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Biene. Meldungen (Teil 3)

Was die Biene so alles kann - und wie sie lebt

Gute Webseite über Bienen und die schädlichen Pestizide, die die Bienenvölker zerstören: http://www.umweltbund.de/imkerei

Welche Pflanzen sind gut für Bienen?
https://t.me/ausleiten_CovImpfung/738 (28.4.2024)

Blumenbeete: Lavendel, Lupine, Wilde Malve, Aster, Dahlie, Schafgarbe, Akelei, Kornblumen, Blaukissen, Fächerblume, Sonnenblume, Wandelröschen, Weiße Fetthenne, Löwenzahn, Karpaten-Glockenblume, Schneeheide

Gemüsebeete: Kohl, Möhre, Zwiebel, Kürbis, Gewürzkräuter, Ringelblume, Klee, Borretsch, Ackerbohnen

Bäume & Sträucher: Weißdorn, Schlehe, Stachelbeere, Himbeere, Brombeere, Johannisbeere, Efeu, Wilder Wein, Pfaffenhütchen, Kornelkirsche, Kletterrose, Kastanie, Apfelbaum, Linde

Balkonpflanzen: Salbei, Rosmarin, Pfefferminze, Thymian, Kapuzinerkresse, Verbene, Männertreu, Goldlack, Wandelröschen, Löwenmäulchen

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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Ostafrika 21.4.2014: Die Bienen in Kenia haben KEINE Probleme mit der Varroamilbe etc.!

aus: Netzfrauen online: Zurück zur Natur – Honigbienen in Ostafrika trotzen tödlichen Krankheitserregern;
http://netzfrauen.org/2014/04/21/honigbienen-ostafrika-trotzen-toedlichen-krankheitserregern/

<Bienen in Kenia bleiben trotz Parasiten und Viren, die amerikanische und europäische Bienenstöcke ausrotten, gesund.

Netzfrau Kerstin Hördemann

Eine überraschende Erkenntnis über die ostafrikanischen Honigbienen verleiht dem  Kampf gegen das Sterben der Bienenstöcke im Westen neue Hoffnung.

Wissenschaftler haben entdeckt, dass Bienen in Kenia einen starken Widerstand gegen den Erreger entwickelt haben, der für den Tod von Milliarden von Bienen anderswo in der Welt verantwortlich ist. (Siehe “Gold Dusters” in National Geographic magazine)

Entomologe Elliud Muli, ein Imkerei-Experte am International Center for Insect Physiology and Ecology (ICIPE), arbeitete gemeinsam mit Forschern der Penn State University zusammen, um Bienenstöcke in Kenias wichtigsten Ökosystemen zu untersuchen: in der Savanne, den Bergen, an der tropischen Küste und in der Wüste. Sie maßen die Größe der Bienenstöcke und zählten die Bienen und testeten sie auf Parasiten und Pestizidverunreinigungen.

Die Online-Zeitung PLOS ONE veröffentlichte heute in einem Artikel, dass die Forscher berichtet hätten, dass Honigbienen in Kenia mit den gleichen fiesen Schädlingen und Krankheiten befallen sind, die anderswo die Bienenstöcke auslöschen. Überraschend aber sei, dass sie nicht daran zugrunde gehen. Die Bienenvölker sind gesund und bleiben es auch dort, wo gleich mehrere Krankheitserreger vorhanden ist.

“Diese Widerstandsfähigkeit – Ich bin über die fehlende Offensichtlichkeit der Krankheiten bei den Bienen erstaunt”, sagt Muli.

Die Flucht der Bienen in den Westen

In den mit colony collapse disorder (CCD) befallenen Bienenstöcken – diesen Namen erhielt ein mysteriöser Zustand, der seit 2006 in den USA Bienen tötet – verschwinden ausgewachsene Bienen einfach von der Bildfläche und  lassen ihre Königin zurück. Laut eines Berichtes des US-Landwirtschaftsministeriums haben seit dieser Zeit kommerzielle Imker einige 10 Millionen Bienenstöcke und 2 Milliarden US$ verloren.

Obwohl laut des Berichtes das Verschwinden einiger von ihnen auf einen normalen Verlust im Winter zurückzuführen ist, geht man davon aus, dass CCD die normalen Verluste zumindest verdoppelt und in einigen Fällen mehr als 90 Prozent der Bienenstöcke ausgelöscht hat. Für die Nutzpflanzen, die durch Bienen von kommerziellen Imkern – die ihre Bienen in LKWs von einem Einsatzort zum nächsten bringen – bestäubt werden, eine große Bedrohung. Besonders betroffen waren kalifornische Mandelbäume, die die Dienste von 60 % aller kommerziellen Bienenstöcke in den USA in Anspruch nehmen.

Für CCD gab es keinen schlagenden Beweis; Wissenschaftler entschieden schließlich, dass weder Krankheitserreger noch ein chemisches oder ein Umweltproblem die Schuld daran getragen haben. Stattdessen seien es vielen Faktoren gewesen, die alle, auch weiterhin – fast ein Jahrzehnt später – Bienenstöcke schwächen oder ganz ausradieren. Varroamilben plagen Bienen-Kolonien in der gesamten westlichen Welt, und “verursachen überall ein Sterben der  Bienenstöcke” seit einer Invasion im Jahr 1987, sagt Christina Grözinger von der Penn State, eine Mitautorin der Kenia-Studie. Der Darm-Parasiten Nosema ist eine weitere Bedrohung. Imker führen eine konstante chemische Schlacht gegen diese beiden Mörder, die sie aber oft verlieren. (Siehe “The Plight of the Honeybee“)

Obwohl viele Pestizide als sicher für den Einsatz gelten, schwächen einzelne Komponenten in ihnen die Widerstandsfähigkeit der Bienen, so wie andere Chemikalien, die auf Pflanzen angewendet werden, welche sie bestäuben. Eine schlechte Ernährung aus dem Angebot der Monokulturen, sowie der Stress, von Staat zu Staat gekarrt zu werden, sind Faktoren die dazu beitragen. Es sind auch Viren, die gemeinsam mit Parasiten die Insekten umbringen. “Wir gehen nun davon aus, dass unsere Honigbienen aufgrund der synergetischen Effekte der multiplen Stressfaktoren auf ihr Immunsystem sterben “, sagt Grözinger. “Wir haben sie nach und nach verbraucht, bis sie nicht mehr konnten.”

Die “afrikanisierten” Honigbienen (auch als Killer-Bienen für ihre Aggressivität bekannt), die in den amerikanischen Südwesten eingedrungen sind, werden als widerstandsfähiger gegen Schädlinge als andere Honigbienen eingestuft. Sie kommen aus einem Bestand, der in den späten 1950er Jahren von Afrika nach Brasilien gebracht worden ist, der dann mit den europäischen Bienen gekreuzt wurde – sie sind nicht mit den afrikanischen Bienen zu verwechseln, dass haben Muli, Grözinger und ihre Kollegen untersucht.

In Afrika

Mulie un die Co-Autorin von der Penn State, Maryann Frazier endeckten die Varroa zuerst im Jahre 2009 bei den kenianischen Honigbienen. Nosema wurde damals dort nicht gefunden, aber in der aktuellen Studie wurde nachgewiesen, dass beide Schädlinge überall verbreitet sind, und nur die meisten der entfernten Untersuchungsgebiete wurden inspiziert.

Überhaupt Nosema zu finden war schon eine große Überraschung, und dann festzustellen, dass die Vorroa-Milbe bereits so weit verbreitet ist, das haben wir nicht erwartet, beides nicht”, sagt Grözinger.

Aber die größte Überraschung war eine gute. “Als wir die Analysen durchführten, wie die Schädlinge sich auf die Gesundheit der Kolonie auswirken, haben wir keine signifikanten Auswirkungen entdecken können”, sagt Grözinger. Die Bienenstöcke waren voll mit Bienen, die ihren Job ganz normal erledigten, trotz der lästigen Parasiten.

Gute Gene oder gutes Training?

Wie erklärt sich die Widerstandsfähigkeit der afrikanischen Bienen? Ein Grund dafür kann irgendwo in den Genen liegen. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, könnte dies ein Hinweis für die Forscher sein, eine bessere Biene für den Westen zu züchten. “Das Finden der Resistenzmechanismen und dann gezielt zu züchten, das ist bestimmt eine interessante Aufgabe”, sagt Grözinger.

[Kaum Pestizide in Kenia - keine Bienen-Vermietung auf Lastwagen - kein Stress - Bienen bleiben stark]

Aber sie und ihre Kollegen glauben, dass die plausibelste Erklärung für die Widerstandsfähigkeit der kenianischen Bienen in den verschiedenen Anbaumethoden liegt. Bisher leben afrikanische Bienen relativ frei von menschlichem Einfluss. Die Studie konnte lediglich einen sehr niedrigen Anteil von nur wenigen Pflanzenschutzmitteln in den Bienenstöcken in Kenia nachweisen, wenn überhaupt etwas vorhanden gewesen ist.

Bienenzucht in Kenia wird in der Regel innerhalb der Familie zur Honiggewinnung betrieben; die meisten Pflanzenbestäubungen erfolgen immer noch von wilden Kolonien. Bienen besiedeln hohle Baumstämmen und die Besitzer überlassen sie  meist sich selbst meist, ganz nach alter Tradition.

Und während im Westen neue Bienenstöcke mit Bienenköniginnen gegründet werden, die kommerziell produziert und an Imker verschickt werden, kommen in Kenia “domestizierte” Bienen aus Naturschwärmen (mit natürlich vorhandenen Königinnen). Und das teilt sie selbstverständlich in zwei Gruppen, sagt Muli, und mit einem gesunden “Mutter-Bienenstock” beginnt alles. Er spekuliert, dass, wenn die Bienen einen großen Bienenstock verlassen, um neu zu beginnen, sie den Entwicklungszyklus aller Milben die vorhanden sind, unterbrechen können.

Am wichtigsten ist, fügt Muli hinzu, in Kenia “gibt es keine Manipulation der Kolonien, keine Bienen-Vermietung, keine Kolonien auf Lastwagen, die wie Sardinen für den Zweck der Bestäubung verfrachtet werden.”

Zurück zur Natur?

Weitreichende Veränderungen – bis hin zu “zurück zur Natur” nach dem kenianischen Stil -sind von kommerziellen Landwirten in den Vereinigten Staaten unwahrscheinlich. Dennoch, die Verbesserung der Bienengesundheit durch Praktiken, wie die Reduzierung der verwendeten Chemikalien und dem Ermöglichen des Zugangs zu verschiedenen Blütenpflanzen für Bienen, können einen Unterschied in der Gesundheit der Insekten ausmachen, sagt Grözinger. “Das Interesse der Landwirte, einen bestäuber-freundlichen Lebensraum auf ihrem Land zu erhalten, steigt”, sagt sie. “Unterschiedliche Landschaften führen zu vielfältigen Bestäuber-Populationen, die zu einer besseren Bestäubung von Nutzpflanzen führen, von der letztlich Landwirte und Verbraucher gleichermaßen profitieren.”

Kenias Imker derweil sollten so wenig westliche Praktiken wir möglich kopieren, wenn sie ihre Bienenstöcke gesund erhalten wollen – insbesondere sollten sie die Behandlung mit Pestiziden unterlassen, auch wenn sich die Varroamilbe oder Nosema eingeschlichen haben, so die Autoren der Studie. Für den Moment steht fest: “die Wildbienen in Kenia haben ihre eigene Resistenz”, sagt Grözinger, “es wäre ein Fehler sie als Maßstab zu nehmen.”

[Der dumme "Westen" unsterstützt kranke Bienenkolonien mit Medikamenen, statt natürlich starke Bienen zu züchten]

Die Art und Weise, wie die Imkerei im Westen gehandhabt wird, sagt Muli, “hat die genetische Bandbreite durch die kommerzielle Zucht der Königinnen erodiert und unterstützt kranke Kolonien durch den Einsatz von Medikamenten – Kolonien, die ansonsten schon lange gestorben wären.

“Statt dessen geht es für uns um das Überleben des Stärkeren, und Mutter Natur scheint Recht zu bekommen”, fügt er hinzu. “Sie gibt uns eine breite genetische Vielfalt von Honigbienen, die in der Lage sind, mit allen Umweltschrecken auf ihre eigene Art und Weise umzugehen.”

Diesen Artikel  von National Geographic haben wir für Sie übersetzt. Hier finden Sie das Original:Honeybees in East Africa Resist Deadly Pathogens -Bees in Kenya stay healthy despite parasites and viruses that collapse U.S. and European hives.>

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Kopp-Verlag online, Logo

4.5.2014: <Neonicotinoid-Pestizide schädigen Honigbienen, erhöhen aber den Ernteertrag nicht>

aus: Kopp-Verlag online; 4.5.2014;
http://info.kopp-verlag.de/medizin-und-gesundheit/gesundes-leben/l-j-devon/neonicotinoid-pestizide-schaedigen-honigbienen-erhoehen-aber-den-ernteertrag-nicht.html
<L. J. Devon

Das Immunsystem von Honigbienen wird angegriffen; Bienen werden scharenweise getötet. Bauern in der westlichen Hemisphäre können ganze Haufen toter Bestäuber einsammeln. So etwas ist kein kleines Problem, an das sich die Bienenvölker anpassen könnten. Es beschäftigt uns seit 2006, als der erste Bienenvolk-Kollaps beobachtet wurde. Jetzt berichten Imker im Durchschnitt über den Verlust von einem Drittel ihrer Völker pro Jahr.

Das Problem betrifft uns alle, die wir auf dieser Erde leben, und zwar in ganz erheblichem Maße. Ohne Honigbienen können wichtige Nahrungspflanzen nicht bestäubt werden. Ohne Honigbienen geht uns eines der wertvollsten natürlichen Antibiotika – der Honig – verloren. Wichtige medizinische Ressourcen wie Bienenwachs und Propolis werden knapp. Honigbienen sind für ein gesundes Leben unverzichtbar.

Neonicotinoide schädigen das Immunsystem der Bienen auf der Molekularebene

Das Bienensterben ist das Werk von Menschen, die in Chemiekonzerne investieren – insbesondere in Hersteller von Pestiziden. Die Gefahren der Neonicotinoid-Pestizide sind keine Spekulation mehr. Neue Erkenntnisse italienischer Wissenschaftler zeigen, dass Neonicotinoid-Pestizide bei Honigbienen eine molekulare Reaktion auslösen, die ihre Immunantwort beeinträchtigt. Dadurch werden die Bestäuber anfälliger für Viren. Die Pestizide, synthetische Nicotine, sollen das Nervensystem von Insekten wie Blattläusen schädigen; doch diese neue Studie zeigt, dass und auf welche Weise sie eine immunsuppressive Wirkung auf Honigbienen ausüben.

Imidacloprid und Clothianidin unterdrücken Proteinsignale, die an der Steuerung des Immunsystems beteiligt sind

Bei der Studie, die unter Leitung von Francesco Pennacchio an der Universität Federico II in Neapel durchgeführt wurde, konnte bei den Honigbienen ein spezifisches Gen identifiziert werden, das einen Code für ein Protein trägt, das die Immunantwort steuert. Diese Proteinfamilie der leucin-reichen Wiederholungen (LRR) ist verantwortlich für die Unterdrückung eines Schlüsselproteins bei Immunsignalen. Als bestimmte Neonicotinoid-Pestizide, die so genannten Clothianidine, in nicht-tödlicher Dosierung aufgegeben wurden, wurde das LRR-Protein vermehrt exprimiert, bis schließlich das Immunsystem der Honigbienen ganz unterdrückt wurde.

