Hessen
22.10.2013: Das Herumwerfen mit Wuchtgewichten in
einer Kfz-Werktätte - Augenverlust und nur
Schmwerzensgeld - keine Rente, weil es eine private
Handlung gewesen sei
aus: n-tv online: Kollegen mit Wuchtgewicht verletzt
Angestellter haftet für Kopftreffer;
22.10.2013;
http://www.n-tv.de/ratgeber/Angestellter-haftet-fuer-Kopftreffer-article11578336.html
<Bei einem Arbeitsunfall, den ein Kollege
verursacht, haftet nicht automatisch der Arbeitgeber.
Laut einem Gerichtsurteil kommt es darauf an, ob die
entscheidende Handlung zum Job gehörte oder nicht.
Das Herumwerfen von Wuchtgewichten in einem Kfz-Betrieb
ist dem persönlich-privaten Bereich zuzuordnen.
Generell gilt: Wer einen Kollegen bei der Arbeit
aus Versehen verletzt, haftet dafür nicht persönlich
(Paragraf 105 Abs. 1 SGB VII). Für entstandene Schäden
steht vielmehr der Arbeitgeber ein. Das gilt aber
nur, wenn der Mitarbeiter einen Kollegen während einer
betrieblichen Tätigkeit verletzt. Ist das nicht der Fall,
haftet der Angestellte in vollem Umfang. Das hat ein
Urteil des Hessischen Landesarbeitsgerichts bestätigt
(Az.: 13 Sa 269/13). Auf das Urteil weist der Deutsche
Anwaltverein hin.
In dem verhandelten Fall hatte ein Azubi, der in einer
Kfz-Werkstatt angestellt war, geklagt. Er war bei der
Arbeit von einem anderen Azubi schwer verletzt worden. Der
Azubi war gerade mit dem Auswuchten von Autoreifen
beschäftigt, als ihm ein anderer Auszubildender aus etwa
10 m Entfernung ohne Vorwarnung ein etwa 10 g schweres
Wuchtgewicht aus Aluminium an den Kopf warf.
Dieser hatte ohne Vorwarnung einen Gegenstand in seine
Richtung geworfen, die ihn am Kopf traf. Der junge Mann
musste in der Folge mehrfach am Auge operiert werden.
Außerdem bekam er eine künstliche Augenlinse. Seitdem
leidet er an einer dauerhaften Sehverschlechterung. Nun
klagte der Azubi auf Schmerzensgeld sowie eine monatliche
Schmerzensgeldrente.
Die Richter gaben dem Azubis teilweise Recht. Sie
sprachen dem Mann 25.000 Euro Schmerzensgeld zu - nicht
jedoch eine monatliche Rente. Die Richter waren überzeugt,
dass der Auszubildende seinen Kollegen fahrlässig verletzt
habe. Er hätte wissen können und müssen, dass ein
kraftvoller Wurf mit dem Gegenstand eine solche Verletzung
hervorrufen könne. Das Herumwerfen von Wuchtgewichten in
einem Kfz-Betrieb sei vielmehr dem persönlich-privaten
Bereich zuzuordnen, für den ein Arbeitnehmer in vollem
Umfang hafte.
Bei der Höhe des Schmerzensgeldes ließ sich das Hessische
Landesarbeitsgericht insbesondere von den erlittenen
Schmerzen, der dauerhaften Beeinträchtigung der
Lebensführung des Klägers leiten und dem Risiko weiterer
Verschlechterungen des Augenlichts.
Quelle: n-tv.de ,
awi/dpa>
=====
3.12.2013: Behinderte sind oft die besseren
Mitarbeiter, weil sie sich im ganzen Leben schon
besser organisieren müssen
aus: Spiegel online: Studie
"Arbeitgeber sehen eher Schwächen
von Behinderten"; 3.12.2013;
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/bert-ruerup-im-interview-ueber-das-inklusionsbarometer-a-936966.html
<Zur Person: Stefan
Trappe/ Aktion Mensch
Bert Rürup (Jahrgang 1943) war neun Jahre lang einer
der fünf Wirtschaftsweisen, die die Bundesregierung beraten.
Der Ökonom hat unter anderem an der Universität Darmstadt
gelehrt und war Chefökonom beim Finanzdienstleister AWD. Er
ist nun Präsident des Handelsblatt Research Institute, das
für die "Aktion Mensch" das Inklusionsbarometer entwickelt
hat. Es untersucht die Situation von Menschen mit
Behinderung am Arbeitsmarkt.>
Der Artikel:
<Von Anja Tiedge
Mit Handicap bei der Arbeit: Fast ein Drittel der
Unternehmen sind nicht barrierefrei
Die Wirtschaft wächst,
Unternehmer jubeln - doch Behinderte profitieren kaum
von diesem Aufschwung. Der Wirtschaftswissenschaftler
Bert Rürup hat den Arbeitsmarkt für Menschen mit
Handicap untersucht. Im Interview sagt er, warum sie oft
die besseren Mitarbeiter sind.
KarriereSPIEGEL: Herr Rürup, Sie haben untersucht,
wie gut Menschen mit Behinderung im Arbeitsmarkt integriert
sind. Ein Ergebnis lautet, dass Arbeitgeber das Potential
von Menschen mit Behinderung nicht ausschöpfen. Warum?
Rürup: Viele Arbeitgeber sehen eher die möglichen
Schwächen von Behinderten. Dabei sind sie
oft
besonders motiviert und leistungsfähig, weil ihre
Behinderung oft viel Organisation im Alltag erfordert.
Das zeigt auch unser Inklusionsbarometer: Mehr als 80
Prozent der Firmenchefs können keine Leistungsunterschiede
zwischen den Mitarbeitern mit und ohne Behinderung
feststellen.
KarriereSPIEGEL: Die Quote der Arbeitslosen
mit Behinderung lag 2012 bei 14,1 Prozent, während sie
in den vorangegangenen fünf Jahren im Schnitt 14,9
Prozent betrug. Ist das nicht ein Fortschritt?
Rürup: Ja, aber die Arbeitslosenquote der
Nichtbehinderten ist im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs
deutlich stärker zurückgegangen. Die Quote der
Arbeitslosen mit Behinderung ist mit 14 Prozent fast
doppelt so hoch. Das heißt, Menschen mit Behinderung
haben deutlich weniger von der positiven Entwicklung am
Arbeitsmarkt profitiert als Nichtbehinderte.
KarriereSPIEGEL: Sie haben für Ihre Studie
rund 400 Unternehmen befragt - vor allem Mittelständler.
Warum haben Sie nicht mehr große Firmen einbezogen?
Rürup: Großunternehmen sind sich der
Problematik bewusst: Sie stellen Menschen mit
Behinderung ein und bieten barrierefreie Arbeitsplätze.
Die Zahl behinderter Beschäftigter steigt mit der
Unternehmensgröße progressiv an. Außerdem sind Konzerne
nicht die Hauptarbeitgeber in unserem Land - das sind
die kleinen und mittelständischen Unternehmen. Bei ihnen
sieht es weniger gut aus: 29 Prozent der von uns
befragten Unternehmen gaben an, nicht barrierefrei zu
sein.
KarriereSPIEGEL: Unternehmen, die Menschen mit
Behinderung beschäftigen, erhalten in Deutschland
staatliche Förderungen. Das ist aber rund einem Fünftel
der Unternehmen nicht bekannt - und selbst 27 Prozent
der Firmen, die sie kennen, nehmen die Förderungen nicht
in Anspruch. Wie erklären Sie sich das?
Rürup: Da kann ich nur spekulieren: Vielleicht ist
gerade kleineren Unternehmen der bürokratische Aufwand zu
hoch. Es ist ja gar nicht so einfach, an staatliches Geld
zu kommen.
KarriereSPIEGEL: In Deutschland müssen
Unternehmen ab 20 Mitarbeitern eine Mindestquote
erfüllen: Fünf Prozent der Belegschaft muss aus Menschen
mit Behinderung bestehen. Mehr als 60 Prozent aller
privaten Unternehmen zahlen aber lieber
Ausgleichsabgaben, die im Moment bei maximal 290 Euro
monatlich pro unbesetzten Pflichtplatz liegt. Müssen die
Abgaben weiter erhöht werden?
Rürup: Das muss die Regierung beantworten.
Ich finde 290 Euro pro Arbeitsplatz und Monat unter
Berücksichtigung des erhöhten Kündigungsschutzes
durchaus angemessen. Durch unser Inklusionsbarometer
wollen wir gerade bei Unternehmern das Bewusstsein dafür
erzeugen und schärfen, dass es auf diesem Gebiet noch
einiges zu tun gibt.>
16.3.2014:
Büropsychologie: Teamarbeit macht faul und
unglücklich
aus: Spiegel online: Büropsychologie Warum Teamarbeit faul und unglücklich
macht; 16.3.2014;
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/volker-kitz-teamarbeit-macht-faul-und-ungluecklich-a-958299.html
<Volker Kitz (links) hat Jura und
Psychologie studiert und unter anderem als
Wissenschaftler am Max-Planck-Institut gearbeitet. Heute
lebt er als freier Autor in München. In der Reihe
"Büropsychologie" stellen wir seine besten Bürotricks
vor. Sie sind seinem aktuellen Buch entnommen: "Warum
uns das Denken nicht in den Kopf will. Noch mehr
nützliche Erkenntnisse der Alltagspsychologie"
(gemeinsam mit Manuel Tusch, rechts). - Mehr unter
www.kitz-tusch.com
"Wir suchen einen teamfähigen Mitarbeiter" -
der Satz gehört unweigerlich in jede Stellenanzeige.
Dabei richtet der grassierende Team-Fetischismus viel
Schaden an, sagt Buchautor Volker Kitz. Er
verrät, wie man im Alltag dem Teamterror entkommt.
Herrscht bei Ihnen auch Team-Terror? Wer nicht
"teamfähig" ist, bekommt heute keinen Job mehr - und
eine Stelle, die nicht die "Zusammenarbeit in einem
dynamischen Team" bietet, darf erst gar nicht
ausgeschrieben werden, so scheint es. Wenn Ihnen das
immer schon komisch vorkam, liegt Ihr Misstrauen auf
einer Linie mit wissenschaftlichen Erkenntnissen.
[Experiment: 1 oder 7 Männer am Seil]
Schon 1882 untersuchte der französischer Agraringenieur
Maximilian Ringelmann, wie es sich auswirkte, wenn man
statt einem Mann sieben Männer an einem Seil ziehen ließ.
Eigentlich hätten sieben Männer ja auch sieben Mal so viel
Kraft haben müssen. Aber das war nicht der Fall: Allein
zog jeder Mann 85 Kilogramm (das "Kraftkilogramm" war
damals eine Maßeinheit für die Kraft, die wir heute in
Newton messen). In der Gruppe entfielen auf jeden nur 65
Kilogramm. Knapp ein Viertel der Leistung blieb also durch
die Teamarbeit auf der Strecke!
Damals ließ sich noch nicht klären, ob dieser
Ringelmann-Effekt seinen Grund in einem Motivationsverlust
hatte - oder einfach nur in Koordinationsproblemen. Denn
ziehen mehrere Menschen an einem Seil, muss jeder seine
optimale Position erst einmal finden, damit die Kräfte
wirklich miteinander und nicht gegeneinander wirken. Das
gilt heute keinen Deut weniger für Teams, die gemeinsam
eine Powerpoint-Präsentation erstellen oder einen
Kundentermin vorbereiten sollen: Der Grat zwischen
miteinander und gegeneinander arbeiten ist schmal.
[Experiment mit verbundenen Augen: Vorspiegelung
einer Gruppe lässt die Leistung sinken]
Fast 100 Jahre später erfanden Psychologen eine
einfallsreiche Variante des Versuchs, um zu klären, ob
Menschen im Team nur schlechter koordiniert sind oder
auch weniger Lust haben: Sie verbanden den Teilnehmern
einfach die Augen und sagten ihnen nur, sie
würden einmal in einer Gruppe ziehen, einmal alleine. In
Wirklichkeit zogen sie beide Male alleine.
Koordinierungsprobleme waren damit ausgeschaltet.
Trotzdem fiel die Leistung der Probanden ab, wenn sie
nur glaubten, es ginge um Teamwork. Damit war
der Beweis erbracht: Teamwork senkt tatsächlich die
Motivation.
Das "Faulenzen-Phänomen"
Heute spricht man in der Psychologie ganz unverhohlen
vom "sozialen Faulenzen". Es ist inzwischen in vielen
weiteren Versuchen bestätigt worden, auch bei geistigen
Tätigkeiten, zum Beispiel bei einer Rechenaufgabe.
Kürzlich fand man heraus, dass Menschen sich sogar
schlechter auf eine Aufgabe vorbereiten, die sie
im Team lösen sollen - selbst wenn sie bei der
Vorbereitung noch alleine sind.
Erklären lässt sich das mit unserem Bedürfnis nach
Kontrolle und Anerkennung: Fließt meine Arbeit in ein
Gruppenergebnis ein, dann kann ich dieses Ergebnis
weniger kontrollieren, als wenn ich allein arbeite. Und
ich muss mir die Anerkennung mit anderen teilen. Das
zerstört die Motivation.
