Bread Beer:
Thurgauer brauen Bier aus altem Brot
http://www.20min.ch/schweiz/ostschweiz/story/28119325
Fototexte:
1) Aus dem Müller wurde ein Bierbrauer: Links im
Bild der Geschäftsleiter Dominic Meyerhans mit den
drei weiteren Gründerväter des Bread Beers (v.l.n.r.):
Heinz Nussbaumer, André von Steiger und Richard
Keiser.
2) Auf die Idee des Bread Beers kamen
die vier Gründerväter, weil sie sich einig waren, dass
eine Lösung für eine grosse Herausforderung in der
Branche gefunden werden muss:
3) Zum einen wünschen die Konsumenten
eine grosse Auswahl an frischem Brot bis
Ladenschluss...
4) ... zum anderen soll Foodwaste
vermieden werden. So entstand ihre Firma Damn Good
Food & Beverages AG.
5) Doch wie entsteht aus Brot Bier? Im
Brauprozess wird ein Drittel des Braumalzes durch
Brotbrösmeli ersetzt. Das Brot liefern Bäckereien aus
der ganzen Schweiz. Diese erhalten zwar kein Geld für
ihr Brot, müssen sich aber auch nicht um die
Entsorgung kümmern.
6) Pro 100 Liter Bier wird so acht
Kilogramm unverkauftes Brot eingesetzt und gerettet.
7) Das Bier erhält durch das Brot viele
einzigartige Aromen, ist bernsteinfarben und süffig.
8) Die Gründerväter freuen sich über den
Erfolg ihres «tami guten Bread Beers». Seit der
Lancierung Ende April 2017 konnten sie über 300
Verkaufsstellen gewinnen.
9) Das Bread Beer ist das erste
Produkt der jungen und dynamischen Firma. Doch die
Konsumenten dürfen gespannt sein: «Wir haben noch
zahlreiche weitere Produktideen.»
Der Artikel:
"Kampf gegen Food-Waste: Aus altem Brot, das
sonst im Abfall landet, wird Bier. Mit seinem Bread
Beer hat ein Thurgauer Jungunternehmen grossen Erfolg.
Die Daten, die in der Bäckerei-Branche kursieren,
schockieren: Jedes dritte Brot bleibt am Abend übrig.
Damit das überschüssige Brot nicht im Müll landet,
kämpft das Jungunternehmen Damn Good Food &
Beverages AG aus Weinfelden mit einer innovativen Idee
gegen die Lebensmittelverschwendung an: Es macht
kurzerhand aus altem Brot Bier.
«Für hundert Liter Bier brauchen wir rund acht Kilo
Brot», sagt Geschäftsleiter Dominic Meyerhans
gegenüber dem «SRF Regionaljournal Ostschweiz».
Meyerhans ist gleichzeitig Chef der traditionsreichen
Müllerei Meyerhans, die es bereits seit über 200
Jahren gibt.
Businessplan auf Serviette
Die Idee eines Bieres aus unverkauftem Brot entstand
an einer Branchenveranstaltung im Juni letzten Jahres.
Die vier Gründerväter des Bread Beer waren sich einig,
dass eine Lösung für eine grosse Herausforderung in
der Branche gefunden werden muss: Zum einen wünschen
die Konsumenten eine grosse Auswahl an frischem Brot
bis Ladenschluss, zum anderen soll Food-Waste
vermieden werden. «Bereits beim Mittagessen war ein
erster Businessplan auf die Papierserviette
gekritzelt», so Meyerhans gegenüber 20 Minuten.
.
Die Entstehungsgeschichte des Bread Beer. (Video:
Bread Beer)
Brotbrösmeli ersetzen einen Drittel des Braumalzes
Doch wie entsteht das Bier? Meyerhans:
«Unverbrauchtes Brot, das wir aus Bäckereien in der
ganzen Schweiz erhalten, wird getrocknet, verkleinert
und zu Brotbrösmeli verarbeitet.» In der Brauerei
Locher in Appenzell werden diese mit Wasser, Hefe,
Hopfen und Gerstenmalz zu Bier. Im Brauprozess wird
ein Drittel des Malzes durch Brotbrösmeli ersetzt. Am
Anfang war das gar nicht so einfach, da die Brösmeli
den Bottich verstopften. «Das haben wir aber
inzwischen gelöst», so der Geschäftsleiter.
Das Resultat sei ein bernsteinfarbenes, süffiges und
geschmackvolles Spezialbier. «Gebraut wird es mit
Brot, das Schweizer Handwerksbäcker auf traditionelle
Weise hergestellt haben. Das ist gut fürs Bier, denn
das Brot enthält viele einzigartige Aromen, die sich
während der Teigreifung und im Ofen entwickelt haben»,
so Meyerhans.
Ein Geschäft für Herz und Seele
Das neue Produkt ist erfolgreich. Seit der Lancierung
Ende April 2017 konnte die AG über 300 Verkaufsstellen
gewinnen. Man muss laut Meyerhans aber ganz klar
sehen: Im Vergleich zum Müllerei-Geschäft ist es immer
noch ein kleines Geschäft. Bisher sei das «tami gute»
Bread Beer das erste Produkt der Firma Damn Good Food
& Beverages AG. Die Gründerväter haben aber noch
zahlreiche weitere Produktideen.
Wo genau es das Bier zu kaufen gibt, sehen Sie hier. Die Preisfestlegung
liegt in der Verantwortung der Endverkäufer.
Neuigkeiten zum Bread Beer finden Sie auch auf der Facebook-Seite der Firma.
(lad)"
Lesermeinunen
r.r. meint: "Sehr gute Idee...! Wenn man bedenkt,
wieviel Brot täglich übrig bleibt und im Müll
landet...!Aber nicht neu...gibt es in England schon
länger..."
Spezli meint: Nicht neu erfunden: "Habe erst in den USA
ein solches Bier probieren dürfen und es hat gemundet,
aber neu ist diese Idee leider nicht, aber gut gibt es
dies nun auch in der CH freu mich schon."
Ich wieder meint: Kvass: "Gibts schon vermutlich länger
als das Hopfenbier, siehe unter "Kvass" - also
"erfunden" ist leicht hoch gegriffen"
========
26.11.2017: Urin kann man zu Dünger
(Phosphor) recyceln - nur tut es keiner Das gelbe Gold vom stillen Örtchen
https://www.srf.ch/kultur/wissen/urin-als-duenger-das-gelbe-gold-vom-stillen-oertchen
"Amanda
Arroyo
Jeden Tag fliessen zehn
Millionen Liter Urin ins Abwasser – eine
Verschwendung. Statt den Urin runterzuspülen, könnte
man Dünger daraus herstellen.
Das Wichtigste in Kürze
Menschlicher Urin enthält viele Nährstoffe.
Schweizer Forscher wollen ihn daher als Dünger
nutzen, statt ihn in den Wasserkreislauf zu speisen.
Der Urin-Dünger ist umweltfreundlicher als
herkömmlicher Kunstdünger, in dem Schwermetalle
stecken.
In einer holländischen Konzerthalle wird aus dem
Urin der Konzertbesucher bereits Phosphor gewonnen.
«Dass wir unsere Fäkalien mit dem
Trinkwasserkreislauf vermischen, ist eigentlich
absurd», sagt Kai Udert, Abwassertechnologe an der
Eawag, dem Wasserforschungsinstitut der ETH. Täglich
fliesst Wasser aus Schweizer Kläranlagen in Seen und
Flüsse – eine unserer Trinkwasserressourcen.
Dies führt laut dem Schweizerischen Verein des Gas-
und Wasserfachs dazu, dass wir im Leben rund vier
Liter Wasser trinken, das zuvor im Urin enthalten war.
Zu viel bleibt zurück
Unsere Kläranlagen stossen technologisch an ihre
Grenzen. Bestandteile von menschlichen Ausscheidungen
bleiben trotz Reinigung im Wasser und fliessen in
Flüsse und Seen. Zum Beispiel: Schätzungsweise 30
Prozent des Phosphors und 60 Prozent des Stickstoffs.
Auch Medikamentenrückstände sind nach wie vor ein
Thema. Um die Verunreinigungen mit Medikamenten und
Hormonen in den Griff zu bekommen, investiert der Bund
in den nächsten Jahren 1,2 Milliarden Franken.
Problem an der Quelle anpacken
Kosten, die tiefer ausfallen könnten, wenn man die
Ausscheidungen gar nicht erst in den Wasserkreislauf
spülen würde. «Ich möchte das Problem an der Quelle
anpacken», sagt Kai Udert. Deshalb hat er ein System
entwickelt, bei dem die Ausscheidungen nicht mit
Wasser verdünnt werden.
[Die Trenntoilette]
Mit einer Trenntoilette separiert er das, was der
Kläranlage die meiste Arbeit bereitet: den Urin. «Wir
sollten Urin nicht als Abfall betrachten», sagt Udert,
«sondern als Rohstoff.» Denn Urin ist sehr
nährstoffreich. Er enthält viel Stickstoff,
Kalium und Phosphor – Stoffe, die Pflanzen
zum Wachstum brauchen.
Weniger Schwermetalle auf dem Teller - [der Dünger
aus Urin hat weniger Schwermetalle]
Deshalb verarbeitet Udert den Urin zu Dünger.
Das Recyclingprodukt hat gegenüber dem Kunstdünger
Vorteile: «Er ist viel umweltfreundlicher», sagt
Udert. «Gerade wenn es um Schwermetalle geht, belastet
er die Böden viel weniger.»
Zurzeit nutzen Bauern noch Kunstdünger, der häufig
mit Kadmium und Uran verunreinigt ist.
Diese Schwermetalle gelangen auf die Felder und von
dort schliesslich auf den Teller.
Was der neuartige Dünger taugt, haben Versuche der
ETH gezeigt. Pflanzen gedeihen mit dem Urindünger
gleich gut wie mit herkömmlichem Kunstdünger.
Urin von Fremden stösst auf Skepsis
Uderts Team hat sein Produkt namens Aurin bereits
zwei Mal an der Herbstmesse Olma vorgestellt. Im
Gespräch mit Messebesuchern haben sie festgestellt,
dass Ekel durchaus ein Thema ist.
«Die Vorstellung, den eigenen Urin als Dünger zu
nutzen, das geht noch einigermassen», sagt Udert.
«Doch den Urin von fremden Menschen im eigenen Garten
einzusetzen, das stösst auf Skepsis.»
[Urin ist eine Nährstofflösung]
Für Udert selbst ist die Arbeit mit dem menschlichen
Rohstoff kein Problem: «Irgendwann wird der Urin etwas
Abstraktes, eine Nährstofflösung.» Heute hat er nicht
mehr den Menschen im Kopf, der auf dem WC sitzt.
Wassergespültes WC ist zu komfortabel
Dass die Schweiz demnächst auf die neuen Toiletten
umsatteln wird, denkt Udert nicht. «Wir haben ja
bereits ein recht gut funktionierendes System», sagt
Udert. «Die wassergespülten Toiletten sind so
komfortabel, dass es schwierig ist, einen Wechsel
voranzutreiben.»
[Phosphor aus Urin gewinnen - Beispiel "Heineken
Musik Hall" in Amsterdam - Projekte in Basel und
Paris]
Zurzeit fokussiert er sich auf kleinere Projekte. Er
sieht dort Potenzial für seine Urinaufbereitung, wo in
kurzer Zeit grosse Mengen Abwasser anfallen. Die
«Heineken Musik Hall» in Amsterdam ist so ein
Beispiel. Dort wird bereits Phosphor aus dem Urin von
Konzertbesuchern gewonnen.
Basler WCs produzieren bald Dünger
Für ähnliche Projekte hat Kai Udert zusammen mit
anderen Forschern ein Spin-off namens Vuna
gegründet. Bereits ab Mitte 2018 wird er mit einer
mobilen Anlage durch Europa touren.
Seine ersten Ziele sind die öffentlichen Toiletten in
Basel und das Verwaltungsgebäude der
Abwasserentsorgung in Paris. Udert wird überall dort
zur Stelle sein, wo viele Menschen sich erleichtern
müssen – und so zu Düngerproduzenten werden können.
A team
of students at Eindhoven University have built the
world’s first fully biodegradable car using flax
fibres. ‘It’s the first car in the world that can be
completely recycled,’ said team member Loes van der
Beuken. The students are applying the finishing
touches to the car by May 8 ready for its inspection
by the vehicle licensing agency RDW. They then hope to
begin road trials. ‘Flax has an extremely resilient
structure,’ Van der Beuken told NOS. ‘If you overlay
it at different angles you can make panels that stand
comparison with carbon fibre and aluminium, which are
used extensively in regular car production.’ The
project has won support from TomTom’s Traffic
Solutions division. Its president, Carlo van de
Weijer, said: ‘Yesterday’s stupid idea is tomorrow’s
breakthrough. They’ve thought of something that would
never have occurred to me.’ The lightweight materials
used in the Lina’s construction have the added benefit
of reducing its fuel consumption, but the effect is
cancelled out by the greater energy needed to produce
the car. The Lina has an electric motor and can carry
four people. Van de Weijer said the project was
promising but it was unlikely to be rolling off
factory production lines in the near future.
‘Manufacturers tend to be reticent with these sorts of
experiments in house. But I’m sure they will be
keeping a close eye on what the students are doing.’