Ein weiteres Neonicotinoid namens »Imidacloprid« zeigte die gleiche Wirkung auf das Immunsystem der Bienen. Ein Organophosphat-Insektizid, das Chlorpyrifos, signalisierte dagegen den LRR-Code nicht, sodass die Bienen keinen Schaden nahmen. Clothianidin und Imidacloprid unterdrücken also wissenschaftlich nachweisbar das Immunsystem der Bienen. Als die Wissenschaftler die geschädigten Bienen einem häufigen Krankheitserreger, dem Deformierte-Flügel-Virus, aussetzten, vermehrte sich das Virus ungebremst; das Immunsystem der Bienen war überfordert. Wurden keine Neonicotinoid-Pestizide ausgebracht, waren die Bienen viel gesünder und konnten sich besser gegen das Deformierte-Flügel-Virus zur Wehr setzen.

Neuer Bericht zeigt, dass bienenschädliche Neonicotinoide den Ernteertrag nicht erhöhen

Doch damit nicht genug der schlechten Nachrichten für Neonicotinoide und ihren führenden Hersteller, Bayer CropScience: Ein neuer Bericht zeigt, dass diese bienenschädlichen Chemikalien nicht einmal helfen, die Ernteerträge der Landwirte zu erhöhen. Die amerikanische gemeinnützige Umweltschutzorganisation Center for Food Safety hat neue Beweise dafür zusammengetragen, dass diese Klasse von Pestiziden auch die Ernteerträge nicht durchgehend erhöht. In einigen Fällen bewirken die Pestizide das genaue Gegenteil, sie attackieren die Insekten, die gebraucht werden, um die Blattläuse in Schach zu halten!

Als das gefragteste Pestizid in Amerika werden Neonicotinoide auf rund 70 Millionen Hektar Genmais und Gensojabohnen im ganzen Land versprüht. Dieses Insekten-Neurotoxin wird von der wachsenden Pflanze aufgenommen und wird zur chemischen Waffe für Insekten und Spinnen, die natürlich auf dem Feld leben.

In vielen Fällen zeigen Neonicotinoide entgegengesetzte Wirkung

Das Center for Food Safety überprüfte 19 wissenschaftliche expertenbegutachtete Studien, bei denen untersucht wurde, inwieweit die Pestizide den Pro-Hektar-Ernteertrag erhöhten. Das Ergebnis: Elf Studien waren nicht eindeutig und acht zeigten keine Erhöhung des Ernteertrags. Das aufschlussreichste Beispiel mangelnder Ernteerträge erklärte Jonathan Lundgren, ein Agrarwissenschaftler am North Central Agricultural Research Laboratory in Brookings im US-Bundesstaat South Dakota.

Bei der expertenbegutachteten Studie wurden auf zwei gegenüberliegenden Feldern zwei unterschiedliche Sorten Sojabohnensamen angepflanzt. Die einen waren mit Pestiziden beschichtet, die anderen nicht. Zwei Jahre hintereinander wurden die Ernteerträge bewertet. Beide waren ziemlich gleich, doch als er die betroffenen Insekten untersuchte, stellte Lundgren fest, dass die Blattlaus nicht einmal geschädigt wurde, weil die Pestizide vertrockneten, bevor der Schädling Mitte Juli auftrat.

Die Pestizide griffen die falschen Insekten an. Marienkäfer, Netzflügler und Spinnen, die sich von den Blattläusen ernähren, waren am stärksten betroffen. Bei dem Versuch, die natürliche Welt zu kontrollieren, zeigten die Pestizide in Wirklichkeit die gegenteilige Wirkung: Sie brachten die natürlichen Gegner der Blattläuse um, sodass sich diese ungehindert vermehren und die Feldfrüchte noch mehr schädigen konnten.

Peter Jenkins, Anwalt für das Center for Food Safety, erklärte: »In den meisten Fällen sind sie Neonicotinoide völlig unnötig, sie richten ernorme Schäden an.« Jenkins vertritt Imker und appelliert an die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA [Environmental Protection Agency], sich der Probleme für die Umwelt anzunehmen, die von Neonicotinoiden verursacht werden.

Quellen für diesen Beitrag waren u.a.:

StarTribune.com

PNAS.org

RSC.org

RT.com>


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Basler Zeitung
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Schweiz 5.5.2014: Die Schweiz hat eine eigene Wespenart am Genfersee

Schweizer Wespenart am
                Genfersee "Polistes helveticus"
Schweizer Wespenart am Genfersee "Polistes helveticus" [1]

aus: Basler Zeitung online: Die Schweiz hat eine eigene Wespe; 5.5.2014;
http://bazonline.ch/wissen/natur/Die-Schweiz-hat-eine-eigene-Wespe/story/21656395

<Von Martin Läubli

Eine am Greifensee entdeckte Wespe entpuppt sich als neue Art. Sie trägt jetzt den Namen Polistes helveticus.

Wer sich mit Wespen beschäftigt, der muss besonders sorgfältig arbeiten. Da gibt es die Faltenwespen. Und deren Unterfamilie sind die Feldwespen, die wiederum weltweit rund 29 Gattungen und 800 Arten aufweisen. Die in der Fachzeitschrift «Zoo Keys» beschriebene neue Art «Polistes helveticus» gehört zur Gattung der Echten Feldwespen (Polistes). Um diese Vielzahl an ­Arten zu unterscheiden, bedarf es nicht nur eines geübten und scharfen Auges für Form und Körper, sondern auch genetischer Analysen. Solche führten die Schweizer Insektenforscher durch – und entdeckten, dass eine Wespenart in der Schweiz seit Jahren den falschen Namen trug.

Die Geschichte beginnt vor sechs Jahren in einem Ried am Greifensee, heisst es in einer Mitteilung des Naturhistorischen Museums. Dort entdeckte Rainer Neumeyer, der Hauptautor, eine Wespenart, die zu keiner der bekannten ­Beschreibungen richtig passte. Gewisse Merkmale hatten etwas von der Gallischen Feldwespe (Polistes gallicus) , die es aber vorzieht, an trockenwarmen Standorten zu nisten. Andere Eigenschaften sprachen eher für die Zierliche Feldwespe (Polistes bischoffi), die in Feuchtgebieten und waldnahen Bio­topen lebt. Der einzige bekannte Ort, an dem beide Wespenarten vorkommen, so schrieben Neumeyer und Kollegen in einem Aufsatz im «Entomo Helvetica» vor drei Jahren, sei allerdings ein Feuchtgebiet nordöstlich von Genf.

 
 

Nun hat sich das Geheimnis gelüftet. Bei den neu entdeckten Wespen handelt es sich tatsächlich um eine neue Art. Die Schweiz kommt deshalb unverhofft zu ihrer eigenen Schweizer Wespe, der Polistes helveticus.

Klimawandel sei Dank

Die glückliche Entdeckung schreibt das Naturhistorische Museum im weitesten Sinne dem Klimawandel zu. Die Zierliche Feldwespe habe ihren Lebensraum im Zuge der Erderwärmung von Südeuropa gegen den Norden ausgeweitet – bis nach Mitteleuropa. Sie wurde bereits in den 1930er-Jahren von Wolfgang Weyrauch in Sardinien entdeckt, spätere Funde in Mitteleuropa zählte er auch zu dieser Art. Erst als die Polistes bischoffi auftauchte, so heisst es in der Mitteilung, sei es den Insektenforschern bewusst geworden, dass es hierzulande eine neue Art geben muss.

Die Schweizer Wespenforscher waren aber auch nicht immer gegen Irrtümer gefeit, wie es im «Entomo Helvetica» heisst. So wurde mit dem Namen Gallische Feldwespe zuerst eine andere Art bezeichnet, nämlich die bei uns weitverbreitete Hausfeldwespe. Die Gallische Feldwespe war in der Schweiz lange Zeit nur im Misox und im Tessin bekannt, 1997 wurde sie dann erstmals im Genfer Becken gesichtet.

(Tages-Anzeiger)>


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8.5.2014: <EU-Staaten entscheiden gegen Verbraucher und Imker: Keine Kennzeichnungspflicht für Gentechnik-Honig>

aus: Netzfrauen online; 8.5.2014;
http://netzfrauen.org/2014/05/08/eu-staaten-entscheiden-gegen-verbraucher-und-imker-keine-kennzeichnungspflicht-fuer-gentechnik-honig/

<Netzfrau Doro Schreier

„Schlag ins Gesicht der europäischen Verbraucher und Imker“.

Honig darf auch künftig Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen enthalten – ohne dass dies auf der Packung gekennzeichnet ist. Das wurde heute durch die EU-Staaten  in Brüssel endgültig beschlossen.

Die EU-Richtlinie tritt in den nächsten Wochen in Kraft, danach haben die 28 EU-Staaten ein Jahr Zeit zur Übertragung in nationales Recht.

Die Vorgeschichte:

Am 16. April 2014 wurde über den Bericht „Honig“ im Europäischen Parlament in Straßburg abgestimmt. Die Kommission empfahl den Mitgliedstaaten ein Urteil des EuGH bezüglich Pollen aus genetisch veränderten Pflanzen zu ignorieren und versuchte Pollen als Bestandteil und nicht als Zutat zu bezeichnen, um so das Urteil zu umschiffen. Das fatale Ergebnis: Das Europaparlament wollte Gen-Pollen im Honig nicht kennzeichnen. Eine Mehrheit der Europa-Abgeordneten hat einem verbraucherschutzfeindlichen Kompromiss zwischen Kommission, Rat und Parlament zugestimmt, der die nötige Kennzeichnung von gentech-verunreinigtem Honig verhindert.

Die EU-Gesetzgebung wurde nun dahingehend geändert, dass das Vorkommen von Gen-Pollen im Honig nicht gekennzeichnet werden muss! Letzte Instanz waren die 28 EU-Staaten. Die wie oben berichtet, wieder mal gegen Verbraucher und Verbraucherinnen abgestimmt haben. 

Bereits in Januar berichteten wir dass das EU-Parlament sich gegen Verbraucher und Imker entschieden hatte.

Das EU Parlament unterstützte am 15.1.2014 den Gesetzesentwurf, Pollen als natürlichen Bestandteil von Honig zu definieren, anstatt als Zutat. Das bedeutet, dass GMO-Pollen gekennzeichnet werden muss, wenn er mehr als 0,9% des Honigs ausmacht, was nie der Fall ist, wie Sustainable Pulse berichtete. Da Pollen nur rund 0,5 % von jeder Charge eines Honigs bildet, würde es nie die Kennzeichnungsschwelle überschreiten”, sagte die Berichterstatterin Julie Girling (ECR/UK). Ihr Bericht wurde mit 430 Stimmen bei 224, mit 19 Enthaltungen angenommen.

Das gesamte Parlament lehnte daraufhin den vom Umweltausschuss präsentierten Vorschlag, entsprechend des Urteils des EuGH von 2011, GM Pollen als Zutat und nicht als einen natürlichen Bestandteil von Honig zu definieren, ab. GM-Pollen wird also erst gekennzeichnet, wenn er über 0,9% des Honigvolumens liegt.

In Zukunft Honig mit GM-Pollen in den Regalen aller europäischer Länder

Spanien und Rumänien sind die Länder die GMO-Mais anbauen, sie gehören gleichzeitig zu den größten Honig-Exporteuren. Für die Sicherheit der Verbraucher und  zum Schutz der GM-Pollen freien Imker sollte dieser Honig als GMO-Honig gekennzeichnet werden.

Leider war die Mehrheit der Abgeordneten durch eine intensive Lobby-Kampagne beeinflusst. Die Abstimmung ist ein Schlag ins Gesicht für die europäischen Verbraucher und Imker, die sich immer wieder für transparente Etikettierungsvorschriften ausgesprochen haben.”

Den unteren Teil hatten wir für Sie zu dem Ergebnis in Januar aus  Sustainable Pulse ” EU Parliament Votes against Labelling GM Pollen in Honey” übersetzt.

Heute ist es nun offiziell und wieder entscheidet die Bundesregierung gegen den Willen der Verbraucherinnen und Verbraucher und auch der Imkerinnen und Imker.>


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2.6.2014: <Massensterben von Bienen in einem Sonnenblumenfeld in Ungarn>

aus: Netzfrauen online; 2.6.2014;
http://netzfrauen.org/2014/06/02/massensterben-von-bienen-einem-sonnenblumenfeld-ungarn/

Video: Bees dying in Hungary right now
https://www.youtube.com/watch?v=PJ4os0WuFdE
<Ungarn produziert riesige Mengen Honig und erzeugt rund ein Zehntel des gesamten Honigs in der EU.

Die Jahresproduktion liegt bei ca. 30.000 Tonnen, 80% weden exportiert. Laut Ministerium macht der Anteil der Honigproduktion rund 1% der gesamten Agrarwirtschaft auf, 20.000 Familien beziehen darüber ganz oder teilweise ihr Einkommen.

Als die EU ein europaweites Verbot von Pestiziden, die auf der Basis von Nikotiniden entstehen, verbot, erklärte der ungarische Landwirtschaftsminister Sándor Fazekas, dass Ungarn gegen ein Verbot dieser Mittel sei. Diese Pestiziden seien angeblich nötig um die Saat zu schützen. Außerdem sehe er keinen “überprüfbaren Zusammenhang” zwischen diesen Chemikalien und dem Bienensterben. Ohne diese Art von Pestiziden, meint der Minister, sei “eine sichere Produktion” nicht möglich. Diese Pestizide werden übrigens auch in Ungarn produziert.

Letztes Jahr erreichte uns eine Hiobsbotschaft von Greenpeace-Schweiz. In einem Sonnenblumenfeld in Ungarn kam es zu einem  Massensterben von Bienen Greenpeace dokumentierte diesen Vorfall. Und wir Netzfrauen verlangten ebenfalls, dass die lokalen Behörden eine Untersuchung einleiteten und bienentötende Pestizide von den Feldern verbannten.

Was war die Ursache des Bienensterbens in Ungarn?

Greenpeace schickte die Proben  an das amtlich anerkannte Labor der ungarischen Behörde National Food Chain Safety Office. Ungefähr eine Woche später hatten sie die Ergebnisse. Am 19.August 2013  veröffentlichte Greenpeace Schweiz in dem Beitrag:

Diese bestätigten, dass die Sonnenblumen nachweisbare Konzentrationen (durchschnittlich 0,0015 mg/kg) an Thiametoxam enthielten. Von diesem Pestizid des Basler Agrochemiekonzerns Syngenta ist bekannt, dass es giftig für Bienen ist. Aus Saatgut, welches mit solchen Pestiziden gebeizt wurde, entstehen Pflanzen, die in allen Pflanzenteilen niedrige aber wirksame Pestizidmengen enthalten. Auch geringe Konzentrationen von Thiametoxam können den Bienen Schaden zufügen.