Mindern können wir das "soziale Faulenzen" folglich,
indem wir den Anteil des Einzelnen wieder stärker aus
dem Teamergebnis herauslösen und auch einzeln
betrachten. Denn misst man die Leistungen der
Teammitglieder einzeln, tritt der Ringelmann-Effekt
nicht auf.
Aber gerade das ist heute in vielen Unternehmen
verpönt. Wenn Sie im Team eines Teamfetischisten
arbeiten müssen, haben Sie also zwei Möglichkeiten: Sie
ruhen sich schön aus - aber Nichtstun kann ja auch ganz
schön anstrengend sein, denn man weiß nie, wann man
fertig ist. Oder Sie wollen sich Ihre Motivation
erhalten. Dann bestehen Sie innerhalb des Teams
unbedingt auf eine Aufgabe, deren Erledigung einzeln
messbar ist.
In manchen Situationen kann sich die entspannende
Wirkung des Teams positiv auswirken: Dort, wo uns zu
viel Anspannung im Weg steht, also bei besonders
schwierigen Aufgaben. Hier werden die Ergebnisse im Team
besser. Und nur hier ist es wirklich sinnvoll, nach
einer Arbeitsgruppe zu rufen.>
=====
Essen (Deutschland) 15.5.2014: <Lästern ist
kein Kündigungsgrund>
aus: Heise online; 15.5.2014;
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Laestern-ist-kein-Kuendigungsgrund-2182209.html
<Mit Kollegen im
privaten Rahmen über den Chef zu lästern, ist erlaubt
und kein Kündigungsgrund. Schließlich gibt es keine
Verpflichtung, eine positive Meinung über den
Vorgesetzten zu haben.
Ein Arbeitnehmer darf
seine Meinung über den Chef gegenüber anderen
Mitarbeitern im privaten Rahmen äußern, auch wenn diese
alles andere als positiv ausfällt. Denn eine
Verpflichtung, insbesondere in vertrautem Kreis
ausschließlich positiv über den Vorgesetzten zu reden,
gibt es nicht. Deshalb kann der Arbeitgeber in einem
solchen Fall auch keine Kündigung wegen angeblicher
Beleidigung des Vorgesetzten aussprechen. Darauf weist
die Rechtsberatung der Deutschen Anwaltshotline unter
Berufung auf ein kürzlich bekannt gewordenes Urteil des
Arbeitsgerichts Essen hin (vom
27.9.2013, Az. 2 Ca 3550/12).
Die Marketing-Mitarbeiterin eines mittelständischen
Unternehmens sollte nach 17 Jahren fristlos gekündigt
werden. Dagegen reichte sie Kündigungsschutzklage
ein. Zuvor war ihr Arbeitgeber von einer anderen Firma
übernommen und der Geschäftsführer in Folge dessen
ausgetauscht worden. Sie hatte als seine Vertraute
gegolten, weshalb sein Nachfolger sie offenbar schnell
loswerden wollte. Ihr wurde das Angebot unterbreitet,
unter unveränderten Arbeitsbedingungen in einer anderen
Gesellschaft der Unternehmensgruppe zu wechseln.
Zugleich stellte der neue Geschäftsführer sie frei und
erteilte ihr außerdem Hausverbot.
Über diese Behandlung war die Mitarbeiterin nicht
gerade erfreut. Das soll sie in Telefongesprächen mit
Kollegen auch deutlich gemacht haben, in dem sie den
neuen Geschäftsführer als "hinterfotzig", "Heini" und
"Pisser" bezeichnete. Daraufhin schickte ihr der neue
Chef eine fristlose Kündigung ins Haus.
Diese wurde vom Arbeitsgericht Essen jedoch für
unwirksam erklärt. Zwar sei eine Ehrverletzung des
Vorgesetzten grundsätzlich ein Grund für eine fristlose
Kündigung, allerdings sei eine solche hier nicht
erkennbar, so die Richter. Das gelte auch für den Fall,
dass die Äußerungen tatsächlich gefallen sind – was die
Arbeitnehmerin allerdings bestritt.
Eine Ehrverletzung durch eine Beleidigung setze voraus,
dass der Betroffene davon erfährt. Eine fristlose
Kündigung für eine solche Lästerei sei außerdem nur
gerechtfertigt, wenn diese dazu geeignet sei, das
Betriebsklima massiv zu beeinträchtigen oder sie dem
Zweck dienen sollte, die Autorität des Chefs zu
untergraben. Die Arbeitnehmerin habe aber nicht damit
rechnen müssen, dass ihre Aussagen in der Firma die
Runde machen, denn es habe sich um vertrauliche
Telefonate mit langjährigen Kollegen gehandelt, mit
denen sie zum Teil sogar befreundet war. Da dürfe man
sich auf die Verschwiegenheit des Gesprächspartners
durchaus verlassen.
Die Arbeitnehmerin habe die angeblichen Beleidigungen
nicht bewusst nach außen gerichtet, daher dürfe der
privaten Meinungsäußerung auch keine fristlose Kündigung
folgen. (
Marzena Sicking) /
(masi)>
========
26.8.2014: 6 Fehler des Chefs
aus: Rheinische Post online: Sechs absolute No-Go's: Was
ein guter Chef niemals tun sollte; 26.8.2014;
http://www.rp-online.de/leben/beruf/karriere/guter-chef-diese-fehler-sollten-vermieden-werden-aid-1.4462851
<Düsseldorf.
Ein guter Chef
ist Vorbild, Motivator, hält Abmachungen ein und kann
die Leistung seiner Mitarbeiter anerkennen. Darin sind
sich Experten einig. Doch es gibt auch Dinge, die man
als guter Chef auf gar keinen Fall tun sollte.
Von Kristina Zippel
Dass Topchefs konstant Höchstleistungen erbringen
ist keine Frage. Doch wenn sie ihren Job wirklich gut
machen, zeichnet sie noch ein anderer Faktor aus: sie
schaffen es, auch ihre Mitarbeiter zu erfolgreicher
Leistung zu motivieren, und ihnen zugleich ein Gefühl von
Wertschätzung zu vermitteln. Wichtige Voraussetzung für
eine gelungene Zusammenarbeit ist die richtige
Kommunikation. Denn die scheint zwar selbstverständlich,
tatsächlich birgt sie jedoch sehr viele Fehlerquellen, die
zu Frust bei den Mitarbeitern führen können. Sechs der
wichtigsten Pannen, die Chefs unterlaufen können, haben
wir zusammengestellt:
Den Kopf aus der Schlinge ziehen: Im
Arbeitsalltag kommt es immer wieder zu spontanen
Änderungen oder auch unliebsamen Situationen: Der lang
ersehnte Sommerurlaub eines Mitarbeiters wird
gestrichen, das neue Projekt bearbeitet nun ein
Kollege mit (angeblich) mehr Erfahrung. Das kann
Betroffene außerordentlich verärgern, und dazu führen,
dass sie sich beim Chef beschweren, oder zumindest den
Grund für die Veränderung erfahren wollen. Reagiert
der dann mit Sätzen wie "das ist nicht meine
Entscheidung. Die kommt von oben”, ist der Frust
doppelt so groß. Denn nicht nur fehlt jede Erklärung,
die Verantwortung wird dadurch auch auf andere, für
den Mitarbeiter meist ungreifbare Personen, abgewälzt.
Mitarbeiter, die auf diese Weise abgekanzelt werden,
sind schnell in ihrem Respekt, Vertrauen und in der
Bindung an das Unternehmen erschüttert. Besser:
Vorgesetzte sollten sich in solchen Momenten die Zeit
nehmen in Ruhe zu erklären, warum es zu dieser
Entscheidung gekommen ist, und gemeinsam mit dem
Betroffenen überlegen, wie es beim nächsten Mal anders
laufen kann.
Ohren bei Sorgen verschließen: Dieser
typische Satz zerstört jegliche Vertrauensbasis: "Das
ist nicht mein Problem.” Der Vorgesetzte macht damit
deutlich, dass er sich nicht für das Anliegen des
Mitarbeiters interessiert, der fühlt sich in der Folge
alleingelassen und oft auch überfordert. Dabei ist es
besonders in schwierigen Situationen wichtig, dass der
Chef Bereitschaft zur Unterstützung zeigt, oder auch
mal eingreift.
Anliegen abwimmeln: "Ich bin gerade
zu beschäftigt, um mich darum zu kümmern.” Selbst wenn
gerade zwölf andere wichtige Dinge anstehen, mit
solchen Sätzen sollte niemand abgewimmelt werden.
Mitarbeiter wissen in der Regel, wann sie ihren
Vorgesetzten nicht mit kleineren Dingen behelligen
sollten. Deswegen sollte ein guter Chef ihnen
zumindest kurz Gehör schenken, wenn sie sein Büro
schon aufsuchen. Wenn das Anliegen kein Notfall ist
und tatsächlich warten kann, sollte ein Ausweichtermin
angeboten werden - und der dann auch wirklich
eingehalten werden.
Meinungen unterdrücken: Auch mal
etwas zu tun, was nicht zu 100 Prozent den eigenen
Prinzipien oder Präferenzen entspricht, darum kommt
wohl kaum jemand im Arbeitsalltag herum. Ein "Machen
Sie es einfach!” durch den Chef fördert dabei nicht
die Motivation. Werden Bedenken und Kritik von
Mitarbeitern nicht zumindest in Betracht gezogen,
bekommen sie das Gefühl, dass ihre Meinung nichts
zählt. Ein schlechter Chef zwingt Mitarbeiter durch
seine Position dazu, ungeliebte Aufgaben zu erledigen.
Ein guter Chef hingegen überzeugt in einem Gespräch,
in dem beide zu Wort kommen, von der Idee dahinter.
Vor den Kopf stoßen: Manche Menschen
reden gerne und viel, und das auch mit ihren
Vorgesetzten. Sie können zu richtigen Nervensägen
werden, aber werden sie mit Sätzen wie "Sie schon
wieder!" begrüßt, kann das ein viel größeres Problem
schaffen: Der Mitarbeiter ist verletzt, und das wirkt
sich auf die Arbeitsleistung und innere Einstellung
aus. Statt den Ärger direkt zu zeigen, fragt sich ein
guter Chef, ob der Mitarbeiter eventuell noch ein
spezielles Problem hat, das ihn eigentlich dazu
veranlasst, so häufig das Gespräch zu suchen.
Bei Fehlern anklagen: "Sie haben
was getan?!” Solch ein Satz als erste Reaktion in
Problemsituationen ist menschlich, sollte aber
vermieden werden. Hat ein Mitarbeiter einen Fehler
gemacht, ist ihm das meist selbst bewusst, oft sogar
extrem unangenehm. Anklagen und verurteilen hilft hier
keinem weiter. Stattdessen sollte gemeinsam nach
einer Lösung gesucht und analysiert werden, was zu dem
Fehler geführt hat. So ist auch sichergestellt, dass
das Gleiche nicht noch einmal passiert.>
=====
19.9.2014: Zu viel Sitzen im Leben und im
Beruf provoziert geistigen Abbau
aus: Sitzen beschleunigt den geistigen Abbau und ist
lebensgefährlich; 19.9.2014;
http://pravda-tv.com/2014/09/19/sitzen-beschleunigt-den-geistigen-abbau-und-ist-lebensgefahrlich/
<von
aikos2309
Da hilft auch abendliches Training nur bedingt, meinen
Experten. Dass Bewegung nicht nur dem Körper gut
tut, sondern auch dem Geist, konnten in der
Vergangenheit bereits zahlreiche Studien zeigen. Dabei
ist es aber nicht nur wichtig, abends mal ein bis zwei
Stunden Sport zu treiben – auch wer dauerhaft in
Bewegung bleibt hat demjenigen gegenüber einen Vorteil,
der viel sitzt und baut im Alter geistig weniger schnell
ab. Darauf deutet eine Studie von Agnieszka Burzynska
von der University of Illinois und ihren Kollegen hin.
[88 Probanden zwischen 60 und 78 Jahren]
Die Forscher statteten insgesamt 88 Probanden zwischen
60 und 78 Jahren für eine Woche mit Bewegungsmessern
aus. Zudem unterzogen sich alle Probanden verschiedenen
Hirnscans. Dabei stellten Burzynska und ihr Team
zunächst einmal fest, dass diejenigen, die sich
regelmäßig moderat oder intensiv körperlich betätigten,
insgesamt auch weniger altersspezifische Veränderungen
in der Struktur ihrer Nervenverbindungen aufwiesen.
[Leichte Bewegung hat schon Auswirkungen]
Doch auch die Versuchsteilnehmer, die sich nur leicht
bewegten, dies aber dauerhaft taten, bauten weniger
stark in Hirnregionen wie dem Temporallappen ab, der
beispiels-weise bei Gedächtnis- oder Sprachprozessen
eine Schlüsselrolle spielt. Wer dagegen die meiste Zeit
sitzend verbrachte, hatte vor allem im Hippocampus, der
ebenfalls für Lernen und Erinnern zuständig ist, eine
geschädigte Struktur der Nervenverknüpfungen.