5.9.2018: Innovation: Diese Beinprothese besteht
aus Plastikmüll
https://www.20min.ch/schweiz/ostschweiz/story/Diese-Beinprothese-besteht-aus-Abfall-12999263
<Zwei Ostschweizer Studenten entwickelten ein
kostengünstiges Beinprothesensystem für Amputierte in
weniger entwickelten Ländern. Nun gewannen sie den
nationalen James Dyson Award.
«Wir wollten unsere Fähigkeiten als Designer nutzen,
um etwas Positives zu bewirken», so Fabian Engel (26)
aus St. Gallen. Zusammen mit seinem Kollegen Simon
Oschwald (26) aus Chur hat er an der Zürcher
Hochschule der Künste ZHdK Industriedesign studiert.
Mit ihrer Diplomarbeit «Project
Circleg» haben die beiden eine Innovation
entwickelt. Das Projekt ist ein neuartiges
Beinprothesensystem, das für Menschen mit einer
Beinamputation in weniger entwickelten Ländern kreiert
wurde.
Damit konnten die beiden jungen Studenten den
diesjährigen nationalen James Dyson Award abräumen.
Aus 31 eingereichten Schweizer Projekten wurden sie in
Zusammenarbeit mit der Swiss Design Association und
einer Jury zu den Gewinnern erkoren. Dass ihr Projekt
so überzeugte, überraschte die beiden Studenten: «Wir
sind beeindruckt von der Qualität der teilnehmenden
Projekte und freuen uns deshalb umso mehr, dass unsere
Idee als nationaler Gewinner gekürt wurde», so die
beiden.
Verwendung von recycelten Abfällen
Aufgrund von Verkehrsunfällen, mangelnder
medizinischer Versorgung oder gewalttätigen Konflikten
ist in weniger entwickelten Ländern die Nachfrage nach
kostengünstigen Beinprothesen sehr hoch. Allerdings
fehlte bis anhin ein zufriedenstellendes und
kostengünstiges Prothesensystem.
Durch die Verwendung von recycelten
Kunststoffabfällen und den bestehenden
Produktionsmethoden vor Ort kann die Beinprothese
lokal und kostengünstig hergestellt werden: «Das
Projekt erfüllt auf einer sozialen, ökonomischen und
ökologischen Ebene alle Anforderungen», so Engel.
Durch ihren Sieg räumten die beiden Ostschweizer ein
Preisgeld von 2600 Franken ab und haben nun die
Chance, den internationalen James Dyson Award zu
gewinnen. Es sei grossartig, dass sie nun
internationale Aufmerksamkeit für ihre Entwicklung
bekommen: «Das motiviert uns weiterzumachen.» Die
nächsten Schritte der beiden Studenten seien, den
Prototyp und das System weiter zu verbessern und sich
auf die Implementierung in Kenia zu fokussieren.
(lad)>
========
Appenzell (Schweiz) 18.7.2020: Brauerei
stellt jetzt Pizza aus Bier-Resten her
Eine Appenzeller Brauerei macht aus gebrauchtem Malz
Pizza und Panettone. Mit den Brauabfällen könnte die
ganze Schweiz versorgt werden.
Die Appenzeller Brauerei Locher stellt
Fertigpizza aus Bierresten her.
Aus den Brauabfällen könnten rund 20 Tonnen
Pizza gemacht werden.
Ziel der Appenzeller Brauerei ist es, alle Reste
wiederzuverwerten.
Pizza hergestellt aus Bier: In der Appenzeller
Brauerei Locher ist das Realität. Die Brauerei, die
für Quöllfrisch und Appenzeller Bier bekannt ist,
stellt jetzt Fertigpizza aus Bierabfällen her. Damit
soll der Food-Waste beim Bierbrauen reduziert
werden.
«Im Moment verkaufen wir etwa 400 Pizzas pro
Woche», sagt Karl Locher, Mitinhaber der Brauerei,
zu 20 Minuten. Dabei ist das Produkt erst seit zwei
Wochen auf dem Markt. Verkauft wird die Pizza
zurzeit nur in den Läden der Brauerei und im
Onlineshop.
Ganze Schweiz mit
Pizzas versorgen
Der Pizzateig besteht aus Brauhefe, Malzresten,
unvergorenem Bier und Treber (siehe Box). Jeden Tag
fallen in der Appenzeller Brauerei rund 10 Tonnen
Treber an. «Daraus könnte man wohl bis zu 20 Tonnen
Pizza herstellen», erklärt Locher. Theoretisch könne
die Appenzeller Brauerei wohl die ganze Schweiz mit
Pizzas versorgen.
Bisher wurde ein Grossteil des Trebers als
Tierfutter verwendet. «Was nicht zu Futter
verarbeitet werden konnte, landete auf der
Biogasanlage, das hat uns gestört», sagt Locher.
Deshalb tüftelte der Bierbrauer schon seit längerem
an Ideen, die Bierabfälle wiederzuverwenden.
Alle Brauabfälle
werden verwertet
Neben Pizza stellt die Brauerei zudem Panettone und
brezelartige Kringel in der hauseigenen Bäckerei
her. Seit zwei Jahren gibt es auch Chips aus
Biertreber. «Wir wollen alle unsere Reste aus der
Brauerei verwerten», so Locher.
So züchtet die Brauerei Locher auch Fische. Diese
werden mit Brauabfällen gefüttert. Das Fischfutter
bestehe zu 40 Prozent aus Hefe. Abfälle aus der
Brauerei, die nicht als Nahrungsmittel aufgearbeitet
werden können, werden kompostiert. «Die Erde
verwenden wir dann, um Salat zu ziehen.»
80’000 Tonnen Treber
schweizweit
Mit seinen Projekten will Bierbrauer Locher auch
andere Brauereien animieren, ihre Reste zu
verwerten. Schliesslich fallen in der ganzen Schweiz
jährlich etwa 80’000 Tonnen Treber an, wie der
Schweizer Brauerei-Verband zu 20 Minuten sagt.
Deshalb wurde mit dem Bundesamt für Landwirtschaft
eine Leitlinie für den Umgang mit Brauereiabfällen
erarbeitet. Das erlaube es den Brauereien, ihre
Nebenprodukte als Futtermittel abzugeben. Dies lohne
sich auch aus finanzieller Sicht, heisst es
vonseiten des Verbands.
Futter, Teig und Energie
Was ist Biertreber?
Beim Bierbrauen fällt laut dem Schweizer
Brauerei-Verband vor allem der Treber als
Nebenprodukt an. Biertreber besteht aus dem
ungelösten Anteil des Gerstenmalzes. 100
Kilogramm Malz ergeben etwa 110 bis 130
Kilogramm Nasstreber. Dieser wird als
Futtermittel für Tiere oder zur Herstellung von
Brot und Panade verwendet. Zudem kann Treber in
Biogasanlagen fermentiert werden. Aus einer
Tonne können etwa 230 kWh elektrische Energie
erzielt werden. Weitere Nebenprodukte sind Malz-
und Getreideabrieb, Heisstrub, Hefe und Geläger.
Jedoch in viel kleinerem Ausmass als der
Treber.>
========
4R (es war einmal ein Deutschland)
31.1.2021: E-Roller "Zero-One" von Naon soll
recyclebar sein: Deutscher Gut-Roller: Naon Zero-One: E-Scooter aus
Recycling-Material
https://www.krone.at/2331291
Recyclebarer E-Roller "Zero-One" [1]
<Der Elektro-Scooter Zero-One hinterlässt einen
ziemlich futuristischen Eindruck. Stellenweise soll er
allerdings aus alten Teilen entstehen. Auch wenn der
Name des Herstellers chinesische oder asiatische
Herkunft vermuten lassen könnte, der Zero-One stammt
aus Deutschland.
Das deutsche Start-up Naon will voraussichtlich
2023 mit dem Zero-One einen stylischen und
technisch anspruchsvollen Elektro-Roller auf den
Markt bringen. Der Stadt-Scooter zeichnet sich
durch eine klare und reduzierte Designsprache
sowie eine luftig-leicht wirkende Konstruktion
aus. Darüber hinaus soll das Fahrzeug in ein
Kreislaufwirtschaftssystem eingebettet sein.
Bislang haben die Berliner einen Prototypen
vorgestellt, der sich durch einige interessante
Designlösungen auszeichnet. Eine Besonderheit
ist das in der oberen Hälfte transparente
Beinschild, das für einen ungewöhnlichen An- und
Durchblick sorgt. Laut Thorsten Schrader, bei
Naon verantwortlich für die technische
Entwicklung, filtert das Bauteil UV-Strahlen und
bietet zudem eine kratzfeste Oberfläche.
Ebenfalls transparent sind die kleinen am Lenker
montierten Behälter für die Bremsflüssigkeit.
Als Antrieb kommt ein im Hinterrad integrierter
Nabenmotor zum Einsatz. Eine Kraftübertragung
per Riemen oder Kette erübrigt sich damit. Das
per Zweiarmschwinge geführte und von einem
Zentralfederbein angelenkte Hinterrad wirkt
entsprechend leicht. Der Wechselakku wurde
unterhalb des Fußbretts untergebracht. Auffällig
ist die ähnlich wie ein Hocker emporragende
Zwei-Personen-Sitzbank, unter der sich ein
Jethelm unterbringen lässt. Das schmale,
zweiteilige LED-Rücklicht wurde elegant auf der
Rückseite des Sitzaufbaus integriert.
Naon verspricht hochwertige Brems- und
Fahrwerkskomponenten. Als Cockpitanzeige dient
ein Farbdisplay im Smartphone-Format. Der
Zero-One soll stets mit dem Internet verbunden
sein und entsprechende Konnektivitätsfunktionen
bieten.
Große Recyclingpläne
Dank des 7 kW/9,3 PS und 200 Newtonmeter starken
E-Motors ist eine Höchstgeschwindigkeit von 100
km/h möglich. Kunden haben die Wahl zwischen
zwei Batterieversionen mit 2,4 oder 4,8 kWh. Der
große Akku erlaubt bis 140 Kilometer Reichweite.
Bei Naon hat man sich Gedanken darüber gemacht,
das gesamte Produkt in eine Kreislaufökonomie
einzubetten und viele Bauteile aus recycelten
und recyclebaren Materialien herzustellen. So
verfolgt das Start-up unter anderem die Idee,
den Miet-Akku mit Zellen aus zuvor
ausgemusterten Traktionsbatterien zu bestücken.
Zudem soll der in Deutschland gefertigte
Alurahmen einerseits besonders langlebig und
andererseits sein Rohmaterial wiederverwertbar
sein.
Bislang gibt es vom Zero-One nur einen
Prototypen. Noch in diesem Jahr will das junge
Berliner Unternehmen eine fahrbare Variante
aufbauen. Vermutlich Ende 2021 sollen
Interessenten die Möglichkeit erhalten, den
Roller vorzubestellen. Dann werden eine rund
4900 Euro teure 45-km/h-Version sowie um eine
1500 Euro teurere Leichtkraftrad-Variante zur
Wahl stehen. Diese vorläufigen Preise beziehen
sich allerdings auf Fahrzeuge ohne Akku.>
========
23.6.2021: Lego präsentiert
Bauklötzchen-Prototypen aus recyceltem Plastik
Dieser Inhalt wurde am 23. Juni 2021 publiziert
Der
Spielwarenhersteller Lego hat seinen ersten Prototypen
für einen Baustein aus wiederverwertetem Kunststoff
präsentiert. Das weisse
Statt einfach neues Material zu verwenden, näht diese
Textildesignerin aus alten Gleitschirmen und Kites
leichte Rucksäcke. Ein Besuch in ihrem Mini-Atelier im
Saastal.
Barbara Ehrensperger - Redaktion Green
Gleich viel wie vier Tafeln Schoggi – so viel wiegt ein
32-Liter-Rucksack, den Janine Häberle (36) selbst näht.
Ein normaler Rucksack wiegt im Schnitt so viel wie 14
Tafeln Schokolade. «Ich könnte also zehn Tafeln Schoggi
in den Rucksack einpacken und hätte erst das Gewicht
eines leeren, normalen Rucksacks am Rücken», denke ich
laut.
Janine Häberle schmunzelt ab meiner Rechnung. Wir sitzen
an der Sonne, zu unseren Füssen Häberles Hund und vor
uns die Aussicht das Saastal hinauf. Die Terrasse ist
der Eingangsbereich von Häberles Atelier, das ein
kleines Zimmer in der Ferienwohnung ihrer Mutter ist.
Mini-Atelier
«Dinge möglichst lange zu nutzen und auch vielfältig,
das ist mir wichtig», sagt die 36-Jährige, die
Textildesign in Luzern studiert hat und heute in Saas
Fee lebt. Die Regale im Atelier waren früher ein Sofa.
Sie sieht mich schmunzeln, als wir vom Sonnenbalkon ins
Atelier hineingehen. Ja, ich hatte mir den
Arbeitsbereich grösser vorgestellt: Nur etwa zwei auf
vier Meter gross ist der Nähraum. Auf dem Tisch haben
die zwei Nähmaschinen Platz. Das Werkzeug hängt an der
Wand, wie auch die Rucksack-Prototypen und das Material.
Erste Modelle immer noch in Gebrauch
«Den ersten Gleitschirm habe ich vom Freund meiner
Mutter bekommen. Den Schirm habe ich ohne grosse
Recherche einfach mal verschnitten und versucht, alles
zu nutzen, um einen Rucksack zu bekommen», erzählt die
in Wolfhausen bei Bubikon ZH aufgewachsene
Textildesignerin. Die Gleitschirm-Leinen hat sie
geflochten, damit Bänder entstanden.