Trotz dieses Fundes blieb die genaue Ursache für das massenhafte Bienensterben in diesem Fall unbekannt. Es war Greenpeace nicht möglich, in den toten Bienen Rückstände von Thiametoxam oder anderen Pestiziden nachzuweisen. Das schliesst aber nicht aus, dass Pestizide daran beteiligt waren, das Verhalten der Bienen zu verändern und ihre Gesundheit zu schädigen.

In Ungarn ist der Anbau gentechnischer veränderter Pflanzen per Gesetz verboten. 2012  wurden jedoch Hunderte Hektar mit illegal angebautem Genmais aufgefunden. Wenn der Minister Gentechnisch veränderte Pflanzen verbietet, sollte er auch Pestizide verbieten, doch bis heute ist dieser ungarische Landwirtschaftsminister Sándor Fazekas der Meinung , dass es keinen “überprüfbaren Zusammenhang” zwischen diesen Chemikalien und dem Bienensterben gibt.

Vielleicht sollte dieser Minister sich mit Leverkusen in Verbindung setzen, denn die Millionen Bienen wurden vergiftet,  hier war nachweislich  Pestizide die  Ursache. Dazu: Millionen Bienen vergiftet – Pestizide als Ursache

Bitte machen Sie mit bei unserer Veranstaltung: Swarm GERMANY to Save the Bees!

Netzfrau Doro Schreier>

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Schweizer Fernsehen online, Logo

Schweiz 12.6.2014: Hobby-Imker züchten Bienen in der Schweiz - Forderung nach einem Fähigkeitsausweis für Imker

aus: Schweizer Fernsehen online: Hobby-Imker sorgen für Dichtestress; 12.6.2014;
http://www.srf.ch/news/schweiz/hobby-imker-sorgen-fuer-dichtestress

<Nach dem Dokumentarfilm «More than Honey» wollen viele etwas gegen das Bienensterben tun und werden zu Freizeit-Imkern. Die Zahl der Hobby-Imker vor allem in Städten wächst und wird zum Problem. Es gibt zu viele Bienen. Besonders gravierend ist die Situation im Kanton Basel-Stadt.

«Hier oben auf dem Theaterdach, das ist meine Idylle», sagt Robert Vögtli. 39 Jahre lang hat der Mann mit dem verschmitzten Gesichtsausdruck als Beleuchter am Theater gearbeitet. Jetzt ist er pensioniert. Und seit drei Jahren amtet er im Auftrag des Theaters als Jung-Imker.

Fünf Bienenstöcke stehen mittlerweile auf dem Theaterdach, einem Flachdach. Es bietet nicht nur Platz für Bienen, sondern auch für viele Pflanzentöpfe. Die Bienenpflege erfülle ihn mit Freude, sagt Vögtli. Früher wäre dieses Engagement für ihn undenkbar gewesen, meint er: «Als junger Mensch hatte ich andere Interessen. Es braucht das Verantwortungsgefühl, dass man regelmässig zu den Bienen schauen will.»

Bienen im Hochhaus?

Bildlegende: Viele wollen nun Leute die Welt retten – mit Bienen. Besser wäre, sie würden Blumen für Bienen pflanzen, sagt ein Imker. Keystone/Archiv

Diese Hingabe freut Hanspeter Schweiger, den kantonalen Bieneninspektor. Auch der Standort sei vorzüglich: «Die Anwohner werden nicht direkt mit den Bienen konfrontiert. Die Häuser sind einige Meter vom Bienenstand entfernt.»

Für den Basler Bieneninspektor ist das Theaterdach ein Glücksfall. Er erhält immer mehr Anrufe von Anwohnern von Bienenvölkern. Oft fühlen sie sich belästigt von den Bienen des Nachbarn. Er erhält auch Anrufe aus Schulen oder Altersheimen, weil in deren Nähe plötzlich Bienenschwärme auftauchen.

Das wundert ihn aber nicht: Die Bienendichte ist in Basel-Stadt doppelt so hoch wie angebracht. Immer mehr Menschen wollen an zum Teil unmöglichen Orten Bienen halten. «Der erstaunlichste Wunsch nach Bienenhaltung war in einem Hochhaus im 12.Stockwerk», erzählt Schweiger. «Der Imker wollte zwei Magazine bei sich auf dem Balkon halten. Die Nachbarn links und rechts wären extrem gestört gewesen. Ich musste ihm sagen, dass das nicht geht.»

Allerdings hat der Bieneninspektor gesetzlich wenig in der Hand um, das Imkern zu verbieten.

Die Welt mit Bienen retten

Viele der Stadt-Imker meinten es gut, sagt der Präsident des Basler Imkervereins Remigius Hunziger. «Bei einigen ist es die Idee, man sollte die Welt retten und sollte etwas machen für die Bienen. Sinnvoller wäre, man würde Honig beim Imker kaufen und Blumen pflanzen, die Nektar und Pollen spenden.» Dann hätten die Bienen genug zu essen.

Denn hungrige Bienen werden aggressiv, und das kann für Menschen unangenehm werden. Auch für die Bienen selber wird die Überpopulation zum existenziellen Problem. «Wenn ungepflegte Bienenstände in der Gegend stehen, ist das Problem, dass das Risiko für Krankheiten riesengross ist», erklärt der Präsident des Vereins. «Es besteht die Gefahr, dass die Varoa-Milbe wieder zurückkommt und schliesslich ein Zusammenbruch der Völker stattfindet.»

Kranke Bienen von Hobby-Imkern mit wenig Wissen infizieren gesunde Bienen. Die Imker realisieren nicht, dass ihr Bienenvolk krank ist. Bienenkrankheiten verbreiten sich aufgrund der hohen Bienendichte schnell verbreiten. Das Ergebnis ist verheerend.

Fähigkeitsausweis für Imker gefordert

Diese Angst vor einer Verbreitung von Krankheiten beschäftigt auch den Verband der Deutschschweizer Bienenfreunde. Doch diese Angst müsste nicht sein, finden die Fachleute.

Der Gesetzgeber könnte Abhilfe leisten, etwa mit einem Fähigkeitsausweis für Imker. Aber, sagt der baselstädtische Imkervereinspräsident Hunziker, bei der Politik sei die Einsicht noch nicht angekommen, dass es diesbezüglich Druck brauche. «Es braucht eine Ausbildung, fundiertes Wissen, um Bienen halten.»

Eine Ausbildung, die auch klar macht, dass es für Bienenhalter etwa keine Sommerferien gibt. In dieser Zeit ist die Bienenpflege am intensivsten. Mit der Feriensperre kann der der pensionierte Jung-Imker auf dem Basler Theaterdach gut umgehen: «Ich bleibe zu Hause. Ich habe Ferien bei mir zu Hause und das ist mein Paradies.»>

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Netzfrauen online, Logo

19.6.2014: <Rolle der Wildbienen bisher oft unterschätzt> - Bestäubung durch Wildbienen ist sehr wichtig - aber ohne Honigproduktion

aus: Netzfrauen online; 19.6.2014;
http://netzfrauen.org/?p=14705

<Um der Öffentlichkeit das Thema Wildbienen nahe zu bringen, wird seit 2013 die „Wildbiene“ des Jahres gewählt – eine Wildbienenart, deren Lebensweise besonders spannend und die für Laien gut erkennbar ist.

Versuche zeigen, was Wildbienen zu leisten im Stande sind.

Wildbienen sind einer breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Seit 2013 haben der Arbeitskreis Wildbienen-Kataster am Stuttgarter Naturkundemuseum, die Landesanstalt für Bienenkunde sowie die Imkerverbände Badens und Württembergs mit der Wahl der “Wildbiene des Jahres” stellvertretend eine Wildbiene vorgestellt, deren Lebensweise besonders spannend und die auch für Laien gut zu erkennen ist. Im vergangenen Jahr war das die Zweifarbige Schneckenhausbiene (Osmia bicolor), in diesem Jahr wurde die Gartenwollbiene (Anthidium manicatum) zur Wildbiene des Jahres gewählt.

Von den weltweit rund 25.000 Bienenarten zählen nur neun zu den Honigbienen, davon stammen acht aus Asien und eine aus Afrika. Wildbienen leben in der Regel nicht als Volk zusammen, sondern sie sind Einzelgänger (Solitärbienen). Eine Ausnahme sind die Hummeln, die kleine, einjährige Völker bilden. Wildbienen bauen keine Waben und produzieren keinen Honig, trotzdem sind sie für uns von unschätzbarem Wert. Tomaten, Äpfel, Zwetschgen, Mandeln – weltweit müssen viele Kulturpflanzen auch von wildlebenden Insekten bestäubt werden.

Eine internationale Studie unter Federführung der Leuphana Universität Lüneburg, der Universität Würzburg und der Universität Rio Negro in Argentinien untersuchte die Rolle der Honig- und Wildbienen bei der Bestäubung. Auf über 600 Anbauflächen in 19 Ländern verschiedener Kontinente wurden von den Forschern Häufigkeit und Artenvielfalt der blütenbesuchenden Insekten und der Fruchtansatz zur Ernte protokolliert.

Das Ergebnis der Studie war erstaunlich, denn die wildlebenden Insekten hatten in allen Untersuchungsflächen einen positiven Effekt auf den Fruchtansatz, wesentlich mehr Blüten wurden zu Früchten, die teilweise auch deutlich größer waren als bei alleiniger Bestäubung durch Honigbienen.

Wildbienen scheinen effizienter zu „arbeiten”. Sie sind oft kleiner -manche Arten sind nur wenige Millimeter groß- und kommen besser in die Blüten hinein, der gesammelte Pollen wird von ihnen nicht verklebt und kann deswegen leichter auf der Blütennarbe verteilt werden. Sie besuchen auch Schattenblüten, während die Honigbiene Sonnenblüten bevorzugt, sie bestäuben auch bei schlechtem Wetter oder zu anderen Tageszeiten.

Die Honigbiene scheint die Bestäubung der wildlebenden Insekten zu ergänzen. Für einen optimalen Ertrag sollte man also auf beide setzten, denn die gängige Praxis, Honigbienen gezielt in Kulturen wie Raps, Sonnenblumen, Obstplantagen oder anderen einzusetzen, sichert nach den aktuellen Ergebnissen nur einen Grundertrag. Honigbienen bestäuben auch diese Monokulturen, die für viele Wildbienen als Lebensgrundlage aber nicht ausreichen. Sie sind auf Artenvielfalt für ihre Nahrung und Nistplätze angewiesen, und beides darf auch nicht zu weit voneinander entfernt sein, denn Wildbienen bauen die Nistplätze oft in einer Entfernung von nur einigen hundert Metern von den Blütenpflanzen. Das können die heutigen Agrarlandschaften in der industriellen Landwirtschaft oftmals nicht leisten, es ist wenig Platz für Blütenpflanzen am Rande oder im Feld, wenn jeder Zentimeter gewinnbringend genutzt werden muss. Wir brauchen den Schutz und die Schaffung naturnaher Lebensräume, blütenreicher Landschaften, Blühstreifen und Hecken und vielfältige Fruchtfolgen, um wildlebende Bestäuber zu erhalten.

Die Landwirtschaft könnte höhere und stabilere Erträge erzielen, wenn sie die Bestäubungsleistung von wildlebenden Insekten optimal nutzen würde. Ökonomen und Ökologen haben ausgerechnet, dass 2009 der globale Wert der Bestäubung durch Insekten 153 Milliarden Euro betrug. Anreiz genug, die Bedürfnisse von Wildbienen viel stärker zu fördern als bisher.

Das geschieht bereits in kleinen Feldversuchen, zum Beispiel in der Oberrheinebene in Baden-Württemberg. Wer die Oberrheinebene kennt, der weiss, dass dort Jahr für Jahr große Flächen Maismonokultur angepflanzt werden, was sich erst in den letzten Jahren änderte, da der Mais vom Maiswurzelbohrer befallen wurde. Daraufhin ordnete das Ministerium die Fruchtfolge an, d.h. Mais durfte nur noch höchstens zwei Jahre in Folge gesät werden, danach war eine andere Feldfrucht vorgeschrieben. In besagtem Projekt erklärten sich zwei Landwirte dazu bereit, auf mehreren Versuchsflächen verschiedene Blühmischungen auszusäen. Biologen untersuchten die Attraktivität dieser Flächen für Wildbienen (Hummeln und Solitärbienen). Natürlich profitiert auch die Honigbiene von diesem neuen Blütenangebot. Die Biologen konnten eine signifikante Steigerung bei den Wildbienenarten nachweisen, darunter auch Arten, die besondere Ansprüche an das Blütenangebot stellen und solche, die in ihrem Bestand gefährdet sind (Rote Liste Arten).

Der Versuch wird 2015 fortgesetzt und zeigt, dass man die Wildbienen tatsächlich gezielt fördern kann und das auch tun sollte, um eine stabile Gemeinschaft von blütenbesuchenden Insekten zu fördern.

Weiterführende Informationen: http://www.wildbienen-kataster.de/login/downloads/wb2013.pdf und http://www.wildbienen-kataster.de/login/downloads/wb2014.pdf

Netzfrau Jutta P. Klatt>



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Deutsche Wirtschaftsnachrichten online,
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21.6.2014: <Rätselhaftes Bienensterben alarmiert US-Regierung> - Milliardenschäden durch Ernteausfälle

aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online; 21.6.2014;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/06/21/raetselhaftes-bienensterben-alarmiert-us-regierung/

<US-Prasident Barack Obama will den Kampf gegen das massive Bienensterben in den USA aufnehmen. Das ökologische Desaster kostet die Wirtschaft Milliarden.

Die US-Regierung hat am Freitag eine landesweite Strategie gegen das dramatische Bienen-Sterben in Amerika angekündigt. Mit dem Verlust an Honigbienen und anderen Blütenbestäubern droht der US-Volkswirtschaft ein Milliardenschaden durch geringere oder ganz ausfallende Ernten.

In den vergangenen Jahren hat das Bienen-Sterben in den USA eine Dimension erreicht, die nach Einschätzung der Regierung wirtschaftlich bedenklich ist. Die Honigbienen bestäuben Pflanzen, die ein Viertel der Früchte erzeugen, die in den USA konsumiert werden. Mandeln, das zweitwichtigste Agrarerzeugnis in Kalifornien, werden fast ausschließlich durch Honigbienen bestäubt (mehr hier).

Deren Bestäubungsleistung sorge für Agrargüter im Wert von jährlich mehr als 15 Milliarden Dollar, erklärte das US-Präsidialamt. Auf etwa neun Milliarden Dollar jährlich wird die Leistung von wilden Bestäubern wie Hummeln geschätzt.

Im Winter 2013/14 wurde bei den Imkern in den USA ein Verlust von 23 Prozent der Bienenvölker registriert. Eine Entwicklung, die schon länger anhält. „Das Problem ist ernst und stellt eine bedeutende Herausforderung dar, die im Interesse der Nachhaltigkeit unserer Nahrungsmittelproduktion in Angriff genommen werden muss“, erklärte das Präsidialamt.

Die genauen Ursachen des Bienen-Sterbens sind bislang unklar. Vermutet werden mehrere Faktoren, darunter Parasiten wie die Varroa-Milbe, Krankheiten, der Verlust genetischer Vielfalt, falsche Fütterungen und Pestizide.