“Das deutet darauf hin, dass zu viel Sitzen, einen
schädlichen Effekt auf das Gehirn hat”, sagt Burzynska.
“Selbst, wenn man am Ende des Tages noch eine halbe
Stunde trainiert.”
Den ganzen Tag sitzen ist lebensgefährlich -
[Raucher, die sich bewegen, leben länger]
Arbeiten Sie im Büro und treiben nach Feierabend
regelmässig Sport? Dann gibt es für Sie eine schlechte
Nachricht: Sie leben wahrscheinlich nicht länger als z.
B. ein Mechaniker, der keinen Sport treibt. Oder anders
gefragt: Schauen Sie gerne TV, rauchen aber nicht? Dann
sterben Sie vermutlich früher als wenn Sie pro Tag bis
zu zehn Zigaretten rauchen, aber nie vor der Glotze
hocken würden. Und Sie ahnen es schon: Die tiefste
Lebenserwartung haben Menschen, die viel im Büro
arbeiten, am Abend viel fernsehen und viel rauchen. Da
hilft es auch nichts, wenn sie täglich eine Stunde
sportlich aktiv sind.
Wie schädlich ist Sitzen? - [viel Sitzen ergibt
hohes Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Probleme]
Das Journal «Diabetologia» veröffentlichte
2012 die Resultate einer Metastudie des
Forschungsteams um Dr. Emma Wilmot. Sie verglichen und
analysierten 18 Studien, die unabhängig voneinander
durchgeführt und bei denen insgesamt 794’577 Personen
befragt und untersucht wurden. Im Zentrum stand die
Frage, welche Gefahren das Sitzen für die Gesundheit
birgt.
Im Schnitt gaben die Teilnehmer an, 50 bis 70 Prozent
des Tages im Sitzen zu verbringen. Die Forscher
verglichen die Sitzdauer mit der Gesundheit und fanden
heraus: Jene, die am längsten sitzen, erhöhen ihr
Risiko, an Diabetes und Herz-Kreislauf-Problemen zu
erkranken deutlich. Das Risiko für einen frühen Tod
steigt um 49 Prozent.
Sport könne das Sitzen nicht ausgleichen
Studienleiterin Dr. Emma Wilmot sagt: «Leute, die im
Büro arbeiten, reduzieren ihr Risiko auch dann nicht,
wenn sie sich wie empfohlen täglich 30 Minuten bewegen.»
Zwar werde ein Sportler bessere Gesundheitswerte haben
als sein Kollege, der nach dem Büro nach Hause fährt und
fernsieht. Ein Kellner, der den ganzen Tag auf den
Beinen sei, habe verglichen damit jedoch ein viel
geringeres Gesundheitsrisiko.
Viele würden sich selbst einreden, einen gesunden
Lebensstil zu pflegen, weil sie täglich 30 Minuten Sport
machen. «Aber sie müssen an die restlichen 23,5 Stunden
des Tages denken.» Immerhin fügt Wilmot an, es sei zwar
nicht ganz umsonst, wenn man sich nach der Arbeit
aufraffe, eine Stunde zu joggen, aber ausgleichen könne
das die schädlichen Auswirkungen des langen Sitzens
nicht.
[Diabetes als Folge des ewigen Sitzens - Sitzen
provoziert negative Glukosewerte]
Sitzen ist also Gift für die Gesundheit. Diabetes sei
die häufigste Folge. Weshalb das so ist und ab wie
vielen Stunden die Folgerisiken auftreten, konnten sie
noch nicht wissenschaftlich belegen. Man wisse bisher
einzig, dass sich das lange Verharren in der ungesunden
Sitzhaltung negativ auf die Glukosewerte auswirke und
die Insulinresistenz erhöhen könne.
[Immer wieder mal herumlaufen]
Um die Stunden im Sitzen zu reduzieren, geben die
Forscher folgende Tipps:
-- Zwischendurch im Stehen arbeiten
– Meetings im Stehen abhalten (Stehung statt Sitzung)
– Während der Mittagspause herumspazieren
– Die Zeit am Abend vor dem TV, Laptop und Smartphone
reduzieren
[Sport gegen Diabetes]
Ganz verteufeln wollen die Wissenschaftler den Sport
dann aber doch nicht: Sport sei eine grossartige
Möglichkeit, ein gesundes Gewicht zu halten. Und das sei
wiederum die beste Möglichkeit, das Risiko von
Typ-2-Diabetes zu minimieren.
[Der Fernseher ist ein grosser Lebensverkürzer]
Nun, was halten wir von dieser Studie? Bereits vor einem
Jahr kamen australische Forscher zu einem ähnlichen
Resultat. Sie hatten zudem herausgefunden, dass jede
Stunde, die man vor dem Fernseher sitzt, die
Lebenserwartung um 21,8 Minuten verkürzt.
Gerne hätte ich gewusst, ob die Studienteilnehmer auch
gefragt wurden, welche Sendungen sie sich im Fernsehen
anschauen. Macht es für den Herz-Kreislauf einen
Unterschied, ob man Gruselfilme schaut oder Rosamunde
Pilcher? Welche Auswirkungen haben Hypochonder züchtende
Sendungen wie «Puls» auf die Gesundheit?
Und erinnern wir uns an vergangene Woche, als durch die
Medien ging, Pommes frites essen in der Schwangerschaft
sei genau so schädlich wie Rauchen. «Würde das stimmen,
gäbe es längst keinen einzigen Belgier mehr»,
kommentierte mein unsportlicher, viel-rauchender
Bürokollege. Erforscht ist übrigens auch schon, dass
eine Zigarette die Lebens-erwartung um 11 Minuten
verkürzt – offenbar halb so viel wie eine Stunde vor dem
TV sitzen.
Und so sitzen weitere Milliarden von Menschen
eingepfercht wie die Legehennen in Glas- und
Metallkästen “Büro” genannt und degenerieren
sukzessive tippend mit ihren Krallen auf der
Tastatur zum gekrümmten Gollum auf der Hatz nach dem
“Schatz”.
Quellen: PRAVDA TV/blog.tagesanzeiger.ch/spektrum.de
vom 18.09.2014>
6.11.2014: Taktiken für Frauen, sich gegen
arrogante Männer durchzusetzen
aus: Kölner Express online: Schlagfertig sein Diese blöden Sprüche hören nur
Frauen im Job; 6.11.2014;
http://www.express.de/karriere/dumme-sprueche-frauen-arbeitsplatz-wehrle-karriere-schlagfertig,21106954,28782644.html
http://www.express.de/karriere/dumme-sprueche-frauen-arbeitsplatz-wehrle-karriere-schlagfertig,21106954,28782644,item,1.html
<Von GESA SCHÖLGENS
„Die Kollegin hat sich wohl nach oben
geschlafen...“ - „Wahrscheinlich hat sie wieder ihre
Tage.“ - Sprüche, die Frauen im Job oft zu hören
kriegen. Wie können sie kontern? Das verrät ein
witziger Ratgeber.
Mütter bekommen oft nur schlecht
bezahlte Teilzeitjobs. Sie gelten als Rabenmütter,
wenn sie kurz nach der Geburt wieder arbeiten (müssen).
Weibliche Mitarbeiter dürfen den Geschirrspüler im Büro
ausräumen und Kaffee kochen. Ein Mann, der im Job für
seine Ziele kämpft, gilt als durchsetzungsstark; eine
Frau, die dasselbe tut, als verbissen und zickig.
Wie schwer es Frauen im Berufsleben häufig haben, weiß
Karrierecoach und Buchautor Martin Wehrle aus seiner
Berufspraxis. In seinem neuen Buch „Herr Müller, Sie sind doch nicht
schwanger?!“ (Mosaik Verlag) schildert Wehrle
teils schockierende, teils lustige Beispiele aus dem
weiblichen Arbeitsalltag. Und er zeigt auf humorvolle
Weise, warum das Berufsleben einer Frau für jeden Mann
ein Skandal wäre.
„Was wäre los, wenn Männer ein Fünftel weniger als
Frauen verdienten, obwohl sie mehr Gewinn
erwirtschaften? Wenn jedes Bewerbungsgespräch nur für
Männer zum Polizeiverhör würde, nach dem Motto: ,Planen
Sie eigentlich Kinder?' Ich garantiere Ihnen: Die Hölle
wäre los!“, so Martin Wehrle im Vorwort. „Dagegen ist es
ganz normal, dass Frauen so behandelt werden. Noch
immer“, sagt der Job-Experte.
Mit seinem Ratgeber will Martin Wehrle
weiblichen Arbeitskräften Tipps geben. Wir haben zehn
Sätze, die Frauen im Job häufig zu hören bekommen,
gesammelt. Und erklären mithilfe des Ratgebers, wie
sie sich wehren können:
„Für Kaffeemaschine und
Geschirrspüler sind Sie zuständig.“
Langweilige Arbeiten bleiben im Büro häufig an Frauen
hängen. Sie kochen Kaffee, räumen die Spülmaschine ein,
decken Tische ein und backen den Geburtstagskuchen.
Hingegen dürfen sich die Herren der Schöpfung
ausschließlich auf ihre Karriere und das nächste
spannende Projekt konzentrieren, was ihnen natürlich
mehr Ruhm einbringt, als stumpf die Akten zu sortieren.
Tipp: Soziales Verhalten darf keine
Einbahnstraße sein. Unterstützen Sie nur Kollegen, die
auch Sie unterstützen. Sonst einfach zurück delegieren -
und unwillige Kollegen immer wieder an ihre Pflichten
erinnern. Außerdem sollte das soziale Verhalten zur
Position passen.
„Gehaltserhöhung? Aber ich
schätze doch Ihre Bescheidenheit...“
Frauen suchen das Gehaltsgespräch mit ihren
Vorgesetzten deutlich seltener als Männer. Und sie
treten dabei oft zu bescheiden auf. Das geht schon bei
der Sprache los: „Es wäre schön, wenn ich mehr Gehalt
bekommen könnte...“. Beim Vorgesetzten kommt an: Muss
nicht sein! Außerdem stellen Frauen eigene Erfolge oft
als Teamleistung dar, statt den eigenen Anteil zu
betonen.
Tipp: Sprechen Sie nicht im
Konjunktiv. Stehen Sie zu Ihren Erfolgen. Und fordern
Sie immer mehr Gehalt, als Sie tatsächlich wollen! Wer
300 Euro mehr pro Monat will, muss mindestens 500
fordern. So hat der Chef Spielraum zum Runterhandeln.
„Wahrscheinlich hat sie wieder
ihre Tage.“
Wenn ein Mann im Büro schlecht gelaunt ist, wird ihm
das schnell verziehen: „Er steht halt unter
Arbeitsdruck!“ Aber sobald eine Frau sich nicht mehr
nett und angepasst benimmt, sondern eine eigene Meinung
vertritt, heißt es hinterrücks: „Jetzt hat sie wieder
ihre Tage!“ Dasselbe Verhalten wird nach Geschlecht
beurteilt: Setzt sich ein Mann durch, ist er einfach
durchsetzungsstark - tut es eine Frau, gilt sie als
zickig.
Tipp: Seien Sie möglichst oft
selbstbewusst, auch wenn es als „zickig“ betrachtet
wird. Lassen Sie sich niemals von anderen unterbrechen,
reden Sie weiter! Nach und nach werden sich die Männer
daran gewöhnen, dass Sie ihre Machtspielregeln
durchschaut haben.
„Schatz, mein Hemd ist schlecht
gebügelt!“
Nur vier Prozent der Männer waschen, kochen oder putzen
öfter als ihre Frauen im Haushalt - auch wenn beide
berufstätig sind. Viele Frauen geben auf oder brennen
aus, denn kaum jemand schafft zwei Vollzeit-Arbeiten
nebeneinander.
Tipp: Beide Partner müssen zu Beginn
der Karriere dieselbe Flughöhe erreichen. Sie sollten
sich die ersten Jahre gegenseitig unterstützen und die
Arbeit im Haushalt gerecht teilen. Sind Kinder geplant,
spielt man beide Optionen durch. Dann sollte derjenige
zurückstecken, der sich eine Auszeit im Job oder ein
gedrosseltes Tempo im Augenblick besser erlauben kann.
„Die sieht viel zu gut aus, um
was drauf zu haben.“
Attraktive Jobanwärter haben laut einer Studie doppelt
so gute Chancen, eine Einladung zum Vorstellungsgespräch
zu bekommen. Attraktive Bewerberinnen dagegen werden
überdurchschnittlich oft aussortiert. Offenbar sagen
sich die Arbeitgeber: Es ist unwahrscheinlich, dass
jemand gut aussieht und noch dazu einen tollen
Job bei uns machen kann.
Tipp: Konzentrieren Sie sich auf Ihr
Können! Nur dafür werden Sie eingestellt. Auf dem
Bewerbungsfoto und beim Vorstellungsgespräch sollten Sie
sich nur sehr dezent schminken: Der Fokus muss auf den
fachlichen Qualitäten liegen.
