos auf der Strasse standen (Wehler, S.33-34).
Während der "amerikanisch"-englischen Konflikte drohten
weiss-"amerikanische" Politiker weiter mit der Besetzung
"Kanadas" (Wehler, S.9). Die Rüstungspolitik für
moderne Schlachtflotten wurde vorangetrieben (Wehler, S.23), und Industrielle und Bankiers
rückten nun gegenüber den Farmern ins Zentrum der
kapitalistisch-spekulativen Macht (Wehler, S.20). Gleichzeitig begann eine neue
Schwärmerei von "Philosophen" der
Weltherrschafts-Visionen, wie z.B. Brooks Adams und
anderer "Popularisatoren", die den Seward-Entwurf der
"amerikanischen" Weltherrschaft erneuerten (Wehler, S.16).
1891: Gründung der Farmer-Partei "Populist Party" mit
faschistischen Parolen - Ende der Frontier 1893 und
Befürchtung "europäischer" Probleme - weiter Pläne für
Kriege gegen aussen
Die Farmer aber wollten ihre Macht nicht so
schnell abgeben und gründeten 1891 die "Populist Party",
die sich als "Dritte Kraft" zwischen Demokraten und
Republikanern etablierte, v.a. im Mittelwesten und Süden
der "USA". Die Forderungen waren
-- die Aufgabe des Goldstandards für den Dollar
-- die Entschuldung der Farmer
-- sowie die Förderung der Exporte.
Demagogische Propaganda und schroffe Polarisierungen
gegen die vom Staat bevorzugte Industrie waren dabei
nicht selten wie auch gelegentlich faschistische,
fremdenfeindliche und antisemitische Parolen, beharrend
auf dem Leitbild des selbständigen Kleinunternehmers und
des früheren "amerikanischen" Agrarkapitalismus (Wehler, S.35).
Weiss-rassistische
"US"-Wahlen 1892, Karte [40]
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Schwarze
und Ureinwohner haben KEIN Wahlrecht.
1892 blieb der Einfluss der Populist Party
noch relativ gering, wie das Wahlergebnis
zeigt:
-- rot: Demokraten (Kandidat Cleveland)
-- blau: Republikaner (Kandidat B. Harrison)
-- grün: Populisten (Kandidat Weaver)
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1893 beweinte die
"amerikanische" Politik die Vergabe des letzten "freien
Siedlungslandes" und das Ende der "Frontier", womit eine
"amerikanische Epoche" zu Ende sei und die "USA" nun
dieselben Probleme wie Europa bekommen würde. Die
Forderung nach "neuen Märkten" wurde nun immer
deutlicher bis zur Forderung
einer "New Frontier" im Ausland [einfach alle übrigen
Völker töten oder zumindest dominieren]. Ein Krieg im
Ausland sei weniger schlimm als eine Krise im Innern
(Wehler, S.35).
[Die Ureinwohner kamen in den Statistiken der weissen
Rassisten gar nicht vor
Damit wurde ein Systemwandel konsequent verhindert, und
die Schwankungen der "zivilisierten" Welt waren weiter
vorprogrammiert. Die Indianer aber waren nun komplett in
Freiluft-KZs interniert und dabei oft dem Hungertod
preisgegeben. Das war doch den weissen Rassisten egal,
denn die Indianer kamen in den Statistiken gar nicht
vor...]
Schwere Depression und Börsencrash ab Mai 1893 -
Bankrotte - Expansion zur Legitimierung der rechten
kapitalistischen Herrschaft - Hetze gegen Arbeiter,
sie seien alle "Kommunisten"
1893 folgte gleichzeitig zum Ende der Frontier eine
erneute schwere, wirtschaftliche Depression. Wieder war
eine Spekulationsblase geplatzt. Die Produktion in den
"USA" ging wieder markant zurück, v.a. im Eisenbahnbau,
Stahlschienenaufträge und Waggon- und Lokomotivenbau (Wehler, S.30). Neue Arbeitslosigkeit und
sinkender Lebensstandard folgten (Wehler, S.30-31). Ab April sanken Obligationen-
und Aktienwerte massiv. Im Mai 1893 folgte die Panik an
der Börse und die dritte Wirtschaftskrise in den "USA"
seit 1865 mit z.T. schwersten Folgen auch in der
Industrie- und Bankenwelt, begleitet von
traumatischen Erlebnissen für die Menschen, die
die Depression der 1870-er Jahre bereits mitgemacht
hatten.
Der Eckler-Index fiel nur um 25 Einheiten, aber es
folgte nun auch der Bankrott von 500 Banken, der
Bankrott von 10.000 Unternehmen, und der Rückgang des
weiss-"amerikanischen" Aussenhandelsvolumens bis August
1893 um 1/3 (Wehler, S.30). Die "Panik von 1893" wurde
nun sprichwörtlich: Obligationen- und Aktienwerte
schrumpften von April bis Juni 1893 um über 1,5 Mrd. $,
so die Schätzung von weiss-"amerikanischen" Bankiers.
