Hüttlingen (Thurgau) 20.1.2008: <Biber wird immer
mehr zur Plage>
aus: 20 minuten online, 20.01.08;
http://www.20min.ch/news/stgallen/story/22397045
Der einst gefährdete Biber wird im Thurgau zum Problemfall.
Letzte Woche liess Hüttlingen als erste Gemeinde der Schweiz
eine Bibersperre errichten, wie die "SonntagsZeitung"
berichtete.
Grund: Die Biber
hatten den Damm entlang des Hüttlinger Dorfbaches mit
unzähligen Gängen durchlöchert. Er barst und musste saniert
werden. Dies ist kein Einzelfall: Im Thurgau hausen am meisten
Biber. Darum verzeichnet man hier besonders viele Schäden.
«Der Kanton gründete deswegen 2007 eine Arbeitsgruppe
Bibermanagement», sagt Maya Iseli vom WWF Thurgau. Die Gruppe
ist auch Ansprechstelle für Bauern, die Biberschäden beklagen.
«Die Situation hat sich verschärft», sagt Iseli. Das Bundesamt
für Umwelt liess gar verlauten, es könnten Massnahmen zur
Reduktion des Bibers notwendig werden.
ann>
Kommentar
Die Biberplage kommt dadurch zustande, dass die Auenwälder
vernichtet wurden. Den Biber wiederanzusiedeln, ohne die
Auenwälder wiederherzustellen, muss im Fiasko enden, so, wie
es in Hüttlingen geschieht. Scheinbar haben dies die
Tierschutzorganisationen und Naturorganisationen nicht gesehen
und auch nie davor gewarnt.
Michael Palomino, 22.1.2008
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Schweiz 4.6.2010: Biodiversität und Renaturierung dank
Biber - 5 bis 15 Meter Landstreifen links und rechts der
Flüsse
aus: Surprise Strassenmagazin: Landschaftsgärtner. Wie Biber
unsere Flüsse beleben; 4.6.2010; www.strassenmagazin.ch
Zusammenfassung des Artikels:
Der Biber geht - der Biber
kommt wieder
Ausgerottet wurde der Biber vor 200 Jahren wegen seines
dichten und warmen Fells, wegen des Sekrets ("Bibergeil"), das
als Heilmittel verkauft wurde, und weil die Kirche den Biber
als "Fisch" deklariert hatte und somit als "Fisch" in den
Kochtöpfen landete. Dann machten Kraftwerke, Schleusen und
Wasserfälle die Wiederansiedlung des Bibers unmöglich. Die
staatlichen Stellen mussten sich eingestehen, dass man
"Bibertreppen" bauen muss, um dem Tier seinen Lebensraum nicht
zu blockieren. Die Bibertreppe beim Kraftwerk Augst am Rhein
war zum Beispiel ein entscheidender Schritt zur Öffnung des
Mittellands.
Der Biber erobert sich nun in Europa Fluss für Fluss sein
Revier zurück, unter anderem im Schutze der Biberfachstelle
der ProNatura Schweiz. Bis heute (2010) sind es 1600 Biber in
der Schweiz. Dort, wo er einen passenden Platz findet, siedelt
er sich an. Manchmal legt er dafür über 100 km zurück, weil
die Flüsse bis heute dermassen verbaut und eingeengt sind.
Dabei schwimmt er stromaufwärts oder stromabwärts, das ist
egal. Der Biber folgt den Flüssen bis zur Quelle. Auch im
Alpenraum ist der Biber schon gesichtet worden, in Meiringen.
Biberleben: Höhle - Aufzucht
der Jungen
Die Lebenserwartung von Bibern ist 20 Jahre, und sie werden
bis zu 1 m lang und bis zu 30 kg schwer. Die Beisskraft
seines Gebisses kann bis zu 80 kg sein, das Doppelte des
Menschen. Biber können bis zu 20 Minuten tauchen. Auf dem Land
sind Biber nicht sehr gewandt, und auf Uferstrassen werden sie
öfters überfahren. Genagt wird vor allem im Herbst und im
Winter an Bäumen bis zu 50 cm Durchmesser, wenn das
Nahrungsangebot an frischem Grünzeug abnimmt, am liebsten
weiche Weiden, harte Eichen und Buchen eher weniger. In
seltenen Fällen werden Biber auch von Bäumen erschlagen, die
sie selbst zerfressen haben, wenn sie vom fallenden Baum in
die falsche Richtung flüchten. Baumschutz mit Maschendraht
nützt nicht viel, weil der Biber den Maschendraht mit seinem
Eigengewicht herunterdrückt. Es muss also ein massiver
Baumschutz sein, um gegen Biber standzuhalten.
In steile Uferböschungen aus Lehm, wo der Wasserstand
mindestens 1/2 Meter ist, dort baut der Biber seine Höhle
rein, bei niedriger Fliessgeschwindigkeit, mit vielen
Weidenbäumen mit weichem Holz, Weiher, Seen, lichter Mischwald
und viel Grünzeug. Biberbauten haben ihren Eingang unter
Wasser, damit die Gegner keine Chance haben, die Höhle
aufzustöbern. Die Höhle ist über dem Wasserspiegel.
Plötzliches Hochwasser setzt die Biberhöhle unter Wasser. Wenn
die Jungen dann erst ein paar Wochen alt sind, ertrinken sie,
weil sie noch nicht schwimmen können.
Die Jungen sind zwei Jahre da, ein Jahr in der mütterlichen
Höhle, dann in einer separaten Höhle mit dem Biberpapa, wenn
die neuen Jungen kommen. Nach 2 Jahren werden die Jungen
vertrieben und müssen ihren eigenen Platz suchen.
Konflikte mit Menschen gibt es nicht, denn der Biber ist ein
Pflanzenfresser. Wer Bäume vor dem Biber schützen will, muss
dies mit sehr "harten Bandagen" tun, denn der Biber
zerstört mit seinem Gewicht auch Maschendraht.
Dammschutz
Konflikte mit Bauten gibt es, vor allem mit Hochwasserdämmen
der eingedeichten Flüsse, wenn der Biber seine Höhle in einen
Damm gräbt, oder wenn ein Strässchen auf einem Damm plötzlich
ein Loch bekommt. Dämme müssen also immer kontrolliert werden.
Wenn Biber sich in einem Damm niedergelassen haben, müssen sie
durch den Menschen umgesiedelt werden. Die Gefahr ist real: In
Polen während der grossen Hochwasser in diesem Jahr im
Mai sind Deiche der Weichsel angeblich wegen Biberbauten
gebrochen.
Auch Uferwege und Uferstrassen sind durch den Biber gefährdet,
wo plötzlich die Fahrbahn wegen eines Bibergangs einbrechen
kann. Die Uferwege und Uferstrassen sind am falschen Platz und
sollten nicht direkt am Ufer sein. Der Schaden der Biber
beläuft sich pro Jahr auf 5-10.000 Franken, quasi gar nichts
im Vergleich zu den Schäden der Armee pro Jahr. Der Staat
entschädigt die Biber-Geschädigten.
Biber können selber meterhohe Dämme bauen und sich so grosse
Wannen schaffen [was die Flissgeschwindigkeit reduziert].
Grosse Dämme können mehrere 100 Meter lang sein und werden
über mehrere Generationen gebaut. Der Mensch kann mit
Abflussrohren regulierend eingreifen. Dämme abzureissen hätte
nur zur Folge, dass die Biber einen neuen Damm bauen.
Bestände - es fehlt ein
Biber-Management - Renaturierung der Flüsse und Gewässer
gratis
Im Kanton Thurgau in der Schweiz sind es mittlerweile 400
Biber, die die Flüsse stauen, Bäume fällen und Zuckerrüben
fressen. Bis heute fehlt ein konkretes Biber-Management.
Manche wollen mit Abschüssen den Bestand regulieren, auch im
Wallis.
Die Wasserwege der Schweiz sind regulierungsbedürftig, nicht
wegen des Bibers, sondern wegen der zunehmenden Niederschläge
und der steigenden Hochwassergefahr. Die 10.000 km eingeengten
Wasserwege der Schweiz bekommen Schritt für Schritt 5 bis 15
Meter breite Streifen auf beiden Seiten. Das entspricht genau
der "Pufferzone", die die Biber zum Leben brauchen. Diese
Zonen werden vom Biber so gestaltet, dass Amphibien, Libellen
und Vögel ebenfalls ihren Lebensraum wieder finden, der ihnen
durch die Industrialisierungsmentalität des Menschen geraubt
wurde.
Christoph Angst von der Biberfachstelle sagt es deutlich: "Er
renaturiert gratis und bringt eine grosse Dynamik in die
Gewässerlandschaft."
Kommentar
Der Biber wird die Auenwälder schaffen, wie sie früher waren.
Es wird unweigerlich auch Situationen geben, die einen Schutz
vor dem Biber erfordern.
Michael Palomino, 3.10.2010
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Angaben zum Biber
Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz
(HGON), Logo
aus: http://www.naturschutz-mit-biss.de/biber/biber.htm
Biberburgen - und der Fluss
In flachen Gebieten können sich Biber regelrechte Biberburgen
bauen, die eine Fläche von bis zu 20 m2 einnehmen können, und
wo im Sommer wie im Winter fast dasselbe Klima herrscht. Mit
Schwimmhäuten an seinen vier Pfoten, mit seinem breiten
Schwanz als "Höhenruder" und seiner stromlinienförmigen
Körperform ist er ein ausgezeichneter Schwimmer in jedem
Fluss.
Bibernahrung
Frühling und Sommer:
-- Gräser
-- Stauden
-- Kräuter
-- Wasserpflanzen.
Herbst und Winter
-- Wurzeln
-- Knollen
-- Baumrinde
-- Knospen an den Bäumen.
Die Bäume werden vom Biber gefällt und dann sorgfältig
geschält und entastet, die Rinde und die Knospen werden
gefressen.
Todesursachen für Biber
Todesursachen für Biber sind neben dem natürlichen Ableben
-- streunende Hunde, die Biber zerbeissen
-- Menschen, die Auto fahren (Straßenverkehr entlang der
Flüsse)
-- Menschen mit Schiessgewehr (die Kirche bezeichnete den
Biber früher als "Fisch" wegen seinem beschuppten Schwanz, so
dass am Freitag und in der Fastenzeit Biberfleisch gegessen
wurde, oder das Fell wurde zu Hüten und Fellen verarbeitet)
-- Infektionen durch Bisswunden durch streunende Hunde
-- junge Biber sind anfällig für Infektionen
-- junge Biber werden von Fuchs, Marder, streunenden Hunden
sowie Greifvögeln gerissen.