„Ziehen Sie sich bitte zum Termin
etwas Nettes an!“ - Wie man darauf reagiert? Das lesen
Sie auf der nächsten Seite.
Teil 2:
„Wenn ich Sie 'Schätzchen' nenne,
ist das doch nett gemeint!“
„Schätzchen“, „Mäuschen“, „meine Liebe“ – einige Männer
sprechen ihre Kolleginnen mit Kosenamen an, um ihre
Autorität zu untergraben. Und wenn eine Frau sich
beschwert, gilt sie gleich als „überempfindlich“:
Schließlich sei diese Bezeichnung als „Kompliment“
gemeint. Dabei ist es in Wirklichkeit eine Diffamierung,
der Kollege will Sie in den Tiefstatus schleudern.
Tipp: Wenn Sie ein männlicher Kollege
„Schätzchen“ nennt – schlagen Sie mit der gleichen Waffe
zurück. Nennen Sie ihn zum Beispiel „Hasi“. Schnell wird
ihm der Spaß daran vergehen, denn Sie kontern auf
Augenhöhe.
„Die Kolleginnen sind mal wieder
stutenbissig.“
Wenn Männer sich streiten, gilt das als „sachliche
Auseinandersetzung“ – auch wenn sie sich dabei komplett
daneben benehmen. Aber sobald Frauen eine
Meinungsverschiedenheit austragen, ist von „Zickenterror“
oder „Stutenbissigkeit“ die Rede - in vielen Fällen eine
falsche Unterstellung.
Tipp: Männer bilden Karriere-Netzwerke.
Sie informieren sich gegenseitig über interessante offene
Stellen und puschen sich nach oben. Davon können Frauen
einiges lernen: Studien zeigen, dass die Zusammenarbeit
mit einer Chefin von ihren männlichen Mitarbeitern besser
als von den weiblichen beurteilt wird. An ihrem
Zusammenhalt müssen Frauen noch arbeiten.
„Ziehen Sie sich bitte zum Termin
etwas Nettes an!“
Bei wichtigen Kundenterminen steht die Erwartung im Raum,
dass sich eine Mitarbeiterin möglichst attraktiv
präsentiert. Heimlich gelten Frauen immer noch als
Sexualobjekt, dabei hat sie das Recht, in ihrer
beruflichen Rolle gesehen zu werden. Eine Frau, die sich
nicht schminkt und schlicht kleidet, gilt schnell als
„schlampig“, während Männer in kaputten Jeans und mit
zerzausten Haaren als „kreativ“ durchgehen.
Tipp: Je höher eine Frau in der
Firmenhierarchie steht, desto dezenter sollte sie sich
kleiden und schminken, steht in den meisten Ratgebern.
Aber was für die Geschäftsführerin gilt, sollte auch für
die Sekretärin gelten: Jede Mitarbeiterin sollte durch
Leistung statt durch Kleidung wahrgenommen werden.
„Die Kollegin hat sich wohl nach
oben geschlafen...“
Managerinnen kämpfen nicht selten mit dem Vorurteil, dass
sie ihre Position anderen Qualitäten als dienstlichen
verdanken. Schmutzige Fantasien und Gerüchte – übrigens
nicht nur von Männern, sondern auch von Kolleginnen –
entwerten viele Frauenkarrieren.
Tipp: Machen Sie all Ihre Erfolge und
größeren Leistungen regelmäßig publik, zum Beispiel bei
Meetings. Auf diese Weise sieht jeder, dass Sie nur durch
berufliche Erfolge nach oben kommen. Und nicht, weil Sie
so sexy sind.
„Mach du mal. Frauen sind doch
multitaskingfähig.“
Frauen werden von ihren männlichen Kollegen und
Vorgesetzten gerne mit Arbeit überflutet: „Du hast viel
mehr Talent zum Multitasking. Kannst du mich vielleicht
bei zwei klitzekleinen Aufgaben unterstützen?“ - Dabei
zeigen Studien, dass Männer genauso multitaskingfähig sind
wie Frauen. Aber statt sich mit viel zu vielen Projekten
zu verzetteln, bringen die männlichen Kollegen ihre
Karriere voran, indem sie sich aufs Wesentliche
konzentrieren.
Tipp: Verweisen Sie auf Ihre
wichtigsten Aufgaben, mit denen Sie völlig ausgelastet
sind. Das ist zugleich eine gute Eigenwerbung. Ansonsten
gilt wieder die Regel: Greifen Sie dem Kollegen unter die
Arme, sofern er Ihnen auch unter die Arme greift, wenn Sie
ihn brauchen.
Pokern ums Gehalt
1. Gute Vorbereitung aufs Gespräch
Frauen wie Männer sollten für ihre Gehaltsverhandlung top
vorbereitet sein. Es ist von Vorteil, wenn Sie Ihrem Chef
alle Erfolge und Leistungen strukturiert aufzählen können.
Wichtig: Kommunizieren Sie ganz klar, dass Sie sich
hierfür eine materielle Wertschätzung wünschen.
2. Keine falsche Bescheidenheit
Eine weitere Strategie für mehr Gehalt lautet: Weg mit
der Bescheidenheit! Denn übertriebene Zurückhaltung ist im
Berufsleben keine Tugend. Wer einen guten Job macht - egal
ob Frau oder Mann - darf sich darüber freuen, stolz auf
sich sein - und einen entsprechenden Bonus fordern.
3. Bitte nicht relativieren
Verhandeln Sie ohne Füllwörter wie „vielleicht“ und es
„wäre echt schön“ - solche Relativierungen nutzen vor
allem Frauen gerne, um Sachverhalte abzumildern, damit sie
niemandem „weh“ tun. In Verhandlungen ist es angesagt,
sachlich und selbstbewusst zu kommunizieren. Stellen Sie
Forderungen, die Sie mit guten Argumenten untermauern.
4. Leere Drohungen vermeiden
Nicht ernst gemeinte Drohungen der Kündigung zeugen nicht
von Selbstwertgefühl - weil man seinen eigenen Wert ja
noch nicht mal zu kennen scheint. Stattdessen sollten Sie
nach einem Arbeitgeber suchen, der Gleichstellung zwischen
Mann und Frau wirklich lebt und fördert.
8 Tipps für die Gehaltsverhandlung
1. Bereiten Sie den Termin gezielt vor
Gute Leistungen sind das beste Argument für eine
Gehaltserhöhung. Bereiten Sie das Gespräch daher gezielt
vor, indem Sie Ihren Chef spätestens zwei Monate vor dem
eigentlichen Termin um ein Feedbackgespräch bitten.
Sprechen Sie im Rahmen des Feedbackgesprächs über Ihren
Beitrag zum Unternehmenserfolg. Wenn der Chef Ihre
Leistungen lobt, ist das die beste Grundlage für Ihre
spätere Gehaltsforderung.
2. Wählen Sie den richtigen Ansprechpartner
In der Regel ist Ihr Fachverantwortlicher der passende
Ansprechpartner, wenn es um die Gehaltsverhandlung geht.
Er allein kann Ihre Leistung korrekt beurteilen. Die
Personalabteilung agiert hier meist nur im Hintergrund,
etwa indem sie Ihrem Vorgesetzten ein Budget vorgibt, in
dessen Rahmen sich die Erhöhung abspielt. Manchmal ist ein
Vertreter der Personalabteilung als Verhandlungspartner an
der Seite des Fachverantwortlichen beim Gespräch anwesend.
3. Bestimmen Sie einen passenden Zeitpunkt
Die Wahl des richtigen Zeitpunktes kann über den Ausgang
Ihrer Verhandlung entscheiden. Ungünstig sind Zeiten, in
denen Ihr Unternehmen im Speziellen oder die Branche
allgemein wirtschaftlich schlecht aufgestellt ist. Auch
wenn die entspannte Atmosphäre dazu verleiten mag, sind
Firmenfeste für ein solches Gespräch absolut tabu.
Ebenfalls unprofessionell: den Chef im Aufzug, auf dem
Büroflur oder bei ähnlichen Gelegenheiten quasi zwischen
Tür und Angel in ein Gehaltsgespräch zu verwickeln.
4. Bringen Sie passende Argumente an
Versetzen Sie sich in die Lage des Arbeitgebers: Für ihn
zählt einzig und allein, welchen Beitrag Sie zum Erfolg
des Unternehmens leisten können. Danach sollte Ihre
Argumentation ausgerichtet sein. Machen Sie deutlich, wie
wertvoll Sie für das Unternehmen sind. Vermeiden Sie
hingegen Argumente, die rein persönlicher Natur sind.
Natürlich beeinflussen private Umstände wie eine hohe
Miete oder der Jobverlust des Partners die finanziellen
Bedürfnisse. Für den Verhandlungspartner spielen derlei
Dinge aber keine Rolle.
5. Setzen Sie ein konkretes Ziel
Überlegen Sie sich noch vor dem Vorstellungsgespräch, wie
hoch Ihr Gehaltswunsch ausfallen soll. Ihr
Verhandlungspartner wird Sie dazu auffordern, eine
konkrete Zahl zu nennen. Bewerbern dient der Verdienst in
der aktuellen Position plus Betrag X als Orientierung.
Erkundigen Sie sich im Vorfeld der Verhandlung, welchen
Verdienst Sie in der entsprechenden Branche und Region
erwarten können.
6. Schätzen Sie den eigenen Wert richtig ein
Die Gehaltsverhandlung dient Ihrem Gegenüber auch dazu
herauszufinden, ob Sie Ihren eigenen Wert realistisch
einschätzen und sich selbst entsprechend vermarkten
können. Zu hohes Pokern kann sich dabei sehr negativ
auswirken. Schließlich sollte es bei der
Gehaltsverhandlung nicht zugehen wie auf einem Basar.
7. Treten Sie selbstsicher auf
Machen Sie sich den Wert Ihrer Leistungen im Vorfeld des
Gesprächs bewusst. Stapeln Sie beim Gehaltswunsch zu tief,
hat dies denselben Effekt wie eine deutlich zu hoch
angesetzte Vorstellung. Ein unrealistischer
Verhandlungseinstieg vermittelt Ihrem Chef den Eindruck,
dass Sie sich selbst nicht richtig einschätzen können. Und
im Zweifel wird sich Ihr Gegenüber ohnehin für den besten
Kandidaten entscheiden, und nicht für den mit dem
niedrigsten Gehaltswunsch. Extra-Tipp: Für eine nette
Atmosphäre sorgt ein ein kurzer Small-Talk, bevor es zur
Sache geht.
8. Bewerber sollten abwarten
Auch wenn die Frage nach der Bezahlung beim Antritt einer
neuen Stelle meist zentral ist, ist es nicht ratsam, im
Vorstellungsgespräch gleich mit der Tür ins Haus zu
fallen. Warten Sie geduldig ab, bis Ihr potenzieller
Arbeitgeber das Thema von sich aus anspricht. Wurden Sie
noch nicht in der Stellenanzeige aufgefordert, Ihre
Gehaltsvorstellung im Rahmen der Bewerbung anzugeben, so
wird eine entsprechende Frage spätestens nach dem zweiten
Gespräch mit dem Personalentscheider folgen.>
2.12.2014: Dunkle Arbeitsplätze und
Arbeitsplätze ohne Fenster verursachen Stress und
Schlafstörungen
aus: Gulli online: Dunkle Arbeitsplätze verursachen Stress
und Schlafstörungen; 2.12.2014;
http://www.gulli.com/news/25249-dunkle-arbeitsplaetze-verursachen-stress-und-schlafstoerungen-2014-12-02
<Wer während der Arbeitszeit überwiegend Kunstlicht
ausgesetzt ist, läuft Gefahr, Schlafstörungen und
Depressionen zu entwickeln.
Fensterlose Büros können ein gesundheitliches Risiko
darstellen, wie die Ergebnisse einer neuen Studie nahelegen.
Demnach fördert ein Mangel an natürlichem Licht während der
Arbeitszeit die Produktion des Stresshormons Cortisol und
verursacht in der Folge depressive Verstimmungen. Auch auf
die Schlafqualität hat die tägliche Portion Licht einen
entscheidenden Einfluss.
Wissenschaftler haben in einer Studie
zum Einfluss des Tageslichts während der Arbeitszeit
aufgezeigt, dass Büros ohne Fenster Symptome sowohl auf
physiologischer als auch psychologischer Ebene
hervorrufen und das individuelle Wohlbefinden sowie die
Schlafqualität beeinträchtigen können. Sie untersuchten
dazu die Melatonin-
und Cortisol-Konzentration
bei insgesamt 20 Versuchsteilnehmerinnen und zeigten
auf, dass ein Mangel an natürlichem Licht zu einer
erhöhten Cortisol-Ausschüttung führt und das
Melatonin-Level herabsenkt. Zu wenig Melatonin ist mit
Schlafstörungen assoziiert, während ein erhöhter
Cortisol-Pegel mit depressiven Symptomen einhergeht. Die
Frauen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Hälfte
war natürlichen Lichtbedingungen während der Arbeitszeit
ausgesetzt, die andere Hälfte saß in fensterlosen Büros.