Präsident Barack Obama wies die zuständigen Bundesbehörden an, durch Forschung, Aufklärung und Landmanagement die Lebensbedingungen für die Bienen und deren Gesundheit zu verbessern.

Umwelt- und Naturschutzgruppen wie Friends of the Earth fordern vor allem Maßnahmen gegen den Einsatz von Neonicotinoiden in der Landwirtschaft. Diese hochwirksamen Insektenbekämpfungsmittel werden für das Bienensterben mit verantwortlich gemacht. „Die Regierung sollte die Freigabe und den Einsatz dieser giftigen Pestizide unterbinden, solange deren Unbedenklichkeit nicht erwiesen ist“, sagte der Präsident von Friends of the Earth, Erich Pica.

Die Lebensmittelkette Whole Foods Markets hatte im vergangenen Jahr eine Kampagne zum Schutz der Bienen gestartet. Auf Fotos zeigte sie, wie leer die Lebensmittel-Regale in den Läden wären, wenn die Bienen verschwänden. Doch auch das Bienen-Sterben in Europa ist alarmierend. Sterben die Bienen weiterhin so schnell wie in den vergangenen zehn Jahren, wird es einige Lebensmittel bald nicht mehr geben (mehr hier).>

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Massensterben bei der kanadischen Honigbiene: Nun wird gegen Monsanto und Bayer geklagt:

Netzfrauen online, Logo

6.9.2014: Massensterben bei der kanadischen Honigbiene: <Schadenersatz 450.000.000 $ – Kanadische Imker verklagen Bayer und Syngenta>

aus: Netzfrauen online; 6.9.2014;
http://netzfrauen.org/2014/09/06/schadenersatz-450-000-000-kanadische-imker-verklagen-bayer-und-syngenta/

<Imker in Kanada machen die Hersteller von Pestiziden, Bayer und Syngenta, für das Massensterben der kanadischen Honigbiene verantwortlich.

Eines der wichtigsten Naturwunder unserer Erde schwebt in höchster Gefahr: die Honigbiene. Das fleißigste aller Tiere, das verlässlich von Blüte zu Blüte fliegt, verschwindet langsam. Es ist ein Sterben, das weltweit mit Sorge beobachtet wird. Denn ein Leben ohne die Biene ist undenkbar.

Massensterben von Bienen

Ende letzten Jahres starben in Kanada 20 Millionen Bienen auf mysteriöse Weise. Eine Studie ergab, dass das Massensterben der 4.000 Bienenstöcke in Ontario und Quebec durch Neonicotinoide ausgelöst wurde. Bei 80 Prozent der toten Bienen wurden nachweislich Rückstände von Neonicotinioiden gefunden, wir berichteten.

Aber auch in Deutschland starben Bienen durch Pestizide: Millionen Bienen vergiftet – Pestizide als Ursache

450 Millionen$ Schadenersatz – Kampf vor Gericht, die Sammelklage gegen die Pestizidhersteller wurde eingeleitet

Die vorgeschlagene Sammelklage wurde am Dienstag im Ontario Superior Court im Namen aller kanadischen Imker von Sun Parlor AG und Munro Honey, zwei der größten Honigproduzenten in Ontario (Kanada) eingereicht, wie der Ontario Imkerbund am Mittwoch bekannt gab.

„Das Ziel ist es, den Einsatz der Neonicotinoide, die den Bienen und den Imkern schaden, zu stoppen”, sagte Paula Lombardi, Rechtsanwältin in London, Ont. Anwaltskanzlei Siskinds LLP, die die Imker vertreten.

Ab Donnerstag morgen hatten bereits mehr als 30 Imker diese Sammelklage unterzeichnet.

Die Klage behauptet, dass Bayer CropScience und Syngenta Inc. Canada und ihre Muttergesellschaften in Konstruktion, Herstellung, Verkauf und Vertrieb von neonicotinoiden Pestiziden, insbesondere solcher, die Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam beinhalten, fahrlässig verwenden.

Die Pestizide wirken für Insekten wie ein Nervengift und werden in Kanada auf beschichteten Mais-, Soja- und Raps-Samen verwendet um die Pflanzen vor Schädlingen, wie Blattläusen zu schützen. Studien haben gezeigt, dass die Bienen, die den Pestiziden ausgesetzt waren, nicht zu ihren  Bienenstöcken zurückfanden, da sie Orientierungsprobleme hatten. Die Pestizide wurden auch in 70 Prozent der toten Bienen, die von Health Canada (kanadische Gesundheitsministerium ) 2013 getestet wurden, gefunden.

Die Europäische Kommission hat die Verwendung der Pflanzenschutzmittel bereits für zwei Jahre gestoppt und Ontario hat angedeutet, dass sie aufgrund der Bedenken für die Gesundheit der Bienen ebenfalls diese Regelung anstreben.

Bayer hat behauptet, dass die Gefahr für die Bienen aus den Pestiziden gering sei, und den Landwirten empfohlen, den Einsatz von Pestiziden zu minimieren.

Die Schadenersatzansprüche beinhalten 450 Millionen $ für allgemeine und besondere Schäden.

Beekeepers have tried to get the federal government to ban neonicotinoid pesticides, but they’re now taking their battle to court, launching a $450-million lawsuit against the pesticide’s manufacturer. http://globalnews.ca/video/1542468/beekeepers-to-launch-class-actions-suit

In Europa klagen die Agrarchemie-Konzerne BASF, Bayer und Syngenta gegen die EU-Kommission, um das vorläufige EU-Verbot der drei neonicotinoide Wirkstoffe Imidacloprid, Clothianidin und Thiametoxam zu Fall zu bringen.

Bündnis zum Schutz der Bienen schlägt Alarm:

„Die Agrarchemie-Konzerne BASF, Bayer und Syngenta klagen gegen die EU-Kommission um das vorläufige EU-Verbot der drei neonicotinoiden Wirkstoffe Imidacloprid, Clothianidin und Thiametoxam zu Fall zu bringen. Das Bündnis zum Schutz der Bienen mischt sich als „Streithelfer“ ein, um zu verhindern, dass der Konflikt auf Kosten der Bienen und der Umwelt außergerichtlich unter der Hand „gelöst“ wird.“

In den letzten zwei Jahren konnte das Bündnis zum Erfolg zweier wichtiger Entscheidungen beitragen:

  •  Im sogenannten Honig-Urteil des Europäischen Gerichtshofs hat das Bündnis zum Schutz der Bienen die finanziellen Mittel gesammelt und für die juristische Kompetenz gesorgt, damit sich der betroffene Imker Karl-Heinz Bablok gerichtlich durchsetzen konnte (Näheres dazu).
  •  Im Fall der bienenschädlichen Neonicotinoide konnte durch den außerordentlichen Einsatz insbesondere der deutschen Imkerverbände des Bündnisses das Verbot dieser Pestizide auf europäischer Ebene durchgesetzt werden (Näheres dazu).

Hochgiftige Pestizide und genmanipulierte Lebensmittel sind eine große Gefahr für Bienen, Mensch und Natur. Das Bündnis zum Schutz der Bienen ergreift neben dem wissenschaftlichen und politischen Weg juristische Maßnahmen gegen die destruktive Agrarchemie. Aktuell stehen sie vor dem Europäischen Gerichtshof und sind dringend auf Ihre Spende angewiesen!

Nur wenn sie in den nächsten Wochen in der Lage sind, die notwendige Summe (etwa 190.000 Euro!) für die anfallenden Verfahrenskosten – inklusive wissenschaftlicher Untersuchungen, Rechtsanwälte, Gutachten- und Gerichtskosten – zu sammeln, können sie den Rechtsstreit weiter führen. Andernfalls haben die Großkonzerne wieder den Weg frei zur Durchsetzung ihrer Interessen auf EU-Ebene. Mit den Herstellern der Insektizide klagen sieben weitere Verbände der Agrarlobby. Sie sind vor dem Europäischen Gerichtshof die einzige Lobby für die Bienen! Unterstützen Sie uns dabei, die Gesundheit für Bienen und Umwelt über das Profitinteresse das Agrarchemie-Industrie zu stellen!

http://www.mellifera.de/bienenschutz (auf Deutsch)

http://www.mellifera.de/beedefender (auf Englisch)

Nach Syngenta klagt nun auch BASF gegen EU-Pestizid-Einschränkungen – und nehmen Bienensterben weiterhin in Kauf

Immer wieder haben wir über das Sterben der Bienen berichtet. Dieses Jahr sind bereits Millionen von Bienen verendet. Werden wir bald Verhältnisse wie in China haben und müssen mit der Pinzette das Bestäuben übernehmen?

Netzfrau Doro Schreier>


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7.11.2014: <Auf Honig kann man verzichten – auf Bestäubung nicht! - Nach GMO-Getreideanbau: 37 Millionen tote Bienen in Ontario, Kanada>

aus: Netzfrauen online; 7.11.2014;
http://netzfrauen.org/2014/11/07/bienensterben-auf-honig-kann-man-verzichten-auf-bestaeubung-nicht-37-million-bees-found-dead-ontario-canada-planting-large-gmo-corn-field/

<Immer wieder haben wir dieses Jahr über das Sterben der Bienen berichtet. Dieses Jahr sind bereits Millionen von Bienen verendet. Viele Obstbäume haben in diesem Herbst keine Früchte getragen, weil sie nicht bestäubt wurden. Werden wir bald Verhältnisse wie in China haben und müssen mit der Pinzette das Bestäuben übernehmen?

Auf Honig kann man verzichten – auf Bestäubung nicht!

37 Millionen Bienen starben nur Wochen nach dem Anbau von GMO-Getreide in Ontario. Imker Dave Schuit, der in Elmwood Honig produziert, verlor damit rund 600 Bienenstöcke auf einen Schlag.

„Direkt nach Beginn des Anbaus des Getreides setzte das Millionen-Sterben ein“, erzählt Schuit. Während zahlreiche Bienenbesitzer Neonikotinoide für den Kollaps der Bienenstöcke verantwortlich machen und einige europäische Länder die neonikotinoiden Pestizide bereits abschaffen, hat das US Landwirtschaftsministerium darauf verzichtet, derartige Insektizide, die von Bayer CropScience Inc. hergestellt werden, zu verbieten. Bayers Bestseller Imidacloprid und Clothianidin sind dafür bekannt, in Pollen und Nektar einzudringen und Nützlinge wie Bienen zu schädigen. Die Vermarktung dieser Mittel fiel mit dem großflächigen Bienensterben in Europa und den USA zusammen.

Nathan Carey, ein weiterer Farmer aus der Gegend hatte bereits im Frühling festgestellt, dass es deutlich weniger Bienen als sonst auf seiner Farm gab. Er sieht einen starken Zusammenhang zwischen dem Bienensterben und dem Pestizid-Einsatz.

Zahlreiche Wissenschaftler kämpfen schon seit Jahren darum, die exakten Gründe für das massive Sterben der Bienen, ein Phänomen, das als „colony collapse disorder” (CCD) bezeichnet wird, zu belegen. Sieben Jahre in Folge geht es in den USA mit den Honigbienen bereits bergab – ein tödlicher Weg.

121 verschiedene Pestizide konnten US Wissenschaftler bereits in Bienen, Wachs und Pollen nachweisen, ein mehr als deutlicher Hinweis darauf, dass die Pestizide die eigentliche Ursache sind. Jeffery Pettis, vom ARS’s Bee Research Laboratory glaubt, dass es eine subtile Kombination von Ernährung, Pestiziden und weiteren Stressfaktoren ist, die ganze Bienenvölker dahinraffen.

Der Kollaps der Bienenvölker ist aber auch eine große Bedrohung für die gesamte Ernte weltweit. Rund ein Drittel unserer Nahrung so die Schätzung, hängt von der Bestäubung durch Honigbienen ab. Der Beitrag der Bienen an der globalen Wirtschaft beträgt damit über 30 Milliarden.

Eine neue Studie, die im Journal Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde, belegt, dass neonikotinoide Pestizide Bienen tötet, in dem sie deren Immunsystem schädigt und die Tiere damit nicht mehr gegen Krankheiten und Bakterien gefeit sind.

Nach Berichten über massives Bienensterben nach Ausbringung von Imidacloprid, wird es – trotz Proteste von Bayer – nicht mehr auf Getreide und Sonnenblumen verwendet. Frankreich war intelligent genug, die Verwendung von Clothianidin von Bayer zu verhindern und auch andere Länder wie z.B. Italien haben die Verwendung einiger Neonikotinoide bereits untersagt.

Nach einem Bienensterben bisher unerreichten Ausmaßes in UK, hat die EU verschiedene Pestizide verboten, darunter auch die Neonikotinoide. Diesen Artikel haben wir bei Organic Health gefunden.

Bündnis zum Schutz der Bienen schlägt Alarm:

„Die Agrarchemie-Konzerne BASF, Bayer und Syngenta klagen gegen die EU-Kommission um das vorläufige EU-Verbot der drei neonicotinoiden Wirkstoffe Imidacloprid, Clothianidin und Thiametoxam zu Fall zu bringen. Das Bündnis zum Schutz der Bienen mischt sich als „Streithelfer“ ein, um zu verhindern, dass der Konflikt auf Kosten der Bienen und der Umwelt außergerichtlich unter der Hand „gelöst“ wird.“

In den letzten zwei Jahren konnte das Bündnis zum Erfolg zweier wichtiger Entscheidungen beitragen:

  •  Im sogenannten Honig-Urteil des Europäischen Gerichtshofs hat das Bündnis zum Schutz der Bienen die finanziellen Mittel gesammelt und für die juristische Kompetenz gesorgt, damit sich der betroffene Imker Karl-Heinz Bablok gerichtlich durchsetzen konnte [Näheres dazu].
  •  Im Fall der bienenschädlichen Neonicotinoide konnte durch den außerordentlichen Einsatz, insbesondere der deutschen Imkerverbände des Bündnisses, das Verbot dieser Pestizide auf europäischer Ebene durchgesetzt werden [Näheres dazu].

Hochgiftige Pestizide und genmanipulierte Lebensmittel sind eine große Gefahr für Bienen, Mensch und Natur. Das Bündnis zum Schutz der Bienen ergreift neben dem wissenschaftlichen und politischen Weg, juristische Maßnahmen gegen die destruktive Agrarchemie. Aktuell stehen sie vor dem Europäischen Gerichtshof und sind dringend auf Ihre Spende angewiesen!

Nur wenn sie in den nächsten Wochen in der Lage sind, die notwendige Summe (etwa 190.000 Euro!) für die anfallenden Verfahrenskosten – inklusive wissenschaftlicher Untersuchungen, Rechtsanwälte, Gutachten- und Gerichtskosten – zu sammeln, können sie den Rechtsstreit weiter führen. Andernfalls haben die Großkonzerne wieder den Weg frei zur Durchsetzung ihrer Interessen auf EU-Ebene. Mit den Herstellern der Insektizide klagen sieben weitere Verbände der Agrarlobby. Sie sind vor dem Europäischen Gerichtshof die einzige Lobby für die Bienen! Unterstützen Sie uns dabei, die Gesundheit für Bienen und Umwelt über das Profitinteresse der Agrarchemie-Industrie zu stellen!

http://www.mellifera.de/bienenschutz (auf Deutsch)

http://www.mellifera.de/beedefender (auf Englisch)

Nach Syngenta klagt nun auch BASF gegen EU-Pestizid-Einschränkungen – und nehmen Bienensterben weiterhin in Kauf

Immer wieder haben wir über das Sterben der Bienen berichtet. Dieses Jahr sind bereits Millionen von Bienen verendet. Werden wir bald Verhältnisse wie in China haben und müssen mit der Pinzette das Bestäuben übernehmen?>

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Wenn die kriminellen Pestizide einen Genozid bei Bienen auslösen, wird in der Schweiz der Pestizidhersteller nicht genannt! - Man kann davon ausgehen, dass der kriminelle Pestizidhersteller "Syngenta" heisst.