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Oderbruch 28.10.2010: Wenn der Fluss nur aus einem
Kanal und zwei Dämmen bestehen, dann gräbt der Biber sich
bei Hochwasser in den Damm - und dann bricht der Damm
Zuerst sollte man die Flüsse renaturieren, oder zumindest ein
wenig, und dann erst sollte der Biber kommen. In
Dumm-Deutschland geht es umgekehrt: Der Biber kommt zuerst,
nichts ist vorbereitet, und so gräbt sich der Biber in die
Dämme und zerstört die Dämme. Die Partei "Die Grünen"
lässt zwar den Biber schützen, hat aber die Renaturierung der
Flüsse verschlafen. Das hat nun fatale Konsequenzen: Das Werk
Friedrichs des Grossen, die Eindeichung der Flüsse östlich von
Berlin beim "Oderbruch", ist in Gefahr. Nun wird mit
Stahlgittern, Wildrettungshügeln und Käfigen agiert. Nur an
Renaturierung wird nicht gedacht. So tumm sind diä Lüüt. Aber
lesen sie selbst:
aus: Spiegel online: Wehe, wenn der Biber wiederkommt;
28.10.2010;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,725499,00.html
<Von Christoph
Seidler, Neuglietzen
An der Oder siedeln sich
immer mehr bedrohte Biber an - zur Freude von
Umweltschützern, doch Anwohner fürchten um ihr Hab
und Gut. Denn die
Nager unterhöhlen viele Deiche. 77 Kilometer sind
schon angegriffen. Jetzt läuft eine große
Rettungsaktion für die Dämme.
Ein Sandsack bei Kilometer 67,3 kündet noch von dem
Angriff. Schon halb zerfallen, verbirgt er ein Loch im
Deich, etwa auf halber Höhe des Schutzbauwerks. Ein paar
Schritte weiter: noch
ein Loch. Und noch eins.
Die Deiche sind
für die tiefliegenden Äcker des Oderbruchs
überlebenswichtig - beim dramatischen Hochwasser 1997 ebenso
wie bei unzähligen kleineren danach. Doch nun gibt es
tierische Probleme. Biber haben sich beim jüngsten Hochwasser der Oder in den
weichen Untergrund gebuddelt.
Der Deich ist auf seiner Flussseite löchrig geworden. "Da
sind zehn, 15 Meter lange Gänge drunter", sagt Günter
Wartenberg vom Brandenburgischen Landesumweltamt. Die
Behörden schlagen Alarm: Rund 77 von 172 Deichkilometern seien von
Nagetieren in Mitleidenschaft gezogen. Und die 20.000 Bewohner
des Oderbruchs haben nun Angst vor den 250 bis 500 Bibern
in ihrer Nachbarschaft.
"Ein Biber hat am Deich nichts zu suchen. Auf Dauer sind
das Gefahrenstellen", sagt Matthias Freude. Der
selbstbewusste Biologe ist Chef des Landesumweltamts in
Potsdam und kümmert sich in dieser Funktion einerseits um
das Wohlergehen des geschützten Bibers, andererseits um die
Sicherheit der Oderdeiche.
[Die Nothöhle des Bibers im
Deich, wenn der Fluss Hochwasser führt]
Die Biber graben
sich aus purer Verzweiflung so tief in die Schutzwälle ein.
Wenn ihr Lebensraum überspült wird, suchen sie für sich und
ihren Nachwuchs einen trockenen Platz. Dabei ist "der Deich
die einzige Erhöhung, die dem Biber bleibt", sagt Freude.
Nach seinen Statistiken gibt es rund 2500 Biber in Brandenburg.
Sie gehören zur Unterart der Elbebiber, die von der
Weltnaturschutzunion als gefährdet eingestuft werden. Die
Bestände sind in den vergangenen Jahren stetig gewachsen -
was Umweltschützer freut, nicht aber so sehr die Anwohner.
In Frankfurt an der Oder zum Beispiel mussten schon Teile
des botanischen Gartens gesperrt werden, weil Wege von
Biberbauen unterhöhlt waren. Bis zu hundert der Tiere soll
es in der Stadt geben.
[Der Amtsdirektor will
Biber "zurückdrängen" oder erschiessen]
"Der Biber muss in Bereiche zurückgedrängt werden, wo er
keine Schäden anrichten kann", sagt Karsten Birkholz. Der
junge Mann mit den raspelkurzen Haaren ist Direktor des
Amtes Barnim-Oderbruch und vertritt die Interessen der
Anwohner im Oderbruch. "Der Deich ist unsere
Existenzgrundlage. Wenn der Deich nicht hält, sind wir
verloren."
Notfalls, sagt Birkholz, müsse man mit Gewalt gegen die
Tiere vorgehen, zum Beispiel ihre Dämme niederreißen. Oder
die Biber erschießen? Der Lokalpolitiker zögert bei der
Antwort nur kurz: "Wenn das das letzte Mittel ist, das zur
Verfügung steht, muss man auch darüber nachdenken."
"Biber jagen, das geht überhaupt nicht" - [verzinkte
Stahl-Gittermatten werden in die Deiche eingebaut - und
Wildrettungshügel]
Umweltamtschef Freude sieht das anders. "Biber jagen geht
überhaupt nicht", sagt er. Denn die nachtaktiven Tiere
versteckten sich viel zu gut vor Häschern.
Auch das Einfangen der Biber sei keine Option, weil sofort
Verwandte aus Polen den Lebensraum besetzen würden. Jenseits
der Oder gibt es rund 27.000 der Tiere. "Der beste Schutz
vor einem Biber ist ein besetztes Biberrevier", sagt Freude
- was paradox klingen mag, aber: "Man kann mit dem Biber
leben. Man muss es nur wollen." Eine gleichnamige Broschüre
hat sein Haus sicherheitshalber schon herausgegeben und
einen wichtigen Tipp daraus direkt umgesetzt. Bauleute
vergraben derzeit Gittermatten
aus verzinktem Stahl in den Deichen an der Oder,
damit der Biber dort nicht weiter in den Untergrund
vordringen kann.
Bei Neuglietzen laufen die Arbeiten gerade. Ein gelber
Bagger gräbt den Wall auf halber Höhe auf. In den frisch
geöffneten Grund werden anschließend die Stahlmatten gelegt.
Insgesamt 450 sollen hier verbaut werden, sagt Günter
Wartenberg, dann wird die Erde wieder aufgefüllt, Grassamen
drauf - fertig ist der Biberschutz. Außerdem wollen die
Umweltschützer Wildrettungshügel
bauen. Zwei gibt es schon. Statt auf den Deich, sollen sich
die Tiere auf diese Anhöhen retten.
[Biber mit Käfigen
einfangen]
Wenn die Nager dann aber immer noch die Schutzwälle
attackieren - dann will das Landesumweltamt sie einfangen
lassen. Die nötigen Käfige habe man inzwischen vorrätig,
nämlich umgebaute Hundezwinger.
Die zerstörerische Kraft des Bibers hat übrigens auch
Amtschef Freude schon zu spüren bekommen, vor vielen Jahren.
Zu DDR-Zeiten war der Zoologe mit einer Studentengruppe auf
Exkursion. Mit einem Kassettenrecorder - ein Kleinod, kaum
im freien Handel zu beschaffen - lockte die Gruppe eines der
scheuen Tiere an. Beschallt mit dem Geräusch von
plätscherndem Wasser, schwamm es zu dem Recorder. Und begrub
ihn unter einer Fuhre Holz.
Reparatur unmöglich.>
========
Virginia ("USA") 21.7.2012: < Bade-Horror: Biber
greift Mädchen an>
aus: 20 minuten online; 21.7.2012;
http://www.20min.ch/panorama/news/story/13156433
<Zwei Schwestern im Alter von acht und
elf Jahren sind beim Schwimmen in einem See in Virginia von
einem Biber angefallen worden. Der Onkel tötete das
tollwütige Tier.
«Es war das Schmerzhafteste, was ich je erlebt habe», sagte
Annabella Radnovich dem Lokalsender «Q13Fox». Gut, die Kleine ist erst acht
Jahre alt, doch ihre Aussage zeigt, dass Biberzähne nicht
nur gut Holz verarbeiten, sondern sich auch tief in
Menschenfleisch bohren können. Anabella und ihre elfjährige
Schwester Alyssa wurden am Morgen des 15. Juli im Lake Anna
in Virginia von einem der Tiere gebissen.
«Als ich aus dem Wasser gehen wollte, biss es in mein
Bein»
Zuerst bekam die Ältere die Wut des Bibers zu spüren. «Sie
fühlte, wie etwas ihr Bein berührte und dachte, es sei einer
ihrer Cousins, der sie ärgern wolle», sagte Wendy Radnovich,
die Mutter der beiden. «Sie stoppte, schaute nach unten und
versuchte, es abzustreifen und aus dem Wasser zu laufen.»
Das Tier wandte sich dann Annabella zu. «Es begann, um mich
herumzuschwimmen», erinnerte sich das Kind. «Als ich aus dem
Wasser gehen wollte, biss es in mein Bein.»
Die Kinder stürmten wie andere Badegäste auch aus dem See,
wo die Grossmutter der beiden ihre Wunden bis zum Eintreffen
der Ambulanz versorgte. «Als ich im Krankenwagen war, sagten
sie, sie hätten schon von Stinktierbissen gehört, aber
niemals von Biberbissen», berichtete Annabella. Ihre ältere
Schwester musste mit 15 Stichen am Oberschenkel genäht
werden, während Annabella nur Verbände bekam, obwohl sie mit
drei Wunden über dem Knie schwerer verletzt ist.
Angreifer mit Luftpistole und Messer erlegt
Der Grund für diese Massnahme ist medizinischer Natur: «Sie
wollten nicht nähen, weil der Biss durch Muskelgewebe geht.
Die grösste Sorge ist die Infektion», so Mutter Wendy. Der
bissige Biber wurde von einem Onkel der Mädchen mit einer
Luftpistole und mit einem Messer erlegt und anschliessend
untersucht. Wenn die Tiere überhaupt mal Menschen angreifen,
ist in der Regel Tollwut im Spiel, was auch in diesem Fall
zutraf. Die Schwestern wurden im Spital geimpft.
Mittlerweile sind die beiden Opfer wieder wohlauf, erzählte
Mutter Wendy zu «Fredericksburg.com», dem Lokalportal
ihrer Heimatstadt. «Es geht ihnen viel besser», sagte sie
zwei Tage nach dem Vorfall. Mit so einem Biberangriff konnte
natürlich auch niemand rechnen. Als Tochter Annabella
gefragt worden war, was das ihrer Meinung nach für ein Tier
war, antwortete das Mädchen: «Ein elektrischer Aal, der sehr
haarig ist.» Der hätte zumindest nicht solch einschneidende
Eindrücke bei den Kindern hinterlassen.
(phi)>
========
Weissrussland 30.5.2013: <Nager-Plage: Biber
beisst Fischer tot> - er beisst in eine
Arterie am Bein, als der Fischer sich mit dem Biber
fotografieren lassen wollte
aus: 20 minuten online; 30.5.2013;
http://www.20min.ch/panorama/news/story/24718676
<von Yuras Karmanau, AP -
Von wegen putzig: Biber sind in Weissrussland eine
echte Plage geworden. Vor einigen Wochen tötete ein
Nagetier sogar einen Menschen.
Der Fischer wollte eigentlich nur ein Foto von sich und
dem Biber machen lassen. Daraufhin griff das Tier ihn
an, biss ihn mehrere Male, darunter auch in eine Arterie
im Bein. Der 60-Jährige verblutete. Es war das erste
Mal, dass in Weissrussland ein Biber einen Menschen tötete.
Aber Konflikte zwischen den Nagetieren und Menschen häufen
sich: Der Biber, früher einmal vom Aussterben bedroht,
breitet sich in der früheren Sowjetrepublik mittlerweile
immer mehr aus.