Sie alle trugen über sieben Tage eine Actiwatch, die
stets das Umgebungslicht maß und mit deren Hilfe ihr
Aktivitäts-Level aufgezeichnet wurde. Es zeigte sich,
dass alle Teilnehmerinnen ein ähnliches Aktivitätsmuster
hatten. Am Ende der Testphase gaben die Frauen eine
Speichelprobe zur Messung der Hormonkonzentration ab und
beantworteten mehrere Fragebögen zur Einschätzung ihrer
Schlafqualität und ihres psychischen Befindens.
Diejenigen Teilnehmerinnen, die in Büros ohne Fenster
arbeiteten, wiesen ein höheres Level des Stresshormons
Cortisol auf. Gleichzeitig lag ihr Melatonin-Level am
Abend niedriger als derer, die in Tageslicht-Büros
saßen. Entsprechend berichteten sie von einer
verminderten Schlafqualität und leichten, depressiven
Verstimmungen.
Symptome ähnlich wie bei der Winterdepression
Der circadiane Rhythmus des Menschen – sein
Schlaf-Wach-Rhythmus also – wird wesentlich durch den
täglichen Lichtzyklus bestimmt. Im Zuge der
Industrialisierung haben wir uns jedoch von einem durch
die Sonnenzeit festgelegten Tagesrhythmus hin zu einer
durch soziale Zeitinformationen bestimmten
Tagesorganisation entwickelt. Dies hat Auswirkungen auf
die Physiologie einschließlich des Hormonhaushalts
ebenso wie auf die Psychologie und ist insbesondere im
Falle von Schichtarbeitern zu beobachten. Eine
verminderte Schlafqualität ist nur eines der Symptome,
unter denen Betroffene oft zu leiden haben. Aber auch
beim Jetlag oder jahreszeitlich bedingtem Lichtmangel
spielt ein zu geringer Melatonin-Pegel eine Rolle.
Forscher des Interdepartmental Neuroscience Program an
der Northwestern University von Chicago hatten zudem
bereits in einem früheren
Versuch aufgezeigt, dass ein starker Zusammenhang
besteht zwischen der Menge an Tageslicht am Arbeitsplatz
sowie der Schlafqualität, Leistungsfähigkeit und dem
allgemeinen Wohlbefinden. Ihren Erkenntnissen zufolge
zeigte sich die Korrelation auch in der Schlafdauer,
denn Personen in fensterlosen Büros schliefen in der
Nacht im Durchschnitt 46 Minuten weniger als Teilnehmer,
die unter Tageslicht-Bedingungen arbeiteten. Dennoch
können die Ergebnisse auch der neuen
Studie als Wegweiser dienen, Arbeitsplätze künftig
entsprechend dem natürlichen Lichtbedürfnis zu gestalten
und die Erkenntnisse als Präventionsmaßnahme am
Arbeitsplatz zu nutzen. /kk>
Link: Melatonin.
Viel mehr als nur ein Schlafhormon
=====
7.11.2014: Überstunden und Nachtarbeit macht
auf Dauer dumm
aus: Kölner Express online: Überstunden & Nachtarbeit
Diese Jobs machen auf Dauer
blöd;
http://www.express.de/karriere/ueberstunden---nachtarbeit-diese-jobs-machen-auf-dauer-bloed,21106954,28965098.html
<Manche Arbeiten sind geistig
anstrengender als andere, das ist klar. Aber es gibt
Jobs, die uns regelrecht dumm machen können, zeigen
Studien. Wer ist gefährdet, und können Berufstätige
vorbeugen?
Mehrere Studien zeigen, dass
unregelmäßige Arbeitszeiten und Nachtarbeit auf Dauer zu
Geschwüren, Herzkrankheiten, Diabetes, Übergewicht und
bestimmten Krebsarten führen können. Auch das Risiko für
Arbeitsunfälle ist bei Schichtarbeitern erhöht. Über die
Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten war bislang
wenig bekannt.
Jetzt stellt sich heraus: Jahrelange
Schicht- und Nachtarbeit verringert sogar die
Gedächtnisleistung und das Denkvermögen. Bei Menschen,
die mehr als zehn Jahre unregelmäßigen Arbeitszeiten
ausgesetzt waren, nähmen die kognitiven Fähigkeiten
deutlich schneller ab als bei anderen Berufstätigen,
berichtet das US-Fachmagazin
„Occupational and Environmental Medicine“ in Bezug auf
eine aktuelle Studie.
Betroffen seien insbesondere Menschen,
die länger als zehn Jahre Schichtarbeit leisteten,
erklärte Studienleiter Jean-Claude Marquié vom Forschungsinstitut
CNRS in Toulouse. Diese Belastung entspreche einem
Alterungsprozess von zusätzlich sechseinhalb Jahren.
Mindestens fünf Jahre dauere es, sich nach dem
Ausscheiden aus dem Schichtdienst davon zu erholen.
Allerdings müssten die Ergebnisse noch in anderen
Studien bestätigt werden. Getestet wurden 3000
Berufstätige aus Südfrankreich, die in verschiedenen
Branchen arbeiteten.
Tipp: Bessere Betreuung, späterer
Arbeitsbeginn
Studienleiter Marquié schlug eine
besondere medizinische Betreuung für Schichtarbeiter
sowie arbeitnehmerfreundlichere Dienstpläne vor. Dabei
könne es schon helfen, anstatt um 4.00 Uhr morgens zwei
Stunden später zu beginnen. Kann ein Schichtarbeiter aus
gesundheitlichen Gründen keine Nachtdienste mehr
leisten, so ist er deswegen nicht arbeitsunfähig.
Vielmehr müsse der Arbeitgeber die Arbeit möglichst so
organisieren, dass der Betroffene nur tagsüber
eingesetzt werde, entschied das Bundesarbeitsgericht in
Erfurt im Fall einer Krankenschwester.
Jobs mit vielen Überstunden
Auf Dauer kann auch durch zu viel
Mehrarbeit die Intelligenz abnehmen. Zu dem Ergebnis
kommt eine Gruppe internationaler Forscher in einer
Studie, die im American Journal of Epidemiology
erschien. Die Wissenschaftler haben fünf Jahre lang über
2200 Angestellte aus England beobachtet. So wollten sie
den Zusammenhang zwischen Arbeitszeit und
Gedächtnisleistung beurteilen. Getestet wurde zum
Beispiel das Kurzzeitgedächtnis.
Das Ergebnis: Verglichen mit
Angestellten, die unter 40 Stunden arbeiten, schneiden
die Überstunden-Junkies mit einer
Wochenarbeitszeit von mehr als 55 Stunden deutlich
schlechter bei Vokabeltests und auch im Intelligenztest
ab. Wer überarbeitet ist, der argumentiert also auch
schlechter. Lange Arbeitszeiten erhöhen damit bei
Berufstätigen mittleren Alters das Risiko für eine
abnehmende Gedächtnisleistung.
Tipp: Nicht zu lange am Stück
arbeiten
Arbeitgeber wie Arbeitnehmer sollten
die Arbeitszeit in einem vernünftigen Rahmen halten und
möglichst die Ruhezeiten ausdehnen. Früher galt eine
Arbeitsbelastung von acht Stunden am Tag als problemlos
- doch heute ist die Belastung in manchen Berufen viel
intensiver. Und je länger man am Block arbeitet, desto
länger ist auch die Erholungszeit, die man braucht. Also sollten Berufstätige lieber einmal
mehr eine Pause machen und kurz abschalten.
Jobs, die einen unterfordern
Das Burnout-Syndrom ist altbekannt.
Viele Menschen sind im Job überlastet. Aber auch Unterforderung und Langeweile
können Stress verursachen - und krank machen. Das
sogenannte Boreout-Syndrom betrifft häufig Verwaltungs-
oder Dienstleistungsjobs, in denen Aufgaben
wegrationalisiert oder durch Software erledigt werden.
Experten zufolge trifft es vor allem Beamte, die
Finanzindustrie und Bürojobs.
Der gemeinnützige Verein Burnoutproud nennt
eine Abnahme der kognitiven Fähigkeiten als ein
mögliches Symptom für Boreout: Konzentration,
Aufmerksamkeit und Denkvermögen lassen nach. „Betroffene
sind in Bezug auf ihre Aufgabe kaum noch motiviert“,
beschreiben die Experten eine Folge chronischer
Langeweile im Job.
Tipp: Anspruchsvolles Hobby
suchen
Leiden Arbeitnehmer im Job an
permanenter Unterforderung, sollten sie sich in schweren
Fällen von Boreout am besten professionelle Hilfe
suchen. Experten raten Betroffenen vor allem zum
rechtzeitigen Dialog mit dem Arbeitgeber. Ist die
Situation nicht so dramatisch, kann ein anspruchsvolles
Hobby für Ausgleich sorgen. „Berufstätige können etwa
eine neue Sprache lernen“, sagt Annekatrin Hoppe,
Professorin für Arbeitspsychologie an der
Humboldt-Universität in Berlin. Denn das Lernen in
der Freizeit fordere den Intellekt des Arbeitnehmers
heraus und kompensiere die Unterforderung im Job. Wer
keine Fremdsprachen mag, könne sich auch neue Eindrücke
im Museum suchen oder sich einer anspruchsvollen
Sportart widmen.
Weitere Tipps, wie Sie im Job
geistig fit bleiben, lesen Sie auf der nächsten Seite.
http://www.express.de/karriere/ueberstunden---nachtarbeit-diese-jobs-machen-auf-dauer-bloed,21106954,28965098,item,1.html
Aus Sicht der Intelligenzforschung ist
es grundfalsch, sich ganz auf seine Routine und die
jahrelange Berufserfahrung zu verlassen. „Das kann
jahrzehntelang funktionieren. Aber wenn man dann
plötzlich eine neue Maschine bedienen soll, wird das zum
Problem“, sagt Karl Josef Klauer, emeritierter Professor für
Erziehungswissenschaft von der Universität Aachen.
Wenn man jahrelang immer die gleichen Aufgaben erledige,
verliert das Gehirn die Fähigkeit, Lösungen für neue
Probleme zu entwickeln. Spätestens ab dem 50. Geburtstag
beschleunige sich diese Entwicklung rapide.
Dagegen helfe es auch nicht,
Gehirnjogging zu betreiben oder Kreuzworträtsel zu
lösen. „Entscheidend ist ganz allein das induktive
Denken - also Regelmäßigkeiten und Gesetzmäßigkeiten zu
erkennen.“ In Klauers Buch „Denksport für Ältere“
ist zum Beispiel ein Tisch abgebildet, auf dem für ein
Menü Teller, Gläser und Besteck eingedeckt sind. Doch an
jedem Platz fehlt genau ein Teil, das der Betrachter
finden soll. „Solche Übungen, bei denen man Strukturen
erkennen muss, sind erwiesenermaßen nachhaltig.“
Austausch mit Menschen hält jung
Doch das allerbeste Gehirntraining sei
letztlich das Leben selbst, findet Spitzer. Mit Menschen
zu reden, gemeinsam über etwas nachzudenken und aktiv zu
sein, halte das Gehirn nachhaltig auf Trab. „Ganz
praktisch: Schaffen sie sich einen Enkel an oder leihen
sie sich einen aus“, rät der Professor. „Junge Menschen
stellen viele Fragen - und das ist die beste Vorbeugung
gegen geistigen Abbau.“
Zudme sollten Beschäftigte im Job nach
Herausforderungen greifen, wenn sie sich ihnen anbieten,
erklärt Götz Richter. Er forscht zum Thema
demografischer Wandel in der Arbeitswelt bei der Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Baua). „Klar
macht es Stress, wenn ich in der Firma die Tätigkeit
wechseln muss“, sagt Richter. Doch gerade jene, die als
Vorreiter solche Herausforderungen annehmen, bleiben
geistig flexibel.
Um möglichst lange erwerbstätig sein zu
können, müssten Mitarbeiter außerdem auf ihre Gesundheit
achten. Das Rad statt den Bus zur Arbeit zu nehmen -
solche Alltäglichkeiten zahlten sich auf Dauer aus. (gs,
mit Agenturmaterial von dpa und AFP)>
=====
Deutschland 17.12.2014: <Frostiges Büro: Ab welcher Temperatur ist es zu
kalt im Büro?> - die Temperaturen von 12 bis
20 Grad für verschiedene Arbeiten
aus: Kölner Express online; 17.12.2014;
http://www.express.de/karriere/frostiges-buero--ab-welcher-temperatur-ist-es-zu-kalt-im-buero-,21106954,29347144.html
<Von CHRISTIAN
KRÄMER
Wenn die Büro-Heizung nicht
richtig funktioniert oder die Kollegen dauernd lüften
wollen, holt man sich schnell eine Erkältung. Wie ist
es rechtlich: Welche Temperaturen müssen Arbeitnehmer
aushalten?
Alle Jahre wieder stellen sich ab
Dezember Arbeitnehmer diese Frage: Muss ich im Büro
eigentlich so frieren? Egal, ob wegen schlechter
Isolierung, kaputten Fenstern, defekten Heizungen und
Lüftungs-wütigen Kollegen - das Tiefkühltruhen-Büro
nervt.