«Sechs Prototypen brauchte es, bis es passte», sagt sie.
Aber auch die ersten Modelle waren so gut, dass diese
noch immer genutzt werden: «Ja, meine Mutter und eine
Kollegin brauchen diese immer noch.»
Das war im Herbst 2020, als diese ersten Modelle
entstanden. Auf die Idee kam sie durch einen Bekannten,
der einen leichten Rucksack aus Ripstop-Gewebe nutzte.
Gleitschirme und Kites sind aus demselben Material und
diese werden ausrangiert, auch wenn der Ripstop-Stoff
noch weiterverwendet werden kann.
Rund sieben Stunden Arbeit
Rund 100 Rucksäcke hat Häberle verkauft. Ungefähr sieben
Stunden benötigt sie für die Herstellung eines
Touren-Rucksacks. Heute hat sie zwei Modelle im Angebot:
den Tagesrucksack «Mittaghorn», der 250 Gramm leicht ist
und 22 Liter Platz hat, und den Tourenrucksack
«Südlenz», der 400 Gramm wiegt und 32 Liter Volumen hat.
Weil das Atelier so klein ist und ein Gleitschirm
ausgebreitet viel Platz benötigt, schneidet sie im
Wohnzimmer der Ferienwohnung die Stücke zu. Aus einem
Gleitschirm kann sie 12 bis 20 Produkte nähen. «So
entstanden die kleinen Packtaschen und Necessaires. Ich
hatte noch Material übrig und wollte dieses nutzen»,
sagt Häberle.
Eine Naht aus acht Schichten
Weitere Ideen hat die Textildesignerin schon: Ein
Hundegeschirr und später vielleicht Kinderrucksäcke
möchte sie unter ihrem Label «Schwarzberg Saasfee»
herstellen. Von den genähten Stücken kann sie (noch)
nicht leben. Starthilfe bekam sie von der Stiftung
Schweizer Berghilfe. Heute reicht es, dank eines
50-Prozent-Jobs und ihrer sparsamen Lebensweise, zum
Leben.
«Das Grundmaterial muss ich zwar nicht bezahlen, das
schicken mir Freunde und Unbekannte zu», erklärt sie.
Das Porto übernimmt sie und auch das Auftrennen und
Waschen des Gleitschirms. Der Aufwand – die Aussennaht
besteht aus acht Schichten, damit sie besonders stabil
ist –, mit gebrauchtem Material zu nähen, ist höher, als
bei neuen Materialien.
Kunden reisen nach Saas-Fee
«Einmal durfte ich einen kompletten Gleitschirm
vernähen, von einem Paar, das auswanderte. Sie schenkten
ihren Kindern, Enkeln und engen Freunden diese Rucksäcke
und Taschen». Die Begeisterung, dass jemand auch so
nachhaltig denkt, ist Häberle anzuhören. Und auch, dass
Kunden zu ihr ins Saastal reisen, um eine neue Schnalle
für ihren Rucksack zu bekommen.
Jedes Stück ist ein Unikat, aber: «Gefällt es einem
Kunden, einer Kundin nicht, so kann man es
retournieren», betont Häberle. Zufriedene Kunden nutzen
das Produkt länger und das ist ihr das Wichtigste.
Nachhaltig soll es sein. So nimmt sie eben auch die
Einschränkungen beim Design mit gebrauchter Ware als
bereichernde Herausforderung. Meine Herausforderung,
ohne einen Rucksack zu kaufen, zurückzukehren, konnte
ich allerdings nicht meistern.
Plastik-Recycling 24.5.2023: soll den
Planeten noch mehr verseuchen als das Plastik alleine? Recycling plastic 'more harmful to humans, animals
and planet'
https://www.express.co.uk/news/science/1773630/microplastic-study-recycling-harms-humans
Übersetzung mit Deepl:
Von Dominic Picksley
Beim Recycling von Plastik werden enorme Mengen
winziger, giftiger Partikel freigesetzt, die für den
Planeten schädlicher sein könnten als ein Verzicht auf
das Recycling
Beim Recycling von Kunststoffen könnten große Mengen an
Mikroplastik freigesetzt werden, die für Menschen, Tiere
und den Planeten schädlich sind, wie neue
Forschungsergebnisse zeigen.
Eine Studie hat ergeben, dass beim Zerkleinern,
Schreddern und Waschen von Kunststoffen in
Recyclinganlagen zwischen sechs und 13 % des eingehenden
Abfalls in winzige, giftige Partikel verwandelt werden
können. Vier Wissenschaftler untersuchten die
Abwässer einer hochmodernen Recyclinganlage an einem
ungenannten Ort im Vereinigten Königreich und waren
alarmiert über die Ergebnisse.
Sie schätzten, dass die Anlage bis zu 75 Milliarden
Plastikpartikel in jedem Kubikmeter Abwasser freisetzen
könnte. "Ich war unglaublich schockiert", sagte Erina
Brown, die als Doktorandin an der University of
Strathclyde in Glasgow die Untersuchungen leitete.
"Es ist erschreckend. Wir haben das Kunststoffrecycling
entwickelt und initiiert, um unsere Umwelt zu
schützen. Ich denke, diese Studie hat gezeigt,
dass wir am Ende ein anderes, wenn auch potenziell etwas
schlimmeres Problem geschaffen haben."
Die Recyclinganlage ermöglichte es den Wissenschaftlern,
Mikroplastik im Abwasser zu messen, und zwar vor und
nach der Installation von Filtern, die laut Brown
eindeutig zur Reduzierung von Mikroplastik beigetragen
haben. Die geschätzten 75 Milliarden Partikel pro
Kubikmeter beziehen sich auf eine Anlage mit einem
Filter. Die meisten dieser Partikel waren kleiner als 10
Mikrometer, etwa so groß wie ein menschliches rotes
Blutkörperchen, und mehr als 80 % waren kleiner als fünf
Mikrometer, während in der Studie Mikroplastik bis zu
einer Größe von 1,6 Mikrometern gemessen wurde.
Brown fügte hinzu: "Dieses Material ist für viele
verschiedene Organismen verdaulich und wird auch von
Menschen aufgenommen. Und wir gehen davon aus,
dass es viele, viele, viele Partikel gibt, die kleiner
sind als diese.
orig. English:
By Dominic
Picksley
The recycling of plastic has been found to release
enormous amounts of tiny, toxic particles, which could
be more harmful to the planet than not recycling
Recycling plastic could be releasing vast amounts of
microplastics that are harmful to humans, animals and
the planet, new research has discovered.
A study has found that the chopping, shredding and
washing of plastic in recycling facilities may turn as
much as six to 13% of incoming waste into tiny, toxic
particles. Four scientists sampled wastewater
from a state-of-the-art recycling plant at an
undisclosed location in the UK and were alarmed at the
findings.
They estimated that the facility could be releasing up
to 75 billion plastic particles in each cubic metre of
wastewater. “I was incredibly shocked,” said Erina
Brown, who led the research while she was a graduate
student at the University of Strathclyde in Glasgow.
“It’s scary. With plastic recycling, we have designed
and initiated it in order to start protecting our
environment. I think this study has shown that we
have ended up creating a different if potentially
slightly worse problem.”
The recycling plant allowed scientists to measure
microplastics in wastewater before and after the plant
installed filters, which Brown said definitely helped
to reduce microplastics. The estimate of 75
billion particles a cubic metre is for a plant with a
filter. Most of the particles were less than 10
microns, around the diameter of a human red blood
cell, with more than 80% smaller than five microns,
while the study measured microplastics down to a size
of 1.6 microns.
Brown added: “These are digestible by so many
different organisms and found to be ingested by
humans. And we assume that there are many, many,
many particles in sizes smaller than this.
Ringsheim (BW, 4R)-Vietnam am 9.7.2023:
Vietnam will auch eine Abfallbehandlungsanlage mit
Biogasproduktion: Landrat reist nach Asien: Vietnam setzt zur
Abfallbehandlung auf Technik aus der Ortenau https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.landrat-reist-nach-asien-vietnam-setzt-zur-abfallbehandlung-auf-technik-aus-der-ortenau.5eab46da-6c60-4b1f-8e0c-31ef3a418b4f.html
Zur Behandlung von Abfällen soll in Vietnam Technik aus
der Ortenau zum Einsatz kommen. Dafür reiste Landrat
Frank Scherer nach Südostasien – und kam mit
„vielversprechenden Vereinbarungen“ zurück.
Die laut Landratsamt „weltweit einzigartige
mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage
des Ortenaukreises und des Landkreises
Emmendingen“ auf dem Gelände des
Zweckverbands Abfallbehandlung Kahlenberg (ZAK) in Ringsheim
ist seit 15 Jahren in Betrieb. Die Anlage gewinnt über
die „Maximum Yield Technology“ maximale Rohstoff- und
Energiepotenziale aus Resthausabfällen. Seit ihrer
Inbetriebnahme wurden so schon über 1,7 Millionen Tonnen
Abfälle behandelt und rund 85 Millionen Kubikmeter
Biogas erzeugt. Diese Technologie soll nun auch in
Vietnam zum Einsatz kommen.
Unter der Leitung von Landrat Frank Scherer reiste eine
Delegation des Beirats der „MYT Business Unit“ (MYT-BU)
Ende Juni in das südostasiatische Land. Die „MYT-BU“ ist
eine eigens für Vermarktungszwecke gegründete Firma, die
gemeinsam mit industriellen Partnern das technologische
Know–how des ZAK für die Mechanisch-Biologische
Abfallbehandlungstechnik weltweit vertreibt.
Weil die „Welle Environmental Group“, ein
Vertragspartner der „MYT-BU“, ihre Geschäftsaktivitäten
auf Vietnam ausweiten möchte, führte dessen Beirat um
den Vorsitzenden Scherer wichtige Vertragsverhandlungen
und Gespräche mit möglichen vietnamesischen Partnern und
Investoren vor Ort, heißt es in einer Pressemeldung des
Landratamts. Diese seien an der patentierten ZAK-Technik
interessiert.
Technologie bereits in Frankreich, China und Thailand im
Einsatz
„Der Besuch in Vietnam war wichtig und erfolgreich. Wir
kommen mit sehr guten Eindrücken und vielversprechenden
Vereinbarungen im Gepäck zurück“, erklärt
ZAK-Vorsitzender Scherer. Der Landrat wurde von
„MYT-BU“-Geschäftsführer Georg Gibis und Mitgliedern des
Beirats in die Millionen-Metropolen Hanoi und
Ho-Chi-Minh-Stadt begleitet. Nach intensiven
Verhandlungen konnten mit zwei Firmen ein sogenanntes
„Memorandum of Understanding“ unterschrieben werden.
„Das Interesse an unserer Technik ist in Vietnam sehr
hoch. In den Gesprächen wurde deutlich, dass den
Interessenten in Vietnam neben der Behandlung der
Abfälle auch die Energiegewinnung besonders wichtig
sind“, betont Scherer.
Deshalb sei es wichtig, potenzielle vietnamesische
Unterlizenznehmer unseres Vertragspartners „Welle
Environmental Group“ direkt kennenzulernen und ihre
Vertriebsaktivitäten in Vietnam zu unterstützen, so der
Landrat.
2012 hat sich ein Zweckverband in Hénin-Beaumont, nahe
der nordfranzösischen Stadt Lille, bereits für die
innovative Technologie aus Ringsheim entschieden.
Weitere MYT-Anlagen wurden in China und Thailand
errichtet.
Die aus einer Lizenzvermarktung erzielten Erlöse kommen
unmittelbar den Gebührenzahlern im Ortenaukreis und im
Landkreis Emmendingen zugute.
Bozen (Südtirol, Italien) am 25.7.2023:
Obstabfälle werden "Substrat für flexible gedrucke
elektronische Bauteile": Nachhaltigkeit: Elektronikkomponenten aus
Obstabfällen: Damit lässt sich nicht nur die
Herzfrequenz messen
https://www.suedtirolnews.it/wirtschaft/elektronikkomponenten-aus-obstabfaellen-damit-laesst-sich-nicht-nur-die-herzfrequenz-messen
Bozen – Innovative elektronische Komponenten im
Zeichen der Kreislaufwirtschaft – das ist das
Ergebnis eines interdisziplinären Projekts, in dem
das Know-how mehrerer Fakultäten der unibz
zusammenfließt. In den Labors der Universität im NOI
Techpark wurde eine neue nachhaltige und ökologische
Technologie getestet, für die aus Obstabfällen
(Äpfel, Kiwis und Trauben) hergestelltes Papier als
Substrat für flexible gedruckte elektronische
Bauteile verwendet wird. Mögliche Anwendungsbereiche
sind Biosensoren zur Überwachung von
Körperfunktionen oder die Präzisionslandwirtschaft.
Der immer stärkere Einsatz elektronischer Geräte in
einer digitalen Welt bringt neben einer Reihe von
Vorteilen auch berechtigte ökologische und soziale
Bedenken mit sich – ob hinsichtlich der Beschaffung
von begrenzten Rohstoffen für ihre Produktion oder
ihrer ordnungsgemäßen Entsorgung und Wiederverwertung.