Das Opfer war zusammen mit Freunden auf dem Weg zum See
Schestakowskoje westlich der weissrussischen Hauptstadt
Minsk. Die Gruppe sah den Biber am Strassenrand und hielt
an. Dann ereignete sich der tragische Vorfall. Die Blutung
war nicht zu stoppen. Als der Mann im Krankenhaus in
Ostrometschewo eingeliefert wurde, war er bereits tot. «Die
Art der Verletzung hat uns Ärzte schockiert», sagt Leonti
Sulim, Mediziner an der örtlichen Klinik. «So etwas war uns
noch nie über den Weg gelaufen.»
In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Biber
in Weissrussland verdreifacht; sie wird inzwischen auf
80'000 geschätzt. Dazu beigetragen haben Jagdverbote
beziehungsweise -beschränkungen und die Tatsache, dass neue
Biberarten eingeführt wurden. Weil sich der Lebensraum für
die Tiere nun verkleinert, sind immer mehr auf der Suche
nach einem neuen Revier - und kommen von Menschen bewohnten
Gebieten dabei oft gefährlich nahe.
Über 30 Kilo schwere Tiere gesichtet
Nach Angaben des weissrussischen Rettungsdienstes gab es in
diesem Jahr erstmals Berichte über Angriffe von Bibern, die
mehr als 30 Kilogramm schwer sind und - aufrecht stehend -
etwa einen Meter gross. Zum Teil hätten die Behörden ganze
Mannschaften ausgesandt, um die Tiere von bestimmten Plätzen
zu vertreiben. Oft wurden sie dazu aus Schläuchen mit Wasser
bespritzt.
Die relativ grosse Zahl von Biberangriffen in den
vergangenen Monaten erklären Wildtierexperten zum einen
damit, dass viele Jungtiere derzeit unterwegs seien, um sich
ein eigenes Revier zu suchen. Zum anderen seien Biber
Nachttiere, hätten also tagsüber Schwierigkeiten zu sehen -
und griffen womöglich aus Orientierungslosigkeit und Furcht
vermehrt an, wie der Experte Wiktor Koslowski sagt. Nach
seinen Worten richten die Nagetiere inzwischen erhebliche
Schäden in Wäldern und auf landwirtschaftlich betriebenen
Flächen an.
Das Fortministerium in Minsk beginnt deshalb nach eigenen
Angaben damit, zur Jagd auf die Pelztiere aufzurufen. Viel
verspricht man sich davon allerdings nicht - zu einfach ist
es mittlerweile, Biber zu entdecken und zu schiessen. Für
Jäger sei es keine Herausforderung, sagt
Ministeriumssprecher Alexander Kosores. «Biber zu jagen ist
eher so etwas wie ein Job.»>
Kommentar
Wenn Biber töten können, dann sind sie wie andere Tiere
einzustufen, die töten können. Dann muss man die Anzahl und
die Reviere begrenzen. So sind die Tatsachen, um Menschen und
andere Tiere zu schützen.
Michael Palomino, 30.5.2013
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4.11.2013: Biber in Bern in den Aareschlaufen
fressen fleissig Bäume weg und bauen Burgen
aus: 20 minuten online: Fleissige Kerlchen:
Biberfamilie
baut neue Burg im Marzili; 4.11.2013;
http://www.20min.ch/schweiz/bern/story/18089848
<von
Sonja Mühlemann -
Manchmal muss schnell ein neuer Unterschlupf her: Die
Biberfamilie im Berner Marzili legt ein hohes Tempo vor.
Ein Film zeigt, wie geschickt sie dies macht.
Mutter, Vater und Baby-Biber Max schichten seit zwei Wochen
Ast auf Ast - ihre neue Burg kann sich sehen lassen. «Als ich
das letzte Mal daran vorbeiging, war sie schon recht hoch»,
erzählt Christof Angst von der Biberfachstelle.
Biberplage
in Weissrussland
Schock verdaut
Die fleissige Mithilfe von Baby-Biber Max zeigt, wie gut es
ihm wieder geht. Offenbar hat er sein Erlebnis von Juni gut
verdaut - damals musste ihn ein Wildhüter aus dem
Aare-Rechen in der Matte retten. Beinahe wäre der Jungbiber unter die
automatische Putzmaschine geraten.
Biber sollen «zonenkonform» bauen
Die Berner Aareschlaufe mausert sich sowieso zum
regelrechten Bibermekka: Gegen 25 der Grossnager knabbern
an Bäumen und bauen fleissig ihre Dämme. Vor wenigen Tagen
wurde auch das letzte freie Revier in Beschlag genommen:
Ebenfalls mit familiärer Unterstützung baut ein Jungtier an
einem Damm im Dalmazibach.
Und bekam es vergangene Woche auch gleich mit der Behörde
zu tun: Damit es keinen Zwist mit den menschlichen Nachbarn
gibt, weist die Stadt dem Tier einen sogenannten
Toleranzbereich zu. «Bis zum Dählhölzli darf er Dämme bauen
und Wasser stauen, wie er mag», sagte Sabine Tschäppeler,
Leiterin der Fachstelle für Natur «ohne dass die Gefahr
besteht, dass die Keller überflutet werden.» Alle Bauten,
die ausserhalb der Zone liegen, werden weggeräumt.>
========
18.6.2014: <Drahtgeflecht gegen Biber>
aus: Tagesanzeiger online; 18.6.2014;
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/Drahtgeflecht-gegen-Biber/story/30154608
<55 Bäume auf der Glattinsel in Dübendorf haben
ein «Kleid» aus Drahtgeflecht erhalten. So sollen sie vor
fällwütigen Nagern geschützt werden. Biber sind begnadete
Holzfäller.
Vielerorts ist das kein Problem. Auf der Glattinsel in
Dübendorf
aber haben die Nager angefangen, grosse Bäume umzulegen. Und
das könnte Radfahrer oder Schwimmer im nahen Freibad
gefährden. Zudem stehen ausgerechnet auf der Glattinsel einige
schützenswerte alte Eichen – auch sie sollen dem Biber nicht
unter die Zähne geraten. Deshalb werden nun 55 Bäume in dem
Gebiet mit Drahtgitter geschützt. Im kommenden Winter sollen
zudem einige besonders gefährdete Bäume vorsorglich gefällt
werden. Das hat die Stadt Dübendorf heute mitgeteilt.
Grundsätzlich sei der Biber auf der Glattinsel aber
willkommen, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Die
Insel ist ein kantonales Naturschutzgebiet und der Biber
laut Stadt «eine willkommene Bereicherung». Die Drahtgitter
sollen die grossen Nager denn auch nicht vertreiben oder
stören. Es bleibt ihnen noch immer ausreichend
Lebensgrundlage, denn kleinere Bäume bleiben ungeschützt.
Dübendorf ist nicht der erste Ort im Kanton, der Bäume mit
Drahtgitter schützt. Auch in Marthalen und Thalheim an der
Thur haben Waldeigentümer schon zu dieser Art Baumschutz
gegriffen – immer mit dem Ziel, jene Bäume der Nagelust zu
entziehen, die entweder schützenswert sind oder dem Menschen
gefährlich werden können, wenn sie fallen.
250 Biber im Kanton
Biber sind in den letzten Jahren im Kanton Zürich wieder
richtiggehend heimisch geworden. «Es geht dem Biber gut bei
uns», sagt Jürg Zinggeler von der kantonalen Fischerei- und
Jagdverwaltung. Die letzte Zählung im Jahr 2010/11 ergab 64
Reviere mit rund 250 Tieren. Die allermeisten leben im
Weinland; zudem gibt es Biber im Neeracherriet und beidseits
des Flughafens. Am Oberlauf der Reuss könnten die Nager
gemäss Zinggeler ebenfalls bald heimisch werden.
Am Glattoberlauf und am Greifensee leben mehrere Paare.
Dass weitere Tiere glattabwärts wandern, ist möglich, aber
eher unwahrscheinlich, wie Zinggeler sagt: «Wo die Flussufer
hart verbaut sind, kann sich der Biber kaum installieren. Er
muss im Uferbereich graben können.»
Biber fällen aus verschiedenen Gründen Bäume. Im Winter
gelangen sie so an feine Rinde und an Knospen. Im Sommer
brauchen sie vor allem Baumaterial für ihre Dämme. Diese
legen sie an, damit die Eingänge zu ihren Bauen immer unter
Wasser bleiben. So schützen sich die Biber vor Fressfeinden.
Und noch ein Grund führt dazu, dass Biber im Sommer Bäume
fällen: Sie mögen es, wenn in ihrer Umgebung Sonnenlicht auf
den Boden fällt. Das lässt Kräuter und Sträucher spriessen,
die den Bibern wiederum als Nahrung dienen. (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
(Erstellt: 18.06.2014, 16:15 Uhr)
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Wenn Biber sich von
Hunden bedroht fühlen: Biber schädigen und
verletzten Hunde - Hunde können nicht mehr im Fluss
baden etc.:
9.12.2015: Ostschweiz: Biber richten Hunde
übel zu
http://www.20min.ch/schweiz/ostschweiz/story/10467117
<Fühlt sich der Biber bedroht, beisst er
zu. Im Thurgau kam es bereits zu mehreren Attacken auf
Hunde.
Der Biber ist nicht
grundsätzlich aggressiv, fühlt er sich aber bedroht,
dann beisst er zu und verteidigt sein Revier», sagt
Roman Kistler, Leiter der Thurgauer Jagd- und
Fischereiverwaltung. Derzeit leben etwa 500 Biber im
Kanton – so viele wie sonst nirgends in der Schweiz.
Wie Kistler auf Anfrage sagt, gab es im Thurgau
bereits Fälle, in denen Hunde von Bibern angegriffen
wurden. «Die Tiere verteidigen sich, wenn sie sich
in die Enge getrieben fühlen und nicht flüchten
können.» So etwa, wenn ein Hund auf dem Feld auf ihn
zurenne oder ihn anbelle oder wenn Hunde gar in den
Bau des Bibers vordringen. «Bei weiblichen Tieren
kommt die Sorge um den Nachwuchs dazu», so Kistler.
Maschendraht
soll Bäume vor Biber schützen
Beisst ein Biber zu, kann es laut Kistler zu bösen
Verletzungen kommen. «Die Tiere haben ein enorm
kräftiges Gebiss. Einem Menschen einen Finger
abzubeissen ist für einen Biber kein Problem.» Für
Kistler ist klar: «Kommt es zwischen Biber und Hund
zu Zwischenfällen liegt das meist am Hundehalter,
der sein Tier nicht im Griff hat.» Die Fälle, in
denen Hunde Biber angreifen, seien zudem zahlreicher
als umgekehrt. Nur erfahre man das laut Kistler
weniger, weil Hundehalter dies oft nicht melden. Das
weiss auch Dominik Thiel, Leiter Amt für Natur Jagd
und Fischerei im Kanton St. Gallen. «Junge Biber
sind etwa so gross wie ein Meerschweinchen und somit
leichte Beute für Hunde.»
Hund war völlig zerbissen
Auch im grenznahen Ausland kam es schon zu bösen
Zwischenfällen. So etwa im Fall von Golden-Retriever
Sammy am Wutachdamm in Horheim (D). «Kaum war Sammy
im Fluss wurde er von einem Biber angefallen und
komplett unter Wasser gezogen», erzählt Halterin
Heike Scharrenberg gegenüber dem «Südkurier».