In den „Technischen Regeln für
Arbeitsstätten“ sind Mindesttemperaturen
formuliert, je nach Job zwischen 12 und 20 Grad Celsius.
Faustformel: Je körperlich schwerer die Arbeit ist,
desto niedriger ist die Mindesttemperatur. Allerdings
lassen sich diese Werte arbeitsrechtlich kaum
durchsetzen, sie dienen lediglich als Orientierung.
Die Mindesttemperaturen im
Überblick
20 Grad: Sitzende
Tätigkeit ohne körperlichen Einsatz (Büroarbeit)
19 Grad: Leichte
stehende, gehende oder mittelschwere sitzende
Beschäftigung (leichte handwerkliche Tätigkeiten)
17 Grad: Mittelschwere
stehende oder gehende Tätigkeiten (Montage-Jobs)
12 Grad: Schwere
stehende oder gehende Arbeiten (Tragen von Lasten)
Im gleichen Absatz wird zudem erklärt, wie die
Temperatur zu messen ist: Man nimmt ein
„strahlungsgeschütztes Thermometer“ und prüft die Temperatur
stündlich in einer Höhe von 60 Zentimetern (sitzender Job)
oder 110 Zentimetern (stehender Job). „Dementsprechend
schwierig gestaltet sich auch die Beweisbarkeit“, meint
Michael Henn, Anwalt für Arbeitsrecht aus Stuttgart.
Um konzentriert arbeiten zu können, liegt
die Raumtemperatur im Büro am besten zwischen 20 und 22
Grad. Darauf weist Karin Müller hin, Expertin für
betriebliches Gesundheitsmanagement beim TÜV Rheinland.
Ist es deutlich wärmer oder kälter, kann es Arbeitnehmern
unter Umständen schwerfallen, sich zu konzentrieren.
Rückbehaltungsrecht geltend machen
„Sollte die Heizung im Büro kaputt sein,
und der Arbeitgeber kümmert sich nicht um die Reparatur,
könnte der Arbeitnehmer irgendwann sein
Rückbehaltungsrecht geltend machen und zu Hause bleiben“,
erklärt Henn. „Dafür muss aber mehrfach auf den Zustand im
Büro hingewiesen worden sein, ohne dass sich etwas daran
geändert hat.“ Doch in der Praxis passiere so etwas nur
extrem selten. „Der Arbeitgeber könnte den Angestellten
dann abmahnen, wenn er unentschuldigt fehlt“, so der
Experte. So etwas wie „kältefrei“ gibt es demnach nur
theoretisch.
Die
Mitarbeiter der Stadtverwaltung Vienenburg (Niedersachsen)
haben es allerdings schon einmal erlebt. Bei
Außentemperaturen von knapp 13 Grad unter Null war dort an
einem Wintertag die Heizung komplett ausgefallen. Zwar
kamen die Angestellten morgens ins Büro, doch das
Thermometer kletterte im Gebäude nur knapp über den
Gefrierpunkt. Die Bürgermeisterin hatte kurz darauf ein
Einsehen und schickte ihre zitternden Mitarbeiter nach
Hause.>
========
7.11.2018: Jobs von zu Hause aus per
Internet
https://www.srf.ch/news/schweiz/armut-in-der-schweiz-2400-franken-zwei-kinder-null-perspektive
Ein paar Beispiele: Web Design,
Softwareentwicklung, telefonverkauf, Blogging
usw. Es gibt hunderte von Jobs die man von zuhause machen
kann. Es gibt ja sogar Jobplattforme nur mit
Stellenausschreibungen die man von zu hause machen kann.
========
Schweiz 23.6.2020: Der Chef - was erlaubt
ist und was nicht:
Diese Sätze willst du vom Chef
nicht mehr hören
https://www.20min.ch/story/diese-saetze-willst-du-vom-chef-nicht-mehr-hoeren-749808693196
<von Fabian Pöschl
Blossstellen, beleidigen und
lügen: Was Chefs ihren Mitarbeitern früher
zumuteten, ist heute ein No-go. Die
Business-Knigge-Expertin nimmt Macho-Sprüche
unter die Lupe und formuliert sie für die
heutige Zeit um.
- Elon Musk, Herbert Bolliger und viele weitere Chefs
fielen in der Vergangenheit durch Sprüche auf, die
heute ein No-go sind.
- Auch weibliche Chefs können ihre Mitarbeiter in die
Mangel nehmen.
- Die Business-Knigge-Expertin sagt, wie die Chefs
ihre Aussagen besser formuliert hätten.
Ändern müssen sich auch die Macho-Chefs. Was
Mitarbeiter früher zu hören kriegten, ist heute ein
No-go. Warum manch ein Spruch heutzutage nicht mehr
passend erscheint und was man stattdessen besser sagen
sollte, erklärt die Business-Knigge-Expertin Susanne
Abplanalp.
- «Wer mit dem Lohn nicht zufrieden ist, soll die
Stelle wechseln.»
Darum ein No-go: Der Spruch von Ex-Migros-Chef Herbert
Bolliger fiel in
einem Inverview vor sechs Jahren im Zusammenhang
mit der Mindestlohninitiative, gegen die er sich
aussprach. Dabei ging es um eine
Detailhandelsmitarbeiterin, die nicht bei der Migros
arbeitet. So sagte er auch weiter: «Bei uns würde sie –
wenn sie gut ist – deutlich mehr verdienen.» Nach
Ansicht von Expertin Abplanalp wirkt der Spruch
arrogant. Bolliger zeige kein Verständnis für den tiefen
Mindestlohn und verdiene wohl zehnmal so viel wie
Verkaufsmitarbeitende.
Was stattdessen sagen: «Er soll das Anliegen ernst
nehmen, Verständnis zeigen und aufzeigen, wie die
Mitarbeiter ihre Chancen auf eine Lohnerhöhung steigern
können», sagt Abplanalp.
- «Wenn Sie Loyalität in einer Firma haben wollen,
kaufen Sie sich einen Hund.»
Darum ein No-go: Es ist einer der meistzitierten
Sprüche von Ex-UBS-Chef Oswald Grübel, der in der Bank
bekannt für seinen bissigen Sarkasmus war. Abplanalp
kritisiert, der Spruch sei eine Pauschalaussage, mit dem
Grübel alle Firmen in einen Topf werfe.
Was stattdessen sagen: Besser gar nichts.
- «Meine Oma könnte es besser machen. Und sie ist
tot.»
Was stattdessen sagen: «Ich weiss, dass Sie es besser
können», rät Abplanalp.
- «Unsere Mitarbeiter wollen nicht, dass wir die
Gewerkschaften anerkennen. Sie interessieren sich
nicht für Gewerkschaften.»
Darum ein No-go: Ryanair-Chef Michael O’Leary erklärte
Gewerkschaften in einem
Interview vor fünf Jahren für unerwünscht. Dieser
Spruch ist eine glatte Lüge, sagt Abplanalp, doch die
Mitarbeiter würden dies durchschauen.
Was stattdessen sagen: Die Business-Knigge-Expertin
rät, zu dem Thema entweder keine Antwort zu geben oder
auf Zeit zu spielen und zu sagen «Wir prüfen das für die
Zukunft.»
- «Wir verändern die Welt und die Geschichte, und
entweder sind Sie dabei oder nicht.»
Darum ein No-go: Tesla-Chef Elon Musk soll laut einer
Biografie einem Mitarbeiter per Mail geantwortet haben,
der einen Firmen-Event wegen der Geburt seines Sohnes
absagen wollte. Musks vollständige Antwort: «Das ist
keine Entschuldigung. Ich bin extrem enttäuscht. Sie
müssen klären, wo Ihre Prioritäten liegen. Wir verändern
die Welt und die Geschichte, und entweder sind Sie dabei
oder nicht.» Musk
dementierte im Nachhinein, die Nachricht geschrieben
zu haben, Musk-Biograf Ashlee Vance blieb bei der
Darstellung. Susanne Abplanalp findet die Aussage
«unentschuldbar». Musk sei wohl sehr unter Emotionen
gestanden, dass er sich dazu habe hinreissen lassen.
Was stattdessen sagen: Die Expertin rät Musk beim
nächsten Mal, Verständnis zu zeigen, dem Mitarbeiter zu
gratulieren und ihm und seiner Familie alles Gute zu
wünschen.
Darum ein No-go: Nicht nur männliche Chefs können
Mitarbeiter mit ihrem Führungsstil verängstigen.
Legendär ist Magdalena Martullo-Blochers
Manager-Schulung vor zehn Jahren, an der sie die
Mitarbeiter in die Mangel nahm (siehe Video oben):
«Schläft der da vorne», oder «You dreamer, du», warf sie
den bemitleidenswerten Angestellten an den Kopf. Die
Business-Knigge-Expertin findet das Blossstellen der
Mitarbeiter «umso schlimmer», weil es gefilmt und damit
öffentlich wurde. Martullo-Blocher habe sich mit ihrem
schlechten Englisch aber auch selber blossgestellt.
Was stattdessen sagen: Abplanalp empfiehlt in einem
solchen Fall, dem Mitarbeiter mehr Zeit für seine
Antwort zu geben und auch bei den Kollegen nachzufragen,
ob die ihm helfen können.
RATGEBER
Das kannst du tun, wenn dein Chef dich mobbt
Mobbing am Arbeitsplatz durch den Chef ist keine
Seltenheit. Mindestens 50 Prozent der Personen, die
bei der Fachstelle Mobbing und Belästigung in Zürich
und Bern Hilfe suchten, würden von ihrem Chef
gemobbt. Geschäftsleiterin Claudia Stam-Wassmer gibt
Tipps gegen Mobbing:
- Das Gespräch suchen
- Ein Tagebuch führen
- Unterstützung holen
- Sich nach einem (internen) Wechsel umschauen>
========
https://www.golem.de/news/datenschutz-arbeitnehmer-muessen-fingerabdruck-nicht-bereitstellen-2008-150467.html
https://uncut-news.ch/2020/08/26/arbeitnehmer-muessen-fingerabdruck-nicht-bereitstellen/
<Ein medizinisch-technischer Assistent wollte
die Arbeitszeit nicht mit seinem Fingerabdruck
bestätigen – das muss er auch nicht, wie ein Gericht
entschieden hat.
Ein medizinisch-technischer Assistent muss seine
Arbeitszeit in einer radiologischen Praxis nicht per
Fingerabdruck-Scanner nachweisen. Dazu sei ein
Arbeitnehmer nicht verpflichtet, teilte das…..
Studie
am 14.11.2023: Dummer Chef vernichtet die
Motivation der MitarbeiterInnen:
Studie belegt: Je inkompetenter der Chef, desto
weniger Motivation
https://exxpress.at/studie-belegt-je-inkompetenter-der-chef-desto-weniger-motivation/
https://www.nau.ch/news/ausland/australier-durfen-ausserhalb-der-arbeitszeiten-abschalten-66817971
Im digitalen Zeitalter schlägt die ständige
Erreichbarkeit auf die Gesundheit. In Australien müssen
Arbeitnehmer nun nach Feierabend nicht mehr erreichbar
sein.
Arbeitnehmende in Australien können
sich weigern, auf Kontaktversuche zu reagieren.
Das gilt sowohl für Telefone als auch
für Mails.
Das Gesetz soll der verhältnismässig
schlechten Work-Life-Balance entgegenwirken.
Ein neues Gesetz räumt Millionen Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmern das Recht ein, in ihrer Freizeit für ihre
Vorgesetzten nicht erreichbar zu sein – und sich zu
weigern, auf Kontaktversuche zu reagieren. Das sogenannte
«Fair Work Legislation Amendment» war im Februar vom
Parlament verabschiedet worden.
Beschäftigte in mittleren und grossen Unternehmen können
nun ihre Mobiltelefone nach Feierabend ausschalten und
müssen auch nicht mehr auf E-Mails reagieren. Für
Angestellte in Firmen mit weniger als 15 Mitarbeitern
treten die neuen Regeln erst in einem Jahr in Kraft.
Aber es gibt Ausnahmen – etwa wenn das Ignorieren der
Kontaktversuche unangemessen ist, speziell im Falle eines
arbeitsbedingten Notfalls, wie der Sender 9News
berichtete.
«Eine Frage der psychischen Gesundheit»
«Wir möchten sicherstellen, dass Menschen, die nicht 24
Stunden am Tag bezahlt werden, auch nicht 24 Stunden am
Tag arbeiten müssen.» Das sagte Premierminister Anthony
Albanese in einem Interview mit dem australischen
Rundfunksender ABC.
«Es ist auch eine Frage der psychischen Gesundheit. Denn
es geht darum, dass die Menschen von ihrer Arbeit Abstand
gewinnen. Und sich wieder ihrer Familie und ihrem Leben
widmen können.»
Studien hätten zuvor ergeben, dass in Australien die
Work-Life-Balance schlechter sei als in vielen anderen
Ländern, schrieben Medien. In etwa 25 Ländern gebe es
bereits ähnliche Gesetze, sagte John Hopkins von der
Fakultät für Wirtschaft, Recht und Unternehmertum der
Swinburne University.