Die Notwendigkeit, nachhaltigere Alternativen für die
Herstellung elektronischer Komponenten zu entwickeln
und sie in einer Kreislaufperspektive
wiederzuverwerten, wird auch vom Forschungsteam
des Sensing Technologies Lab, des Labors für
Nanotechnologie und Sensorik der unibz im NOI Techpark
in Bozen unter Leitung von Prof. Paolo Lugli und
Professorin Luisa Petti groß geschrieben. Gemeinsam
mit internen und internationalen Partnern haben sie
eine neue Technologie entwickelt, die Papier aus
Obstabfällen zur Herstellung von gedruckten
elektronischen Schaltkreisen verwendet.
Den Anstoß dazu gab ein interdisziplinäres internes
Projekt der Forschungsgruppen von Prof. Lugli und
Prof. Nitzan Cohen, Dekan der Fakultät für Design und
Kunst, das schließlich durch weitere Forschende der
Fakultät für Ingenieurwissenschaften (Prof. Niko
Münzenrieder) und der Fakultät für Agrar-, Umwelt- und
Lebensmittelwissenschaften (Prof. Stefano Cesco, Prof.
Tanja Mimmo und der Forscher Andrea Polo) sowie der
Universitäten Trient, Padua und Sussex erweitert
wurde. Finanziert wurde das Projekt auch durch ein
bilaterales Projekt der Autonomen Provinz Bozen im
Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Südtirol und der
Schweiz, das von Giuseppe Cantarella koordiniert wird.
Die Ergebnisse der Tests und die vom
interdisziplinären Team entwickelte nachhaltige,
biokompatible und abfallfreie Technologie werden in
einem Paper unter dem Titel Laser-Induced, Green
and Biocompatible Paper-Based Devices for Circular
Electronics beschrieben, das in „Advanced
Functional Materials”, einer der international
führenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften im
Bereich innovative Materialien, veröffentlicht wurde
und sogar das Cover dieser Ausgabe inspiriert.
Innovation bei Produktion und Entsorgung
Für die Produktion der elektronischen Komponenten
wird die Oberfläche eines Zellulosesubstrats, das aus
den Reststoffen der Verarbeitung von Äpfeln,
Kiwis und Trauben gewonnen wird, mittels
Laserdruck karbonisiert. Die aus Obstabfällen
hergestellten Papiersubstrate sind ein Ersatz für
Zellstoff, der traditionell für die Herstellung von
Substraten für solch flexible gedruckte Komponenten
verwendet wird. Somit wird der Verbrauch einer
natürlichen Ressource wie Holz verringert;
gleichzeitig werden Lebensmittelabfälle sinnvoll
verwertet. Durch unterschiedliche Laserparameter
konnten die Forschenden elektronische Bauteile wie
Kondensatoren, Biosensoren und Elektroden für
Lebensmitteltests (z. B. zur Überprüfung des
Reifegrads von Früchten) sowie zur Messung der
Herzfrequenz und der Atmungstätigkeit entwickeln. Die
auf Früchten basierende und völlig plastikfreie
Zellulose hat sich auch als sehr geeignet für den
direkten Kontakt mit menschlicher Haut erwiesen. Somit
eignen sich solch biokompatible Komponenten auch für
den Einsatz in Wearables und anderen Systemen, in
denen Sensoren in Kontakt mit der menschlichen Haut
kommen.
Die Verwendung eines natürlichen Substrats eröffnet
aber auch gleich zwei neue Strategien für das
Recycling der Komponenten. So können sie sich entweder
innerhalb von 40 Tagen bei Raumtemperatur in
Zitronensäure auflösen, eine beliebte und
kostengünstige natürlichen Lösung ohne schädliche
Rückstände. Als Alternative können sie als
Pflanzendünger oder Bodenverbesserungsmittel wieder in
die Natur eingebracht werden. Dank dieser
Eigenschaften reicht das Einsatzgebiet für diese
kostengünstige elektronische Technologie von Bereichen
wie der Lebensmittelbranche über die medizinische
Diagnostik, die Präzisionslandwirtschaft bis hin zum
Internet der Dinge – und das ohne oder sogar mit
positiven Auswirkungen auf das Ökosystem.
„Eine nachhaltige und energiesparende Technologie für
die Herstellung elektronischer Geräte erfordert
besondere Eigenschaften – wie die Nutzbarkeit der
Methode auf großen Flächen, einen begrenzten
Energieverbrauch und geringe Herstellungskosten.
Unsere Technologie ist absolut nachhaltig,
umweltfreundlich und zirkulär, da sie Papiersubstrate
verwendet, die aus der Verarbeitung von Obstabfällen
gewonnen werden, sowie eine Drucktechnik, die auf der
Karbonisierung mittels eines einfachen Lasers beruht.
All dies könnte einen wichtigen Schritt für die
Vermarktung der Elektronik darstellen”, erklärt
Prof. Paolo Lugli, Rektor der Freien Universität
Bozen und Leiter des Sensing Technologies Lab.
Giuseppe Cantarella, bis vor seinen kürzlichen
Wechsel an die Università di Modena e Reggio
Emilia Professor an der unibz und Erstautor des
Artikels, fügt hinzu: „Nachhaltigkeit ist ein Thema,
das unsere Gesellschaft und unser Leben in vielerlei
Hinsicht tangiert. Auch in der Welt der Forschung ist
es notwendig, diese globale Herausforderung mit neuen
Technologien anzugehen, die keine negativen
Auswirkungen auf die Umwelt haben, um unseren Planeten
und die natürlichen Ressourcen zu schützen. Die
Ergebnisse unserer Studie bereiten den Weg für eine
neue Forschungsrichtung, in der elektronische Geräte
mit einer drastischen Verringerung des
Abfallaufkommens und unter Einsatz neuer CO2-armer
Fertigungstechniken entwickelt werden können. Ich
hoffe, dass auf diesen ersten Schritt noch viele
weitere Forschungsprojekte zur nachhaltige Entwicklung
von intelligenten Systemen und neuen Technologien in
der Elektronik folgen werden.”
Von: mk
Recycling Schweiz 2.9.2023: Uhren mit
Plastikschrott hergestellt: Recycling: Schweizer Marke setzt Zeichen mit Uhr aus
Plastikmüll
https://www.nau.ch/blog/paid_post/recycling-schweizer-marke-setzt-zeichen-mit-uhr-aus-plastikmull-66589688
Plastik-Müll aus den Ozeanen in eine hochwertige
Schweizer Uhr umwandeln? Die renommierte Schweizer
Uhrenmarke Maurice Lacroix zeigt, was möglich ist.
Das Wichtigste in Kürze
Schweizer Uhrenmarke Maurice Lacroix
verwandelt Ozeanplastik in hochwertige Uhren.
Jedes AIKON Tide Sondermodell
recycelt 17 Plastikflaschen aus dem Meer.
Maurice Lacroix setzt sich für
Nachhaltigkeit ein.
Die renommierte Uhrenmarke Maurice Lacroix setzt ein
bedeutendes Zeichen auf dem Markt, indem sie Plastikmüll
aus den Ozeanen in hochwertige Schweizer Uhren
umwandelt.
Die Weltmeere sind mit mehr als 140 Millionen Tonnen
Plastikmüll verschmutzt, und jedes Jahr gelangen weitere
zehn Millionen Tonnen hinzu. Trotz zahlreicher
Bemühungen im Bereich Upcycling bleibt der Kampf gegen
Plastikmüll in unseren Ozeanen von grosser Bedeutung.
Das Schweizer Uhrenhaus Maurice Lacroix hat nun ein
besonderes Modell seines Bestsellers AIKON vorgestellt,
das aus recyceltem Ozeanplastik gefertigt wird. Dieses
innovative Vorhaben wird in Zusammenarbeit mit dem
Experten Tide Ocean realisiert.
Stéphane Waser, Geschäftsführer von Maurice Lacroix,
erklärt: «Wir ergreifen Massnahmen. Wir beanspruchen
nicht, die Ersten zu sein, noch behaupten wir, sämtliche
bestehenden Probleme lösen zu können. Doch auch in
unserer Branche ist es unser Ziel, einen kleinen Beitrag
zu leisten und den Wandel zu beginnen.»
17 Plastikflaschen für ein Modell
Für jedes Aikon Tide Sondermodell, inklusive Verpackung,
werden 17 Plastikflaschen recycelt. Dabei verfolgt das
Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Plastik
idealerweise immer wieder verwertet wird. Mehr als zehn
Millionen Plastikflaschen sollen im Rahmen dieser
Kooperation in den nächsten zwei Jahren aus dem Meer
gesammelt und in AIKON #tide-Modelle umgewandelt werden.
Thomas Schori, Geschäftsführer von Kooperationspartner
Tide Ocean, betont: «Dieses Projekt ist langfristig
angelegt und trägt zur Sicherung von Arbeitsplätzen und
Infrastruktur bei, wodurch die Kooperation insgesamt
positive Auswirkungen in der Region erzielt.»
In der Vergangenheit war es für die Uhrenindustrie nicht
zwingend erforderlich, die Nachhaltigkeit hervorzuheben,
da das Schweizer Uhrmacherhandwerk bereits für Qualität
und Langlebigkeit stand. Die verwendeten Materialien und
Innovationen waren schon immer auf eine langjährige
Nutzung ausgelegt. Schweizer Qualitätsuhren waren oft
über Generationen hinweg treue Begleiter und ein
perfektes Beispiel für Nachhaltigkeit. In den letzten
zwei Jahren hat jedoch ein Umdenken stattgefunden. Junge
Zielgruppen erwarten von Unternehmen eine aktivere
Herangehensweise an das Thema Nachhaltigkeit. Stéphane
Waser erklärt: «Wir erhalten täglich Anfragen von
Händlern und Verbrauchern, die wissen möchten, was wir
im Bereich Nachhaltigkeit unternehmen. Kunden erwarten
von uns Engagement.»
Mit Nachhaltigkeit und Recycling neue Zielgruppe
erreichen
Die Einführung des farbenfrohen und nachhaltig
hergestellten Modells AIKON #tide in Zusammenarbeit mit
Tide Ocean ist nicht nur ein selbstloser Beitrag zur
Nachhaltigkeit, sondern auch das Ergebnis einer
gründlichen Analyse und eines strategischen
Geschäftsplans. Maurice Lacroix hat erkannt, dass Marken
neue Zielgruppen auf eine andere Weise ansprechen
müssen, um erfolgreich zu sein. Dies erfordert eine
Weiterentwicklung des Produktportfolios, eine Anpassung
des Vertriebs und eine Veränderung in der Kommunikation.
Maurice Lacroix konzentriert seine Marketingaktivitäten
für die AIKON #tide auf die Generation Z, eine
Zielgruppe, die nicht nur nachhaltige Produkte kaufen,
sondern auch aktiv mitgestalten möchte. Die Grenzen
zwischen Produkt, Kommunikation und Vertrieb
verschwimmen immer mehr, und Käufer werden zu einem
integralen Bestandteil der Marke, anstatt nur ihre
Werbepartner zu sein. Maurice Lacroix arbeitet mit
Talenten zusammen, die sich noch in der
Entwicklungsphase befinden, Fehler machen dürfen und
ihre Rolle finden wollen. Dieser Ansatz unterscheidet
sich vom herkömmlichen Influencer- und
Ambassador-Ansatz. Alle Partner der Marke bringen
tatsächlich etwas ein, sei es im Bereich Sport, Kunst
oder Musik.
Effiziente und optimierte Produktion als Schlüssel
Die COVID-19-Pandemie hat Maurice Lacroix dazu
veranlasst, das Online-Geschäft auszubauen, den Vertrieb
an über 2000 Verkaufsstellen weltweit zu optimieren und
die Produktion effizienter zu gestalten. Stéphane Waser
beschreibt diese Veränderungen: «Wir verfügen über alle
erforderlichen Komponenten und können innerhalb von vier
Wochen auf die Bedürfnisse des Marktes und des Handels
reagieren.»
Die Rolle des Uhrenherstellers wird sich in Zukunft
schneller verändern als in der Vergangenheit. Waser
betont: «Nachhaltigkeit und Stil sind längst kein
Widerspruch mehr. Die Digitalisierung ermöglicht uns,
schneller und direkter zu kommunizieren. Das wollen wir
nutzen.»
Eine Armbanduhr war schon immer ein Statussymbol und
Accessoire. Mit der Einführung von Smartwatches muss
eine Uhr jedoch auch einen anderen Mehrwert bieten.
Waser erklärt: «Die Uhr dient nicht mehr nur zum Ablesen
der Zeit. Während Smartwatches nach zwei Jahren oft
aussortiert werden, bieten wir ein Produkt, das über ein
Jahrzehnt hinweg begleitet und dann erneut in den
Kreislauf integriert wird.»
Waser ist sich bewusst, dass es wichtig ist, ständig
neue Kunden für die Marke zu gewinnen. Er betont: «Die
Entscheidung trifft man in erster Linie für eine Marke
und ein Produkt.»
Recycling von Plastik in der Schweiz
11.12.2023: Der durchsichtige Sammelsack: Tetrapack,
Shampooflaschen, Joghurtbecher: Tetra hui, Lego pfui: Das sind die häufigsten Fehler
beim Plastikrecycling mit dem Sammelsack
https://www.blick.ch/green/wissen/tetra-hui-lego-pfui-das-sind-die-haeufigsten-fehler-beim-plastikrecycling-mit-dem-sammelsack-id19223844.html
Fototexte:
-- Am häufigsten landen fälschlicherweise PET-Flaschen
im Sammelsack. Sie gehören in die PET-Sammlung.