Eisenbahnkönig James H. Hill gab an, dass "der Westen"
innerhalb dieser kurzen Zeit mehr Verluste hinnehmen
musste als die "USA" im gesamten Bürgerkrieg (Wehler, S.31).
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James J. Hill, Hetzer gegen Arbeiter als
"Kommunisten", um den rassistischen
Kapitalismus zu rechtfertigen [41] |
Im August 1893 waren gemäss
der Wirtschaftszeitung "Bradstreet's" geschätzte 900.000
Menschen arbeitslos (Wehler, S.31). Im November 1893 reduzierten
die Pullman-Eisenbahnwagenfabriken die Belegschaft von
ca. 4500 auf 1100 Angestellte (Wehler, S.32). Im Dezember 1893 schätzte die
Zeitung "Gompers" die Zahl der Arbeitslosen auf 3
Millionen (Wehler, S.31). Die Machteliten der weissen
"USA" mussten um ihre Entthronung fürchten (Wehler, S.37-38), wobei eine Strategie der
"defensiven Herrschaftsstabilisierung" entwickelt wurde,
ein "Sozialimperialismus". Der Status Quo im Innern
sollte durch Expansionen gegen andere Länder als
legitimes Mittel zur Herrschaft erhalten bleiben (Wehler, S.38). Gegen den Kommunismus wurde
inzwischen nur noch in Stereotypen gehetzt. James Hill
schrieb an den Präsidenten, dass "alle Übel der
Vergangenheit in organisierter und höchst
furchterregender Art" herbeigeführt worden seien. Hill
sah die "Herrschaft des Terrors in den grossen Städten
wüten." (Wehler, S.38-39)
[Er ist nicht fähig, die Spekulation an der Börse als
Terror und Ursache der "Unordnung" zu sehen...]
Bildung von Pools und Trusts - dauernd Streiks -
Konkurswelle 1894
In der "amerikanischen" Industrie fanden neue
Konzentrationsprozesse statt wie die Bildung von Pools
und Trusts, der Untergang kleiner und mittelgrosser
Unternehmen, der Untergang ganzer Wirtschaftszweige,
begleitet von jährlich über 1 Million Streikenden. 1893
streikten 1,4 Mio. (Wehler, S.31).
In der
Depression bis 1897 waren ca. 20% der arbeitsfähigen
Bevölkerung arbeitslos. Die Nominallöhne sanken um 10%,
die Lebenshaltungskosten sanken gleichzeitig um 11 bis
12% (Wehler, S.31).
Im Frühling 1894 demonstrierten in Washington ca. 10.000 Arbeitslose unter
dem Namen "Coxeys Armee" und forderten öffentliche
Investitionen als antizyklisches Mittel gegen die
Depression. Berittene Polizei schlug die Arbeitslosen
zusammen. Es kam zu zahlreichen ähnlichen
Protestmärschen, die von der [weiss-rassistischen]
"US"-Regierung gemäss Wehler alle als Widerstand
"missverstanden" wurden (Wehler, S.33).
1894 richtete die [weiss-rassistische] Regierung in
Washington eine "Abteilung für Auslandsmärkte" ein (Wehler, S.23). Die Stahlschienenaufträge
gingen gegenüber 1892 um 75% zurück (Wehler, S.30). Das durchschnittliche
Realeinkommen sank gegenüber 1892 um 18% (Wehler, S.31). 1894 sank der Wert der
Neuemission von Aktien in New York auf einen Wert von 37
Mio. $ gegenüber einem Wert von 100 Mio.$ im Jahre 1892
(Wehler, S.30). Mitte 1894 standen 156
"amerikanische" Eisenbahngesellschaften unter
Konkursverwaltung mit 2,5 Milliarden $ Schulden (Wehler, S.30).
1894: Pullman-Streik: Die Firma von George Pullman
George Pullman hatte Anfang der 1850-er Jahre ein
negatives Nachterlebnis in einem Zug. Da entschied er
sich zum Bau mehrerer grosser Immobilien zur Produktion
bequemer Schlafwagen und dann auch Luxuswagen für
Tagesreisen.
(http://www.scripophily.net/pullman.html)
Bis 1890 produzierte Pullman 1000 Passagierwagen und
12.000 Güterwagen pro Jahr. Ausserdem liess er eine eigene
Stadt für seine Arbeiter bauen in der Hoffnung, von
Streiks verschont zu bleiben.
(http://www.historycentral.com/bio/rec/GeorgePullman.html)
1894: Pullman-Streik
bei Chicago - Sympathieboykott gegen Postwagen unter
Eugene Debs - Bundestruppen unter General Miles und
Massaker mit 25 Toten
Wie bei vielen anderen Unternehmungen kam es 1894 auch
bei der Firma Pullman zu Lohnkürzungen und zum Streik.