Ad
ebenda
Australien am
26.8.2024: Arbeitnehmer mit Freiheit nach Feierabend:
Australien gibt den Arbeitnehmern das Recht, Anrufe
und E-Mails ihrer Chefs nach Feierabend zu ignorieren
Australia gives workers right to ignore bosses’
after-hours calls, emails
https://www.aljazeera.com/economy/2024/8/26/australia-gives-workers-right-to-ignore-bosses-after-hours-calls-emails
https://www.nau.ch/lifestyle/gesellschaft/rechtsschutz-durfen-toiletten-am-arbeitsplatz-fehlen-66830390
Fototexte:
1. Arbeitgeber können für mangelnde Hygiene im Büro gerügt
werden. - Depositphotos
2. Alina Murano von Emilia Rechtsschutz erklärt, ob
Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden ein Toilette zur Verfügung
stellen müssen.
Der Artikel:
Rechtsschutz: Dürfen Toiletten am Arbeitsplatz fehlen?
Toilettengänge während der Arbeit sind normal. Doch was ist,
wenn es keine gibt? Anwältin Alina Murano von Emilia
Rechtsschutz erklärt, ob das rechtens ist.
Schweizer Arbeitgeber sind dazu
verpflichtet, Toiletten im Büro zur Verfügung zu stellen.
Sie dürfen ihren Mitarbeitenden also
nicht ausschliesslich öffentliche WCs bereitstellen.
Halten Sie diese Vorschriften nicht ein,
können Sanktionen und Bussgelder drohen.
Ein Nau.ch-Leser stellte uns die Frage, ob der Arbeitgeber
dazu verpflichtet ist, Toiletten am Arbeitsplatz zur
Verfügung zu stellen. Er berichtet, dass es in seinem
Betrieb keine sanitären Anlagen gibt und er stattdessen auf
öffentliche, oftmals unhygienische Toiletten aufsuchen muss.
Doch ist das rechtlich zulässig? Wir haben bei unserer
Rechtsexpertin von Emilia Rechtsschutz nachgefragt.
Gemäss dem Schweizer Arbeitsgesetz sind Arbeitgeber
verpflichtet, für angemessene und hygienische
Arbeitsbedingungen zu sorgen. Dazu gehört auch die
Bereitstellung von Toiletten für die Mitarbeitenden. Fehlen
diese, handelt es sich um eine klare Verletzung der
gesetzlichen Pflichten des Arbeitgebers.
Hygiene am Arbeitsplatz ist Vorschrift
Die Gesetzgebung schreibt vor, dass für die Arbeitnehmer
genügend Sanitärinstallationen bereitgestellt werden müssen,
um die Grundbedürfnisse während der Arbeitszeit zu decken.
Die Nutzung öffentlicher Toiletten, insbesondere wenn diese
in einem schlechten Zustand sind, erfüllt diese Anforderung
nicht.
Neben der Bereitstellung von Toiletten spielt auch die
allgemeine Hygiene am Arbeitsplatz eine entscheidende Rolle.
Das Schweizer Arbeitsgesetz und die Verordnung zum
Arbeitsgesetz legen klare Standards fest.
Arbeitgeber sind verpflichtet, Arbeitsplätze so zu
gestalten, dass die Gesundheit der Arbeitnehmer nicht
gefährdet wird.
Dies umfasst nicht nur saubere
Toiletten, sondern auch regelmässige Reinigung und
Wartung der gesamten sanitären Anlagen.
Verstösse haben Sanktionen und Bussgelder zur Folge
Das Gesetz verpflichtet den Arbeitgeber zudem, für genügend
Belüftung, Beleuchtung und Platz zu sorgen, um eine gesunde
Arbeitsumgebung sicherzustellen. Insbesondere in Branchen
wie der Gastronomie oder im Gesundheitswesen, wo Hygiene von
entscheidender Bedeutung ist, werden strenge Vorschriften
und Kontrollen durch die zuständigen Behörden durchgeführt.
Verstösse gegen diese Vorschriften können für den
Arbeitgeber schwerwiegende Folgen haben, darunter Sanktionen
und Bussgelder. Arbeitnehmer haben in solchen Fällen das
Recht, sich an Arbeitsinspektorate oder das kantonale
Gesundheitsamt zu wenden, um Missstände zu melden.
Schweizer Firma am 8.10.2024: WC-Zeit ist
keine Arbeitszeit: sagt die Uhrenfabrik Singer in
Neuenburg:
Firma zwingt Mitarbeiter zum Ausstempeln bei WC-Pausen -
Erst der Anfang?
https://www.blick.ch/wirtschaft/unternehmen-in-der-romandie-erst-der-anfang-firma-zwingt-mitarbeiter-zum-ausstempeln-bei-wc-pausen-id20207476.html
Robin Wegmüller und BliKI – der intelligente Helfer -
Ein Gericht in Neuenburg hat erstmals entschieden, dass
Angestellte bei WC-Pausen ausstempeln müssen. Diese Praxis
des Uhrenherstellers Jean Singer et Cie sorgt für
Aufregung. Weitere Unternehmen könnten diesem Beispiel
folgen.
Einmal kurz auf die Toilette, durchatmen und wieder
konzentriert an den Arbeitsplatz. Bisher gehörte das zur
normalen Arbeitszeit. Angestellte beim Uhrenhersteller Jean
Singer et Cie im Kanton Neuenburg müssen neu aber
ausstempeln. Die Praxis des Uhrenherstellers kam erstmals
nach einer Covid-19-Kontrolle vor drei Jahren ans Licht, wie
eine Recherche von RTS zeigt. Das Kantonsgericht hat dem
Unternehmen in diesem Unterfangen jetzt ein erstes Mal recht
gegeben.
Das Neuenburger Gericht entschied, dass das Arbeitsgesetz
den Begriff der Pause «nicht klar definiert» und daher
Toilettenpausen als Pausenzeit angerechnet werden dürfen.
Wie SRF berichtet, stellte das Gericht allerdings fest, dass
die Stempelpflicht Frauen aufgrund ihrer Periode
diskriminiert. Das Unternehmen ist nun aufgefordert,
Massnahmen gegen diese Ungleichheit zu ergreifen.
Was sagt die Firma?
Der Uhrenhersteller sieht in der Pipipause eine simple
Arbeitsunterbrechung. Pascal Moesch, Anwalt der Firma Jean
Singer et Cie, erklärte gemäss dem Schweizer Radio und
Fernsehen: «Ob es sich dabei um Toilettenpausen,
Essenspausen, Ruhepausen, Telefonpausen oder um einen
Spaziergang in der Natur handelt: Unabhängig vom Grund der
Pause, muss sie gestempelt werden.»
Das Urteil stösst jedoch auf Kritik. Florence Nater,
Regierungsrätin des Kantons Neuenburg, äusserte gegenüber
RTS ihre Besorgnis: «Ich hoffe, dass dieses Urteil keine
Nachahmer bei anderen Unternehmen findet, die versucht sein
könnten, solche Praktiken anzuwenden.» Auch bei der
Gewerkschaft Unia teilt man diese Sorge.
Selbst der Arbeitgeberverband ist stutzig
Derweil reagiert selbst der Arbeitgeberverband überrascht.
Geschäftsleitungsmitglied Barbara Zimmermann-Gerster
betonte: «Es ist nicht die Richtung, in die es gehen
sollte.» Es handle sich aber um einen Einzelfall, die
meisten Betriebe zählten WC-Pausen zur bezahlten
Arbeitszeit.
In ihrer Recherche deckt RTS noch drei weitere Uhrenfirmen
in La Chaux-de-Fonds auf, die ihre Mitarbeitenden bei
WC-Pausen ausstempeln lassen. Die betroffenen Firmen
Sellita, Universo und Rubattel und Weyermann wollten sich
gegenüber SRF nicht äussern. Die Swatch Group – zu welcher
letztere zwei gehören – erklärte jedoch, dass sie nichts von
dieser Praxis wusste und diese beenden werde. Für
Arbeitnehmer bleibt nur zu hoffen, dass sich die WC-Regelung
nicht in der ganzen Schweiz ausbreitet.
Herzlose schweizer Firmen am 11.10.2024:
Arbeitszeit beginnt erst mit startklarem PC oder nach dem
Umziehen etc. - oder KEINE Arbeitszeiterfassung und
haufenweise Gratis-Überstunden:
Nicht nur WC-Pause: Auch hier tricksen Chefs bei
der Überzeit
https://www.nau.ch/news/schweiz/nicht-nur-wc-pause-auch-hier-tricksen-chefs-bei-der-uberzeit-66841434
Eine Uhrenfirma sorgt für Schlagzeilen, weil ihre
Mitarbeiter für die WC-Pause ausstempeln müssen. Kein
Einzelfall: Auch andere Tricks sind an der Tagesordnung.
Ein Arbeitgeber im Kanton Neuenburg lässt
seine Angestellen für WC-Pausen ausstempeln.
Das Gericht gibt der Uhrenfirma recht.
Auch in anderen Bereichen tricksen
Arbeitgeber, was die Zeiterfassung betrifft.
Am Dienstag sorgte ein Entscheid des Neuenburger
Kantonsgerichts für Aufregung: Arbeitgeber haben demnach das
Recht, die Angestellten bei WC-Pausen ausstempeln zu lassen.
Grund für die Verhandlung war die entsprechende gängige
Praxis beim Uhrenhersteller Jean Singer et Cie in Boudry NE.
Bei den Gewerkschaften sorgt das Urteil für Ärger: «Solche
Regelungen sind eine Gängelei der Arbeitnehmenden. Wir
lehnen es klar ab, dass für WC-Pausen ausgestempelt werden
muss», sagt Dominik Fitze, Sprecher der Mediengewerkschaft
Syndicom zu Nau.ch.
WC-Ausstempeln eine «Absurdität»
Die Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungs-Gewerkschaft
Syna spricht bezüglich des Urteils von einer «Absurdität.
Wir sind aber zuversichtlich, was den gesunden
Menschenverstand der Unternehmen angeht», sagt eine
Sprecherin.
Schliesslich sorge eine solche Regelung für schlechte
Stimmung bei den Mitarbeitenden, und damit sei dem
Arbeitgeber auch nicht geholfen.
Bei WC-Pausen ausstempeln – kannst du das nachvollziehen?
Einen Schritt weiter geht die Gewerkschaft Unia: «Ein Gang
zum WC ist keine Pause», erklärt ein Sprecher. «Wir gehen
davon aus, dass die zuständige Neuenburger Behörde das
unverständliche Urteil anfechten und weiterziehen wird.»
Vorerst aber gilt: Unternehmen dürften ihre Angestellten für
den Gang aufs WC ausstempeln lassen. Und die Gewerkschaften
listen noch weitere Maschen der Arbeitgeber auf, um die
Arbeitszeit der Mitarbeiter zu ihren Gunsten anzupassen.
Mitarbeiter dürfen erst nach PC-Aufstarten einstempeln
«Ein Trick, der leider vielerorts üblich ist: Eingestempelt
werden darf erst, wenn man bereit für die Arbeit ist.
Eigentlich sollte die Arbeitszeit bereits beginnen, wenn man
den Computer aufstartet oder die Arbeitskleidung in der
Garderobe anzieht», sagt Fitze.
Eine andere Handhabe, die die Gewerkschaften kritisieren:
Betriebe, die die Arbeitszeit nicht erfassen lassen. «Ohne
Zeiterfassung arbeiten viele mehr als vereinbart und leisten
also gratis Überstunden und Überzeit», erklärt Fitze.
Arbeitgeber kennen betreffend Arbeitszeit weitere Tricks als
das Ausstempeln zur WC-Pause. (Symbolbild) – keystone
Grundsätzlich gilt, dass die Zeiterfassung eine gesetzliche
Pflicht ist. Der Arbeitgeber trägt dabei die Verantwortung,
dass die Arbeitszeit erfasst wird.
Wenn ein Betrieb die Stundenerfassung nicht verlange,
empfehle Syndicom, das Gespräch mit den Vorgesetzten zu
suchen. «Hilft das nicht, ist es eine gute Idee, die
Arbeitszeit selbst zu erfassen, beispielsweise in einem
Excelfile oder einem Notizheft.»
Betrieb musste Mitarbeiter 150 Überstunden nachzahlen
Auf diese Weise habe Syndicom kürzlich bei einem
entsprechenden Fall helfen können. Die betroffene Person
konnte zusammen mit der Gewerkschaft eine Nachzahlung von
150 Stunden Überzeit erwirken.
Als Beweis hat sich die betroffene Person ihre Arbeitszeiten
mit einem Foto bei Arbeitsbeginn am Arbeitsplatz belegen
können.
Was zeigt: Ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis zwischen
Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist zwar die Ideallösung. Oft
aber nur eine Wunschvorstellung.
Handfeste Belege und Beweise sind daher wichtig. Nicht nur
bei den WC-Pausen.