-- Auch Batterien landen immer wieder fälschlicherweise
im Kunststoffsammelsack. Sie gehören ins
Batterierecycling.
-- Obwohl Spielzeug wie Legos aus Plastik bestehen,
gehören diese nicht in die Kunststoffplastiksäcke. Der
Grund? Die bunten Plastiksteine enthalten Zusatzstoffe,
die nicht recycelt werden können.
-- Abfall, der wie einfacher Plastik aussieht,
aber keiner ist, landet auch hin- und wieder in den
Plastikrecyclingsäcken. So gehören kaputte
Gartenschläuche aus PVC nicht in die durchsichtige Tüte.
Der Artikel:
Die Schweiz hat ein Plastik-Problem. Während 52 Prozent
der Schweizer Abfälle recycelt werden landen immer noch
etwa 90 Prozent des Plastiks in Verbrennungsanlagen.
Ändern sollen das Plastiksammelsäcke in denen
Plastikabfall wie Tetrapacks, leere Shampooflaschen oder
ausgelöffelte Joghurtbecher gesammelt werden können, die
später zu Dingen wie Kunststoffblumentöpfen verarbeitet
werden.
Die Plastiksammelsäcke sind inzwischen in vielen
Schweizer Gemeinden erhältlich. Laut Patrik Ettlin von
der Firma Inno Recycling, die ein Sammelsacklabel führt,
funktioniert das System gut. Nur rund 5,5 Prozent der
Sammelware in den Säcken könne nicht wie vorgesehen
weiterverarbeitet werden. Dazu gehören:
PET-Flaschen: PET-Flaschen gehören ins PET-Recycling.
Spielzeug: Spielwaren wie Legosteine gehören nicht in
den Sammelsack, da diese Zusatzstoffe enthalten, die
nicht recycelt werden können.
Batterien: Batterien gehören ins Batterien-Recycling.
Gartenschläuche: Gartenschläuche bestehen oft aus PVC,
dieses Material lässt sich im Sammelsacksystem nicht
recyceln.
Umweltorganisation wie Greenpeace stehen
Plastik-Recycling skeptisch gegenüber. Wenn das
Recycling gut funktioniere, würden Bestrebungen sinken,
Plastik zu reduzieren oder auf Mehrwegsysteme
umzustellen. «Alle Massnahmen zur Optimierung des
bestehenden Abfallsystems sind ohne systemische
Umstellung auf Mehrweg lediglich Greenwashing», meint
Greenpeace.
Greenpeace argumentiert, dass der ökologische Nutzen von
Kunststoff-Recycling sehr gering sei. Wenn eine Person
in der Schweiz ein Jahr lang 70 Prozent ihres
Plastikabfalls separat sammeln würde, bringe das in etwa
so viel, wie wenn sie auf ein Rindsentrecôte verzichte.
Dabei verweist Greenpeace auf eine Studie im Auftrag
mehrerer Bundesämter von 2017.
Weltweit am 20.3.2024: Immer mehr
Elektroschrott - Recycling kommt nicht nach: Recycling kommt Produktion nicht hinterher
https://science.orf.at/stories/3224179/
Weltweit wird einem
neuen UNO-Bericht zufolge immer mehr Elektroschrott
produziert – und das Recycling kommt nicht
hinterher. Allein im Jahr 2022 fielen 62 Millionen
Tonnen an elektronischem Abfall an, wie aus dem am
Mittwoch veröffentlichten „Global E-waste Monitor“
hervorgeht.
Online seit gestern, 15.00
Uhr
Teilen
Das sei ein Rekord – und ein Anstieg um 82
Prozent im Vergleich zum Jahr 2010. Gehe es so
weiter, sei 2030 mit 82 Millionen Tonnen zu
rechnen.
Unter E-waste fällt dabei alles, was einen
Stecker oder eine Batterie hat. Die Autorinnen
und Autoren des Berichts wählen eindrückliche
Vergleiche, um das Ausmaß des globalen
Schrottproblems zu illustrieren: Mit dem
Elektroabfall aus dem Jahr 2022 könne man 1,55
Millionen 40-Tonnen-Lastwagen füllen,
schreiben sie. Stoßstange an Stoßstange würde
die Lkw-Kolonne in etwa rund um den Äquator
reichen.
Giftige Zusatzstoffe gelangen in Umwelt
Das Problem: Im Verhältnis zum rasant
wachsenden Berg aus ausrangierten Handys,
Laptops, Fernsehern, Kühlschränken und anderen
Geräten hinkt das dokumentierte Recycling
stark hinterher. Im Jahr 2022 sei weniger als
ein Viertel (22,3 Prozent) des Elektroschrotts
nachweislich ordnungsgemäß gesammelt und
aufgearbeitet worden.
Bis 2030 könne der Wert auf 20 Prozent
sinken. Milliarden-Dollar-Werte an eigentlich
wiedererlangbaren Ressourcen würden
verschwendet. Hinzu kommen Gefahren für die
Umwelt – denn Elektroschrott kann giftige
Zusatzstoffe und gefährliche Substanzen wie
Quecksilber enthalten. Er sollte daher richtig
entsorgt und aufbereitet werden.
„Massive Schieflage“
„Wir haben es mit einer ganz massiven
Schieflage zu tun“, sagte Rüdiger Kühr, einer
der Autoren, gegenüber der dpa. „Das liegt
maßgeblich daran, dass es in vielen Teilen der
Welt weder entsprechende Gesetzgebung noch
Infrastruktur für Sammlung und Recycling gibt.
So kommen die Materialien nicht in den
eigentlichen Recyclingprozess.“ Zugleich gebe
es in vielen Regionen einen enormen Zuwachs an
elektronischen Geräten. Es komme viel mehr auf
den Markt, als derzeit gesammelt und recycelt
werden könne.
„Da sind zum Beispiel die E-Zigaretten zu
nennen. Oder smarte Kleidung, die en vogue
wird – etwa mit eingebauter Heizfunktion“,
zählte Kühr auf. Auch Kinderspielzeug
funktioniere häufig nur noch mit einer
Batterie oder einem Stecker.
Dass aus den einst neuen, schönen Produkten
alsbald Schrott wird, hat viele Gründe. Einer
davon: Reparaturen gestalten sich oft äußerst
schwierig. Das liegt auch am Design der
Geräte. Viele sind verklebt statt verschraubt,
was es schwierig macht, sie ohne Schaden zu
öffnen. „Das hat auch etwas mit den Kosten zu
tun“, so Kühr. „Eine intelligente
Verschraubung ist in der Herstellung
kostenintensiver als eine Verklebung.“ Es
müsse ein Umdenken geben: „Die Reparierbarkeit
muss vereinfacht werden.“
Kleine Geräte landen eher im Müll
Etwa ein Drittel des weltweiten
Elektroschrotts bestand 2022 nach Einschätzung
der Autoren aus eher kleinen Geräten wie
Spielzeug, Mikrowellenherden und E-Zigaretten.
Die dokumentierten Recyclingquoten bei diesem
Equipment sind nach wie vor sehr niedrig
(zwölf Prozent). Ausrangierte Großgeräte wie
Kühlschränke und Waschmaschinen werden
häufiger ordnungsgemäß aufbereitet.
Vielfach fehlt aber offenbar auch einfach das
Wissen, was man mit dem ganzen Elektrozeugs
machen soll, wenn es nicht mehr funktioniert –
oder die Bequemlichkeit schlägt zu. Geschätzt
14 Millionen Tonnen Elektroschrott seien 2022
einfach in normale Mülltonnen gewandert, heißt
es im Bericht.
„Das größte Problem weltweit und in allen
Ländern ist der Eintrag von Elektroschrott in
Siedlungsabfälle, die deponiert oder verbrannt
werden“, so Christoph Helbig von der
Universität Bayreuth, der selbst nicht am
Bericht beteiligt war. Elektrogeräte gehörten
niemals in die normale Mülltonne – die
Gemeinden und Städte seien gefragt, gute,
niederschwellige Rückgabemöglichkeiten zu
schaffen.
„Viele Menschen wissen schlicht nicht, was
sie mit ausrangierten Elektrogeräten machen
müssen“, sagte Vanessa Gray, die ebenfalls am
Bericht beteiligt war. Manch einer habe auch
Angst, dass ein altes Telefon noch sensible
Daten enthalte. „Es geht auch darum, ein
Bewusstsein für diese Problematik zu
schaffen.“ Die einfachste Lösung aller
Elektroschrottprobleme sei aber, „gar keinen
Elektroschrott zu produzieren“, so Gray.
Europa auf Platz eins
Pro Kopf liegen die Europäerinnen und
Europäer beim Elektroschrottaufkommen mit 17,6
Kilogramm vorn, gefolgt von Ozeanien (16,1
Kilogramm) und Amerika (14,1 Kilogramm).
Zugleich haben diese Regionen die höchsten
Recyclingquoten – die Europäerinnen und
Europäer etwa kommen auf 42,8 Prozent. In
Afrika fällt pro Kopf viel weniger
Elektroschrott an (2,5 Kilogramm) – aber
weniger als ein Prozent wird dort nachweislich
ordnungsgemäß gesammelt und recycelt.
Der „Global E-waste
Monitor“ wird regelmäßig vorgelegt und
kann so Zahlen und Daten aus verschiedenen
Jahren vergleichen. Verfasser sind das
Ausbildungs- und Forschungsinstitut der
Vereinten Nationen (UNITAR) und die
Internationale Fernmeldeunion (ITU).
Die Autorinnen und Autoren blicken auch in
die Zukunft. „Wir müssen klar sehen: Die
Digitalisierung erfordert mehr elektronische
Artikel und kritische Rohstoffe“, so Gray.
„Wir wissen zum Beispiel, dass ein Drittel der
Weltbevölkerung noch nicht an das Internet
angeschlossen ist. Wenn wir diese Menschen
über die nächsten Jahre an der Digitalisierung
teilnehmen lassen wollen, brauchen wir viel
Material. Das wird natürlich auch zu mehr
Elektroschrott führen.“
Recycling beim FC YB in Bern am
11.4.2024: Restoposten werden neue Kleidungsstücke: Engagement für Nachhaltigkeit: YB landet mit
Upcycling-Projekt einen Volltreffer
https://www.dasgruenetrikot.ch/article/yb-landet-mit-upcycling-projekt-einen-volltreffer
Bei YB werden unverkaufte Fanartikel nicht einfach
entsorgt. Gemeinsam mit dem Berner Designer-Kollektiv
NCCFN hat der Fussballclub eine Upcycling-Kollektion
konzipiert, bei der Restposten zu neuen Kleidungsstücken
verarbeitet werden. Damit übernimmt der Verein eine
Vorbildfunktion und treibt die Sensibilisierung für das
Thema Nachhaltigkeit voran. Mit Erfolg.
Dieser Punkt geht an YB: Beim BSC Young Boys hat nicht
nur Spitzenfussball, sondern auch Nachhaltigkeit einen
hohen Stellenwert. Der Verein arbeitet täglich daran,
seine Prozesse und Produkte sowohl umweltfreundlicher
als auch sozialverträglicher zu gestalten – und liegt
deshalb auch beim Responsiball-Ranking der
nachhaltigsten Fussballklubs schweizweit an der Spitze.
Unter anderem dank der Kollektion «No thing is forever –
NCCFN for BSC YB», die YB gemeinsam mit dem lokalen
Berner Designer-Kollektiv NCCFN auf den Markt gebracht
hat. Dabei handelt es sich um eine
«Upcycling»-Kollektion, die Restposten aus YB-Trikots,
Meistershirts, Schals und weiteren Fan-Artikeln zu neuen
Produkten verarbeitet.
Für Jan Borgmann, Head of Merchandising & Licensing
bei YB, war das Prinzip des Upcyclings gerade deshalb so
spannend, weil sich dadurch Nachhaltigkeit und lokale
Produktion verbinden lassen. Das Designer-Kollektiv
NCCFN, mit dem YB die Upcycling-Kollektion gestaltet
hat, besteht aus mehreren, lokal tätigen Künstlern.
«Damit nimmt der Verein lokale Verantwortung war», freut
sich Borgmann, der das Upcycling-Projekt auf Seiten des
Vereins verantwortet.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Restposten, der bei
der Fan-Kleidung entsteht. «Da die Verkaufszahlen vom
sportlichen Erfolg der Young Boys abhängen, ist es bei
der Produktion schwierig, die voraussichtlich benötigten
Mengen einzuschätzen», so der Borgmann weiter. «Folglich
ist auch die Anzahl übrigbleibender Artikel schwer
voraussehbar.» Hinzu kommen alle eventgebundenen
Produkte, die nach dem entsprechenden Anlass nicht mehr
verkauft werden können.
Aufklärungsarbeit für nachhaltige Produkte
«Upcycling ist ein wichtiges Thema. Die Vereine üben
hierbei eine Vorbildfunktion aus», erklärt Borgmann.
Dass sämtliche Kleidungsstücke der Upcycling-Kollektion
in Bern dekonstruiert und neu gefertigt werden, spiegelt
die vom Fussballclub vertretenen und mit DAS GRÜNE
TRIKOT geteilten Werte bezüglich Nachhaltigkeit wider:
«Es ist in diesem Beispiel nicht unser Ziel, ein
möglichst kostengünstiges Produkt anbieten zu können,
sondern nachhaltig zu produzieren. Entsprechend schicken
wir die Kleidungsstücke zur Verarbeitung nicht ins
Ausland.» Der Fokus dieser Kollektion liege klar auf
Umweltfreundlichkeit und qualitativ hochwertigen
Produkten.