Die Chefetage der Eisenbahnwagen-Fabrikation in Pullman
kürzte - wie viele andere Firmen - die Löhne, um in der
Rezession zu überleben, vergass aber, auch die Mieten in
der Arbeiterstadt Pullman entsprechend zu senken.
(http://de.wikipedia.org/wiki/George_Mortimer_Pullman)
Pullman reduzierte die Arbeiterschaft von 5500 auf 3300
Angestellte und kürzte die Löhne durchschnittlich um
25%. Die Arbeiter schlossen sich der Amerikanischen
Eisenbahn-Union (American Railway Union, ARU) unter
Führung von Eugene Debs an, der die Eisenbahnerstreiks
über das ganze Land organisierte.
(http://history.osu.edu/projects/1912/pullman.htm)
Der Pullman-Streik
in der Arbeiterstadt Pullman bei Chicago (heute ein
Stadtteil von Chicago) ab dem 11. Mai 1894 war
dann der Höhepunkt der Streikwelle gegen die
Depression und die Arbeitslosigkeit. Es streikten
bereits 750.000 andere Arbeiter. Ausserdem lief unter Eugene Debs ein Sympathieboykott
der Industriegewerkschaft "American Railway Union" mit
Bestreikung von Postwagen (Wehler, S.32).
Um noch mehr Druck auf Pullman aufzusetzen, warb die
Eisenbahner-Union bei den Eisenbahnangestellten, keine
Züge mit angehängten [Luxus]-Pullman-Schlafwagen mehr
durchzulassen. Die Züge könnten ja ohne Pullman-Wagen
fahren. Die Eisenbahngesellschaften bestanden aber
darauf, dass sie mit der Pullman-Gesellschaft Verträge
hätten, die sie verpflichteten, Pullman-Wagen
mitzuführen. Das Resultat war eine ausweglose Situation:
In und um Chicago verweigerten Eisenbahnarbeiter die
Abfertigung von Passagierzügen. Der Konflikt wurde tief
und bitter, und er hätte den Eisenbahnverkehr der "USA"
fast zum Erliegen gebracht.
Der Streik bewirkte auch den Unterbruch des
Postverkehrs, da die Eisenbahngesellschaften es
weiterhin vorzogen, gar keine Züge fahren zu lassen, als
die Pullman-Wagen abzuhängen. Durch die
Informationslücke entstand das Gerücht, dass beim
Pullman-Streik unkontrollierte Gewalt ausgebrochen sein
sollte, was nicht der Wahrheit entsprach. Justizminister
Richard Olney, der der Eisenbahn-Union nicht gut gesinnt
war, hörte von den angeblichen Klagen über Gewalt und
liess Bundestruppen für die Sicherung des Postverkehrs
aussenden,
(http://history.osu.edu/projects/1912/pullman.htm)
gegen den Protest von
Gouverneur Altgeld. 12.000 Mann Bundestruppen unter
General Miles wurden ausgesandt. General Miles verglich
die Streikenden mit "Malariagift", das man "ausrotten"
müsse (Wehler, S.32).
Eugene Victor
Debs, Arbeiterführer gegen die
Hochkapitalisten der "USA" mit
Sympathieboykott und Bestreikung der
Postwagen [49]
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General Nelson
A. Miles meint, Streikende seien wie Malaria
auszurotten... [50]
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[Wer ist denn da auszurotten? die Arbeiter oder die
schrankenlose Spekulation, die nur den Insidern dient?]
1894: Die Niederschlagung des
Pullman-Eisenbahnerstreiks mit Toten, Verletzten,
zerstörten Eisenbahnwagen
2000 Mann Militär
stationierten sich in Chicago und drangen von dort aus
nach in die Stadt Pullman vor.
(http://www.chipublib.org/003cpl/hf/pullman_strike3.html;
http://en.wikipedia.org/wiki/Pullman_Strike)
Die Zusammenstösse forderten 25
Todesopfer, 60 Verletzte und 2000 zerstörte Waggons.
Insgesamt belief sich der Sachschaden auf 80 Mio.
$ (Wehler, S.32).
Die
Niederschlagung des
Pullman-Eisenbahnerstreiks 1894 |
3. Juli 1894:
Pullman-Streik: Einfahrt des Militärs [51]
|
Niederschlagung des Pullman-Streiks: 600
Güterwagen werden angezündet... [52] |
Pullman-Streik: Die Arkaden der Stadt Pullman
werden abgeriegelt, um Plünderungen zu
vermeiden [53]
|
Der Führer der
Eisenbahn-Union, Debs, wurde mit der Begründung
gefangengenommen, eine gerichtliche Verfügung gegen
die Streikenden nicht befolgt zu haben.
(http://history.osu.edu/projects/1912/pullman.htm)
Dies war der Preis, den die
reiche, weiss-rassistisch "amerikanische" Oberschicht
zur Durchsetzung des spekulativen Börsensystems des
freien Kapitalismus zu zahlen bereit
war, und scheinbar lohnte es sich. Und die
Gewerkschaften in den "USA" verpassten es,
demokratisch-sozialistische Arbeitsbewegungen zu gründen
(Wehler, S.33).