Ohne etwas tun zu können, musste Scharrenberg mit
ansehen, wie ihr Hund von dem rund einen Meter
grossen Biber malträtiert wurde. Irgendwann schaffte
es Sammy, sich zu befreien. «Er war an Hals und
Rücken völlig zerbissen und blutete ganz
fürchterlich», so Scharrenberg. Die Bisse gingen bis
auf den Knochen und mussten tierärztlich behandelt
werden.
Hinweisschilder sollen Abhilfe schaffen
Auch am Rheinufer kam es schon zu Zwischenfällen,
wie Bettina Sättele, Bibermanagerin des
Regierungspräsidiums Freiburg, weiss. So etwa diesen
Sommer in Bad Säckingen in Baden-Württemberg, als
ein Labrador so schwer gebissen wurde, dass er in
tierärztliche Behandlung musste. Sättele sieht im
Stress der Biber einen wesentlichen Anteil für den
Vorfall. «Viele Hunde kennen den Biber nicht,
riechen ihn aber und sind neugierig und gehen hin.
Der Biber fühlt sich dadurch gestresst.» Gestresst
sind die Tiere zusätzlich, wenn sich die
Wasserstände ständig ändern. Das führe dazu, dass
ihre Biberburgen schlimmstenfalls samt der Jungtiere
einfach weggeschwemmt würden.
Um in Zukunft Vorfälle zwischen Biber und Hund zu
vermeiden, haben die Behörden und die
Tierschutzabteilung des Regierungspräsidiums
Freiburg nun Infotafeln am Rheinufer aufgestellt,
wie der «Südkurier» berichtet. Auf
diesen wird daraufhin gewiesen, dass man sich im
Bibergebiet befindet und dass es vor allem während
der Aufzuchtzeit zwischen Mai und August zu
Bissunfällen mit Hunden kommen kann, da die Biber
ihre Jungen verteidigen.
Für die Ostschweiz sind die Infotafeln bisher keine
Option, wie es auf Anfrage heisst.
(taw)>
========
Schweiz 8.8.2016: Der Biber
braucht genug Unterholz - dann entsteht an Bäumen kaum
Schaden:
Reinach/Arlesheim BL: «Biber tragen
viel zur Artenvielfalt bei»
http://www.20min.ch/schweiz/basel/story/14280883
<Ein Leser-Reporter hat am Sonntag einen Biber an der
Birs entdeckt. Laut Pro Natura leben rund 20 Tiere in der
Region. [...]
Zusammen mit den Behörden und den Kraftwerkbetreibern hat
Pro Natura geeignete Lebensräume geschaffen und so die
Rückkehr des Bibers in die Birs ermöglicht. Dieser bringt
einen grossen Nutzen für die Umwelt, indem er durch die
Stauung von Bächen und dem Bau seiner Nester die Ufer der
Fliessgewässer ökologisch aufwertet.
«Biber tragen viel zur Artenvielfalt bei», erzählt
Schuler. Immer wieder erobern sie dabei auch suboptimale
Lebensräume. Schäden wie gefällte Bäume oder zerstörte
Felder entstehen dabei jedoch selten. Lediglich zwei
Prozent der Schäden durch Wildtiere gehen auf das Konto
der Nager. «Biber verursachen wenig gravierende Schäden»,
so Schuler. Ausschlaggebend sei vor allem die
Weidevegetation. «Sind genügend Kräuter, Äste und
Weidegebüsch vorhanden besteht für Bäume keine Gefahr»,
ergänzt er.
(fh)>
Kommentar: Die Biber-Müllabfuhr
Man soll also genügend Hecken wachsen lassen und die
Landschaft nicht so sehr aufräumen, dann kommt die
Biber-Müllabfuhr und räumt alles von alleine weg und
verwendet die Holzsachen für die kleinen Staudämme.
Natürlich ist das in der Schweinz ein Problem, weil die
Schweinzer immer gerne aufräumen, um die Fassade zu
erhalten, wie wenn das Land eine Spielzeuglandschaft
wäre...
Michael Palomino, 8.8.2016
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Schweiz 14.9.2016: Jagdgesetz muss mit dem Biber
ergänzt werden:
1 bis3 Millionen Schaden: Soll man den
Biber abschiessen?
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/14229667
Fototexte:
1. Im Thurgau ärgern sich die Bauern und Gemeinden
über Schäden durch Biberdämme. Darum kommt am Mittwoch
eine neue Initiative im Nationalrat zur Debatte.
2. Für Schäden an Ernte und Feld
kommt der Bund heute schon auf. Wenn aber Biber
Strassen aushöhlen, müssen die Bauern und Gemeinden
das selbst berappen.
3. «Das Jagdgesetz ist viel zu alt.»Es
habe Schäden an Herden durch Raubtiere, aber nicht
solche durch Biber bedacht, meint der Initiant der
Vorlage, Kantonsrat und Revierförster Paul Koch (SVP).
4. Koch fügt hinzu: «Wenn die
Population in Zukunft überhandnimmt, ist eine
Jagderlaubnis für Biber nicht auszuschließen.» In
Bayern gebe es diese jetzt schon.
5. Die meisten
Schäden, entstünden nur etwa 10 Meter vom Wasser
entfernt, so die Bundesratskommission. «Würden die
Abstände für den Gewässerschutz eingehalten, sänken
die Entschädigungen massiv», so der Sprecher der
Kommission Werner Luginbühl.
6. Die
Naturschutzorganisation Pro Natura mahnt auch zur
Einhaltung der Schutzabstände. «Der Biber ist ein
besonderes Tier, er erschafft Lebensräume für
viele Arten», meint Sprecher Roland Schuler.
Der Artikel:
<Kaputte
Strassen und ausgehöhlte Böden: Der Bund soll für durch
Biber verursachte Schäden zahlen, so eine Initiative. Auch
Abschüsse werden erwogen.
Im Thurgau ärgern sich die Bauern über die
Biber. Sie überschwemmen nicht nur ihre Felder, sie
untergraben auch wassernahe Scheunen und Wege, die dann
einstürzen. Für Letzteres müssen die Bauern und Gemeinden
selbst aufkommen. Bund und Kantone zahlen nur für Schäden
an Ernte oder Feldern. Wird Infrastruktur beschädigt,
bleibt die Kasse dagegen zu. Im Kanton Thurgau belaufen
sich die Infrastrukturschäden auf bis zu 200’000 Franken.
Für die gesamte Schweiz schätzt die Ständeratskommission
die Schäden auf ein bis drei Millionen Franken. Am
Mittwoch debattiert der Nationalrat über eine
Standesinitiative, die diese Situation ändern möchte.
«Das Jagdgesetz ist viel zu alt. Als es in Kraft getreten
ist, waren die bundesweit geschützten Arten meist grosse
Raubtiere», sagt Initiant und Thurgauer Kantonsrat Paul Koch
(SVP). Diese würden gemäss dem Förster zwar
landwirtschaftliche, aber keine Infrastrukturschäden
verursachen. Deshalb sei im Gesetz für diese Schäden auch
keine Kompensation vorgesehen .«Der Biber ging damals
vergessen.»
Soll man den Biber abschiessen?
Die Biber umzuplatzieren ist für Koch keine Lösung, weil sie
meist zurückkämen. «Der Biber hat grosse Lebensräume für
sich erschliessen können.» Nun müsse man darauf achten, dass
er nicht in die Kulturlandschaft und Dörfer eindringe. «Die
Akzeptanz der Biber in der Bevölkerung ist noch gross, das
könnte sich aber ändern», sagt Koch.
Die Biberpopulation wachse und könne bald aus den
geschützten Arten austreten. Dies liege daran, dass ohne
Raubtiere der Mensch sein einziger natürlicher Feind sei.
Koch sagt: «Wenn die Population in Zukunft überhandnimmt,
ist eine Jagderlaubnis für Biber nicht auszuschließen. In
Bayern gibt es die jetzt schon.»
«Entschädigung ist unnötig»
Die Ständeratskommission hält eine Entschädigung für
unnötig. Die meisten Biberschäden würden gerade mal zehn
Meter vom Wasser entfernt entstehen. «Wenn zukünftig die
vorgeschriebenen Gewässerräume eingehalten würden, sänken
die Schäden massiv», sagt der Sprecher der Kommission,
Werner Luginbühl (BDP).
Initiant Koch hält diese Massnahmen für unnütz: «Auf diesen
Gebieten hat es auch Strassen, und die kann man nicht
einfach verschieben.»
Auch dies ist für die Kommission kein Grund für weitere
Kompensationen. Die meisten Strassen in Wassernähe seien
landwirtschaftliche Wege und keine befestigten Strassen.
Darüber hinaus setze eine Zahlung falsche Anreize. «Wer für
einen eingestürzten Weg entschädigt wird, der repariert
diesen einfach, anstatt ihn weit genug weg zu verlegen», so
Luginbühl.
«Biber sind die Kosten wert»
Die Naturschutzorganisation Pro Natura lehnt eine
Entschädigung für beschädigte Infrastruktur im Grunde nicht
ab. «Die Kompensation darf aber nicht als Vorwand genutzt
werden, keine Schadensprävention zu machen», so ihr Sprecher
Roland Schuler. Es gebe ja auch andere Massnahmen, um
Biberschäden zu vermindern. Man könne zum Beispiel Gitter
anbringen, um die Biber daran zu hindern, Strassen
auszuhöhlen.
Ein Szenario, das den Abschuss erfordert, ist für Schuler
nicht vorstellbar. Es sei ein Glück, dass die Biber in der
Schweiz wieder einen Lebensraum gefunden haben. «Der Biber
ist ein besonderes Tier, er schafft Lebensräume für
zahlreiche bedrohte Arten.» Den Schaden, der dabei zustande
komme, mache der Biber durch seine Arbeit für die
Biodiversität mehrfach wett.
(lz)>
========
Schaffhausen 21.6.2017: Biber beisst Schwimmerin -
man kann nicht mehr frei schwimmen in der Schweinz
Schaffhausen: Biber beisst erneut zu – Frau
muss Wunde nähen
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/11199565
<Eine weitere Schwimmerin
ist Opfer des aggressiven Bibers von Schaffhausen
geworden. Sie warnt davor, am Lindli baden zu gehen. Der
Biss sei extrem schmerzhaft.
Der 8-Jährige, der am Montag in Schaffhausen
von einem Biber gebissen wurde, ist nicht das einzige Opfer.
Noch am gleichen Abend gegen 20 Uhr stieg auch Silvia G.* an
derselben Stelle am Lindli in den Rhein und schwamm gemütlich
mit der Strömung in Richtung der Imbiss-Stände, als sie
plötzlich einen heftigen Schlag und einen starken stechenden
Schmerz am Bein verspürte. «Es war extrem und tat sehr fest
weh», erzählt G.
Wegen des
Biberbisses müssen sich der 8-jährige Junge und die
Frau auf Anordnung der Kantonsarztes gegen Leptospiren
behandeln lassen.
Eine Infektion mit Leptospiren kann im schlimmsten
Fall zum Tod führen. Vor allem Ratten und Mäuse,
aber auch andere Tiere können Träger von Leptospiren sein.
Eine Leptospirose verläuft wie eine schwere Grippe und
kann Wochen andauern. Als Therapie muss in den ersten fünf
Tagen nach der Infektion Penicilin eingenommen werden.
>
========
Schaffhausen 21.6.2017: Badeverbote und Warnschilder
wegen bissigen Bibern geplant
Badende attackiert:
Schilder sollen vor bissigem Biber warnen
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/13801062
<Nach dem Angriff eines Nagers auf einen Bub
und eine Frau treffen die Schaffhauser Behörden
Massnahmen: Sie bringen Warnschilder an.