20 minuten
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Schweiz 10.11.2014: <Emmental: Mysteriöses Bienensterben ist geklärt> - Pestizidhersteller hat "irrtümlich" ein Fungizid beigemischt und so einen Genozid an 172 Bienenvölkern ausgelöst - wahrscheinlich Syngenta

aus: 20 minuten online; 10.11.2014;
http://www.20min.ch/schweiz/bern/story/27503904
<Das Rätsel um das Bienensterben in der Region Zäziwil ist gelöst. Bei einem Pflanzenschutzmittelhersteller passierte ein Fehler. Die Obstbauern trifft keine Schuld.

Der Fall um die massenhaft verendeten Bienen im Emmental ist gelöst: Beim Hersteller eines zugelassenen Pflanzenschutzmittels ist das Insektizid Fipronil irrtümlich in ein Fungizid geraten. Die Obstbauern der Region trifft keine Schuld.

Das Bienensterben in der Region Zäziwil und Grosshöchstetten schreckte im April Bauern und Imker auf. 23 Bienenbestände mit 172 Bienenvölkern wurden dezimiert. In Proben toter Bienen wurde der Wirkstoff Fipronil nachgewiesen. Fipronil ist ein Insektengift mit schneller, anhaltender Wirkung. Als Pflanzenschutzmittel ist Fipronil in der Schweiz zur Verwendung in der Landwirtschaft und in Hausgärten nicht mehr zugelassen. Untersuchungen nach dem Bienensterben ergaben auch Fipronil-Spuren auf Blättern von Obstbäumen in der betroffenen Region. Wie das Fipronil dorthin kam, konnte zuerst nicht ermittelt werden.

Zugelassenes Mittel verunreinigt

Analysen von Pflanzenschutzmitteln führten nun die Experten auf die richtige Spur. Zwei unabhängige Labors wiesen in einem zugelassenen Pflanzenschutzmittel Fipronil-Verunreinigungen nach, wie der Bienengesundheitsdienst Apiservice in einer vom Landwirtschaftlichen Informationsdienst am Montag verbreiteten Mitteilung schreibt. Diese sei, schreibt Apiservice, von allen Akteuren wie Herstellern, Bundes- und Kantonsstellen, Verbänden und Imkern gemeinsam verfasst worden.

Abklärungen beim Hersteller des zugelassenen Pflanzenschutzmittels ergaben, dass das Fipronil irrtümlich in das Fungizid geraten war. Die Obstbauern in der betroffenen Region trifft demnach gemäss Mitteilung keine Schuld.

Das Bundesamt für Landwirtschaft hat den Schweizer Anbieter des betroffenen Fungizids nun angewiesen, die verunreinigten Chargen zurückzuziehen und die Bauern zu informieren. An einem runden Tisch wollen die involvierten Stellen klären, wie Ähnliches in Zukunft vermieden werden kann.

(sda)>

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Kopp-Verlag online, Logo

27.11.2014: <Durch den Anbau von Genmais sterben in Kanada 37 Millionen Honigbienen>

aus: Kopp-Verlag online; 27.11.2014;
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/ethan-a-huff/durch-den-anbau-von-genmais-sterben-in-kanada-37-millionen-honigbienen.html

<Ethan A. Huff

In der kanadischen Provinz Ontario sind nach dem Anbau von gentechnisch verändertem (GV-) Mais kürzlich zig Milliarden Honigbienen eingegangen. Der Imker David Schuit aus Elmwood verlor 600 Völker mit circa 37 Millionen Bienen. Wissenschaftler führen das Bienensterben direkt auf Narcotinoid-Pestizide zurück, die das Immunsystem der Bienen angreifen und das Navigationsvermögen stören, sodass sie massenweise sterben.

Wie die Zeitung The Post aus Ontario meldet, starben die Tiere wenige Tage, nachdem in der Umgebung Genmais ausgebracht worden war. Die Pflanzen wurden mit den so genannten »Neonics« der Firma Bayer CropScience besprüht, die in der Europäischen Union wegen ihrer Bienenschädlichkeit bereits verboten wurden. Dank des erheblichen Einflusses der chemischen Industrie sind sie Nordamerika noch immer erlaubt.

»Direkt nach der Mais-Aussaat starben Millionen unserer Bienen«, erklärte Schuit vor Reportern, er beklagte die hohen Verluste für seine Imkerei Saugeen Honey.

Auch Nathan Carey, Mitglied des nationalen Bauernverbandes, beobachtet auf seinem Hof in den letzten Wochen ein massives Bienensterben. Er bestätigt die neueste Forschung auf dem Gebiet, wenn er die Neonics direkt für das Bienensterben nicht nur in Ontario, sondern weltweit verantwortlich macht.

»Ich habe das Gefühl, dass es uns alle angeht«, sagt er in The Post; für die nächsten Wochen plane er einen öffentlichen Workshop und eine Podiumsdiskussion über das Thema.

Dieses Jahr hatte bereits Gary Kennys Farm in derselben Region unmittelbar nach der Genmais-Aussaat 80 Prozent der Bienenvölker verloren. Wie Schuit, so erlitt auch Kenny erhebliche geschäftliche Einbußen, während der Anbieter sein Gift weiterhin straflos verkaufen kann.

Genmais-Aussaat über die Luft beschleunigt das Bienensterben

Dass dies in diesem Jahr so plötzlich zu einem großen Problem geworden ist, erklärt sich durch eine neue Aussaat-Technik, bei der die Bienen viel höheren Neonicotinoid-Konzentrationen ausgesetzt werden. Wie The Post meldet, werden Genmais-Samen mit Neonics vorbehandelt, bevor sie von speziellen »Luft-Sämaschinen« auf den Ackerboden ausgebracht werden. Dabei gerät Pestizid-Staub in die Luft.

Werden Bienen diesem Staub ausgesetzt, gelangt das Pestizid in den Körper und greift die Nerven an. Die Folge ist der so genannte Bienenvolk-Kollaps (CCD, nach dem englischen »Colony Collaps Disorder«).

Die Verbindung wurde in zahlreichen Studien bestätigt, darunter eine von Forschern der amerikanischen Purdue University:

»Bienen zeigten neurotoxische Symptome; eine Analyse der toten Bienen ergab in allen Fällen Spuren von Thiamethoxam/Clothianidin. Die einzige nennenswerte Quelle dieser chemischen Verbindungen ist die Behandlung der Samen von Nutzpflanzen (vor allem Mais).«

Schuit nennt die weitere Anwendung von Neonics »kriminell«

Bereits im Mai legten Forscher der Harvard School of Public Health (HSPH) weitere Beweise für die Bienenschädlichkeit von Neonics vor. Sie beobachteten, dass Bienen, die den Pestiziden im Winter ausgesetzt werden, ihre Bienenstöcke verlassen und sterben. Bei der Studie wurden sowohl Clothianidin als auch Imidacloprid, ein anderes Neonicotinoid, untersucht.

»Mit dieser Studie haben wir erneut demonstriert, dass Neonicotinoide mit hoher Wahrscheinlichkeit für den CCD bei Bienenvölkern verantwortlich sind, die bis zum Wintereinbruch gesund waren«, schrieb Erstautor Chensheng, Professor für Umweltbiologie an der HSPH.

Trotz fortgesetzter Verluste unternehme das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und den ländlichen Raum in Ontario laut Schuit nichts gegen das Problem. Das sei ein Verbrechen.

»Für mich ist das, was dort passiert, kriminell, und es ist schwer, die Zuversicht zu wahren, wenn es nicht so aussieht, als werde überhaupt etwas unternommen«, erzählte er in The Post.

Quellen:

ThePost.on.ca

OrganicHealth.co

Harvard.edu

NaturalNews.com

TruthWiki.org>

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Raka (Region Stockholm, Schweden) 28.5.2017: Kaum Insekten und keine Bienen mehr in der Region Stockholm - und falsches Wetter

E-Mail von Kommunikationspartner R.J. aus Raka bei Stockholm, 28.5.2017, 4:24h

<[Auf] Spaziergängen stell ich fest, dass es jetzt - im Gegensatz zu Vorjahren - immer noch kaum Wespen oder Hummeln gibt - Bienen sowieso so gut wie nicht mehr. Wie wenn sie ausgestorben wären. Wer bestäubt die Blueten?
Nur Ameisen sieht man. Neben winzig kleinen Fluginsekten.
Der Hochsommer ist hier eingezogen, es ist knallheiss  - Sommer - lang vor dessen astronomisch- kalendarisch gemeintem Einzug im Juni.
Erster Fruehling begann im März, dann unterbrochen im April mit oftmaligem Schneegestöber.
Ein fast regenloser Mai - dabei braucht die Natur Bewässerung.
Im Mai hats frueher immer die Platzregen gegeben. Jetzt gar nicht mehr.
Der Himmel wird dunkel, voll schwarzer Wolken, es tröpfelt ein bisschen, dann ist wieder alles vorbei.>


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Querdenkende online, Logo

16.7.2017: Pestizide rotten Insekten aus - und die Bienen und Vögel auch
Insektensterben: Am Ende war’s niemand
https://querdenkende.com/2017/07/16/insektensterben-am-ende-wars-niemand/

<Bloß keine Verantwortung übernehmen – Politik buckelt vor Lobbyisten

Stell dir mal vor, die Umwelt wird seit Jahrzehnten zerstört, nur keiner will es gewesen sein, das geschieht ohnehin nur so zum Schein?! Während noch zu Beginn der 1970iger Jahre in besorgten Bürgerinitiativen wachsame Menschen völlig zurecht die fatalen Fehler der konventionellen Agrarwirtschaft anprangerten, langsam aber stetig eine „grüne“ Politik sich organisierte, schließlich als Partei in den Deutschen Bundestag Platz nahm, bestand noch ein Quäntchen Resthoffnung, es könne sich was verbessern im Namen des Umwelt- und Naturschutzes.

Von all dem hoffnungsfrohen Enthusiasmus blieb allerdings nicht viel hängen, am Ende war’s niemand beim Insektensterben, welches erst jetzt die Bundes-umweltministerin Barbara Hendricks und ihr Ministerium anmahnt, davor warnt. Reichlich spät, zumal stets die Politik selbst samt den Grünen vor Lobbyisten buckelt, bloß keine Verantwortung übernehmen, so die eigentlich resultierende Erkenntnis.

EU reagiert zu zögerlich – noch kein totales Neonikotinoidverbot in Sicht

Natürlich muß man die Behauptung revidieren, die Grünen würden vor den Konzernen einknicken, sich nicht genügend einbringen, schlimmeres zu verhindern. Politik bleibt exakt das schmutzige Geschäft, welches man ihr nachsagt. Davon können die Grünen sich offensichtlich nicht befreien, innerhalb von Regierungsbündnissen mit der SPD sind prompt die Hände gebunden, dackelt die kleinere Partei der größeren hinterher, fügt sich in Mehrheitsbeschlüssen.

Gleichwohl verhält sich der Umweltausschuß des Europäischen Parlaments, wie ebenso Martin Häusling bemängelt. Statt einem totalen Neonikotinoidverbot zuzustimmen, werden halbherzig lediglich drei bienengefährliche Mittel verboten. Die Chemiegiganten können somit zusammen mit der Agrarwirtschaft andere Nervengifte den Naturkreisläufen zumuten. Zuvor bestand noch Hoffnung seitens Umweltschützern, die daher zunichte gemacht.

Mit den Insekten verschwinden die Vögel – Naturkreisläufe gefährdet

Die logische Schlußfolgerung zeigt sich in den letzten Jahren immer deutlicher. Mit dem Insektensterben verschwinden die Vögel, was sicherlich nicht nur für Europa gilt. Doch gerade das Agrarministerium mit Christian Schmidt an dessen Spitze läßt die Chemielobby und deren konventionellen Bauern gewähren, weiterhin werden Insektizide auf die Felder verspüht, eine Barbara Hendricks vom Umweltministerium greift ebenso wenig ein, es tummelt sich friedlicher in einer solchen Koalition, zu Lasten der Natur und Umwelt.

Man darf sich ausrechnen, in wie weit eine solche Entwicklung größere Kreise des Schadens anrichtet. Auch wenn der Satz der Cree nicht von ihnen selbst stammt, die Erkenntnis dieses Satzes trifft genau zu:

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

Mutter Erde hat genügend Antworten parat, in wie weit natürliche Kreisläufe ein sinnvolles Miteinander rechtfertigen. Nur der Mensch scheint sich seiner Rolle nicht mehr bewußt zu sein, deshalb zerstört er sie bedenkenlos, um dies auch noch als Fortschritt zu bezeichnen.

Lotar Martin Kamm>

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Sputnik online,
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27.7.2017: Bienen als Kriegswaffe gegen Angreifer, gegen Soldaten, gegen Panzer:
Wie Bienen Panzer kampfunfähig machen – Insekten als Waffen
https://de.sputniknews.com/panorama/20170727316778274-insekten-als-waffen/

<Experten schließen nicht aus, dass Mücken, Flöhe, Bienen und Käfer auch heute noch in Militärkonflikten eingesetzt werden könnten. Insekten wurden bereits in der Antike als Waffen eingesetzt. Der bekannte Insektenforscher Jeffrey Lockwood hat darüber das Buch „Sechsbeinige Soldaten“ geschrieben.

Erste Nachweise, dass Insekten in Kriegen benutzt wurden, gibt es aus dem 4. Jahrhundert vor Christus. Aineias Taktikos schrieb damals in seinem Traktat „Über die Verteidigung belagerter Stellungen“, dass die Belagerten in ausgegrabenen Gängen Bienen und Wespen zurückließen. Sogenannte Bienen-Bomben – Gefäße mit giftigen stechenden Insekten – wurden von den römischen Kämpfern und ihren Gegnern genutzt. Der Historiker Herodian berichtete bei der Beschreibung einer gescheiterten Belagerung der Festung Hatra durch den römischen Kaiser Septimius Severus, dass die Verteidiger Tongefäße mit Insekten auf Legionäre warfen, die ihnen tödliche Verletzungen zufügten.

Auch aus dem Mittelalter gibt es zahlreiche Nachweise des Kampfeinsatzes von Bienen. 908 versuchten Normannen bei der Belagerung der englischen Stadt Chester, durch einen unterirdischen Tunnel in die Festung zu gelangen. Doch die Stadteinwohner verteidigten sich mit Bienenkörben. 1289 wehrten die Einwohner der Festung Nemetujvar (heute Güssing in Österreich) mit Bienen die Truppen des Herzogs Albrecht I ab. Im 16. Jahrhundert setzten die Ungarn auf dieselbe Verteidigungsmethode, als die Türken Székesfehérvár belagerten, doch die Janitscharen eroberten dennoch die Stadt. Während des Dreißigjährigen Kriegs nutzten die Verteidiger deutscher Städte und Klöster ebenfalls insektologische Waffen.