[Somit blieb die Unordnung der Polarisierung zwischen
weiss-rassistischen Erz-Kapitalisten und streikenden
Arbeitern weiterhin erhalten, wobei die Sklaverei und
der Rassismus gegen Schwarze noch nicht einmal erwähnt
ist...]
Die Angst vor einer Revolution in den "USA" -
militärische Abenteuer in der Karibik gegen England
scheitern - Tillman prophezeit die "Revolution"
In dieser dritten
Depression seit 1865 verbreitete sich nun auch unter den
hohen Industriellen wie Carnegie oder Senator [Henry
Cabot] Lodge eine Ungewissheit vor der Zukunft des weiss
beherrschten Landes (Wehler, S.31).
Der Fluchtversuch
der "US"-"Politik" in Kriege gegen England in der
Karibik scheiterte [ist das "Politik"?], und die
Machtelite bekam Angst vor einer Revolution. Das
Schlagwort, dass die "USA" "am Vorabend einer
pechschwarzen Nacht stünden", machte die Runde (Wehler, S.39). Insgesamt streikten 1894 1,4
Mio. Menschen (Wehler, S.31). Ben Tillmann, einer der
Führer des südstaatlichen Populismus, prophezeite "eine
blutige Revolution" und forderte einen radikalen Wandel
zur Abwendung "Tausender von Leichen" (Wehler, S.39).
Ebensolche
Revolutionsgefahren bestanden in Europa, in England,
Belgien und Frankreich (Wehler, p.39?).
[Überall hatte die neue Mechanisierung viele Menschen
überflüssig gemacht, die nun neue Arbeit suchten und
keine mehr fanden...]
Die "USA" sollen aufrüsten - Aussenminister
Gresham bemerkt Strukturschwächen
|
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"US"-Aussenminister
Walter
Quintin Gresham bemerkt Strukturprobleme [56] |
|
|
"US"-Aussenminister
Richard Olney 1895-1897 [57]. |
Die Reaktionen in den "USA"
blieben einerseits militärischer Natur: Der Präsident der New Yorker
"Farmers Loan und Trust Company" [Landwirtschaftliche
Kredit- und Handelsegsellschaft] forderte die Erhöhung
des "amerikanischen" Heeresbestandes von 25.000 auf
mindestens 230.000 Mann.
Aussenminister
Walter Quintin Gresham von der zweiten Regierung under
Präsident Cleveland stellte dagegen tatsächlich
Strukturmängel im Staatssystem der "USA" fest [Gresham
wurde 1893 dann auch Aussenminister, verstarb dann aber
schon 1895]. Die Feststellungen Greshams:
-- Gresham stellte die Überproduktion durch
Mechanisierung fest, so dass durch Arbeitslosigkeit
Hunger entstand
-- er stellte fest, wenn die Unzufriedenen einen Führer
fänden, so sei es mit der Ordnung im Land vorbei
-- Gresham vertrat dabei eine "gerechtere" Aufteilung
des Sozialprodukts
-- Gresham vertrat eine "Wettbewerbsfähigkeit unserer
Nation im Ausland" (Wehler, S.39).
Wie Gresham stiessen der Abgeordnete Dolliver und der ab
1897 der nachfolgende Aussenminister Richard Olney in
dieselbe politische Richtung. Olney agierten Lodge,
Roosevelt, Mahan und die Brüder Henry und Brooks Adams,
wobei die Adams-Brüder als Schriftsteller und
Publizisten starke "Opinion Makers" der Öffentlichkeit
und Privatgelehrte in gehobenen Kreisen waren (Wehler, S.40).
1894: Wilson-Zolltarif - die Angst vor der eigenen
Bevölkerung wächst - Wiedereinführung der
statistischen Jahresberichte - Banken-Bankrotte -
keine Eigentumssteuer für Reiche mit dem
Kommunismusargument
|
Einwandererfamilie
aus Italien: Trotz hoher Arbeitslosigkeit
und Rezession mit einer Unzahl von
Bankrotten wurde die Einwanderung nicht
eingeschränkt... [58]
|
Mittels eines
Wilson-Zolltarifs (vorher schon ein McKinley-Zolltarif
1890) versuchte die "US"-Regierung, die Krise in den
Griff zu bekommen (Wehler, S.36). Die [weiss-rassistische]
Regierung in Washington DC bildete mehr und mehr ein
Feindbild gegen die eigene Bevölkerung. Das Anwachsen
der Stadtbevölkerung wurde plötzlich als "Gefahr"
bezeichnet, ebenso die verstärkte Einwanderung aus Süd-
und Osteuropa (Wehler, S.33). Die statistischen
Jahresberichte über den Aussenhandel wurden nun wieder
wieder eingeführt, zur Information der Bundesregierung
und der Bundeslegislative (Wehler, S.36-37).