Zwei Schwimmer wurden am Montagabend beim Baden beim Lindli im
Rhein in Schaffhausen gebissen. Nun wird die Jagdverwaltung
aktiv: Sie stellt Warnschilder auf, um auf die Gefahr
aufmerksam machen. Was für ein Tier zugebissen hat, ist
bislang allerdings unklar.
Zwei Personen hatten sich bei 20 Minuten gemeldet, für die
das Bad im Rhein schlecht ausging. Während ein 8-jähriger
Knabe glimpflich davon kam, wurde eine Frau so fest
gebissen, dass die Wunde im Spital genäht werden musste.
Rohre werden durchsucht
Aufgrund von Meldungen und Videos, die man von der
Bevölkerung erhalten habe, gehe man davon aus, dass sich in
der Gegend tatsächlich ein Biber aufhalte, sagt Jagdaufseher
Andreas Vögeli zu 20 Minuten. «Eventuell wohnt in einer
Röhre gar ein Paar.»Es gebe am Lindli aber auch Bisamratten.
«Diese werden wir bejagen, denn diese Tiere sind Neozoen und
gehören nicht in unseren Lebensraum.»
Derzeit sucht man nach dem Aufenthaltsort des Bibers. Es
gebe beim Lindli bis zu 20 Rohre, die in den Rhein gehen.
«Wir werden diese in den nächsten Tagen mit einer
Rohrbildkamera prüfen», sagt Vögeli.
Mensch und Tier sollten beim Lindli nicht mehr baden
Um mögliche weitere Biss-Attacken zu verhindern, will die
Verwaltung nun Warnschilder aufstellen, die vor dem Baden
beim Lindli warnen. Am Mittwoch waren diese jedoch noch
nicht installiert.
Wichtig sei auch, dass an dieser Stelle keine Hunde ins
Wasser gelassen würden, sagt Vögeli. «Sowohl Mensch als auch
Tier sollten zurzeit besser auf das Baden zwischen Ufer und
Booten verzichten.» Wer weiter draussen schwimmen gehe,
begebe sich hingegen kaum in Gefahr.
Biber, Bisamratten und Nutrias sind eigentlich nicht
aggressiv. Wenn sie sich jedoch bedroht fühlen oder wenn sie
Jungen verteidigen wollen, können sie zubeissen.
(ann/bee/sda)>
========
Schaffhausen am Rheinufer "Lindli" 22.6.2017:
Warnschild warnt vor Biber - "Man muss hald aufpassen"
Schaffhausen: Die Biber-Warnschilder sind
jetzt aufgestellt
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/19541917
Biber-Warnschild in Schaffhausen an Rheinufer "Lindli"
<Nachdem zwei Personen
beim Lindli in Schaffhausen von einem Biber gebissen
worden sind, warnen nun vier Schilder vor dem Tier. Wie
es weitergeht, ist noch offen.
Gleich zwei Schwimmer sind am Montagabend beim Lindli im Rhein
gebissen worden. Die Wunde einer Frau musste im Spital genäht
werden. Aufgrund der Meldungen wurde schliesslich die
Jagdverwaltung aktiv. Der Biber wird in Rohren vermutet, die
in den Rhein münden. Klarheit soll eine Kanalkamera bringen.
Bis diese eintrifft, hat die Jagdverwaltung zusammen mit
Grün Schaffhausen vier Warnschilder aufgestellt. Sie weisen
darauf hin, dass sich im Wasser ein Biber befindet. «Wir
hoffen, dass sich die Lage damit etwas beruhigt», sagt
Jagdverwalter Andreas Vögeli.
Wird der Biber eingefangen?
Wie es mit dem Biber weitergeht, ist noch unklar. Man warte
nun ab, bis er lokalisiert sei. «Je nachdem müssen wir die
Schilder dann etwas umstellen. Sollte die Warnung nicht die
gewünschte Wirkung entfalten und es zu weiteren
Zwischenfällen kommen, müssen wir – wenn es sich um ein
Einzeltier handelt – überlegen, ob wir eine Stufe
weitergehen und ihn lebendig einfangen.» Die Kanalkamera
wird vermutlich kommende Woche beim Lindli eintreffen.
Doch obwohl ein Bub und eine Frau Bisswunden davontrugen:
für viele kein Grund, das Wasser zu meiden. «Man muss halt
aufpassen», lautet der Tenor. Andere schlagen vor, den Nager
umzusiedeln.
(vro/ann)>
========
Schweinz (Schweiz) 29.11.2017: Der Biber im
Norden des Kantons Zureich (Zürich) - revitalisiert mit
neuen Weihern, Seen und Auenlandschaften - und mehr
Artenvielfalt
Gegen 400 Tiere im ganzen Kanton: Dem Biber
wird es bald zu eng im Zürcher Weinland
http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/31865057
"Im Kanton Zürich leben mittlerweile gegen 400 Biber. Vor
allem im Norden sind seine Lebensräume schon ziemlich voll.
Insbesondere im nördlichen Kantonsteil besiedelten in den
letzten Jahren sowohl Einzeltiere als auch ganze Biberfamilien
laufend neue Gewässerabschnitte. «80 bis 85 Prozent aller
Biber im Kanton haben sich im Weinland angesiedelt», sagte
Jürg Zinggeler von der Jagd- und Fischereiverwaltung am
Dienstag in Neftenbach vor den Medien.
Inzwischen leben im Kanton Zürich gegen 400 dieser
scheuen Nagetiere. «Der Bestand wird weiter
zunehmen», sagte Zinggeler. Je mehr Gegenden revitalisiert
würden, desto besser könne sich der Biber entwickeln und
ausbreiten. Im Norden des Kantons sei das Potenzial
für neue Reviere aber allmählich erschöpft.
Doch im Süden dürfte sich der einst ausgestorbene Nager in
den nächsten Jahren weiter ausbreiten, wie das neuste
Biber-Monitoring der Baudirektion zeigt. Alle drei Jahre
lässt die Fischerei- und Jagdverwaltung des Kantons Zürich
erheben, wo und in welcher Zahl sich Biber im Kanton
angesiedelt haben.
Biber bei der Werdinsel - [Der Biber wird auch den
Zürichsee erreichen]
Während im Norden des Kantons die Anzahl Reviere stabil
blieb, nahm sie im Süden zu. «Die Biber kommen entlang der
Limmat vom Kanton Aargau her Richtung Zürich», sagte
Zinggeler. So wurde bei der Werdinsel in der Stadt Zürich
auch erstmals ein Tier auf städtischem Gebiet entdeckt.
Vermutlich ein Einzeltier, wie Zinggeler sagte.
Er könnte ein Vorbote sein für weitere Tiere, die sich
Richtung Stadt und See nähern. «Es ist eine Frage der Zeit,
bis wir dieses Nagetier auch im Zürichsee antreffen werden»,
sagte der Adjunkt der Jagd- und Fischereiverwaltung. Auch
die Sihl, die Reppisch, der Pfäffikersee und die Eulach sind
bisher nicht besetzte Gewässer.
Der Biber-Bestand stieg in den letzten drei Jahren um 29
Prozent auf rund 400 Tiere, die Zahl der Reviere kletterte
um 22 Prozent auf 106. Damit hat die Population stärker
zugenommen als in der Vorperiode. Die Zunahme der Reviere
hat sich aber verlangsamt.
[Biber besetzt Glatt, Reuss, Limmat, Töss, Kempt,
Bolsternbach]
Neue Reviere entstanden im Einzugsgebiet der Glatt sowie
entlang der Reuss, der Limmat und der Töss. Ganz neu
besiedelt wurden die Kempt, die Töss oberhalb von Winterthur
und der Bolsternbach bei Kollbrunn. Die freiwilligen
Helferinnen und Helfer beobachteten dabei deutlich mehr neue
Familienreviere als Einzel- beziehungsweise Paar-Reviere.
Konstengünstige Revitalisierung - [Mehr Artenvielfalt
durch den Biber: Eisvogel, Kröten, Schlangen, Wattvögel
etc.\]
Helfen Revitalisierungen dem Biber sich auszubreiten, ist
er aber auch selber sehr aktiv in diesem Geschäft: «Er hilft
uns, diese kostengünstig umzusetzen», sagte Wolfgang Bollack
von der Zürcher Baudirektion. Und Urs Wegmann von der
Biber-Fachstelle betonte: «Ausserdem trägt er einen grossen
Teil zur Artenvielfalt bei.»
Mit seinen Hauptbeschäftigungen Bäume fällen, Stauen
und Graben schafft der Biber Totholz und neue Gewässer -
und damit Lebensräume für neue Tiere. «Überall,
wo der Biber auftaucht, finden wir danach eine Vielzahl von
Arten, die vorher nicht da waren», sagte Wegmann.
Als Beispiele nannte er etwa den Eisvogel, die
Geburtshelferkröte, die Ringelnatter oder auch Wattvögel.
Doch nicht immer gräbt und baut der zweitgrösste Nager
Europas an Stellen, wo der Mensch es gerne hätte, wie der
Leiter der Fachstelle erklärte. Dies könne auch zu
Konflikten führen.
[Biber provoziert Schäden - der Biber wird "umgeleitet"]
So untergräbt der Biber zuweilen auch Strassen und
Wege. «Dann müssen wir ihn in die Schranken
weisen», sagte Wegmann. In Neftenbach war dies etwa nötig,
weil der Nager in den künstlichen angelegten Weihern der
Strassenabwasserbehandlungsanlage zu stauen begann und damit
das System durcheinanderbrachte.
Wie in der kanadischen Wildnis - [Biberdämme sind
geschützt - neue Weiher, neue Seen, neue Auenlandschaft]
Den Fachleuten gelang es, mit Hilfe von mit Kieselsteinen
gefüllten Petflaschen, die über dem Zufluss des Weiher
aufgehängt wurden, den Biber am Zugang zu hindern.
Stattdessen baute er weiter vorne am Bach einen riesigen
Damm, durch welchen ein neuer, natürlicher Weiher entstand.
«Wie der Biber, sind auch seine Dämme geschützt», betonte
Wegmann.
Als einmaliges Beispiel in der Schweiz für die Ansiedlung
der Biber nannte er den im Waldstück Niederholz bei
Marthalen in den letzten Jahren entstandenen Bibersee
und die märchenhafte Auenlandschaft. «Da
wähnt man sich fast in der kanadischen Wildnis», sagte
Wegmann.
(sda)
"
Kommentar: Probleme mit dem Biber werden verdrängt
Von der Angst der Schwimmer an den Flüssen, mit einem Biber in
einen Kampf zu geraten, redet niemand. Dass man in den Flüssen
Angst haben muss, von einem Biber angegriffen zu werden, redet
niemand. Von der Angst von Hundehaltern, wenn ihr Hund im
Fluss von einem Biber angegriffen wird, redet niemand. Es
herrscht die totale ZENSUR.
Michael Palomino, 29.11.2017
========
Basel-Land (Schweinz/Schweiz) 30.11.2017:
Biber bringt haufenweise Bäume um - und renaturiert
Fleissiger Holzfäller: Der Biber rodet an der
Birs derzeit im Akkord
http://www.20min.ch/schweiz/basel/story/26271957
"Etwa 30 Biber haben sich
im Baselbiet angesiedelt. Zum Wintereinbruch ist in
Ufernähe kaum ein Baum mehr vor dem Nager sicher. Kein
Problem, sagt die Expertin.