Schusswaffen verdrängten Bienenkörbe

„Dass mit Bienenkörben während der Kriege der spanischen Reconquista geworfen wurde, ist bekannt“, so Lockwood. „Im 14. Jahrhundert wurde sogar eine kleine Wurfmaschine entwickelt, die einer Windmühle ähnelte. Jedes ihrer Blätter diente als Wurfhebel. Mithilfe dieses Geräts konnte man in kurzer Zeit viele Steine bzw. Bienenkörbe losschleudern“.

Die Schusswaffen verdrängten irgendwann die Insekten-Bomben von den Schlachtfeldern.

[Bienen im Ersten Weltkrieg gegen GB-Soldaten - Bienen in Äthiopien gegen Mussolinis Italo-Panzer]

Allerdings legten während des Ersten Weltkriegs die Einheimischen in Ostafrika, die auf der Seite Deutschlands kämpften, so genannte „Bienenminen“ gegen die britischen Truppen im Dschungel. Die britischen Soldaten traten auf Seile, die mit Tongefäßen mit Bienen verbunden waren. Anschließend öffneten sich die Behälter und die Bienen attackierten die Briten. Während des Kriegs zwischen Italien und Äthiopien von 1935 bis 1936 setzten einheimische Partisanen Bienen gegen Panzer ein. Die Bienenkörbe wurden auf italienische Panzer geworfen. Die Fahrer konnten die Panzer nicht mehr lenken, einige stürzten die Abhänge in den Bergen hinab.

Nach Aussage von Wissenschaftlern können Bienen, die einen hervorragenden Geruchssinn haben, für die Suche nach Drogen und Explosivstoffen genutzt werden. Wie Biologen aus Kroatien berichteten, können Bienen Minen viel besser als trainierte Hunde bzw. elektronische Geräte orten. Allerdings ist es ziemlich schwierig, Insekten zu lenken, weshalb Minenräumer mit traditionellen Mitteln nach Geschossen suchen.>

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Emmental (Schweinz) 30.8.2017: Viel Tannenhonig dank hoher Baumlauspopulation, die den Honigtau absondern
Fleissige Bienen: Das Emmental feiert eine Jahrhundert-Honigernte
http://www.20min.ch/schweiz/bern/story/22143235

"von Simon Ulrich -

Das aktuelle Jahr wird im Emmental ein ganz süsses: Die Waldhonig-Ernte fällt bombastisch aus. Fleissig waren aber nicht nur die Bienen.

«Wir erleben derzeit die beste Ernte seit 40 Jahren», schwärmt Beat Gerber, Präsident des Bienenzüchtervereins Oberemmental. Auf durchschnittlich 50 bis 60 Kilogramm Honig pro Bienenvolk komme er heuer. Zum Vergleich: 2015, laut Gerber ebenfalls ein «sehr gutes Jahr», waren es gerade mal 30 Kilo.

Vor allem der Waldhonig floss dieses Jahr in Strömen. Normalerweise könne dieser während zehn bis vierzehn Tagen geerntet werden, sagt Gerber. «In diesem Jahr konnte ich von Anfang Juni bis Anfang August Honig schleudern, also während rund zwei Monaten. Das ist schon sehr aussergewöhnlich.»

Aus Läuse-Kot wird Honig

Die süsse Bescherung verdanken die Imker in erster Linie der ausgeprägten Lauspopulation, die sich aufgrund des Wetters in der ersten Jahreshälfte gut entwickeln konnte. «Der Winter war kühl und der Frühling teilweise nass. Das sind ideale Bedingungen für die Läuse», erklärt Gerber.

Baumläuse sind die Produzenten des Honigtaus, des zuckerhaltigen Safts, den sie absondern, wenn sie an Tannennadeln oder Laubblättern saugen. Diesen filtern sie und scheiden ihn dann wieder aus. Diese Tröpfchen sammeln die Bienen später ein und lagern ihn in den Waben ein. «Die phänomenale Waldhonig-Ernte haben wir vor allem den Tannenläusen zu verdanken», weiss Gerber. Kein Wunder: Im Emmental ist die Weisstannen-Dichte besonders hoch. «Es gibt grosse Läuse-Kolonien, die sich ausschliesslich auf die Weisstanne fokussieren», so der Imker aus Zollbrück.

2018 gibts keine Jahrhundert-Ernte

Auch für den restlichen Kanton Bern erwarte man «eher eine gute Ernte», sagte Willy Rolli, Präsident des Verbands Bernischer Bienenzüchtervereine, auf Anfrage. Die Erfassung der Honigerträge laufe aber noch, die genaue Zahlen würden erst Ende Jahr herausgegeben.

So gut wie sicher ist: Nächstes Jahr wird die Waldhonig-Ernte nicht mehr so hoch ausfallen – was wiederum mit den Läusen zu tun hat. «Lausfeinde wie der Marienkäfer haben sich nun entwickelt und gehen den Läusen, die für das nächste Jahr wichtig wären, an den Kragen», sagt Imker Ruedi Ritter aus Hasle bei Burgdorf. Er hoffe daher, dass es 2018 zumindest eine gute Blütenhonig-Ernte geben werde. Ritter: «Allerdings macht die in guten Honigjahren nur einen kleinen Anteil am Gesamthonig aus.»"

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Sputnik online,
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28.10.2017: Wespe tötet Biene: lebendig zerteilt
Tierischer Todeskampf: Netzwelt schockiert über grausamen Mord an Biene – VIDEO
https://de.sputniknews.com/panorama/20171028318069934-tierischer-todeskampf-netzwelt-schockiert-grausamen-mord-biene-video/

Auf YouTube ist ein Video hochgeladen worden, das einen grausamen Kampf zwischen einer Wespe und einer Biene zeigt. Am Ende wurde die Biene von ihrer Gegnerin lebendig zerteilt. Das Netz reagiert schockiert.


Im Netz explodierten wahrlich verschiedene Portale wegen der Kommentare von Internetnutzern zu dem Video. Viele wiesen auf die extreme Brutalität der Wespe hin.

„Der Clip lässt darüber nachdenken, wie viele leise Morde rund um uns passieren, und wir merken sie nicht“, schrieb der Nutzer Flames15.

„Ich war nicht vorbereitet auf solch eine Brutalität“, merkte seinerseits JasonReed234 an.

„Das ist ein weiterer Grund, warum man sich vor Wespen in Acht nehmen sollte“, schrieb PsycoJosho.

Wie James Carpenter, Mitarbeiter des American Museum of Natural History, dem Wissenschaftsportal Live Science erklärte, kommt ein solches Verhalten relativ oft bei Wespen vor. Diese Insekten greifen häufig Bienen oder Grashüpfer an und verfüttern sie an ihre eigenen Larven.

„Wespen zerteilen ihre Opfer, um sie geeigneter für den Transport zu machen. Manchmal zerkauen sie sie in Futterbällchen und entfernen alles Unnötige“, erklärte der Wissenschaftler."

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RT Deutsch
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Uruguay ist verseucht 11.11.2017: Seit 2 Jahren Glyphosat im Honig, am Obst und am Gemüse - Bienensterben im Oktober 2017 - die Gentech-Mafia terrorisiert Uruguay ohne Kontrolle
Uruguay: Das große Bienensterben - Folge von Chemie und Gentechnik in der Landwirtschaft? (Teil I)
https://deutsch.rt.com/amerika/60433-uruguay-grosse-bienensterben-folge-von/

"Im Norden Uruguays starben Tausende von Bienen. Schon seit zwei Jahren tauchen Glyphosatrückstände im Honig auf. Auch in Obst und Gemüseproben sind in verstärktem Maße Chemikalien vorhanden. Verbesserte Kontrollen kommen nur langsam voran.

von Maria Müller

Im Oktober setzte im Norden Uruguays ein großes Bienensterben ein. In mehr als 2.000 Bienenstöcken wurden die nützlichen Insekten tot aufgefunden. Der Schaden beträgt über 300 Millionen US-Dollar. Das plötzliche Massensterben soll mit einer unsachgemäßen Verwendung von Giftstoffen während der Blütezeit in Zitrusplantagen zusammenhängen. Doch im ganzen Land erkranken die Tierchen verstärkt an Virusinfektionen.

[seit 2016: Kein Naturhonig mehr aus Uruguay]

Uruguays Exportschlager Naturhonig, von dem rund 9.000 Tonnen nach Europa gehen, findet seit 2016 in Deutschland keine Käufer mehr. Grund dafür: Er ist mit Resten von Glyphosat belastet. Mit bis zu 300 Mikrogramm pro Einheit übersteigt er bei weitem den Grenzwert von 50 Mikrogramm, den die Weltgesundheitsorganisation definiert hat.

[Uruguay hat sich an Monsanto-Sojabohnen und an den Monsanto-Genmais verkauft - und an die Pestizide - Gesundheitsprobleme durch Glyphosat-Verseuchung]

Noch vor zehn Jahren galt das südamerikanische Land als besonders umweltfreundlich. Das Markenzeichen "natürliches Uruguay" ist heute jedoch überholt. Inzwischen hat auch hier die Gentechnik Einzug gehalten. Über 50 Prozent der Agrarfläche dienen dem Anbau von Monsanto-Sojabohnen und genmanipuliertem Mais.

Großflächige Gift-Sprühaktionen per Flugzeug sind inzwischen in einigen Teilen des Landes verboten, da für ländliche Gemeinden, Schulen und Trinkwasserversorgungen direkte Schäden entstanden waren. Ernste Gesundheitsprobleme breiten sich zudem in jenen Gebieten aus, in denen Glyphosat verstärkt zum Einsatz kommt - vor allem schwere Hauterkrankungen, Asthma, Allergien, Nierenerkrankungen, Augenentzündungen und Krebs.

Sechsfacher Verbrauch von Chemikalien - [Schädlinge werden giftresistent - es wird einfach mehr gesprüht]

Bereits seit 20 Jahren sind belastbare Anhaltspunkte für die Annahme bekannt, dass Schädlinge im Kontakt mit gentechnisch veränderten Pflanzen schneller giftresistent werden. Fakt ist, dass auch in Uruguay der Einsatz an Chemikalien in der Landwirtschaft tonnenweise in die Höhe schnellt. Heute sind es sechs Mal so viel wie vor zehn Jahren.

"Früher wurde ein einziges Insektengift verwendet, heute ist es ein ganzes Paket", klagen Bewohner in einer der Soja-Zonen.

[Uruguays Regierung hat keine Kontrolle mehr: Gentechsorten mit viel zu grossen Früchten, keine Samenkerne mehr, Pestizide ohne Ende etc.]

Heute beherrschen Hybridpflanzen praktisch die gesamte landwirtschaftliche Produktion. Die meisten Frucht- und Gemüsesorten im Handel sind gentechnisch verändert. Deren auffällige Übergröße und fehlende Samenkerne lassen Rückschlüsse auf den Einsatz von Biotechnologie zu.

Die Stadtverwaltung von Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, führt Kontrollen an 90 Prozent der Agrarprodukte durch, die von dort aus ins ganzen Land verkauft werden. Doch eine vollständige Garantie dafür, dass keine Waren in den Verkehr gelangen, die dort nicht hingehören, kann auch sie nicht bieten.

Unsere Laborergebnisse brauchen eine Woche. Dann ist der Lastwagen mit dem Gemüse schon über alle Berge. Wir können nicht verhindern, dass kontaminierte Produkte unter die Leute kommen",

gibt Marcelo Amado, der Direktor des Kontrollbüros, zu. Nach seinen Angaben enthielten im Jahr 2016 rund 97 Prozent der gezogenen 220 Obst- und Gemüseproben Reste von Insektiziden. Davon lagen 77 Prozent unterhalb der in Uruguay erlaubten Obergrenze, ein Prozent war darüber. Weitere 19 Prozent enthielten chemische Substanzen, für die es in Uruguay noch gar keine Normen gibt. In solchen Fällen ziehen die Kontrollbehörden europäische Werte als Maßstab heran. Auch das Ministerium für Landwirtschaft macht jährlich rund 350 Stichproben – und kam zuletzt zu ähnlichen Ergebnissen wie die kommunale Behörde in Montevideo. 

Satelliten-Kontrollsystem: Groß angekündigt, noch nicht eingeführt

Bereits 2013 hat Uruguay ein neuartiges System der Satellitenkontrolle aller landwirtschaftlichen Maschinen im Zusammenhang mit dem Versprühen von Pestiziden angekündigt. Die Bewegungen der Fahrzeuge lassen sich dadurch auf dem Bildschirm mitverfolgen und bleiben aufgezeichnet. Dies würde die Großproduzenten dazu zwingen, die Vorschriften einzuhalten, etwa den Sicherheitsabstand gegenüber bewohnten Gebieten und Flussläufen zu beachten.

Auch die Häufigkeit des Besprühens und dessen Zeitpunkt unterliegen der Beobachtung. Das System kann auf diese Weise rund 70 Prozent aller giftigen Chemikalien und deren Einsatz überwachen. Im Juni dieses Jahres sollte alles zum Einsatz fertig sein. In der industriellen Landwirtschaft mussten sämtliche Sprühtraktoren und -flugzeuge registriert und an das System angeschlossen werden. Doch dann wurde alles wieder abgeblasen.  

Auch das Landwirtschafts- und Umweltministerium klären seit Jahren die Produzenten der Großplantagen über den Umgang mit der Chemie auf. Auch mehrere tausend Obst- und Gemüsebauern haben inzwischen Kurse absolviert. Es gibt landesweite Pläne und Richtlinien, um Arbeitsunfälle zu vermeiden. Dennoch bleiben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück.

[Monokulturen mit Gensoja und Genmais lassen Wirtschaft "wachsen" - als Tierfutter!]

Nach Angaben des Ministeriums für Landwirtschaft und Fischfang, MGAP, ist die Wirtschaft Uruguays durch die groß angelegten Monokulturen von Gen-Soja und Gen-Mais stark gewachsen. Diese stellen rund ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2016. Von der Soja-Ernte gehen 78 Prozent als Tierfutter nach China, zweitgrößter Abnehmer ist Europa. Die wirtschaftlichen Zwänge des eingeschlagenen Weges verzögern nötige Maßnahmen zum Umweltschutz. Doch die Ambitionen Uruguays, langfristig für 50 Millionen Menschen Nahrungsmittel zu erzeugen, erfordern ein Umdenken."

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12.1.2018: Lithiumchlorid beseitigt Varroamilbe - behaupten "deutsche Forscher"
Bienen-Parasit: Deutsche Forscher finden Mittel gegen Varroamilbe
http://www.krone.at/1613093

<Deutsche Forscher haben ein Mittel gegen einen gefährlichen Bienenschädling entdeckt. Mit Hilfe der Chemikalie Lithiumchlorid könnten befallene Bienenstöcke mit geringem Arbeitsaufwand über die Fütterung von der gefürchteten Varroamilbe, den Schrecken aller Imker, befreit werden, teilte die Universität Hohenheim in Stuttgart mit.