Trotzdem war es immer das Ziel, dass die Kleider zu
vernünftigen Preisen verkauft werden können. Bei der
ersten Auflage der Kollektion, die YB zunächst nur im
Olmo-Store in der Stadt verkauft hat, waren die Preise
offen: Die Kunden bezahlten nach eigenem Ermessen.
Später waren die Upcycling-Artikel auch im Online-Shop
erhältlich – dann aber zu fixen Preisen. «Diese sind
aufgrund der lokalen Produktion leicht höher als bei
Artikeln, die im Ausland hergestellt werden. Das
erfordert einige Aufklärungsarbeit», weiss Borgmann. YB
möchte den Fans vermitteln, dass sie mit dem Kauf eines
Produkts aus der Upcycling-Linie etwas für die Umwelt
tun können. Eine entsprechende Kommunikation, wie sie
DAS GRÜNE TRIKOT betreibt, ist daher besonders
wichtig.
Die Kollektion hat positive Reaktionen in der
Fan-Gemeinschaft ausgelöst.. Momentan verkauft der Klub
bereits die dritte Kollektion «Merry Life» aus der
Serie. Einige Kleidungsstücke sind besonders beliebt:
Das von den Designern entworfene Trikot, die T-Shirts,
die Unterwäsche sowie die «Reverse»-Produkte, bei denen
die Innenseite der Stoffe als Aussenseite verwendet
wird. Für den BSC Young Boys ist klar: Auch in Zukunft
wird der Fussballklub weitere Kollektionen aus der
«Upcycling»-Serie anbieten. YB bleibt also auch in
Sachen Nachhaltigkeit am Ball.
Recycling
fehlt: Müll von Nestlé ist penetrant auf dem
Planet am 25.4.2024: DIE MÜLL-FIRMEN: Wenige Grosskonzerne müllen die ganze Erde zu - CocaCola, Pepsi und Nestlé sind die schlimmsten: Neue
Studie zeigt: Auch eine Schweizer Firma ist unter
den Top 5: Wenige Grosskonzerne müllen die ganze
Erde zu https://www.blick.ch/wirtschaft/neue-studie-zeigt-auch-eine-schweizer-firma-ist-unter-den-top-5-wenige-grosskonzerne-muellen-die-ganze-erde-zu-id19675243.html Coca-Cola ist der Spitzenreiter Von den identifizierten Abfallstücken stammten 11 Prozent vom Getränkehersteller Coca-Cola. Zu dem Konzern gehört neben der klassischen Cola-Brause auch Getränkemarken wie Fanta, Schweppes und Monster Energy. Auf dem zweiten Platz folgt der direkte Konkurrent des Brauseherstellers: PepsiCo.
Zu den Top fünf, die gesamt für 24 Prozent des Plastikmülls weltweit verantwortlich sind, zählt auch der Schweizer Konzern Nestlé. Von den identifizierbaren Müllteilen führte das Forschungsteam der University of California gut 3 Prozent auf die Mutter von Kitkat, Smarties und Vittel-Wasser zurück. Starbucks, dessen Kaffeeprodukte eigentlich seit 2018 zu Nestlé gehören, wird als eigenes Unternehmen auf Platz 22 geführt. Die Autoren betonen im Diskussionsteil der Studie, dass rund 50 Prozent der gesammelten Objekte nicht auf einen Hersteller zurückzuführen waren. Sie nehmen an, dass daher der Anteil der Grosskonzerne am weltweiten Plastikmüll deutlich höher ausfallen könnte.
EU ergreift erste Massnahmen Das zunehmende Plastikmüll-Problem wird auch auf politischer Ebene angegangen. Am gestrigen Mittwoch verabschiedete das EU-Parlament ein Verbot von bestimmten Einweg-Verpackungen – für Obst und Gemüse beispielsweise. Die Massnahmen sollen bis 2030 in allen EU-Staaten eingeführt werden.
Russlands größte Anlage für das komplette Recycling
von Kunststoffen ist im Gebiet Moskau in Betrieb
genommen worden. Beträchtliche Investitionen,
einheimische Ausrüstung und nur 23 Monate Bauzeit – so
sieht der Preis der Unabhängigkeit bei der
Abfallverwertung aus.
Die Anlage EcoLine-WtorPlast wird in
vielerlei Hinsicht einzigartig sein: Sie ist die größte
Anlage dieser Art in Russland und Osteuropa. Außerdem
wurde sie in Rekordzeit gebaut – in nur 23
Monaten. Gleichzeitig wurde – vielleicht zum
ersten Mal in diesem Bereich – ein großer Anteil an
einheimischen Technologien und Ausrüstungen verwendet.
Sie machen etwa 41 Prozent der Gesamtleistung aus. Der
Rest stammt aus mit Russland befreundeten Ländern wie
China, Serbien oder der Türkei. Der Reinigungszyklus in
der neuen Anlage ist so effektiv, dass der
wiederverwertete Kunststoff für die Herstellung von
Lebensmittelverpackungen verwendet werden kann.
Alexander Swidowski, Geschäftsführer und
Vorstandsmitglied des Werks EcoLine-WtorPlast, merkte in
einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur TASS
anlässlich der Eröffnung des Werks an:
"Dank unserer langjährigen Erfahrung
und internationalen Kontakte im Bereich der
Abfallwirtschaft konnten wir das neue Unternehmen mit
fortschrittlichen Anlagen und Technologien ausstatten,
darunter automatische Sortieranlagen mit
neuronalen Netzen, mehrstufige Waschkomplexe und ein
geschlossenes Wasserkreislaufsystem – und
das unter Sanktionsdruck. Dadurch wird die maximale
Erhaltung der ursprünglichen Eigenschaften des Materials
gewährleistet. Und, was am wichtigsten ist, die
recycelten Stoffe können zur Herstellung der
gleichen Produkte verwendet werden, wie sie
ursprünglich waren – also nach dem
sogenannten Bottle-to-Bottle-Prinzip."
Mogelpackung: Auch vermeintliches "Bio"-Plastik ist
umweltschädlich
Im Gegensatz zu den meisten ähnlichen Anlagen wird
EcoLine-WtorPlast alle gängigen Kunststoffarten aus
Haushaltsabfällen recyceln – nicht nur gewöhnliche
PET-Flaschen von Getränken (Wasser, Limonade, Bier),
sondern auch HDPE-Flaschen von Cremes, Shampoos,
Waschmitteln, HDPE-Kanister, Polypropylen-Eimer,
Schaufeln sowie schwer recycelbare Verpackungen und
Baufolien aus Hart- und Dünnplastik. Die Anlage bietet
wahres Recycling – einen vollständigen, geschlossenen
Kreislauf der Kunststoffabfallentsorgung – und wird
wirtschaftlich rentabel sein sowie dem Unternehmen
Gewinne einbringen.
Und noch etwas: In das neue grandiose Projekt haben
russische Investoren kräftig eingezahlt. Nur weniger als
ein Drittel der Kosten für den Bau der gigantischen
Anlage kamen aus dem Bundeshaushalt – der Rest wurde von
russischen Unternehmern investiert, die bewusst die
Risiken solcher Beteiligungen übernommen haben.
Experten glauben, dass der Verarbeitungssektor in
Russland ein enormes Entwicklungspotenzial hat. Durch
den Zufluss von mehr Rohmaterialien und die Nachfrage
der Verarbeiter könnte dieser Bereich in den nächsten
fünf bis zehn Jahren um mindestens das Doppelte wachsen.
Und die westlichen Sanktionen haben diese Entwicklung
nicht wirklich gebremst. Michail Kazewman, Präsident des
Verbands der Kunststoffverarbeiter, erklärte zuvor der
Rossijskaja Gaseta:
"Die russische Kunststoffproduktion
und -verarbeitung hat dem Druck der Sanktionen
standgehalten. Und im Jahr 2023 sind die Unternehmen,
anders als im Jahr 2022, in praktisch allen Bereichen
auf ihren Entwicklungspfad zurückgekehrt. Wir wachsen,
sogar schneller als das BIP."
Er wies auch darauf hin, dass Russland zwar immer noch
in gewissem Maße von der Einfuhr von Kunststoffabfällen
und der Plastikverpackung ist, aber dennoch allmählich
eine fast vollständige Unabhängigkeit erreicht. Das
Hauptziel sei es, einen vollständigen Recyclingkreislauf
zu schaffen, in dem kein neuer Kunststoff mehr
hergestellt oder eingeführt wird und nur noch recycelter
Kunststoff für neue Produktionen verwendet werde. "Wir
haben bereits fast neun Prozent des Volumens der
verwendeten Polymermaterialien. Das ist ein Beispiel für
eine geschlossene Kreislaufwirtschaft, bei der die
Polymere nicht auf der Deponie landen, sondern dem
Recycling zugeführt werden", sagte er.
Kaum Recycling von Elektrogeräten
weltweit am 1.7.2024: E-Waste provoziert
Milliardenverluste: Rohstoffe: 63 Milliarden Dollar gehen im
Elektroschrott verloren
https://www.nau.ch/lifestyle/gesellschaft/rohstoffe-63-milliarden-dollar-gehen-im-elektroschrott-verloren-66592547
Fototexte:
1. In der Schweiz ist es gar verboten, ausgediente
Elektrogeräte in die Kehrichtabfuhr oder
Sperrgutsammlung zu geben. - Depositphotos
2. Ohne Recycling werden wertvolle Rohstoffe nicht
zurück in den Produktionskreislauf gegeben. -
Depositphotos
3. Die Extraktion von Kupfer aus recyceltem Material
erfordert etwa 80 Prozent weniger Energie im Vergleich
zur Gewinnung aus Erzen. - Pixabay
Der Artikel:
Tanja Altenburger - Über 63 Milliarden US-Dollar
gingen 2022 schätzungsweise durch nicht recycelte
Geräte verloren. Recycling von Elektroschrott bietet
also grosses Potenzial.
E-Waste hat sich zur am schnellsten
wachsenden Abfallkategorie weltweit entwickelt.
2022 hatte der angefallene
Elektroschrott laut der UN einen Wert von 91 Milliarden
Dollar.
Ein Grossteil – rund 63 Milliarden
Dollar – gehen in der Form von Rohstoffen verloren.
In unserem täglichen Leben sind elektrische Geräte
allgegenwärtig. Nicht nur im Haushalt oder im
Geschäftsumfeld, sondern auch im Transport oder auch bei
der Energieproduktion werden sie gebraucht. Diese
Entwicklung trägt zunehmend zur globalen Erzeugung von
Elektroschrott bei.
Einerseits werden immer mehr traditionelle Produkte wie
zum Beispiel Kleidung oder Möbel mit elektrischen
Komponenten ausgestattet. Andererseits werden Geräte wie
Kühlschränke, Staubsauger oder sogar Lampen unter dem
Stichwort «Smart Home» mit immer mehr Sensoren und Chips
ausgerüstet, damit man sie beispielsweise mit dem
Smartphone von unterwegs steuern kann.
Rohstoffe
Durch Recycling können wertvolle Materialien für die
Wiederverwendung zurückgewonnen werden. - Keystone
Die Geräte lassen sich in zwei Kategorien unterteilen:
elektrische und elektronische Geräte. Zu den
elektrischen Geräten gehören alle Technologien, die mit
Strom arbeiten, dazu gehören Staubsauger, Kühlschränke,
Herde, Waschmaschinen oder Klimaanlagen.
Elektronische Geräte enthalten meistens etwas mehr
Technik und arbeiten mit Halbleitertechnologien.
Beispiele dafür sind Computer, Smartphones, Drucker oder
auch Videospielkonsolen.
E-Waste hat sich zur am schnellsten wachsenden
Abfallkategorie weltweit entwickelt. Vom wertvollen
Elektroschrott landet jedoch nur ein Bruchteil in der
Recyclinganlage. Ein erheblicher Teil wird auf
Mülldeponien gelagert oder anderweitig entsorgt.
Der finanzielle Wert der Rohstoffe, die so jedes Jahr
verloren gehen, ist enorm. In einem Bericht schätzt die
UN den Wert des Elektroschrotts im Jahr 2022 auf
unglaubliche 91 Milliarden Dollar. Davon gehen rund 63
Milliarden Dollar in Form von Rohstoffen, die nicht
recycelt werden, verloren.
Zahlen und Fakten Europa versus global
Besonders viel Elektroschrott fällt in Europa an. Laut
«The Global E-Waste Monitor 2024» produzierte die
Bevölkerung in Europa 2022 über 17,6 Kilogramm
Elektroschrott pro Kopf. Die Europäerinnen und Europäer
verursachen damit weltweit pro Kopf am meisten E-Waste.
Wie gross die Unterschiede weltweit sind, zeigt die UN
in ihrem Bericht deutlich auf: In Ländern mit höherem
Einkommen besitzen Personen durchschnittlich 109
Elektro- und Elektronikgeräte (ohne Lampen). In Ländern
mit niedrigem Einkommen sind es nur durchschnittlich
vier Geräte pro Person.