Zwischen 1894 und 1896 machten in den weiss beherrschten
"USA" weitere 300 Banken
[und 100e weitere Firmen] bankrott. Der Bau neuer
Eisenbahnlinien kam mit 1938 Meilen 1895 beinahe zum
Stillstand (Wehler, S.30), während im gleichen Jahr 1,3
Mio. Menschen streikten (Wehler, S.31). Eine Einkommenssteuer für
hohe [weisse] Einkommen wurde vom Obersten Bundesgericht
als verfassungswidrig verworfen und so die kleine
Oberschicht weiter begünstigt mit dem Argument, man
müsse dem "Vormarsch der Kommunisten" gegensteuern (Wehler, S.32).
[Es kann sein, dass die Einwanderung aus rassistischen
Gründen nicht eingeschränkt wurde, um gegen die
Schwarzen eine stärkere Macht zu haben. Und die Indianer
fragte sowieso niemand und kamen in den Statistiken
sowieso nicht vor, denn sie standen der
Börsenspekulation der weiss-rassistischen Oligarchen der
"USA" sowieso nur im Wege...]
Gründung einer Aussenhandelsgesellschaft NAM -
Hetze vor den Wahlen 1896 gegen Sozialismus - Wahlen
1896: Die Erzkapitalisten bleiben an der Macht
Im Januar 1895 gründete sich in Cincinati die "National
Association of Manufacturers" NAM ("Nationale
Gesellschaft der Fabrikanten") unter Präsident Search
mit dem Ziel der Eroberung "von Auslandsmärkten für
unsere Überschüsse" (Wehler, S.36).
Vor den Wahlen im Jahr 1896 kam es zu einer regelrechten
Hetzschlacht gegen Sozialismus und Kommunismus.
Wahlberater des republikanischen Kandidaten McKinley
prophezeiten den "Abgrund" für die "USA", falls der
Demokrat William J. Bryan gewählt würde (Wehler, S.36), der auch von den Populisten
unterstützt wurde (Wehler, S.35).
Die Atmosphäre wurde durch hasserfüllte Pressekommentare
total aufgeheizt, z.T. mit Polarisierung zwischen
"Amerikanismus" und "Sozialismus" mit der Prophezeiung
des Untergangs der "USA" bei einer sozialistischer Wahl.
"Harper's Weekly" bezeichnete Bryans Kandidatur offen
als "Triumph des Kommunismus", und John Hay erwartete
die Revolte der "Unterprivilegierten" gegen die
"privilegierte Klasse", die "Revolte Calibans" mit
Hängen der Besitzenden an Laternenpfählen (Wehler, S.41).
[Wobei bis 1968 nur die Weissen wählen durften...]
"US"-Wahlen
1896: Kriegspräsident McKinley - Reformer
William J. Bryan
|
William McKinley, Kriegspräsident der "USA" ab
1896. Er stützt weiterhin die
weiss-rassistischen Erzkapitalisten und wird
1901 ermordet [60]
(http://en.wikipedia.org/wiki/William_McKinley) |
William Jennings Bryan,
Präsidentschaftsanwärter Demokraten 1896, mit
einem Reformprogramm, das dem der Populisten
glich [59]
(http://en.wikipedia.org/wiki/William_J._Bryan) |
Mit 7,1 Mio. Stimmen gewann
der kriegerische und erzkapitalistische McKinley Ende
Oktober 1896 die Wahl vor dem demokratischen und
reformfreudigen Präsidentschaftskandidaten William
J.Bryan, der auf 6,7 Mio. Stimmen kam. Eine Verschiebung
von nur 14.000 Stimmen in 6 Staaten hätte den Sieg des
Demokratisch-populistischen Kandidaten bedeutet (Wehler, S.35). Mit der Regierung von
McKinley blieb die "Business Community" an der Macht (Wehler, S.36).
[Das nennt sich "Demokratie"...]
Weiss-rassistische
"US"-Wahlen
1896, Karte [61] |
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Schwarze und
Ureinwohner haben KEIN Wahlrecht.
-- blau: Republikaner unter Kriegspräsident
McKinley
-- rot: Demokraten mit dem
Präsidentschaftskandidat en William J. Bryan.
Es ist
bezeichnend, dass die intellektuell
"hochstehenden" Gebiete und die Gebiete der
industriellen Arbeitermassen alle mehrheitlich
für Krieg stimmten, um im Ausland den Markt
für ihre Produkte zu "erobern". Das nennt sich
in den "USA" also "Intelligenz"...
|
Mit diesem Wahlresultat war wieder eine Chance vertan,
die "USA" menschlicher zu gestalten. Im Gegenteil, die
"USA" begannen nun mit einer aktiven Kriegspolitik
ausserhalb des Territoriums zwischen Ost- und Westküste.