Einfach herzustellen und relativ preiswert
Lithiumchlorid sei hingegen nicht nur einfach herzustellen und relativ preiswert, erklärten die Forscher. Nach bisherigen Erkenntnissen habe das Mittel auch keine gefährlichen Nebenwirkungen für Bienen, Imker oder Verbraucher und komme in der Natur reichlich vor. Auch für eine Ablagerung im Honig gebe es bisher keine Anzeichen.

Die weltweiten Vorräte des Leichtmetalls Lithium werden auf mehr als 40 Millionen Tonnen geschätzt. Als Lithiumchloridsalz findet es sich in Salzlaugen, Salzseen und Heilquellen. Das leicht in Wasser lösliche Salz wird unter anderem als Trocknungsmittel und Enteiser-Lösung verwendet. In der Humanmedizin wird es seit Mitte des 20. Jahrhunderts als Antidepressivum eingesetzt.

Milben nach wenigen Tagen abgetötet
Lithiumchlorid kann demnach Bienen in Zuckerwasser aufgelöst gefüttert werden. Bei den Versuchen der deutschen Wissenschaftler reichten bereits geringe Mengen der Salzlösung aus, um innerhalb weniger Tage die auf den Bienen aufsitzenden Milben abzutöten.

Bevor der Wirkstoff nun als Medikament für Bienen auf den Markt kommen kann, sind weitere Tests, zum Beispiel zur genaueren Dosierung, nötig. Derzeit laufen den Angaben zufolge bereits Gespräche mit Unternehmen. Die Ergebnisse der Forscher wurden in der Onlineausgabe der Zeitschrift "Scientific Report" veröffentlicht.

Experten beobachten das Bienensterben seit längerem mit großer Sorge. Als Grund gelten neben der Varroamilbe der vermehrte Einsatz von Insektiziden in der industrialisierten Landwirtschaft und Umweltveränderungen.>

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Reussbühl (Schweinz/Schweiz) 29.1.2018: Bienenhaus angezündet - mehrere Bienenvölker getötet
Reussbühl LU: Unbekannte zündeten Bienenhaus an
http://www.20min.ch/schweiz/zentralschweiz/story/31451297

<Am vergangenen Freitag wurde in Reussbühl von Unbekannten ein Bienenhaus angezündet. Die Luzerner Polizei sucht Zeugen.

Am Freitagnachmittag nach 16.30 Uhr brannte in Reussbühl an der Schwimmbadstrasse 5 ein Bienenhaus. Der Brand konnte von der Feuerwehr der Stadt Luzern schnell gelöscht werden. Das Gebäude erlitt Totalschaden. Mehrere Bienenvölker sind verbrannt. Die Branddetektive der Luzerner Polizei gehen von Brandstiftung aus.

Die Luzerner Polizei sucht Zeugen, die auffällige Beobachtungen im Umfeld des Brandes gemacht haben. Hinweise bitte direkt an die Polizei unter 041 248 81 17.

(jas)>

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Provinz Quebec (Kanada) 20.2.2018: Pestizidverwendung nur noch mit zertifiziertem Agronom möglich: Neonicotinoide und Atrazin
Zum Schutz der Bienen – Neue Beschränkungen für Pestizide in Quebec! Quebec places new restrictions on pesticides in bid to protect honeybees
https://netzfrauen.org/2018/02/20/quebec/

Die strengeren Regeln zum Schutz von Bienen zielen auf fünf Pestizide ab, darunter drei, die auf Nikotin basieren, bekannt als Neonicotinoide. Quebec, Kanada,  beschränkt zum Schutz der Gewässer auch Atrazin, ein Herbizids aus der Familie der Chlortriazine.

Neonicotinoide, kurz Neonics, mit einem jährlichen Umsatz von 1,5 Milliarden US-Dollar, sind die am meist verkauften Insektenvernichtungsmittel in der Landwirtschaft weltweit.

Neonicotinoide oder Neonics wurden in den 1990er-Jahren als sichere Alternative zu DDT entwickelt, aber man vermutet, dass sie Bienen töten, indem sie ihre Widerstandskraft gegen Infektionen schädigen und ihre Fortpflanzungsfähigkeit schwächen.

Quebec führt neue Beschränkungen für Pestizide ein, die als schädlich für Honigbienen gelten.

Die Änderungen bedeuten, dass die Landwirte die Erlaubnis eines zertifizierten Agronomen benötigen, um bestimmte Pestizide für ihre Feldfrüchte zu verwenden.

Isabelle Melançon, die Ministerin für nachhaltige Entwicklung, gab die Ankündigung am Montag den 19.Februar 2018  bekannt. In einer Erklärung sagte sie: „Ein kontrollierter, konsequenter und verantwortungsvoller Einsatz von Pestiziden ist der Schlüssel zur Begrenzung der damit verbundenen Risiken“.

Studien belegen eindeutig, dass Neonicotinoide für den Rückgang der Honigbienenpopulation verantwortlich ist, erklärte Maggie Lamothe-Boudreau von der Québec Federation of Beekeepers.

Die Internationale Union für Naturschutz hat im September 2017 einen Bericht aus 2015 über Neonicotinoide aktualisiert, der besagt, dass eine Überprüfung von mehr als 1.110 begutachteten Forschungsstudien gezeigt habe, dass es keinen Zweifel daran gebe, dass Bienen durch eine chemische Wolke fliegen, wenn die Felder mit Neonicotinoide behandelt werden, die zum Tod der Biene führt.

Louise Henault-Ethier von der David Suzuki Foundation drängt die Bundesregierung, die Pestizide ganz zu verbieten. „Was Quebec jetzt macht, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir hatten gehofft, dass es ganz verboten wird, aber wir sehen auch, dass es sich um ein Übergang handelt, bis es ganz verboten wird.“

Vertreter der David Suzuki Foundation und Equiterre, die seit langem auf strengere Kontrollen drängen, waren bei der Ankündigung in Quebec City vor Ort.

Die Umweltgruppen,  die David-Suzuki-Stiftung, Friends of the Earth Canada, Ontario Nature und das Wilderness Committee, haben 2016 eine Klage vor dem Bundesgericht erhoben, die der kanadischen Behörde für Schädlingsbekämpfung (PMRA) vorwirft, Neonicotinoide im letzten Jahrzehnt zugelassen zu haben ohne wissenschaftlichen Nachweis über deren Risiken, vor allem die Bestäuber betreffend. Die Gruppen möchten, dass das Gericht die Zulassung der Pestizide durch die PMRA aufhebt. Siehe: Es reicht! Lebensmittelversorgung bedroht durch Bienensterben – Klage in Kanada eingereicht und 2,6 Millionen tote Bienen vor EPA – Lawsuit over bee killers – 2.6 Million Dead Bees Delivered to EPA Headquarters

Einige Landwirte in Quebec haben ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht, welche Auswirkungen eine Beschränkung von Pestiziden auf die Ernteerträge haben wird. Doch dazu gibt es bereits Studien:

Anfang Januar 2018 verkündete die kalifornische Behörde für Pestizid-Regulation (DPR) ihre Entscheidung, vier Neonicotinoide neu zu bewerten wegen möglicher schädlicher Auswirkungen auf bestäubende Insekten. Die Entscheidung verbietet mit sofortiger Wirkung eine neue oder erweiterte Anwendung der Neonicotinoide für die Dauer des Neubewertungsverfahrens der DPR.

In Europa wird die  EFSA  die aktualisierte Risikobewertungen zu den potenziellen Risiken für Bienen wegen Neonicotinoiden oder Neonics am 28. Februar 2018 veröffentlichen. Siehe: Kalifornien verbietet Neonicotinoide – California blocks use of neonicotinoid pesticides

Bienen, die in Kontakt mit Neonicotinoiden kommen, sterben entweder sofort oder leben weiter mit einem geschädigten Nervensystem. Viele Bienen, die Neonicotinoiden ausgesetzt sind, verlieren ihre Fähigkeit, Fressfeinde abzuwehren und zurück zu ihren Bienenstöcken zu fliegen. Einige hören mit der Nahrungsaufnahme auf.

Bienen sind entscheidend für das Wachstum fast aller Pflanzen, darunter Obst und Gemüse, bei einem Verlust der Bestäuber wäre die Welt nicht wiederzuerkennen.>

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Kronenzeitung
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18.4.2018: Die Solitärbiene - eine Wildbiene, die nicht sticht, hat nur einen biegsamen, zarten Stachel und sind sehr scheu - macht keinen Honig, ist aber ein Super-Bestäuber
Streng unter Schutz! Diese Wildbiene bringt uns Glück ohne Risiko!
http://www.krone.at/1695411

<Sie ist als „Single“ unterwegs, hat weder Königin noch Hofstaat, verschwindet so schnell wie sie aufgetaucht ist und vor allem: Sie sticht in der Regel nicht! Die Solitärbiene verhält sich Honigbienen-untypisch, ist aber ein großartiger Bestäuber und kommt heuer, wie wir aus Leser-Rückmeldungen hören,  auffallend häufig vor. Jeder kann sich freuen, der solche hat, sagen Experten.

Dass es solche Bienen gibt, ist oft nicht einmal Steirern bekannt, die ihr Leben lang auf dem Land gelebt haben. Bei einem oststeirischen Reitstall etwa holten die besorgten Besitzer Hilfe vom Fachmann, weil ihre Pferde von den Sumsis regelrecht umschwirrt werden und sie kein Risiko von Stechattacken für ihre Vierbeiner eingehen wollten. Die Steirische Imkerschule mit ihren Experten half sofort, Profi Werner Kurz aus Bad Waltersdorf, seit Jahrzehnten erfolgreicher  Imker aus Leidenschaft, konnte aber nach einem Lokalaugenschein sofort beruhigen: „Das sind Solitärbienen! Sie sind keine Gefahr für die Pferde und auch nicht für Menschen, da sie nur einen sehr biegsamen, zarten Stachel haben.“ Außerdem seien sie sehr scheu.

Auch sonst verhalten sich diese Kleinen nicht wie Honigbienen. Sie machen keinen Honig, sind aber Super-Bestäuber. Sie sind allein unterwegs, haben keine Königin und keinen Stock. Und derzeit schwirren sie in Massen aus. Sie legen nämlich ihre Nachkommen etwa in Ziegellöcher ein, legen Blütenpollen dazu, verschließen mit Lehm. „Das Ganze dauert nicht lange - dann sind sie so schnell weg wie sie hergekommen sind.“ Vom Flugbild und oft auch vom Aussehen her - es gibt Hunderte Wildbienenarten, viele davon leben „solo“ - werden sie auch gern mit Wespen verwechselt; diese haben derzeit aber gar keine Saison.

Werner Kurz appelliert, die ungefährlichen so nützlichen Tiere keinesfalls zu bekämpfen. „Sie schaden keinem, nutzen aber viel. Und wer welche hat, kann sich freuen, weil es auf ein gutes Umfeld und noch viel Natur hinweist.“ Außerdem: Sie stehen strengstens unter Naturschutz!>

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Kriminelle Schweinz* (Schweiz) 7.6.2018: Über 600 Wildbienenarten - jede Art mit eigenen Ansprüchen - die ETH Zureich (Zürich) will ein Wildbienenzentrum einrichten
Stadt Zürich: Hier sollen bald 100 Bienenarten leben
http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/Bienen-23360691

* Kriminelle Schweinz: Kriminelles Bankgeheimnis, kriminelle Pharma, kriminelle Pestizide, kriminelle Firma Nestlé, die der ganzen Welt das Wasser raubt und Werbung gegen das Stillen macht.

<Die Honigbiene kennt jeder – die Wildbiene ist weniger berühmt. Kleine Oasen mitten in der Stadt sollen diesen bedrohten Tieren nun ein Zuhause bieten.

Noch ist es ruhig im Wildbienenparadies. Aber bald soll es hier blühen und summen. 80 bis 100 verschiedene Wildbienenarten sollen in der neu geschaffenen Oase bei der Haldenegg mitten in der Stadt Zürich ein neues Zuhause finden. «Wir haben auf über 600 Quadratmeter – in Zusammenarbeit mit der ETH – ein kleines Paradies für die einheimischen Wildbienen geschaffen», so Claudio Sedivy, Geschäftsführer von Wildbiene + Partner.

Wildbienen stechen nicht

Was viele nicht wissen: «In der Schweiz gibt es mehr als 600 verschiedene Wildbienenarten.» Diese solle man aber bitte nicht mit der Honigbiene verwechseln, so der Bienenexperte. «Honigbienen leben in einem Staat – die meisten Wildbienenarten hingegen solitär.» Zudem seien sie absolut harmlos und «stechen auch nicht», so Sedivy. Man könne hier durch den Garten durchlaufen und «wird von keinem Tier gestochen oder belästigt».

Problematisch sei aber, dass die Hälfte der Wildbienen bedroht ist. Wegen der Vergrösserung von Siedlungsräumen und der immer intensiver geführten Landwirtschaft stehen Wildbienen – wie auch alle Wildtiere und Wildpflanzen in der Schweiz – unter Druck, so Sedivy. Ihre Lebensräume verschwinden zunehmend und ihre Habitate werden zerstört.

Jede Wildbienenart hat andere Ansprüche

Um den Erhalt dieser fleissigen und für die Natur wichtigen Tierchen zu gewährleisten, werden deshalb kleine Oasen mitten in der Stadt gebaut. «Schweizweit gibt es 11 solcher Gärten. Und in Zürich ist es bereits das vierte Bienenparadies.» Wie zum Beispiel an der Karl-Schmied-Strasse bei der ETH, wo man ganz viele Bienen bewundern kann. «Und es werden immer mehr – worüber wir sehr froh sind», so der Bienenexperte.

Jedoch ist der Bau dieser Oasen nicht ganz ohne: «Die zahlreichen Wildbienenarten haben verschiedene Ansprüche an ihre Umgebung.» Möchte man also für alle ein Paradies schaffen, müsse man versuchen, allen Arten gerecht zu werden: «Die Eigenheit jeder einzelnen Wildbienenart muss berücksichtigt werden.»

Alles muss stimmen

So brauchen einzelne Arten verschiedene einheimische Wildstauden. Zudem werden verschiedene Nistplätze benötigt, wie morsches Holz oder sandiger Boden: «Wir wollen dafür sorgen, dass sich alle wohlfühlen», so Sedivy. Darum steht auch ein Wildbienenhäuschen bereit: «Das ist dann für die Faulen, die sich selbst kein Plätzchen einrichten wollen.»