Auch wenn sich das Recyclingniveau je nach Land
unterscheidet, weist Europa im internationalen Vergleich
mit 7,5 Kilogramm dafür auch die höchste Pro-Kopf
Sammel- und Recyclingrate aus. Dies ist gemäss «The
Global E-Waste Monitor 2024» vor allem auf die
fortschrittlichen Infrastrukturen der EU-Mitgliedstaaten
zurückzuführen.
Die Menge des weltweit produzierten Elektronikschrotts
steigt rasant an. Doch die Bemühungen, diesen zu
recyceln und so die Umweltbelastung zu reduzieren,
hinken hinterher. Im Jahr 2022 wurde eine Rekordmenge
von 62 Milliarden Kilogramm Elektroschrott weltweit
erzeugt. Davon wurden jedoch lediglich 22,3 Prozent
formell gesammelt und umweltgerecht entsorgt oder wenn
möglich recycelt. Die momentanen Recyclingkapazitäten
können mit dem globalen Anstieg des Elektroschrotts also
nicht mithalten.
Globale Import- und Export-Hotspots
Während Regionen wie Nordamerika, Europa und Ostasien
über Infrastrukturen zur Entsorgung von Elektroschrott
verfügen und sogar einen Teil davon importieren, sind
manche Schwellen- und Entwicklungsländer oft das Ziel
unkontrollierter Exporte.
Der «The Global E-Waste Monitor 2024» schätzt, dass 2022
rund 800 Millionen Kilogramm Elektroschrott
unkontrolliert in solche Länder exportiert wurden.
Mit teils schädlichen Folgen für Mensch und Umwelt.
Denn: Oft wird ein Grossteil des exportierten
Elektroschrotts irgendwo deponiert und manuell zerlegt,
um an die wertvollen Materialien zu gelangen. Was übrig
bleibt, wird anschliessend verbrannt.
Kreislaufwirtschaft als Lösung?
Die Ressourcen auf unserer Erde sind endlich. Um die
abgebauten Rohstoffe nicht zu verschwenden, gibt es
immer mehr Bestrebungen hin zu einem effizienteren
Umgang mit diesen Materialien. Die Kreislaufwirtschaft
könnte dabei die Lösung sein.
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab,
Materialien und Produkte so lange wie möglich zu teilen,
zu leasen, wiederzuverwenden und zu recyceln. Dies
verlängert den Lebenszyklus von Produkten und minimiert
gleichzeitig die Menge an erzeugtem Abfall.
Wenn die Produkte irgendwann ihr Lebensende erreicht
haben, soll durch Recycling möglichst viele Rohstoffe
getrennt und wieder aufbereitet werden. Dadurch können
natürliche Ressourcen geschont und die
Treibhausgasemission reduziert werden.
System in der Schweiz
In der Schweiz werden laut Swico Recycling an über 6000
Stellen ausgediente elektronische Geräte
entgegengenommen. Dies ermöglicht sehr hohe
Rücklaufquoten von bis zu 95 Prozent. Händler,
Hersteller und Importeure sind in der Schweiz
verpflichtet, ausgediente Elektrogeräte, die sie in
ihrem Sortiment führen, gratis zurückzunehmen.
Da die Schweiz nicht Mitglieder der EU ist, hat sie
eigene Gesetze in Bezug auf Recycling erlassen. Diese
Vorschriften sind im Vergleich zum Ausland deutlich
strenger.
Metalle wie Kupfer oder Nickel, die von der EU als
kritische Rohstoffe eingestuft werden, lassen sich gut
recyceln. Kupfer ist in vielen Geräten wegen seiner
hervorragenden Leitfähigkeit verbaut.
Auch Nickel gehört gemäss dem Nickel Institute mit einer
Recyclingrate von 68 Prozent zu den Metallen mit der
höchsten Recycling-Effizienz. Der Rohstoff kommt unter
anderem in Batterien für Elektrofahrzeuge zur Anwendung.
Der Bedarf hat in den letzten Jahren stark zugenommen.
Die Zukunft von E-Waste
Die weltweite Elektroschrottproduktion wird bis zum Jahr
2050 voraussichtlich 120 Millionen Tonnen pro Jahr
erreichen, wenn die derzeitigen Trends anhalten. Die
Menge entspricht doppelt so viel Elektroschrott, wie
bereits heute anfällt. Das geht aus einem Bericht der
«Platform for Accelerating the Circular Economy (PACE)»
und der «UN E-Waste Coalition» hervor. In dem Bericht
wird die Notwendigkeit einer Kreislaufwirtschaft betont.
So erwartet «The Global E-Waste Monitor 2024»
beispielsweise auch, dass sich der Elektroschrott von
Photovoltaik-Anlagen innert acht Jahren vervierfachen
wird. Der Bericht rechnet bis 2030 mit bis zu 2,4
Milliarden Kilogramm E-Waste von Solarpanels – 2022 sind
es im Vergleich dazu «nur» 0,6 Milliarden Kilogramm.
Die Mitglieder der Organisationen nennen einige
potenzielle Lösungen. Dazu gehört das Design langlebiger
Produkte. Ebenso sinnvoll sind Rückkauf- und
Rückgabesysteme für gebrauchte Elektronikgeräte, wie sie
in der Schweiz bereits etabliert sind.
Fototext: Raumanzug mit Hygienesystem zur Aufbereitung
von Urin in Trinkwasser
Karen Morales
In einem acht Kilo schweren Rucksack wird Urin zu
Trinkwasser recycelt
Der Artikel:
Ein neues Hygienesystem für Raumanzüge erinnert an
den „Destillanzug“ aus der Filmserie „Dune“: Urin
lässt sich damit zu etwa 85 Prozent recyceln – und
steht den Astronauten dann wieder als Trinkwasser zur
Verfügung, berichtet ein Entwicklungsteam aus den USA.
In der Science-Fiction-Filmserie „Dune“ ist Wasser eine
sehr wertvolle Ressource. Deshalb trägt das Volk der
Fremen in der Wüste einen Destillanzug, mit dem
Körperflüssigkeiten, vor allem Urin und Schweiß,
wiederverwertet werden können. Laut einer Mitteilung des
Fachjournals „Frontiers in Space Technologies“ war das
eine Inspiration für die Gruppe um Sofia Etlin und
Christopher Mason von der Cornell University in New
York, das neue Raumanzug-Hygienesystem zu entwickeln.
Bei den aktuell verwendeten Raumanzügen der
US-Raumfahrtbehörde Nasa tragen die Astronautinnen und
Astronauten bei den oft viele Stunden dauernden
Außeneinsätzen eine Art Erwachsenenwindel für Kot und
Urin, „Maximum Absorbency Garment“ genannt. Auf der
Raumstation ISS hingegen wird Urin bereits zu
Trinkwasser recycelt.
Lebensrettendes Hygienesystem
Derzeit stehe Nasa-Astronauten und -Astronautinnen nur
knapp ein Liter Trinkwasser in ihrem Raumanzug zur
Verfügung, hieß es. „Das reicht nicht aus für die
geplanten, länger dauernden Weltraumspaziergänge auf dem
Mond, die zehn Stunden – im Notfall sogar bis zu 24
Stunden dauern können“, erklärt Etlin. Ein solcher
Notfall könnte sein, dass ein Mondfahrzeug eine Panne
hat und die Astronautinnen und Astronauten zu Fuß zur
Mondbasis zurückgehen müssen. Mit Wasser aus recyceltem
Urin wäre die Gefahr einer Dehydrierung gebannt.
Der Urin wird bei dem System in Behältern aus Silikon
und einer hautfreundlichen Oberfläche gesammelt. Zwei
unterschiedliche Formen berücksichtigen die Unterschiede
in der weiblichen und männlichen Anatomie. Ein
Feuchtigkeitssensor setzt eine Unterdruckpumpe in Gang,
die den Urin schnell vom Körper entfernt. In einer
Zweifilteranordnung wird durch Osmose das Wasser aus dem
Urin in eine konzentrierte Salzlösung gezogen.
Anschließend wird bei einer umgekehrten Osmose das
Wasser aus der Salzlösung durch einen Filter gepresst
und hat dann Trinkwasserqualität.
Weiteres Vorbild ISS
Neben „Dune“ dient die Wasserrecyclinganlage auf der ISS
als Vorbild – allerdings ist sie erheblich größer.
Etlin, Mason und Kolleginnen und Kollegen haben es
geschafft, dieses System so zu verkleinern, dass es in
einem Rucksack auf dem Rücken getragen werden kann. Der
Rucksack ist etwa acht Kilogramm schwer, aber bei der
erheblich geringeren Schwerkraft in der Erdumlaufbahn
oder auf dem Mond mache sich das Gewicht nicht so sehr
bemerkbar. Das Hygienesystem benötigt elektrischen
Strom, verbraucht den Angaben zufolge aber weniger als
zehn Prozent des aktuellen Energiebedarfs eines
Raumanzugs.
„Unser System kann unter simulierten Bedingungen
minimaler Schwerkraft getestet werden, da die
Mikrogravitation der wichtigste Weltraumfaktor ist, den
wir berücksichtigen müssen“, so Mason. Bevor das System
in einer Weltraummission eingesetzt werden könnte, müsse
die Funktionalität und Sicherheit garantiert sein. Das
erzeugte Trinkwasser könnte mit Elektrolyten und
Nährstoffen angereichert werden, um die Astronauten bei
langen Einsätzen auch mit Energie zu versorgen.
red, science.ORF.at/Agenturen
Mossad-Antifa-BLICK hat immer noch die
Klimapanik am 18.7.2024: Zement kann man recyclen,
meint die EMPA in Zureich: Zement-Recycling kann CO2-Ausstoss um 15 Prozent
reduzieren
https://www.blick.ch/life/wissen/klima-zement-recycling-kann-co2-ausstoss-um-15-prozent-reduzieren-id19950179.html
SDA - Forschende der Empa nennen Recycling von
Zementstein als effiziente Möglichkeit zur Senkung des
CO₂-Ausstosses. Eine Studie habe gezeigt, dass die
CO₂-Mineralisierung die Emissionen um 15 Prozent
senken könnte.
Beim Prozess werde das CO₂ reduziert, indem es in Beton
oder Ziegeln absorbiert werde, teilte die Empa am
Dienstag mit. Rezyklierter Zementstein stammt in der
Regel aus alten Infrastrukturen wie abgerissenen
Gebäuden.
Die Studie unter der Leitung des Imperial College London
untersuchte zehn Technologien zur CO₂-Mineralisierung.
Nur zwei seien wirksam und wirtschaftlich. Für die
meisten anderen Technologien habe es kaum oder nur
begrenzte Belege dafür gegeben, dass sie die
CO₂-Emissionen in der Praxis verringern können, obwohl
die Unternehmen ihre Wirksamkeit beteuern würden.
Das Forschungsteam stellte ausserdem fest, dass
wirtschaftliche Technologien auf der Grundlage der
CO₂-Mineralisierung etwa zwei- bis fünfmal
kostengünstiger sind als Technologien zur Abscheidung
und Speicherung von Kohlenstoff, bei denen
atmosphärischer Kohlenstoff unterirdisch gelagert wird.
Baumaterialien sind für etwa 13 Prozent der weltweiten
Treibhausgasemissionen verantwortlich, vor allem durch
die Herstellung respektive Verwendung von Beton und
Stahl. Erst im April gab der Konzern Holcim bekannt, in
seinem Werk in Eclépens VD weniger umweltschädlich
produzieren zu wollen.
Die Forschenden fordern nun von der Politik und anderen
Entscheidungsträgern, Strategien zur Unterstützung des
Zement-Recyclings zu entwickeln. Dabei sollen sie sich
auf die wettbewerbsfähigen Technologien fokussieren und
für Investoren einen verständlichen Vergleich zwischen
den Technologien aufzeigen.
An der Studie, die im Fachmagazin PNAS publiziert wurde,
waren auch Forschende der ETH Lausanne beteiligt.
Registergericht: Amtsgericht Coburg
Registernummer: HRA 5195
Der Artikel:
Schwimmwesten im Flugzeug können im Ernstfall Leben
retten. Nun dreht eine deutsche Firma den Spiess um und
rettet das Leben von abgelaufenen Schwimmwesten.
Airlines schmeissen jedes Jahr
tonnenweise abgelaufene Rettungswesten weg.
United Airlines ging nun eine
Partnerschaft mit dem deutschen Unternehmen B2L ein.
Dieses stellt aus abgelaufenen
Rettungswesten Rucksäcke, Taschen und mehr her.
Jeder, der einmal in einem Flugzeug sass, hat die
berühmt-berüchtigte Rettungsweste bereits im Zuge der
Sicherheitsinstruktionen gesehen. Doch was passiert mit
den Westen, wenn sie (dreimal auf Holz klopfen) in ihrer
Lebzeit nie zum Einsatz kommen?
Tatsächlich genau das, was man befürchtet – sie landen
im Kehricht. Einheitlichen Luftfahrt-Standards zufolge
müssen Rettungswesten alle acht bis zehn Jahre
ausgetauscht werden. So schmeisst die
US-amerikanische United Airlines allein von ihrer
Boeing-737-Flotte über 19'000 Westen im Jahr weg.
Upcycling als Lösung
Wie «Good News Network» schildert, konnte ein
Mitarbeiter der Fluggesellschaft diesen
Ökologie-Albtraum jedoch nicht mehr akzeptieren und
handelte. Erin Taylor, Manager für
Umweltangelegenheiten, brachte eine Initiative auf den
Weg, die Müllhalden und CO2-Bilanz gleichermassen
entlasten soll.