[Nun sollten also nicht nur die Indianer vernichtet
werden, sondern auch ganze andere Länder. Dabei waren
die "USA" selbst eine rassistische Kolonie auf fremdem
Boden. Und Europa die Eroberung für "neue Märkte" seit
400 Jahren schon getan und z.T. wieder aufgegeben...]
Ab 1896: Kriege der "USA" gegen aussen - Niedergang
der Populist Party - Hetze zum Imperialismus
In der Folgezeit dogmatisierten die
kapitalistisch-börserianischen Regierungen in Washington
den Aussenhandel und damit die Terrorisierung des
Auslands mit neuen Kriegen und "US"-Produkten
als Lösung aller inneren "US"-Probleme (Wehler, S.36), während die Farmerlobby mit
ihrer "Populist Party" dem Niedergang entgegensteuerte (Wehler, S.35).
Senator Lodge plädierte Ende Oktober 1896 für einen
"Abzugskanal für unsere Produkte",
für die Expansion in Ostasien und in der Karibik,
um eine soziale Revolution zu verhindern. Viele
bestürmten Marineminister Long, die "Front zwischen
Arbeit und Kapital" müsste durch Krieg abgebaut werden (Wehler, S.41). Zum Beispiel behauptete
Journalist Henry Watterson, die "USA" sollten "durch
eine Kolonial- und Eroberungspolitik" ihr Heil suchen,
so wie Grossbritannien das auch "geglückt" sei (Wehler, S.42).
[Dass die "USA" schon lange eine imperialistische Macht
sind, indem sie die Indianer nahezu ausgerottet haben,
wird gefliessentlich verdrängt...]
Kriegshetzer
Lodge und Watterson um "US"-Marineminister
Long
|
"US"-Senator
Henry Cabot Lodge plädiert für einen
"Abzugskanals für unsere Produkte", den
man mit neuen militärischen Besetzungen
realisieren müsse... [54b]
|
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John Davis Long, "US"-Marineminister,
wird von Kriegshetzern bestürmt, die "USA"
bräuchten neue Territorien für den
Aussenhandel... [62]
|
|
Journalist Henry Watterson hetzt zum
Krieg gegen aussen, um neue "Absatzmärkte"
für "amerikani-schen" Produkte zu finden
[63]
|
Vorwände waren leicht gefunden: Kuba sei ein
"Unruheherd", der Einfluss in der Karibik müsse eine
"Absicherung" erfahren, ebenso der Einfluss im
ostasiatischen Grossmarkt (Wehler, S.41). Der Tenor von Kongress und
Presse lief immer in diesem Stil ab:
"Wir müssen die Aussenmärkte beherrschen, oder wir
werden die Revolution erleben." (Wehler, S.42)
"Imperialismustheoretiker"
Charles
A. Conant behauptete:
"Wie nötig sind doch Abzugskanäle für die
Rettung" Amerikas.
[Dabei hätte den "USA" eine Revolution mehr als gut
getan. Sie fand bis heute (2008) nicht statt,
Menschenrechte sind nicht unterschrieben etc.].
In der "US"-Regierung herrschte die Übereinkunft: Das
nächste Vorhaben ist die Suche nach "neuen Grenzen", um
im Innern den Frieden zu sichern. Es entstand eine
Stimmung der Rechtfertigung, des Vorausdenkens, auch ein
Vulgärnationalismus und gleichzeitig eine Unsicherheit.
Imperialismus wurde zur "nationalistischen
Ersatzbefriedigung" (Wehler, S.43). 1896 streikten in den "USA"
1,1 Millionen Menschen (Wehler, S.31).
Neue Rechtfertigungen für einen Imperialismus
zugunsten der Bilanzen und der Börse
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"US"-Finanzminister
John Griffin Carlisle will den Krieg
gegen aussen, damit seine Bilanzen
stimmen und im Innern keine
Umstrukturierung erfolgen muss... [64]
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x
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1897 folgten neue Thesen
zur Rechtfertigung von Eroberungskriegen. Finanzminister
John G. Carlisle behauptete:
"Wir müssen einfach das grösste Exportland der Welt
werden".
Neue Märkte seien "eine imperative Notwendigkeit".
Weitere Kongressausschüsse postulierten, dass ohne neue
Aussenmärkte eine Stagnation absehbar sei, da
"die schöpferische Energie des amerikanischen Volkes
nicht länger mehr innerhalb der Landesgrenzen
eingepfercht werden kann."
[Die schöpferische Energie würde nicht blockiert,
sondern nach innen gewendet, und dies wollten die
Erz-Kapitalisten nicht zulassen, denn die Börse kennt
keine Moral].
Die agrarische und die industrielle Produktion waren
grösser als die Bedürfnisse des Binnenmarktes, also
mussten neue Märkte her (Wehler, S.37).
[Da bis dahin keine Handelsfreiheit bestand, mussten
"neue Märkte" mit kriegerischen Mitteln "erobert"
werden. Die Auseinandersetzung um "Märkte" gipfelte in
den Weltkriegen und findet bis heute mit Weltkriegen
statt (2008)...].