Gleich reihenweise nagt ein Biber an der Birs in Münchenstein
Bäume nieder – am liebsten seine Leibspeise Weiden. Jetzt, da
der Winter naht, müssen Vorräte angelegt werden. «Jetzt ist
gerade die Zeit, in der der Biber am aktivsten ist», weiss
Astrid Schönenberger, Biberverantwortliche bei Pro Natura
Baselland.
Der Biber verursacht stellenweise einen regelrechten
Kahlschlag am Ufer, wie aktuelle Bilder zeigen.
Problematisch sei das nicht, winkt sie ab – im Gegenteil: «Die
Weiden wachsen nach und die Umgestaltung fördert die
Artenvielfalt», erklärt sie. Bei der Gemeinde
gingen bislang auch keine Meldungen besorgter Bürger ein,
wie eine Nachfrage von 20 Minuten ergab.
Parkbäume mussten geschützt werden
Aber nicht überall ist der Hunger des Bibers
unproblematisch. In der Grün 80, der Parkanlage der Migros,
mussten Bäume vor dem Biber geschützt
werden. Das ist jedoch ohne grösseren Aufwand möglich:
Meist reicht schon ein Drahtgitter am Stamm. Da der Biber
nicht klettern kann, zieht er dann einfach weiter.
An der Birs sind mittlerweile mehrere der gefrässigen Nager
ansässig. In der Reinacher Heide hat sich laut Schönenberger
eine Familie niedergelassen, die schon zum vierten Mal
Nachwuchs bekam.
Erfolgreiches Wiederansiedlungsprojekt
Die selbständige Rückkehr des Bibers in der Region wurde
bis 2010 während zehn Jahren durch das Projekt «Hallo Biber»
aktiv gefördert. Während über 200 Jahren war der Biber zuvor
aus der heimischen Fauna verschwunden. Die Aktion ist ein
Erfolg: Aktuell seien rund 30 Biber an Baselbieter Gewässern
heimisch, vermutet Schönenberger. «Das sind aber noch nicht
so viele.» Zum Vergleich: Im Kanton Zürich leben gemäss
einer am Dienstag veröffentlichten Feldstudie von WWF und
Pro Natura mittlerweile knapp 400 Tiere in gut 100 Revieren.
In der Region Basel wurden erst 15 Reviere ausgemacht. Der
Biber erschliesst sich aber fortlaufend neue Gebiete entlang
der Birs, der Ergolz und des Rheins. Feinde muss
er dabei kaum fürchten – ausser den Menschen. «Sie werden
häufig überfahren», sagt Schönenberger. An
Orten, wo man um die Gefahr wisse, versuche man die
Situation mit Hindernissen oder sicheren Wegen für den Biber
zu entschärfen. (lha)"
========
4.4.2019: Biber haben
"angerichtet":
Bad Ragaz SG: Biber fällen 50 Bäume auf Golfplatz
========
Kanton Bern 28.7.2019:
Biber greift Schwimmer an - 1cm tiefe Wunde:
Schmerzhafte Begegnung : Biber beisst Aareschwimmer
spitalreif
https://www.20min.ch/schweiz/bern/story/14909029
<Bei seinem abendlichen Bad im Nidau-Büren-Kanal wurde
ein Mann von einem Biber attackiert. Fachleute sprechen von
einem unglücklichen Zufall.
Schmerzhafte Begegnung für einen Nachtschwimmer: Als sich der
Mann vor wenigen Tagen gegen 22.30 Uhr im Nidau-Büren-Kanal
treiben liess, wurde er plötzlich von etwas in den Rücken
gebissen. Wie sich herausstellte, handelte es sich beim
Aggressor um einen Biber, der ihm seine Schneidezähne einen
Zentimeter tief in die Haut bohrte, wie das
«Bieler Tagblatt» (Bezahlartikel)
berichtet. Der Mann begab sich daraufhin blutend ins Spital,
wo ihm eine Tetanusspritze und Antibiotika wegen der
Infektionsgefahr verabreicht wurden.
Wildhüter Daniel Trachsel hat in seiner Karriere noch
keinen vergleichbaren Fall erlebt. Seit Jahren gebe es in
der alten Zihl und im Nidau-Büren-Kanal Biber. «Dass ein
Mensch von einem Biber gebissen worden ist, ist jedoch im
ganzen Kanton Bern noch nie vorgekommen», sagt Trachsel. Den
einzigen Fall schweizweit gabs 2017 in Schaffhausen: Dort
hat ein Biber am gleichen Abend einen neunjährigen Bub und
eine erwachsene Frau attackiert.
«Kein Grund, Angst zu haben»
Ein Biber verteidigt sein Revier gegen andere Tiere.
Entweder, so Trachsel, er nahm den Schwimmer nicht als
Menschen wahr, weil sich dieser nicht gross bewegte. Eine
kleine Bewegung habe den Nager womöglich derart erschreckt,
dass er zuschnappte. Oder aber es waren Junge im Spiel, die
von den Bibereltern sofort verteidigt würden, wenn man ihnen
zu nahe komme. «Auf jeden Fall handelt es sich hierbei um
einen unglücklichen Zufall. Es gibt keine Hinweise dafür,
dass es sich um ein aggressives Tier handelt», sagt
Trachsel.
Christoph Angst, Leiter der schweizerischen
Biberfachstelle, stimmt zu: «Ein Wildtier greift
grundsätzlich nur dann an, wenn es sich in die Enge
getrieben fühlt.» Weiter empfiehlt er, im Dunkeln lieber zu
schwimmen, anstatt sich nur treiben zu lassen. Auch könne
man zu Bibern sprechen, wenn man ihnen im Wasser begegne,
denn sie würden extrem gut hören. Auf das Schwimmen
verzichten müsse man keineswegs: «Es gibt keinen Grund,
Angst zu haben.»
(sul)>
========
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7.4.2021: Biberdämme=Kinderstube für
Artenvielfalt
Biberdamm [6]
Information vom Informant vom Zürichsee, 7.4.2021
<SCHOTTLAND: BIBER erschaffen mit deren Dämmen Brutstätten
für Libellenlarven und andere Wirbellose im Wasser, was zu
Fröschen, Vögeln und Ottern führt.>
-- Biberdämme schaffen einen kleinen Teich mit stabil hohem
Wasserstand, um die unterirdischen Eingänge zur Biberhöle zu
schützen [web01]
-- und wo der Biber Dämme und neue Hölen schafft, dort können
auch andere Tiere leben - die Artenvielfalt steigt. Zitat
[web02]:
<Wo der Biber aktiv ist blüht das Leben
Alle Aktivitäten des Bibers führen zu einer grösseren
Strukturvielfalt und zu einer höheren Dynamik, sowohl im als
auch am Gewässer. Davon profitiert eine Vielzahl von Pflanzen-
und Tierarten. In vom Biber gestalteten Lebensräumen kommen
mehr Amphibien, Vögel, Libellen und Fischarten vor. Sowohl die
Artenvielfalt als auch die Individuendichte, also die
Biomasse, ist höher als in einem Gewässer ohne Biber.
Ulrich Messlinger hat eine langjährige Untersuchung zum
Einfluss des Bibers auf die Artenvielfalt in Bayern
durchgeführt. Einen ausführlichen Bericht mit den Resultaten
zu seinen Untersuchungen finden Sie bei den Berichten (
Monitoring von Biberrevieren in Westmittelfranken
).
Ulrich Messlinger hat für das Bayerische Landesamt für Umwelt
die Resultate aus seinen Untersuchungen eine wunderschöne
Broschüre zusammengefasst. Diese finden Sie unter Broschüren (
Artenvielfalt im Biberrevier. Wildnis in Bayern
).
Der Dokumentarfilm Biber - Baumeister am Fluss
zeigt eindrückliche das Lebeneiner Biberfamilie in den
Rocky Mountains. Um Nahrungsquellen erschliessen zu können
staut die Biberfamilie einen grossen See auf, gräbt riesige
Kanalsysteme und schafft so zahlreiche Lebensräume für
andere Arten.> [web02]
Das Video "Biber - Baumeister am Fluss" ist auf https://www.dailymotion.com/video/x6qs0qy
Schlussfolgerung: Artenfalt und Grundwasserspiegel
-- Biber erschaffen nicht nur neue Bauten für die
Artenvielfalt
-- Biber bewirken mit ihren Teichbauten die Reduktion der
Fliessgeschwindigkeit und den ANSTIEG und die Sicherung der
Grundwasserspiegel
-- Bauern, die sich über Biber ärgern, sollten sich also mal
überlegen, welche Probleme der Biber auch für sie löst!
Michael Palomino, 7.4.2021
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Kanton Solothurn+Bern am 17.1.2023: Biber
gefährdet Pfahlbauten:
Biber gefährden archäologische
Fundstelle im Inkwilersee
https://www.swissinfo.ch/ger/biber-gefaehrden-archaeologische-fundstelle-im-inkwilersee/48211114
(Keystone-SDA)
Die Kantone Solothurn und Bern wollen die Pfahlbauten
auf der Insel des Inkwilersees vor Bibern schützen. Die
Nagetiere benutzen die Insel, welche auf der Grenze der
beiden Kantone liegt, als Wohnstätte und gefährden den
Erhalt der archäologischen Fundstelle.
Die Insel befindet sich im Naturschutzgebiet, teilten die
Kantone Solothurn und Bern am Dienstag mit. Die Biber hätten
sich vor wenigen Jahren angesiedelt, sagte Regine Stapfer,
stellvertretende Kantonsarchäologin des Kantons Bern, der
Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage.
Im Sommer 2018 stellte der archäologische Dienst des
Kantons Bern fest, dass die Biber Tunnel im Wasser und in
der Insel gegraben hätten. Dabei haben sich die Tiere durch
mehrere Lagen von Bauhölzern aus der Bonze- und
Jungsteinzeit durchgearbeitet, so die Kantone.
Die Siedlungsreste der Pfahlbauten seien zwischen 3000 und
5500 Jahre alt, sagte Stapfer. Die Siedlungsreste seien
weitgehend unerforscht und die Insel ist Teil des
Unesco-Welterbes "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen",
das 111 Fundstellen in diversen Länder des Alpenraums
vereint.
Gitter soll Fundstelle schützen
Die betroffenen Fachstellen der beiden Kantone sowie des
Bundes erarbeiteten ein Projekt, welches sowohl dem
Naturschutz gerecht wird wie auch weitere Beeinträchtigungen
des Kulturerbes verhindern soll. Als zentrale Massnahme soll
ein Gitter auf dem Boden der Insel und bis zehn Meter in den
See verlegt, fixiert und zugedeckt werden. So sollen die
Biber in Zukunft auf der Insel nicht mehr graben können.
Die betroffenen Gemeinden, Bolken SO und Inkwil BE, sowie
die nationalen Natur- und Umweltschutzverbände würden das
Projekt positiv beurteilen, ist im Communiqué zu lesen. Für
die Biber wird auf der kleineren Insel des Sees ein
Ersatzbau erstellt.