Schweiz am 11.10.2024: Kriminelle
Arbeitgeber mit Fake-Webseite waschen Geld und erpressen
dann noch Geld:
Thurgauerin Beatrix L. (61) verliert mit Heimarbeit
Tausende Dollar – und wird beinahe straffällig: «Die
Verlockung, Geld zu verdienen, war zu gross»
https://www.blick.ch/schweiz/thurgauerin-beatrix-l-61-verliert-mit-heimarbeit-tausende-dollar-und-wurde-beinahe-straffaellig-die-verlockung-geld-zu-verdienen-war-zu-gross-id20215403.html
Daniel Macher - Redaktor News - Eine 61-jährige
Thurgauerin wurde auf der Suche nach einem Job Opfer von
Internetbetrügern. Statt Geld zu verdienen, musste sie
zahlen. Beatrix L. (61) möchte andere nun vor den
Abzockern warnen.
Die Internetportale heissen teilzeitarbeit-ch.online,
jobsfuturelink.online, profi-mieten.online,
pickedwellch.works oder skillascendnet.com und versprechen
alle das schnelle Geld. Doch statt Geld gibt es dort vor
allem eins: Betrug und Abzocke. Die Opfer der perfiden
Masche sind meist Arbeitssuchende, Rentner oder Menschen in
finanziellen Nöten – Menschen, bei denen das Geld ohnehin
knapp ist.
Die Betrüger arbeiten immer gleich: Auf den professionell
aussehenden Internetportalen werden Jobs angeboten, für die
keine spezielle Qualifikation vonnöten ist. Jobs, die ein
Wochenverdienst von über 2000 Franken versprechen und
gemütlich von zu Hause aus erledigt werden können. Doch nach
ein paar Tagen sollen die Opfer erst einmal Geld einzahlen,
bevor sie Lohn bekommen. Dieses Geld ist dann für immer weg.
Die Angebote klingen verlockend
So erging es auch Beatrix L.* (61) aus dem Kanton Thurgau.
Wie sie gegenüber Blick erzählt, versucht sie seit längerem,
eine neue Arbeit zu finden. Aufgrund ihres Alters sei das
aber nahezu unmöglich. «Inzwischen habe ich aufgehört,
Bewerbungen zu verschicken. Es ist zu frustrierend», sagt
sie. Entsprechend knapp ist das Geld bei der Thurgauerin.
Die Möglichkeit, von zu Hause aus Geld zu verdienen, war für
L. deshalb sehr verlockend. Spontan meldete sie sich auf
einem der Jobportale an. Ein riesiger Fehler, wie sich
herausstellen sollte.
Es lief doch alles so gut
Zunächst sei aber alles super gelaufen, erzählt sie. Über
Whatsapp wurde sie von vermeintlichen Vorgesetzten
kontaktiert und in ihren neuen Job eingeführt. Ihre Aufgabe
war es, mit einfachen Mausklicks Produkte in ihrer Bewertung
hochzuranken. Für jede Bewertung bekam sie Geld
gutgeschrieben, das sie sich selbst auf ihr Konto auszahlen
konnte. Doch plötzlich funktionierte das nicht mehr. Nun
hiess es: Erst einmal Geld einzahlen, bevor es neues
Guthaben gibt.
Das tat Beatrix L. auch. Immerhin lief es doch am Anfang
ganz gut, und sie hatte ja auch Lohn für ihre Arbeit
bekommen. Sie sagt: «Doch die Verlockung, weiter Geld zu
verdienen, war zu gross.» Also machte sie weiter und zahlte
ein.
2300 US-Dollar einfach weg
Hinzu kam, dass die Betrüger Druck machten. Die
«Vorgesetzten» forderten L. über Whatsapp immer wieder auf,
neues Geld einzubezahlen. Ihr bereits generiertes, aber auch
ihr privates. Am Ende hatte die 61-Jährige insgesamt 2300
US-Dollar, knapp 2000 Franken, überwiesen – in
Kryptowährung.
Es ist der Moment, in dem Beatrix L. stutzig wird. Die Sache
mit der Kryptowährung kommt ihr komisch vor. Auch, dass
keines der Portale ein Impressum hat, findet sie seltsam.
«Ich halte mich selbst für einen intelligenten Menschen, und
doch bin ich auf Betrüger hereingefallen», sagt sie heute.
Ihre aussichtslose Lage und die finanzielle Situation hätten
sie unvorsichtig gemacht.
Die Masche ist nicht unbekannt
Das einbezahlte Geld dürfte futsch sein, die Aussichten, es
zurückzubekommen, sind schlecht. Auch die Polizei, bei der
sie den Fall inzwischen zur Anzeige gebracht hat, wird daran
vermutlich nichts ändern können. Obwohl die Betrugsmasche
den Behörden nicht unbekannt ist.
Die Vorgehensweise der Fake-Jobportale erinnert den
Geschäftsleiter der Schweizerischen Kriminalprävention
(SKP), Fabian Ilg, stark an das Phänomen «Money Mule» –
Geldesel. Die Betroffenen werden in diesem Fall
aufgefordert, das generierte Geld in Kryptowährung
umzuwandeln. So ist es den Kriminellen möglich, die Gelder,
die fast immer aus deliktischen Handlungen wie Drogen- und
Menschenhandel stammen, zu waschen. Auch Beatrix L. könnte
Opfer dieser Masche geworden sein.
Betroffene können sich strafbar machen
Und genau darin liegt das Problem, denn obwohl die
Betroffenen zwar nicht direkt in die kriminellen Handlungen
involviert sind, machen sie sich trotzdem strafbar, weil sie
Verbrecher dabei unterstützen, die illegale Herkunft des
Geldes zu verschleiern. So heisst es in dem von der SKP
veröffentlichen Infoschreiben.
Frau L. hofft jetzt nur noch, mit ihrer Geschichte andere
vor den Betrügern warnen zu können. Sie selbst habe sich
durch die Betrugsmasche in eine finanzielle Notlage
gebracht, erzählt sie.
Anderen soll nicht dasselbe passieren, deshalb ist sie auch
bereit, ihre Geschichte öffentlich zu machen. «Ich war
leider erst hinterher schlauer, das muss anderen ja nicht
auch so gehen», fügt sie hinzu.
*Name bekannt
https://de.news-front.su/2024/10/26/island-stellt-offiziell-auf-eine-vier-tage-woche-um/
Schweiz hat ein Problem am 2.12.2024: Gut
bezahlte Arbeitsstellen mit kaum Arbeit:
In der Schweiz gibt es Tausende «Bullshit-Jobs»
https://www.nau.ch/news/schweiz/in-der-schweiz-gibt-es-tausende-bullshit-jobs-66869260
Fototexte:
Ein Finanzmitarbeiter schreibt, er mache in seinem hoch
bezahlten Job eigentlich gar nichts. (Symbolbild) - keystone
«Also zum Beispiel Verwaltungen mit klassischen
Bürotätigkeiten, mit monotonen Aufgaben und starren
Strukturen.»
«Arbeitet ihr wirklich? Ich sitze eigentlich nur in Meetings
rum und nicke», schreibt ein Mitarbeiter aus der
Finanzbranche. (Symbolbild)
«Arbeitet ihr wirklich? Ich sitze eigentlich nur in Meetings
rum und nicke», schreibt ein Mitarbeiter aus der
Finanzbranche. (Symbolbild) - keystone
HR-Experte Alexander Beck sagt, dass unter anderem
Admin-Mitarbeitenden öfter «Bullshit-Jobs» drohen.
HR-Experte Alexander Beck sagt, dass unter anderem
Admin-Mitarbeitenden öfter «Bullshit-Jobs» drohen. -
Alexander Beck
Eine Studie zeigt, dass besonders Menschen aus dem
Finanzwesen und dem Vertrieb die eigene Arbeit für nutzlos
halten. (Symbolbild)
Eine Studie zeigt, dass besonders Menschen aus dem
Finanzwesen und dem Vertrieb die eigene Arbeit für nutzlos
halten. (Symbolbild) - pexels
Büro
Auch Langeweile im Job kann krank machen. (Symbolbild) -
pexels
Nicolas Eggen - Zürich, 02.12.2024 - 17:00 - Ein gut
bezahlter Mitarbeiter sorgte kürzlich für Wirbel, weil er
nichts zu tun hat und trotzdem gut verdient. Kein
Einzelfall.
Das Wichtigste in Kürze
Kürzlich hat ein Mitarbeiter für Wirbel
gesorgt – weil er gut verdient und kaum arbeitet.
Die Rede ist von einem sogenannten
«Bullshit-Job».
In der Schweiz gibt es «Tausende» davon,
sagt ein Experte.
70'000 Euro, umgerechnet 65'000 Franken, verdient ein
Deutscher in seinem Job in der Finanzbranche. Und sagt dazu:
«Ich verstehe einfach nicht, warum.»
In Deutschland sind 70'000 Euro viel – der Durchschnittslohn
liegt bei rund 52'000 Euro, also gut 48'000 Franken.
Der Mann sagt, er habe kaum etwas zu tun. Er beschreibt
seine Arbeit als sinnlos und unproduktiv: «Ich sitze
eigentlich nur in Meetings rum und nicke.»
Auf der Social-Media-Plattform Reddit fragte er: «Arbeitet
ihr wirklich?»
Damit sorgte der Mitarbeiter kürzlich für Wirbel – und löste
eine Diskussion über sogenannte «Bullshit-Jobs» aus. Gerade
in der Bau- und Pflegebranche gab es Empörung.
Acht bis 15 Prozent der Jobs sind «Bullshit»
«Das spricht Bände», sagt der Aargauer HR-Experte Jörg
Buckmann bei Nau.ch über die Schilderungen des Mannes. Er
kann die Frustration der Bau- und Pflegebranche sehr gut
nachvollziehen.
Und doch – was der Mann beschreibt, ist kein Einzelfall.
Hattest du schon einmal einen «Bullshit-Job» – also kaum
etwas zu tun?
Auf die Frage, wie die Bullshit-Job-Situation hierzulande
sei, sagt Buckmann nämlich: «Ich denke, es gibt Tausende
Bullshit-Jobs in der Schweiz.»
Auch HR-Experte Alexander Beck kennt das Phänomen: «Es gibt
eine gewisse Anzahl von Betroffenen und eine noch grössere
Dunkelziffer. Studien sprechen von acht bis 15 Prozent der
Arbeitstätigen in der Schweiz», erklärt Beck.
Sprich: Knapp jeder sechste Arbeitstätige versteht nicht,
warum es seinen Job gibt – oder warum er dafür so viel
verdient!
Bürojobs und Industrie besonders betroffen
Häufiger betroffen sind: Mitarbeitende in Admin-Jobs mit
stark repetitiven Tätigkeiten, Angestellte in bürokratischen
oder stark hierarchischen Umfeldern.
Auch Tätigkeiten im Dienstleistungssektor – zum Beispiel im
Backoffice, ohne direkten Kundenkontakt – seien betroffen.
Die Industrie und Produktion ist laut Beck ebenfalls
gefährdet. «Bullshit-Jobs» drohen «überall dort, wo
wiederholende Abläufe ohne kreativen Input an der
Tagesordnung sind».
Eine Studie der Universität Zürich zeigte 2023, dass vor
allem Menschen aus Finanzwesen und Vertrieb ihren Job
nutzlos fanden.
Hinter «Bullshit-Jobs» stecken oft «Bullshit-Prozesse»
Buckmann sieht es ähnlich und ergänzt: «Viele Bullshit-Jobs
werden durch Bullshit-Prozesse ausgelöst.» Er spricht von
«adipösen Prozessen», also das Gegenteil von schlanken
Prozessen, die mühsam und sinnlos seien.
Leute in solchen Berufen haben oft das Gefühl, ihren Job
brauche es eigentlich nicht.
Er sieht das Phänomen jedoch nicht als Branchenproblem,
sondern: «Ich denke, es ist ein Grössenproblem», erklärt
Buckmann.
Solche Bullshit-Prozesse seien eher in grösseren Unternehmen
zu finden. Oder anders gesagt: «Kleinere Unternehmen können
sich schlicht keine Bullshit-Jobs leisten.»
Auch Langeweile kann krank machen
Nichts zu tun, aber trotzdem einen saftigen Lohn – klingt
eigentlich ganz entspannt.
Doch: Arbeitet eine Person über längere Zeit in einem
Bullshit-Job, kann das auch zum sogenannten «Bore-out»
führen. Das ist quasi das Gegenteil von Burn-out. Nicht der
Stress, sondern die Langeweile im Job macht in diesem Fall
also krank.
Beck sagt dazu: «Das Thema Bore-out wird in den
Unternehmungen praktisch nicht thematisiert. Es ist ein
Tabu.»
Denn: Die Betroffenen würden sich aus Scham oft nicht outen.
Sie wollen sich nicht dem Vorwurf aussetzen, nicht initiativ
genug zu sein und auf der «faulen Haut zu sitzen».
«Sie leiden still und im Verborgenen», sagt Beck.
Wird das Problem nicht angesprochen, führt das laut dem
Experten zu Leistungseinschränkungen und psychischen, aber
auch körperlichen Problemen.
«Ausfälle sind dann programmiert», so Beck. Unmotivierte
Mitarbeitende seien auch weniger produktiv und verlassen die
Organisation eher – aus Frustration.