Neue Konjunktur in den "USA" dank Missernten auf
anderen Kontinenten - neue militärische
"US"-Besetzungen - die Börsen jubeln...
Die Konjunktur kam wieder "in Schwung" durch Missernten
in Europa, Russland, Indien und Lateinamerika (Wehler, S.37), und die Kriege und der
weiss-"amerikanische" Wirtschaftsimperialismus nahmen
mit der Börse wieder ihren neuen Lauf (Wehler, S.38). Das Marinebüdget umfasste mit
34,5 Mio. $ inzwischen 10% des Bundesetats (Wehler, S.23). 1897 streikten in den "USA"
wiederum 1,1 Mio. Menschen (Wehler, S.31).
[Die
Börsen jubeln: Krieg heisst Eroberung und "neue Märkte"
und löst an den Börsen jeweils eine Euphorie aus. Die
Zerstörung anderer Kulturen, die Toten, die Verletzten
und Invaliden, die Ausrottung von Sprachen, Völkern und
lokalen Produktionskreisläufen kommen in den
Börsenbilanzen nicht vor, weil sie nicht "gelistet"
sind...]
Karikatur: Der
gierige "Amerikaner" greift an - im Namen der
Börse und der Bilanzen. Zuerst wurden alle
Indianer vernichtet, jetzt sind andere "dran".
Bis heute (2008) ist es den Amis nie genug...
[65]
|
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"US"-Aussenminister William Rufus Day:
Neue besetzte Gebiete sollen als "neue Märkte"
dienen, damit die Börse und die Bilanzen
stimmen... [66]
|
Die von den Truppen der weiss-rassistischen "USA"
neu besetzten Gebiete wurden nicht mehr
"gleichberechtigt" behandelt. Das Bürgerrecht wurde in
den nun neu besetzten Gebieten nicht mehr erteilt, die
Gebiete nicht mehr inkorporiert (Wehler, S.17). Die "unterentwickelten
Regionen Amerikas und des Fernen Ostens" [Haiti,
Philippinen, etc.] sollten gemäss Aussenminister William
R. Day [der nur ein paar Monate 1889 im Amt war] als
"neue Märkte" dienen (Wehler, S.37). Die Reallöhne in den "USA"
lagen 1898 noch 15% unter dem von 1892 (Wehler, S.31). 1900 waren von 29 Mio.
Beschäftigten 10,9 Mio. in der Landwirtschaft und 6 Mio.
in der Industrie beschäftigt (Wehler, S.21). Das Eisenbahnnetz wurde
weiter ausgebaut (Wehler, S.30) und Washington begann ab 1900
immer stärker, seine Weltherrschaftsansprüche zu
postulieren (Wehler,
S.17).
[Indianer und Schwarze hatten nichts zu sagen. Es
folgten die Besetzung von Haiti, Panama, Hawaii, und die
Philippinen. Dann verselbständigt sich die
Kriegs-Philosophie der "USA". Ab 1945 folgt die
Besetzung von 1/3 von Deutschland, dann Kriege um
die halbe Welt, immer im Wahn, die "Freiheit" gegen den
Kommunismus zu bringen, der von den "USA" selber
finanziert wurde. Dabei ist allein schon Krieg führen
eine psychische Krankheit, die ganze Bevölkerungen um
ihr Hab und Gut und um ihre Gesundheit bringt. Aber die
Verluste der Bevölkerungen kommen an der Börse nicht
vor, deshalb diskutieren die Medien das auch nicht. Der
Kriegs-Wahn der "USA" hat bis heute (2008) nicht
aufgehört...]
4. Die Hölle der Börse: Elend und Kriege zugunsten der
Börsenkurse und der Bilanzen
Die Börse und die Spekulation mit Wertpapieren
verzerrt regelmässig die Rahmenbedingungen der
weltweiten Wirtschaft. Spekulationsblasen, die zum Teil
auf Schulden beruhen, und Börsencrashs lösen sich in
aller Regelmässigkeit ab. Ganze Menschenmassen werden
durch Börsenspekulation und Crashs ins Elend gestürzt,
weil die Börse eine falsche Sicherheit vermittelt. Die
Geldvernichtung kann dabei Dimensionen annehmen, die
ganze Staatswirtschaften zusammenbrechen lassen können.
Im Fall von Österreich ist die Reaktion der Betroffenen
auf den Crash von 1873 eine Flucht in den Extremismus
und in verallgemeinernde Anschuldigungen gegen die
Regierung, jüdische Bankiers und Fürstenhöfe. Das Crasherlebnis der Armut,
der Hilflosigkeit und des Verlusts blieb in der
einfachen Bevölkerung haften, und die rassistische,
antisemitische Propaganda unter Schönerer und anderen
hielt die Erinnerung an die Crasherlebnisse auch immer
am Leben, bis ein Gewaltherrscher namens Hitler im Namen
der Kirche davon profitierte. Erst mit den
Menschenrechten nach 1945 musste die Kirche die
Verleumdung der jüdischen Bevölkerungsteile in Europa
massiv unterbinden und fortan waren jüdische
Bevölkerungsgruppen bei Börsencrashs
oder anderen Welt-Krisen nicht mehr angreifbar.