Das Projekt koste rund 800'000 Franken, welche vom Bund und
den betroffenen Kantonen getragen werden. Das Gitter soll
wegen diverser Schonzeiten in den Monaten November 2023 bis
Februar 2024 gebaut werden.
https://orf.at/stories/3310867/
Zu einem ungewöhnlichen tierischen Einsatz ist es heute in
Wiener Neustadt gekommen. Ein rund 20 Kilogramm schwerer
Biber irrte entlang der S4 umher. Die Feuerwehr siedelte den
Nager mit Hilfe einer Tonne in einem Teich aus.
Biber in der Schweiz am 11.7.2023: Bald ist
auch für den Biber die Schweiz voll:
"Fast dreimal so viele Biberreviere in der Schweiz als
2008"
https://www.nau.ch/news/schweiz/fast-dreimal-so-viele-biberreviere-in-der-schweiz-als-2008-66541842
Nach jüngster Zählung leben in Liechtenstein und Österreich
etwa 4900 Biber in 1402 Revieren. Der Bestand soll weiter
wachsen.
-- In der Schweiz und Liechtenstein leben laut der jüngsten
Zählung rund 4900 Biber.
-- Sie besiedeln insgesamt 1402 Reviere in beiden Ländern.
-- Die Population ist seit der letzten Zählung 2008 um 8,3
Prozent pro Jahr gewachsen.
Biber haben 2022 mit 1382 Revieren die Schweiz besiedelt. 14
Jahre zuvor waren es noch 472. Damit gibt es in der Schweiz
fast dreimal so viel Biberreviere als bei der letzten Zählung
2008.
Pro Jahr hat die Anzahl Reviere in der Schweiz um 8,2 Prozent
zugenommen, jene der Populationsgrösse um 8,3 Prozent. Dies
geht einer Mitteilung des Liechtensteiner Umweltamts hervor.
Die grösste Dichte erreichen die Biber im unteren Thurtal bei
Frauenfeld TG und der Aare zwischen Thun BE und Bern.
Mit dem Inn ist das dritte grosse Gewässereinzugsgebiet der
Schweiz besiedelt. In Samedan GR lebt zudem der am höchsten
gelegene Biber Europas. In allen Regionen nimmt die
Biberpopulation weiterhin zu, wie es in der Mitteilung weiter
heisst.
4900 Biber in der Schweiz und Liechtenstein
Im Fürstentum Liechtenstein wurden 2022 derweil 20 Reviere
registriert. 2008 gab es dort keine Biber. Von den insgesamt
1402 Revieren in den beiden Ländern entfallen 599 auf
Einzeltiere oder Paare und 803 auf Familien. Dies ergab eine
Population von rund 4900 Tieren in der Schweiz und in
Liechtenstein, so das Amt für Umwelt.
Im Winter 2022 wurde nach 1978, 1993 und 2008 zum vierten Mal
eine Biberbestandserhebung für die Schweiz und Liechtenstein
durchgeführt. Über 400 Kartierende und Wildhüter suchten rund
7000 Kilometer Gewässer nach Biberspuren ab, wie es in der
Mitteilung heisst.
Biber in Klingnau (Kanton Aargau, Schweiz)
26.7.2023: Biber schafft es, den Grundwasserspiegel so
hochzutreiben, dass man den Biberdamm entfernen muss:
Überschwemmungsgefahr:
Überschwemmungsrisiko: Stadt Klingnau AG will Biberdamm
entfernen
https://www.nau.ch/ort/bad-zurzach/uberschwemmungsrisiko-stadt-klingnau-ag-will-biberdamm-entfernen-66559181
Die Stadt Klingnau AG beantragt die Entfernung von Biberdämmen
wegen Überschwemmungsgefahr. Die Bauten wirken sich auf den
Grundwasserspiegel aus.
Die Stadt Klingnau AG möchte keine Biber in ihrem Binnenkanal.
Sie hat daher eine Bewilligung zur Entfernung der dort
errichteten Dämme beantragt.
Martin Geiger, Leiter Abteilung Bau bei der Stadt Klingnau,
erklärt den Grund: «Der Binnenkanal reguliert in den Gebieten
Obere Au, Schützenmatt, Müllihof, Grie, Machme, Zibli und
Untere Au den Grundwasserspiegel. Wenn ein Teil des
Binnenkanals gestaut wird, wirkt sich dies auf die Höhe des
Grundwasserspiegels aus.» Im schlimmsten Fall könnten Keller
überflutet werden.
Fressdamm statt Wohnheim
Erwin Osterwalder, Bereichsleiter Jagd bei der Sektion Jagd
und Fischerei des Kantons Aargau, beruhigt jedoch: Der
betroffene Damm sei ein sogenannter Fressdamm für die Tiere.
«Der Biber wohnt nicht in diesem Damm», so Osterwalder.
Auch wenn der Damm entfernt werde, sei das Überleben des
Bibers nicht gefährdet. «Er wohnt im angrenzenden
Naturschutzgebiet und hat dort seinen Bau», erklärt
Osterwalder weiter.
Sorgfältige Prüfung notwendig
Trotzdem betont er die Notwendigkeit einer gründlichen Prüfung
jedes Antrags auf Dammentfernung. Der Schutzstatus des Bibers
erfordert eine sorgfältige Interessensabwägung.
Ob die Bewilligung zur Entfernung erteilt wird, steht noch
aus. Bis zum 22. August können Einwendungen gegen das Gesuch
beim zuständigen kantonalen Departement eingereicht werden.
Biber in Bayern (4R) am 19.10.2023: Toller
Tierschutz: Biber durchlöchern Bahndamm nach Oberstorf -
Bahn blockiert:
Biber legen Bahnverkehr lahm: Tourismusort vom Schienennetz
abgeschnitten
https://www.tag24.de/nachrichten/regionales/nachrichten-bayern/biber-legen-bahnverkehr-lahm-tourismusort-vom-schienennetz-abgeschnitten-2987280
Von
Marco
Schimpfhauser
Oberstdorf - Der heilklimatische Kur- und
Kneippkurort Oberstdorf im schwäbischen
Landkreis Oberallgäu ist für die nächsten Tage vom
Schienennetz abgeschnitten.
Der Tourismusort kann derzeit nicht von Zügen
angefahren werden – bis mindestens Ende Oktober.
Grund dafür sind die Bau-Konstruktionen der ansässigen
Biber.
Wie eine Sprecherin der Deutschen
Bahn am Donnerstag bekannt gab, habe ein
Bodengutachter den Schaden im Damm auf der Bahnstrecke
nach Immenstadt untersucht.
Er soll auch feststellen, ob in den Biber-Bauten noch Tiere
lebten und wie man die entstandenen Schäden am besten
beheben könne.
Das Unternehmen hat sich jedoch für die Fahrgäste eine
Ersatz-Lösung einfallen lassen.
Zwischen Sonthofen und Oberstdorf sind aktuell Busse und
Taxis bis zur nächsten Haltestelle im Einsatz.
Biber im Kanton Zürich im Sihlwald 24.1.2024:
baut Dämme und Teiche:
Jööö! Spuren im Schnee verraten Biber-Ankunft in
Wildnispark
https://www.nau.ch/news/schweiz/jooo-spuren-im-schnee-verraten-biber-ankunft-in-wildnispark-66694184
Der Wildnispark Sihlwald im Kanton Zürich freut sich über
einen pelzigen Neuankömmling! Aufnahmen von Wildtierkameras
zeigen: Der Biber hat sich niedergelassen.
Ein pelziger Neuankömmling im Wildnispark
Sihlwald: Der Biber hat sich angesiedelt.
Der Park freut sich über die «Bereicherung
der Artenvielfalt», wie er mitteilt.
Der Biber schafft mit seiner Bautätigkeit
auch Lebensräume für andere Arten.
Der Wildnispark Sihlwald verkündet frohe Botschaften für
Tierfreunde: Das grösste Nagetier Europas hat sich im Gebiet
angesiedelt. Ursprünglich aus der Region um die Limmat und dem
Hauptbahnhof Zürich kommend, hat der Biber nun seinen Weg
flussaufwärts gefunden.
Vor zwei Jahren wurden bereits zwei neue Biberreviere zwischen
Wollishofen und Adliswil entdeckt. Jetzt hat dieser fleissige
Baumeister auch den Sihlwald für sich beansprucht. Der Park
freut sich über diese «willkommene Bereicherung der
Artenvielfalt», wie es in einer Mitteilung heisst.
Trotz seiner Scheu vor Menschen hinterlässt der Biber
deutliche Spuren seines Daseins. Nagespuren an jungen Bäumen
waren die ersten Hinweise auf seine Anwesenheit im Sihlwald.
Kurze Zeit später wurden Fussspuren im Schnee gesichtet und
schliesslich lieferte eine Wildtierkamera den endgültigen
Beweis für seine Ankunft.
Rund 450 dieser pelzigen Architekten leben im Kanton Zürich,
hauptsächlich an den Flüssen Thur, Rhein, Töss und Glatt. Doch
aufgrund von Platzmangel suchen junge Biber nach neuen
Revieren. Dies hat dazu geführt, dass der Biber jetzt auch den
Süden des Kantons und die Sihl erobert hat.
Fressspuren an Bäumen lieferten bereits vor einiger Zeit erste
Indizien für die Ankunft des pelzigen Architekten. –
Wildnispark Sihlwald
Der Biber ist bekannt für seine Fähigkeit, Landschaften zu
gestalten. Er fällt Bäume, baut Burgen und Dämme und staut
Bäche. Dadurch schafft er wertvolle Lebensräume für andere
Arten.
Karin Hindenlang Clerc, Geschäftsführerin der Stiftung
Wildnispark Zürich freut sich über diese Entwicklung: «Wir
sind gespannt darauf, wie er mit der Sihl und ihren stark
schwankenden Wassermengen zurechtkommen wird.» Dies ist der
Medienmitteilung des Wildnisparks zu entnehmen.
Die Zukunft des Bibers im Sihlwald
Der Biber bevorzugt normalerweise langsam fliessende Gewässer
mit Gehölzen nahe dem Ufer. Deshalb bleibt abzuwarten, ob er
auch die steilen Bachläufe im Sihltal als Lebensraum nutzen
wird. Solange keine Infrastrukturen oder Wege gefährdet
werden, darf er jedoch frei im Sihlwald agieren.
Doch das Ende seiner Expansion ist noch nicht in Sicht: Die
Fachstelle des Kantons Zürich rechnet damit, dass sich der
Biber bis zum Sihlsee ausbreiten wird. Auch am Zürichsee gibt
es noch natürliche Ufer und Schilfgürtel, die ihm als neues
Revier dienen könnten.
Haben Sie schon einmal einen Biber in freier Wildbahn gesehen?
So willkommen der Biber auch ist, er kann auch
Herausforderungen mit sich bringen. Im letzten Sommer
knabberte ein Biber einen Baum auf der Badewiese Meilibach am
Zürichsee an. Die Stadt Wädenswil reagierte daraufhin und
schützte die übrigen schattenspendenden Bäume mit sogenannten
Drahthosen vor seinen Nagezähnen.
https://www.nau.ch/news/schweiz/biber-bohrt-sich-durch-felder-bauer-fordert-abschiessen-66774546
Biber gelten bei vielen Bauern als Fluch – sie erschweren
ihnen die Arbeit zusätzlich. Das führt zu Forderungen nach
einer Populationskontrolle.
Der Biber-Bestand hat in der Schweiz stark
zugenommen.
Das führt in der Landwirtschaft immer
wieder zu Problemen.