Der Unterhalt dieser komplexen Oase sei hingegen unkompliziert: Es wird nur ein Gärtner benötigt, der sich mit den einheimischen Pflanzen auskennt. Zudem sei dieser Garten deutlich einfacher zu unterhalten als ein konventioneller: «Wir haben hier keine exotischen Pflanzen, die man speziell hegen und pflegen muss», sagt Sedivy.>

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BRD-Schwindel
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14.9.2018:
Gift im Honig, tote Bienen – Rumänische Imker schlagen Alarm
http://brd-schwindel.ru/gift-im-honig-tote-bienen-rumaenische-imker-schlagen-alarm/

<Im April dieses Jahres wurden drei Klassen von Neonicotinoiden von der EU verboten. Umweltverbände und Medien feierten die Entscheidung als einen großen Sieg zum Schutz der Bienen und der Artenvielfalt. Können die Imker nun aufatmen? Das wollte Susanne Roser für „DokThema“ herausfinden.>

Video: Gift im Honig, tote Bienen - Rumänische Imker schlagen Alarm | DokThema | BR (43'8'')

Video: Gift im Honig, tote Bienen - Rumänische Imker schlagen Alarm | DokThema | BR (43'8'')
https://www.youtube.com/watch?v=QHZ2J0BbM50

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Kronenzeitung
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Austin (Texas) 25.9.2018: Glyphosat stört Darmflora von Honigbinen - werden anfälliger für Infektionen
Indirekte Schädigung: Glyphosat stört die Darmflora von Honigbienen
https://www.krone.at/1777855

<Der umstrittene Unkrautvernichter Glyphosat ist für Bienen möglicherweise doch schädlicher als bis dato angenommen. Einer Studie von Forschern der Universität Texas in Austin zufolge stört das Pflanzengift die Darmflora von Honigbienen und macht sie so anfälliger für Infektionen. Die indirekte Wirkung erklärt möglicherweise, warum das für Insekten vermeintlich harmlose Glyphosat das Bienensterben fördert. Damit könnte die Debatte um das Pflanzengift neue Nahrung erhalten.

Für die Untersuchung wurden Hunderte von erwachsenen Arbeitsbienen aus einem einzigen Bienenstock gesammelt, ein Teil wurde mit Glyphosat in Kontakt gebracht, der andere Teil mit sterilem Zuckersirup. Untersucht wurden dabei die Auswirkungen auf insgesamt 30 Bienen. Die Glyphosat-Konzentration habe jenem Niveau entsprochen, dem Bienen üblicherweise beim Sammeln auf blühenden Unkräutern ausgesetzt seien, hieß es in der Studie.

Negative Auswirkungen auf Darmflora
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Glyphosat negative Auswirkungen auf die Darmbakterien der Bienen und den schützenden Effekt der Darmflora hat. Das Pestizid könne deshalb die Gesundheit der Insekten beeinträchtigen, heißt es in der Studie, die im US-Wissenschaftsmagazin „PNAS“ veröffentlicht wurde. „Bienen ohne normale Darmflora zeigen eine verringerte Gewichtszunahme, einen veränderten Stoffwechsel, eine erhöhte Anfälligkeit von Krankheitserregern und eine höhere Sterblichkeit“, so die Wissenschaftler.

Der Leverkusener Bayer-Konzern, dessen neue Tochter Monsanto Glyphosat entwickelt hat, betonte am Dienstag, die Ergebnisse der Studie stützten sich nur auf eine relativ geringe Anzahl untersuchter Bienen. Sie ließen daher keine allgemeinen Rückschlüsse zu. Es gebe bis heute keine großangelegte Studie zu dem Thema.

Am häufigsten verwendetes Herbizid weltweit
Glyphosat zählt weltweit zu den meist verwendeten Herbiziden. Bayer hatte den US-Konzern Monsanto kürzlich für rund 63 Milliarden Dollar übernommen und sieht sich nun mit rund 8700 Klagen wegen Glyphosat in den USA konfrontiert. Ein kalifornisches Geschworenengericht hatte den US-Saatgutriesen Mitte August zu einer Schadensersatzzahlung von 289 Millionen Dollar (umgerechnet rund 245 Millionen Euro) an einen Mann verurteilt, der seine Krebserkrankung auf Glyphosat zurückführte.

WHO stufte Pestizid als „krebserregend“ ein
Der Konzern betont, dass Glyphosat sicher sei und keine Krebserkrankung verursache. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte die Chemikalie 2015 dagegen als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ eingestuft. Nach Einschätzung von Bayer steht das aber im Widerspruch zu den Einschätzungen von vielen anderen Behörden weltweit.>

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24.9.2018: Bienenstöcke haben sich seit den 1960er Jahren fast verdoppelt - Varroabmilbe - gute Augen, aber kein Rot - Honig ist Bienenspucke etc.
Warum Drohnen nach dem Sex sterben müssen und 20 weitere Bienen-Fakten
https://www.watson.ch/wissen/native/197201491-warum-drohnen-nach-dem-sex-sterben-muessen-und-20-weitere-bienen-fakten

<1. Es gibt 30’000 Bienenarten

Wer «Biene» hört, denkt in aller Regel an die Honigbienen und dort vor allem an die Westliche oder Europäische Honigbiene (Apis mellifera). Doch daneben gibt es die beeindruckende Zahl von 30'000 Bienenarten, die man unter dem Begriff «Wildbienen» zusammenfasst. In unseren Breitengraden sind es über 600 verschiedene Arten, die sich durch Grösse und Färbung unterscheiden. Viele dieser wichtigen Bestäuber leben nicht in Staaten, sondern solitär. In Europa ist etwa jede zehnte Wildbienenart vom Aussterben bedroht – um diese Arten geht es, wenn von «Bienensterben» die Rede ist.

2. Honigbienen sind nicht gefährdet

Die uns allen bestens vertraute Honigbiene ist dagegen nicht gefährdet. Im Gegenteil: Die Anzahl der Bienenstöcke hat sich weltweit seit den Sechzigerjahren fast verdoppelt. Solange es Imker gibt, ist diese Art nicht bedroht.

3. Ihr ärgster Feind ist die Varroamilbe

Das heisst natürlich nicht, dass die Honigbiene keine Feinde hat. Der ärgste ist viel kleiner als sie selbst: Die nur 1,7 Millimeter grosse Varroamilbe vernichtet im Winter immer wieder zahlreiche Bienenvölker. Doch deswegen ist die Honigbienen-Population nicht ernsthaft in Gefahr, denn die dahingerafften Völker können nachgezüchtet werden. 

4. Eine Biene wiegt weniger als ein Zehntelgramm ...

Die Honigbiene wird 12 bis 14 Millimeter gross und erreicht im Schnitt ein Gewicht von 82 Milligramm. Diese Angaben gelten für die Arbeitsbienen, die allesamt weiblich sind. Drohnen, die männlichen Bienen, werden dagegen mit 15 bis 17 Millimeter etwas grösser und sind 250 Milligramm schwer. Die Königin erreicht sogar 20 bis 25 Millimeter Körperlänge und ein Gewicht von 180 bis 300 Milligramm. 

5. ... und kann fast so viel Honig transportieren

Sammlerinnen – Arbeitsbienen, die den Stock verlassen, um Nektar zu sammeln – können in ihrem Honigmagen 50 bis 70 Mikroliter Blütennektar zum Stock transportieren. Das ist nicht viel weniger als ihr eigenes Körpergewicht.  

6. Die Königin bekommt eine Spezialdiät

Es kommt nicht von ungefähr, dass eine Königin (auch Weisel genannt) viel grösser ist als eine Arbeiterin. Während die Larven der normalen Arbeitsbienen mit Pollen und Honig gefüttert werden, erhält die Larve einer Königin das sogenannte Gelée royale (Weiselfuttersaft). Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus den Sekreten der Futtersaftdrüse und der Oberkieferdrüse der Arbeiterinnen. Diese Spezialdiät wird der Königin während der ersten drei Larvenstadien verabreicht; sie sorgt für einen enormen Wachstumsschub. 

7. Bienen haben zwei verschiedene Augenarten

Neben den zwei grossen Facettenaugen, die sofort auffallen, besitzen Bienen noch eine andere Augenart: Es sind drei unbewegliche Punktaugen – die sogenannten Ocellen – in der Mitte des Kopfs. Sie dienen zur Unterscheidung von hell und dunkel. Die Facettenaugen bestehen aus bis zu 8000 kleinen, sechseckigen Einzelaugen, den sogenannten Ommatidien, die je einen Bildpunkt wahrnehmen. Diese Bildpunkte setzt das Gehirn der Biene zu einem Bild zusammen. 

8. Bienen sehen Bewegungen besser als wir

Menschen können etwa 60 bis 65 Bilder pro Sekunde erkennen. Die Facettenaugen der Bienen erreichen dagegen eine viel höhere zeitliche Auflösung: Sie nehmen über 300 Bilder pro Sekunde wahr. Dadurch können sie Bewegungen viel besser erkennen. Das hilft den Bienen bei der Orientierung während des Flugs und bei der Ermittlung ihrer Geschwindigkeit. Entfernte Objekte nehmen sie dagegen nur grob und rasterartig wahr.  

9. Bienen sehen kein Rot

Bienen sehen kein Rot. Dafür nehmen sie Farben im Ultraviolett-Bereich wahr, die wir nicht sehen können. Sie erkennen Farbmuster auf den Blütenblättern, die ihnen gewissermassen den Landeplatz anweisen. Rapsblüten beispielsweise, die für uns gelb sind, sehen für Bienen gemustert aus. 

10. Drohnen sehen besser

Drohnen haben bessere Augen als die Arbeiterinnen oder die Königin. Der Grund dafür ist, dass sie die Königin im Freien für den Hochzeitsflug erkennen müssen. Königinnen sehen bei weitem nicht so gut, denn sie verbringen die meiste Zeit im dunklen Inneren des Bienenstocks. 

11. Drohnen entstehen aus unbefruchteten Eiern ...

Während Arbeiterinnen aus befruchteten Eiern schlüpfen, entstehen männliche Bienen aus unbefruchteten Eiern – dies wird Parthenogenese (Jungfernzeugung) genannt. Welche Eier befruchtet werden, entscheidet die Königin. Sie bewahrt das Sperma, das sie beim Hochzeitsflug von verschiedenen Drohnen aufgenommen hat, in einer Samenblase auf. Dieser Vorrat reicht für ihr ganzes Leben

12. ... und sterben nach dem Sex

Drohnen sind nur dazu da, die junge Königin zu besamen. Ihr Los ist hart, denn ganz egal, ob es ihnen gelingt oder nicht – sie kommen ohnehin um. Jene, die beim Hochzeitsflug mit der Königin zum Zug kommen, sterben sofort, da ihr Penis nach dem Geschlechtsakt in der Königin steckenbleibt und abreisst. Die anderen fliegen zwar unversehrt zurück zum Stock, werden dort aber nicht mehr gefüttert und verhungern, da sie selber keinen Nektar sammeln können. 

13. Honig ist Bienenspucke

Sammlerinnen saugen den Nektar oder den Honigtau – ein Ausscheidungsprodukt von Blattläusen – mit ihrem Rüssel auf und transportieren die süsse Fracht in ihrer Honigblase in den Stock. Schon sie fügen dem unreifen Honig Enzyme bei, die Polysaccharide spalten. Im Stock würgen sie den Saft heraus, der dann von Stockbienen aufgenommen und eingelagert wird. Neben der Zugabe von Säuren und Enzymen wird der Saft auch zusehends eingedickt, bis der Wassergehalt unter 18 Prozent liegt.  

14. Bienensummen rettet Elefantenleben

In Indien kommt es immer wieder zu fatalen Zusammenstössen, wenn Elefanten Geleise überqueren und von Schnellzügen angefahren werden. Das Eisenbahnunternehmen Northeast Frontier Railway (NFR) will nun die notorische Angst der Dickhäuter vor Bienenstichen ausnutzen, um die Zahl der Unfälle zu reduzieren. In der Nähe der Bahngleise wurden Lautsprecher aufgestellt, aus denen lautes Bienensummen ertönt, wenn sich ein Zug nähert. Dies soll die Elefanten rechtzeitig verscheuchen. 

15. Die bekannteste Biene ist eine Zeichentrickfigur

Die bekannteste Biene ist eine Zeichentrickfigur: Die «Biene Maja», Titelheldin einer japanisch-deutschen Zeichentrickserie, basiert auf den 1912 und 1915 erschienenen Romanen des deutschen Schriftstellers Waldemar Bonsels. Das deutsche Titellied «Die Biene Maja» wurde zum grössten deutschsprachigen Hit des tschechischen Sängers Karel Gott. Er erhielt dafür fünf Goldene Schallplatten, verdiente aber quasi nichts daran – weil es keinen Vertrag gab, wurde er nur für eine halbe Stunde singen bezahlt. 

16. 900 Mal um die Erde

Bis zu 50 Kilometer pro Stunde – so schnell kann eine Sammlerin fliegen. Auf der Suche nach Nektar entfernen sich die Sammlerinnen mehrere Kilometer vom Stock. So bringt es ein Bienenvolk während eines Jahres auf insgesamt bis zu 36 Millionen Flugkilometer. Das entspricht nicht weniger als 900 Erdumrundungen. 

17. Tödlicher Stich

Drohnen haben keinen Stachel – nur weibliche Bienen. Der mit der Giftblase verbundene Stachel besitzt kleine Widerhäkchen. Sticht eine Biene einen Menschen, bleibt der Stachel in der Haut hängen und der Stechapparat wird ausgerissen – die Biene stirbt. Sticht sie jedoch ein anderes Insekt, kann sie den Stachel problemlos wieder herausziehen. 

19½ Haustiere, die von einer Biene gestochen wurden

18. Gnadenloser Rausschmiss

Im Sommer tummeln sich in einem Bienenstock bis zu 70'000 Bienen, doch im Winter sinkt ihre Zahl drastisch bis auf rund 10'000 Tiere. Diese versammeln sich um die Königin und halten in der Traube eine Kerntemperatur von 35 Grad aufrecht. Sehr sozial ist der Bienenstaat nicht gerade: Neben Drohnen werden im Winter auch alte und kranke Arbeiterinnen gnadenlos rausgeschmissen. 

19. Höschen für die Pollen

An den Hinterbeinen der Sammlerinnen befinden sich Pollenkörbchen, die Pollenhöschen genannt werden. Sie können bis zu acht Milligramm Pollen aufnehmen. Die Bienen – und zwar auch die Wildbienen – spielen übrigens eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Nutzpflanzen. Der Nutzwert dieser Bestäubungsarbeit liegt in der Schweiz nach Expertenschätzungen bei 350 Millionen Franken pro Jahr.

20. Duftmarke für Kolleginnen

Wenn sie eine Blüte besucht und den Nektar aufgesaugt haben, markieren die Sammlerinnen sie mit einem speziellen Duft – damit ihre Kolleginnen wissen, dass es hier nichts mehr zu holen gibt. Der Duft besteht aus einem bestimmten Pheromon – ein chemischer Botenstoff –, das von einem Haftläppchen an den Hinterbeinen auf die Blüte übertragen wird.  

21. Feines «Näschen»

Bienen besitzen 170 verschiedene Geruchsrezeptoren und riechen im Vergleich zu anderen Insekten ausserordentlich gut. Winzige Poren an den Gliedern der beiden Antennen (Fühler) nehmen Duftstoffe auf; dadurch kann die Biene auch die Richtung feststellen, aus der ein Geruch kommt. Bienenvölker haben einen eigenen Stockgeruch, den jede Biene an sich trägt. Wächterbienen erkennen daran fremde Eindringlinge. Der Geruchssinn ist sehr wichtig, da Bienen stark über Gerüche kommunizieren und biologische Vorgänge im Bienenvolk über Pheromone gesteuert werden. >

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Fotoquellen
[1] Schweizer Wespenart am Genfersee "Polistes helveticus": http://bazonline.ch/wissen/natur/Die-Schweiz-hat-eine-eigene-Wespe/story/21656395



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