Die "USA", die aufgrund der illegalen Existenz auf
Indianerboden in einem Dauerkrieg ihre Existenz bis 1890
immer wieder erkämpfen musste, um den "Weg nach Indien"
an die Westküste zu erreichen, erlebte nach dem Ende des
Sezessionskriegs 1865 gleich dreimal in 30 Jahren einen
Crash. Im Gegensatz zu Österreich konnte
in den "USA" kein neuer Rassismus kreiert werden, weil
dieser gegen Indianer und Schwarze bereits bestand. Die
weisse, rassistische "US"-Regierung suchte den Ausweg
nicht in der Modifizierung des Wirtschaftssystems, wie
dies von Millionen Streikenden gefordert wurde, sondern
im Krieg ausserhalb des definierten Staatsgebiets. Die
Kultur der Indianer war zu grossen Teilen bereits
ausgerottet. Nun sollten alle Kulturen um die "USA" mit
"amerikanischen" Produkten "missioniert" und so
vernichtet werden, damit
die Wirtschaft im Innern der "USA" nicht ins Stocken
käme. Innovation war weniger gefragt. Eine Umkehr zu
neuer Bescheidenheit und finanziellem Ausgleich zwischen
den Bevölkerungsschichten war ein Tabu. Die Regierung
der rassistischen "USA" forderte also für die Börse und
die Spekulation alle Rechte für sich, und für andere
Kulturen sollte es keine Rechte geben, sondern deren
Vernichtung. Das "amerikanische" Propagandasystem wertet
bis heute jeden Widerspruch zum Reichtum der Wenigen
pauschal als "Kommunismus" ab, der den "USA" den
Untergang bescheren würde. Ohne Börse hätten viel mehr
Menschen gleiche Rechte, und der Berufszweig des
Börsenunterhalters für die Oberschicht würde wegfallen.
Man könnte ja ohne Börse nicht mehr mit dem Geld
"spielen"...
Die Indianer hatten gegen die von der Börse produzierten
Massenkräfte durch die Crashs keine Chance. Weil die
Indianer keine "Spiele" um das Leben mitmachen, werden
sie von der weiss-"amerikanisch" dominierten Regierung
bis heute als minderwertig angesehen und kommen in den
Bilanzen kaum vor. Bis heute werden Indianer in den
"USA" in Zwangs-Reservaten "aufbewahrt" und haben in der
Regierung und im Parlament (Repräsentantenhaus und
Senat) kein Einsitzrecht! Die Bündnispolitik der "USA"
mit Verbrecherregimen wie Saudi-Arabien oder Indonesien,
China oder den Philippinen, sowie die inneren
Kommunistenverfolgungen der 1950-er Jahre sprechen für
sich, wie auch die Verweigerung der weiss dominierten
"US"-Politik gegenüber Menschenrechten, gegenüber der
Anti-Minen-Konvention oder gegenüber dem internationalen
Kriegsgerichtshof. Alles, was nur ansatzmässig die
Herrschaft der wenigen Erz-Kapitalisten in den "USA" und
die Bilanzen der Börsen durcheinanderbringen könnte,
wird pauschal verdammt und weggewischt. Dabei kommen
andere Völker, die durch die "US"-Waffen vernichtet
werden, in den Bilanzen der Börsen einfach nicht gar
nicht vor!
Weltweit töten "US"-Waffen weiterhin, und sogar der
Weltraum ist vor "US"-Bomben nicht mehr sicher. Lieber
nimmt die "US"-Regierung aussenpolitische
Schwierigkeiten in Kauf, als im Innern die Börsen- und
Wirtschaftswelt verunsichern zu lassen und Reformen in
Sachen Menschenrechte zu verwirklichen. Dies ist eine
weltweite Hölle, die von der scheinheiligen Börse der
"USA" mitgetragen wird und die mit jeder
Börsen-Spekulationsblase einen neuen Schub erfährt. Die Arroganz des weiss dominierten
"US"-Systems mit Zentrum "Weisses Haus" sowie mit den
Börsenzentren New York und Chicago verunmöglicht es,
einen Zwischenweg zwischen Kapitalismus und Kommunismus
zu finden, der Konkurrenz in menschlichem Rahmen für
alle Menschen der Welt erlaubt. Dabei behaupten die
"US"-Medien regelmässig, die "USA" hätten eine
"Führungsrolle" in der Welt zu erfüllen. Die "USA"
sollen also legal die ganze Welt zerstören dürfen. Und
diese Behauptung ist legal...
Menschenrechte in den "USA"? sind weiterhin nicht einmal
unterschrieben. Die Hölle der Börse in New York fordert
weiter ihre Opfer, so lange, bis die "USA" in ihren
Schulden ertrinken und dies die Börse merkt...