Einige Bauern fordern nun sogar, dass Biber
erschossen werden.
Knapp 5000 Biber leben heute in der Schweiz – dreimal so viele
wie noch vor 15 Jahren. Was für Tierfans ein Grund zum Feiern
ist, empfindet die Landwirtschaft als Fluch. Der Biber gilt
unter Bauern nämlich als Schädling.
Bauer Manfred Frei schützt sein Feld im Murgenthal AG seit
einiger Zeit sogar mit einem Elektrodraht. Er sagt zu SRF:
«Das Schöne an dem Draht mit Strom ist: Der Biber kommt ja aus
dem Wasser. Somit ist er ganz nass – und kommt er nass an den
Draht, zwickt es ihm richtig einen!»
Allerdings wäre Frei für noch schärfere Massnahmen.
«Abschiessen!», fordert er. Sonst kämen die Nager immer wieder
von der Aare und würden sich an seinem Raps, Weizen und Mais
vergreifen.
Aber nicht nur Frei hat Mühe, Seite an Seite mit dem Biber zu
leben.
50'000 Franken Sachschaden verursacht
Auch in Holziken AG sorgt das Wildtier für Aufruhr – und
Sachschaden. Ein Veloweg hier musste bereits viermal geflickt
und nagersicher gemacht werden. Sonst hätte die Strasse
einbrechen können.
Kostenpunkt: 50'000 Franken.
«Eigentlich gibt es in dem Gebiet keinen Platz für Biber»,
sagt Vizeammann Lukas Treier. Aber: Wenn die Schweiz das Tier
schützen will, «dann fordern wir, dass die Massnahmen, die es
braucht, finanziert werden».
Schliesslich kann das Verhalten der Nager nicht nur lästig,
sondern auch gefährlich sein. Der Tunnel, den sie in Holziken
gruben, führte bis zu einer Pferderennstrecke.
«Man stelle sich vor, da kommt ein Ross galoppiert und bricht
ein ...», sagt Bauer Hansjürg Lüthi. Als er den Fall dem
Kanton meldete, fühlte der Grundbesitzer sich allerdings nicht
ernst genommen.
Erfolgsgeschichte für Naturschützer
Für Naturschützerinnen und -schützer dagegen ist die Rückkehr
des Bibers eine Erfolgsgeschichte. Vor 100 Jahren waren sie in
der Schweiz ausgerottet. Jetzt ist das anders – Sara Wehrli
von der Umweltorganisation Pro Natura erklärt: «Mehr Biber
sind ein Segen für die Natur.»
Sie erwartet von der Landwirtschaft ein gewisses Verständnis
für Existenzberechtigung des Wildtiers in der Schweiz.
«Natürlich sind Konflikte vorhanden – das tut niemand
bestreiten», sagt sie. «Aber nachhaltige Lösungen werden nicht
mit dem Gewehr gefunden.»
Biber seien gut für die Biodiversität. «In so einem Lebensraum
finden dann zum Beispiel auch Amphibien, Wasserinsekten oder
Fische neue Habitate», sagt Wehrli.
Die Arbeit haben die Bauern
Doch mit dieser Erklärung ist Frei nicht zufrieden. «Alle
haben eine Meinung – Städter, Tier- und Umweltschützer. Aber
sie müssen nicht mit den Tieren leben», sagt er.
Bauern hätten die ganze Arbeit. Ihre Vergehen: Sie verstopfen
Entwässerungssysteme, überfluten Äcker und fressen die Ernte
der Bauern.
Zwar sind Biber-Abschüsse heute schon möglich, doch einigen
Bauern geht die Regelung nicht weit genug. Deswegen schickt
Bundesrat Albert Rösti nun eine neue Verordnung in die
Vernehmlassung, berichtet SRF.
Er ist der Meinung, dass man Biber schiessen dürfen sollte,
wenn sie «erhebliche Schäden» anrichten. Sofern zuerst
«zumutbare Massnahmen» nicht gewirkt haben.
https://www.nau.ch/news/schweiz/kilchberg-zh-biber-nagt-sich-durch-zurcher-pfnuselkuste-66823250
In Kilchberg ZH muss ein angeknabberter Weidenbaum ersetzt
werden. Ein Experte sieht im Stamm die Nagespuren eines
Bibers.
In Kilchberg ZH zerstörte vermutlich ein
Biber einen Weidenbaum.
Letztes Jahr musste in Wädenswil ZH ein
kleiner Zwetschgenbaum daran glauben.
Die Gemeinde hat reagiert und einige Bäume
eingezäunt.
An der Pfnüselküste am linken Zürichseeufer hinterlässt wohl
ein Biber seine Spuren. In Kilchberg ZH, der teuersten
Gemeinde der Schweiz, verursachte der Nager zum ersten Mal
einen Schaden. Für einen angeknabberten Baum bedeutet es das
Ende. Dies berichtet die «Zürichsee-Zeitung».
«Was ist nur mit diesem Baum passiert?» Das dürfte sich in
letzter Zeit so manch ein Besucher der Badewiese Schilfmatt in
Kilchberg ZH gefragt haben. Laut der Zeitung gab es bei
Spaziergängern auch die Vermutung, dass Vandalen den Baum
drangsaliert hatten.
Wie Bilder von Nau.ch zeigen, sieht ein Weidenbaum am Seeufer
übel zugerichtet aus. Rund einen Meter über dem Boden hat der
Stamm eine Einbuchtung und die Rinde ist weg – wie abgehobelt.
Christof Elmiger von der kantonalen Biberfachstelle entkräftet
den zunächst aufgekommenen Verdacht von Vandalenakten. «Das
dürfte ein Biber gewesen sein», sagt er gegenüber der Zeitung.
«Die Zahnspuren sind sichtbar.»
Der Schaden am Weidenbaum ist so gross, dass er abgeholzt
werden muss. «Die Weide wird zu gegebener Zeit ersetzt», so
Gemeindeschreiber Patrick Wanger.
Biber zerfrass Zwetschgenbaum in Wädenswil ZH
Auch in anderen Gemeinden an der «Pfnüselküste» markierte der
Biber bereits sein Revier. Letztes Jahr machte sich der Nager
an einen kleinen Zwetschgenbaum in Wädenswil ZH heran. Der
betroffene Baum befand sich auf der Badewiese Meilibach in der
Nähe des Ausees. Der Zwetschgenbaum erlitt das gleiche
Schicksal wie der Weidenbaum in Kilchberg.
Die Gemeinde Wädenswil hat auf den Biberfrass reagiert.
Seither sind mehrere Bäume eingezäunt, damit die Biber mit
ihren scharfen Zähnen nicht herankommen. Auch in Kilchberg
sind mittlerweile Bäume eingezäunt.
In grosser Häufigkeit kommt der Biber am Zürichsee bislang
nicht vor. Am erwähnten Ausee in Wädenswil gibt es das einzige
offiziell bekannte Revier. Der Nager lebt seit vier Jahren in
dem Gebiet.
Christof Elmiger vermutet aber ein neues Revier in
Zürich-Wollishofen. «Bei Biberfachstellen gingen in letzter
Zeit mehrere Meldungen aus dem westlichen Seebecken ein»,
erklärt er.
Wollishofen liegt zwar auf dem Gebiet der Stadt Zürich, grenzt
aber unmittelbar an die Gemeinde Kilchberg. Gut möglich also,
dass der Biberfrass in Kilchberg in der Gegend kein Einzelfall
bleiben wird.
Widerstand gegen Biber in Freiburg (Schweiz)
am 12.11.2024: Im Artikel fehlt das Motiv gegen den
Biber (!):
Mann (52) zerstört mehrmals einen Biberdamm!
https://www.nau.ch/news/schweiz/freiburg-mann-52-zerstort-mehrmals-einen-biberdamm-66860869
Ein 52-jähriger Mann wurde zu einer Geldstrafe von 1000
Franken verurteilt, nachdem er wiederholt Biberdämme an einem
Bach im Kanton Freiburg beschädigt hatte.
In einem Bach im Sensebezirk des Kantons Freiburg kam es zu
erheblichen Störungen der Natur. Verantwortlich dafür war ein
Anwohner, der systematisch Äste von einem Biberdamm entfernte
und diese an den Uferböschungen ablegte. Dies berichten die
«Freiburger Nachrichten».
Auf seinem Grundstück hatte der Mann die Äste so weit
entfernt, dass Entwässerungsrohre freigelegt wurden.
Laut der Zeitung steht im Strafbefehl der Freiburger
Staatsanwaltschaft: «An den Böschungen lagen jeweils ein oder
zwei Asthaufen, welche von einem Biber so nicht aufgeschichtet
werden.»
Diese Eingriffe würden den Lebensraum des Bibers stark
beeinträchtigen.
Durch sein Verhalten verletzte der 52-Jährige Gesetze zum
Schutz von Wildtieren und Naturräumen. Das Gericht verurteilte
ihn daher zu einer Busse von 1000 Franken.
Kriminelle Biber am Bielersee am 6.12.2024:
killen reihenweise intakte Bäume:
Nidau BE: Die Biber sind los: So viele umgelegte Bäume wie
noch nie
https://www.20min.ch/story/nidau-be-die-biber-sind-los-so-viele-umgelegte-baeume-wie-noch-nie-103234319
Alessia Rambaldi - In den letzten Jahren konnten sich die
Biber am Bielersee gut vermehren. Jetzt sind die Nager
fleissig unterwegs: Sie haben zahlreiche Bäume nahe des
Seeufers gefällt.
Darum gehts
Ein paar fleissige Biber haben in Nidau BE
mehrere Bäume gefällt.
Ein solches Ausmass habe der Bereichsleiter
Tiefbau und Umwelt der Gemeinde Nidau noch nie gesehen.
Die gefällten Bäume bleiben vorerst liegen,
andere wurden mit Schutzgittern ummantelt.
In Nidau BE haben die Biber fleissig Arbeit geleistet: Am
Seemätteli entlang liegen zahlreiche Bäume, die von den
Nagetieren gefällt wurden. Der Fernsehsender «Telebilingue»
berichtete als Erster über die emsigen Biber.
«Dass hier mal ein oder zwei Bäume von den Bibern gefällt
werden, kommt schon vor», erklärt Patrick Weber,
Bereichsleiter Tiefbau und Umwelt der Gemeinde Nidau gegenüber
dem Fernsehsender. In diesem Ausmass habe er eine solche
Situation jedoch noch nie erlebt.
Seit der Biber unter Schutz steht, hat die Population in der
Schweiz stark zugenommen, sagt Weber gegenüber «Ajour». Daher
sei er über die gefällten Bäume wenig überrascht.
Bäume bleiben liegen
Die Gemeinde lässt die umgelegten Bäume vorerst liegen, damit
die Biber sie fressen und keine weiteren Bäume
beschädigen. Einige noch intakte Bäume wurden mit
Schutzgittern ummantelt. Diese Schutzmassnahme soll
verhindern, dass die Biber weiter an den Bäumen nagen. Für den
Schutz von Jungbäumen werden zusätzlich sogenannte Anstriche
aus einer Quarz-Sand-Basis verwendet, die den Tieren nicht
schmecken und so das Knabbern verhindern.
An bestimmten Orten, wie an der Seematte, dürften die Bieber
an den Bäumen nagen, sagt Weber. Die Bäume werden regelmässig
auf ihre Stabilität überprüft – und im Zweifelsfall
vorsorglich gefällt.