Die Idee ist so simpel wie pfiffig: Alte
Rettungswesten werden zu Taschen und Rucksäcken
verarbeitet. Für diesen Zweck ist United
Airlines eine Partnerschaft mit dem deutschen
Upcycling-Unternehmen B2L (Bag to Life)
eingegangen.
B2L Rettungsweste Upcycling Stuhl
Ein von B2L aus einer ehemaligen Lufthansa-Schwimmweste
hergestellter Designersessel. Kostenpunkt: 899 Euro
(rund 856 Franken). - Bag to Life
400 Kilogramm Müll «gerettet»
Taylor stolperte bei seiner Arbeit am Washington Dulles
International Airport über das Problem und suchte nach
einer kreativeren Lösung. Er erzählt dem Netzwerk:
«Glücklicherweise konnte ich Kontakt zu einem
Unternehmen aufnehmen, das das Material von
Schwimmwesten zu lustigen und praktischen Produkten
aufwertet.»
Die Rückmeldungen im ersten Jahr seien so überragend
positiv, dass der Vertrag mit B2L bereits verlängert
wurde. Während im Startzeitraum über 400 Kilogramm an
ausgedienten Westen ein neues Leben geschenkt wurde,
soll dieser Wert nun verdoppelt werden.
Würdest du Produkte aus wiederverwertetem Material von
Rettungswesten kaufen?
Schwimmwesten benötigen Jahrhunderte, um zu zerfallen,
wobei das Treibhausgas Methan freigesetzt wird. Ein
erster Schritt in eine grünere Richtung ist hier getan
worden, auch wenn er wortwörtlich teuer erkauft ist:
Umgerechnet 156 Franken werden für einen kleinen
Rucksack und 88 Franken für eine Schultertasche fällig.
Recycling - Upcycling in Brixen
(Südtirol, Italien) am 8.10.2024: Wertstoffe neu
verwenden und wertvolle Gegenstände daraus
fabrizieren: "Mode, Schmuck, Holz, Dekoration und
Möbel": Großes Interesse bei 3. Upcycling Convention in Bozen
und Brixen: Aufwerten statt wegwerfen!
https://www.suedtirolnews.it/wirtschaft/aufwerten-statt-wegwerfen
[...]
Am Samstag, 5. Oktober fand in Brixen das
UpCon-Festival statt. Bei REX – Material und Dinge in
der St.-Josef-Straße präsentierten Upcycler aus dem
In- und Ausland einzigartige Produkte aus den
Bereichen Mode, Schmuck, Holz, Dekoration und
Möbel. RENARRO, , GEL ZUN, SOALMATTE,
RIBISL DESIGN, JOSEFINE DESIGN, SITFLIP, WINDISCH
DESIGN, TEXTILMENTE, UPCYCLING SOCKE, SCHMUCKCYCLING,
CHRICREA, PROJEKT LÜM, REAZY-DESIGN und zum ersten Mal
Upcycling-Produkte aus der Werkstatt von REX –
Material und Dinge.
Bis 22.00 Uhr gab es für Groß und Klein Workshops,
Spiel und Spaß rund um das Thema:
-- CATE’S BE YOURSELF bot das Nähen von Upcycling-Taschen
an;
-- REFUNC machte mit Interessierten Textildruck
auf T-Shirts mit Autoreifen,
-- die Freiwillige Tanya vom REX bastelte mit Papier,
-- Christine von HAPPY UPCYCLING bastelte mit Kindern
aus einer Vielzahl aus „Müll“-Materialien;
-- MATERIAL MATTERS (MaMa ist eine studentische
Initiative der Freien Universität Bozen) gestaltete Teppich-Taschen,
-- ALEJANDRA DEAZA SILVA bastelte textilen
Upcycling-Schmuck;
-- BLAUER SCHNIPSEL führte in die Welt des
Stickens anhand ihrer Installation mit
Verschnitten der typischen blauen Südtiroler Schürze
ein und
-- GYPSY.MOON.SISTERS erfreuten mit einer
Tanzaufführung die Gäste.
Den ganzen Tag über gab es musikalische Begleitung,
organisiert vom Jugendzentrum Kass. Den Anfang machten
One & a half Men, gefolgt vom Lego-Roboter von Dr.
Hanzo, Blind Apex, die aufstrebende junge Band heizte
am Abend ein und DJ John Hops sorgte für den richtigen
Beat zum Abschluss. Der Virus Club Barbian bekochte
die Teilnehmenden mit dem Upcycling-Essen schlechthin
– dreierlei Knödel Außerdem gab es Pizza aus einem
umgebauten Waschzuber und Chili sin Carne. Das
OEW-Benefiz-Projekt Seite an Seite sammelte mit Kaffee
und Kuchen Spenden für ein Schulprojekt in Sambia.
Verena Dariz ist bei der OEW für den Bereich
„Bewusster Konsum“ zuständig und hat die Upcycling
Convention mit organisiert. Sie betont: „Ich finde die
UpCon wichtig, weil sie unterschiedliche Akteure – vom
Konsumenten zur Unternehmerin – zusammenbringt und
über Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung
diskutiert. Es tut uns als Gesellschaft gut,
fortschrittliche Beispiele zu hören, um inspiriert zu
werden. Unser aller Handeln ist äußerst wichtig und
dringlich. Wir sind überwältigt vom großen Interesse
und bedanken uns bei allen Mitwirkenden und Gästen für
ihr Dabeisein.“
Julia Vontavon hat REX – Material und Dinge aufgebaut
und war bei der Organisation der UpCon federführend
dabei. Sie unterstreicht: „Es war uns ein großes
Anliegen, mit den praktischen Workshops und den
Marktteilnehmenden die große Vielfalt an
Umnutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen und die Gäste zu
inspirieren, selbst das zu nutzen, was schon da ist.“
Aart van Bezooijen war von der Beteiligung der
Studierenden beeindruckt. Gemeinsam mit dem
Designkollektiv Refunc verwandelten sie dreißig
Apfelkisten in eine architektonische Installation, die
von einigen Star-Wars-Fans den Spitznamen „Walkers“
erhielt. Während des Festivals selbst boten sie auch
einen partizipativen Do-it-yourself-Workshop mit
Teppichmaterialien an, in dem sie ihre Fähigkeiten
austauschten und zu neuen Taschendesigns inspirierten.
Die Organisationen hinter der Upcycling
Convention
Die dritte Südtiroler Upcycling Convention wurde
getragen vom ganzheitlichen Recyclingprojekt REX –
Material und Dinge, der Organisation für Eine
solidarische Welt OEW, dem Upcycling Studio Innsbruck
und der Fakultät für Design und Künste der Freien
Universität Bozen.
Recycling in Appenzell (Schweiz)
11.11.2024: DIESE FIRMA behauptet, Plastik kann man in
Rohöl zurückverwandeln: ENESPA
https://enespa.com/
enespa ag — Schäfligasse 1 — 9050 Appenzell — Schweiz
+41 71 788 33 88 — info@enespa.com
Thema Pestizid-Wein:
Recycling von Weinglas-Scherben in der
Schweiz am 21.11.2024: In Zeitung einwickeln und in
den Hausmüll (??!!): Verletzungsgefahr vorbeugen: So beseitigst du kaputte
Weingläser richtig
https://www.blick.ch/life/essen/weintipp/verletzungsgefahr-vorbeugen-so-beseitigst-du-kaputte-weinglaeser-richtig-id20337397.html
Nicolas Greinacher - Redaktor Wein DipWSET - Scherben
zerbrochener Weingläser bringen nur dann Glück, wenn
sie richtig entsorgt werden. Mit unseren Tipps bleibt
das Pflaster in der Schublade.
Ein plötzlicher Windstoss auf der Terrasse, eine
unachtsame Handbewegung oder ein Zusammenstoss mit der
Flasche beim Einschenken – schon liegen Glasscherben am
Boden. Zerbrochene Weingläser sind nicht nur ein
Stimmungskiller und ein Kostenfaktor, sondern stellen
auch eine ernstzunehmende Verletzungsgefahr dar. So
beseitigst du die Scherben schnell und sicher, ohne dich
zu schneiden.
SICHERHEIT AN ERSTER STELLE
Zieh dir Schuhe und Küchenhandschuhe an. So vermeidest
du schmerzhafte Schnitte an Händen oder Füssen.
Glasscherben können tückisch sein, selbst kleinste
Splitter sind messerscharf.
GROSSE SCHERBEN ZUERST
Sammle die grossen Glasstücke vorsichtig auf. Danach
legst du die Scherben entweder in eine Tragetasche, oder
du legst sie auf mehrere Lagen Zeitungspapier. Hast du
keine Zeitung griffbereit, kannst du auch dickere
Papiertüten verwenden.
KLEINE SPLITTER ENTFERNEN
Für die feinen Splitter hilft ein feuchtes Küchentuch
oder ein angefeuchteter Schwamm. Drück ihn vorsichtig
auf die betroffenen Stellen, damit die kleinen
Glasstücke daran haften bleiben.
NUTZE LICHT
Um sicherzugehen, dass du nichts übersiehst, hilft eine
gute Lichtquelle. Halte eine Taschenlampe flach über den
Boden, so werden auch kleinste Splitter sichtbar, die du
sonst vielleicht übersehen würdest.
VERGISS DIE ECKEN NICHT
Glassplitter fliegen oft weiter, als man denkt. Wische
gründlich unter Möbeln und in den Ecken nach, zum
Beispiel mit einem Handwischer.
SCHERBEN SICHER ENTSORGEN
Zum Ende wickelst du alle Scherben in mehrere Lagen
Zeitungspapier, die du anschliessend zusammenknüllst und
mit einem Klebband umwickelst. Danach ab damit in den
Hausmüll.
Recycling muss gut organisiert sein am
3.12.2024: Beispiel Meran (Südtirol, Italien):
Grüne
kritisieren Abfallsammeldienst Meran: Personalabwanderung und
widersprüchliche Strategien
Meran – Durch einige Fragen baten die Grünen von Meran
um Informationen über die Geschäftsführung von ASM und
ihre gegenwärtigen und zukünftigen Strategien in Bezug
auf den Abfallsammeldienst, wobei zu berücksichtigen
ist, dass das Unternehmen ein internes Unternehmen der
Gemeinde Meran ist und daher ansässig ist Dank des
Geldes der Steuerzahler, entweder durch Zölle (kürzlich
um neun Prozent erhöht) oder durch Überweisungen der
Gemeindeverwaltung.
„In den eingegangenen Antworten gibt es einige Daten,
die uns beunruhigen; – beginnt Sprecherin Julia Dalsant
– das erste hat mit der Personalfrage zu tun. In den
letzten zwei Jahren haben 21 Mitarbeiter das Unternehmen
durch freiwillige Kündigung verlassen. Diese Zahl, die
über 20 Prozent der Belegschaft des Unternehmens
ausmacht, ist beeindruckend. Auch die Tatsache, dass
mehr als die Hälfte von ihnen eine Betriebszugehörigkeit
von mehr als fünf Jahren vorweisen kann, einige davon
sogar zwischen 10 und 20 Jahren, gibt Anlass zum
Nachdenken. Daher handelt es sich nicht um sehr junge
Mitarbeiter, sondern um Profis in der Branche. In diesem
Sinne ist der mögliche Verlust an Kompetenzen bei der
Reaktion auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Stadt
besorgniserregend. Wenn man bedenkt, dass die Suche nach
einem besseren Gehalt in der Regel nur der fünfte
Kündigungsgrund ist, stellt sich die Frage, ob es in den
letzten beiden Jahren zu einem Unbehagen im Unternehmen
gekommen ist. Und wenn ja, was sind die Ursachen und
Lösungen.“
„ Zu den Folgen dieser Kündigungen gehört neben einer
übermäßigen Personalfluktuation auch die ständige
Notwendigkeit, auf den Arbeitsmarkt zurückgreifen zu
müssen, um Ersatz zu finden. Dadurch entstanden im Jahr
2023 Ausgaben in Höhe von bis zu 12.000 Euro und bis
Ende Oktober 2024 bereits 10.000 Euro für Anzeigen für
die Suche nach neuen Mitarbeitern sowie weitere tausende
Euro für die Beratung externer
Personalvermittlungsagenturen”, fügt Stadtrat Florian
Mayr hinzu.
„ Was die Strategien von ASM und insbesondere die mit
der Abfallsammlung verbundenen Strategien betrifft, ist
nicht klar, ob der Rat und ASM die Schaffung neuer
Presscontainer vorantreiben oder beabsichtigen, die
Bio-Sammlung von Tür zu Tür zu erhöhen und zu
verbessern. Die Schließung der ökologischen Insel in der
Via Goethe beispielsweise zwingt diejenigen, die am Ende
der Straße wohnen, dazu, mindestens 700 Meter
zurückzulegen, um das Gelände in der Via Monastero zu
erreichen. In Sinigo zwang die Eröffnung des neuen
Presscontainers diejenigen, die über einen bequemen
Bio-Service von Tür zu Tür verfügten, auf die neue
Struktur zu verweisen. Und schließlich scheint die
Platzierung einer ökologischen Insel in der Via Caserme,
weit entfernt von einem echten Wohnkomplex, mit Ausnahme
einiger Eigentumswohnungen dysfunktional zu sein“,
schließt Stadtrat Andrea Rossi.