Raynaud-Syndrom 01

1.4.2025: Raynaud-Syndrom (Morbus Raynaud)=Arterien-Venen-Verengung
https://de.wikipedia.org/wiki/Raynaud-Syndrom

-- benannt nach dem französischen Arzt Maurice Raynaud, von ihm 1862 in seiner Dissertation beschrieben
-- krampfartige Verengung er Blutgefässe (der Arterien und Venen - "Vasospasmen")
-- Finger oder Zehen werden weiss, auch Nasen und Ohren sind möglich, bei stillenden Frauen werden die Brustwarzen weiss
-- deswegen auch der Volksname "Weissfingerkrankheit" oder "Leichenfinger", lat. Digitus mortuus (Totenfinger) oder Reilscher Finger (nach Johann Christian Reil)

-- die Gefässverkrampfung ist eine Nervensache im sympathischen Nervensystem, und die Verkrampfung muss sich wieder von selbst lösen

"In vielen Fällen liegt dem Raynaud-Syndrom eine Fehlregulation durch den sympathischen Teil des autonomen Nervensystems zugrunde: über Alpha-Adrenorezeptoren wird eine übermäßige Gefäßverengung der Endarterien (Arteriolen) bewirkt. Durch den ausgelösten Gefäßspasmus wird der Blutfluss in den betroffenen Arealen sehr stark eingeschränkt. Meist lösen sich diese Spasmen wieder von selbst."

-- Ursache eines Krampfanfalls des Blutkreislaufs ist Kälte oder Psycho-Schock
-- liegt keine andere Krankheit zugrunde = primäres Raynaud-Syndrom = meist beidseitig an beiden Händen oder Füssen
-- tritt es in Kombination mit anderen Krankheiten auf = sekundäres Raynaud-Syndrom = oft nur einseitig, u.a. bei Arteriosklerose, Vergiftungen, als Nebenwirkung von "Medikamenten" wie Betablockern oder durch Chemotherapien etc.

-- eine lang anhaltende Gefässverkrampfung provoziert in Fingern und Zehen etc.
1. Ischämie (Blutleere): "Gefühllosigkeit, Kältegefühl, Taubheitsgefühl, abnehmende Beweglichkeit und Schmerzen"
2. Zyanose: blaue Finger und Zehen durch gestautes, venöses Blut
3. Hyperämie: rote Haut durch "vermehrte Durchblutung mit Rötung und Schwellung, Kribbeln, Klopfen, Hitzegefühl und Schmerzen."
Zuerst weiss, dann blau, dann rot, wird auch als "Tricolore"-Phänomen bezeichnet.

-- im Extremfall entwickelt sich ein Absterben der Gefässwände (lat.: Nekrose) und eine Gangrän (Raynaudsche Gangrän) mit dem Absterben von Fingern und Zehen (schwarze Finger und Zehen)

Häufigkeit
-- in den "USA" sind schätzungsweise (Stand 1.4.2025) 5 bis 10% vom Raynaud-Syndrom betroffen, Frauen haben 5x mehr Raynaud-Synrdom als Männer, und in Gebirgsregionen ist das Raynaud-Syndrom häufiger als im Flachland
-- die Framingham-Studie (Link) behauptet für die "USA" eine Prävalent für das Raynaud-Phänomen von 9,6% (Frauen) und 8,1% (Männer)
-- in Deutscheland wird die Prävalenz auf 5,8% geschätzt, in Norddeutschland häufiger als im Süden, in Bergregionen häufiger als im Flachland [??!!]

Heilung von primärem Raynaud-Syndrom

-- man muss eine Entkrampfung des Blutkreislaufs herbeiführen: warme Kleidung, Warmhalten von Fingern und Zehen, Bewegung, Massagen, die die Durchblutung fördern
-- Stressabbau im Leben durch Stresskontrolle mit geistigem Training
-- Pharma-Medikamente
"Medikamentös wird eine Vasodilatation durch Alpha-Rezeptorenblocker oder Calciumantagonisten, wie z. B. Nifedipin, erreicht. Diese Behandlung ist auch bei stillenden Müttern, deren Brustwarzen betroffen sind, in den USA als effektiv getestet worden.^[1] In den letzten Jahren wird auch zunehmend Prostaglandin E1 (Alprostadil) eingesetzt."
-- Operation ist ein Risiko: Sympathikus der Finger oder Zehen wird durchtrennt (Sympathektomie)
"Sollte diese Therapie versagen oder in schweren Fällen nicht ausreichend sein, zieht man in Erwägung, den Sympathikus, der die betreffenden Extremitäten innerviert, zu durchtrennen (Sympathektomie). Hierbei werden das Ganglion stellatum und das zweite und dritte Thorakalganglion ausgeschaltet. Allerdings stört man dadurch die Schweißregulation und bewirkt eine lokale Hyperämie. Außerdem ist die Operation aufgrund der Lage des sympathischen Grenzstrangs seitlich der Wirbelkörper im Brustkorb nicht ohne Risiko."

"Ein neuerer Therapieversuch besteht in der Einnahme von Sildenafil, welches durch seine gefäßerweiternde Wirkung die Symptome lindert. Diese Therapieform befindet sich in Deutschland zurzeit in der klinischen Erprobung. Therapeutisch werden auch Prostacyclin und Prostacyclinanaloga, z. B. Iloprost (Handelsname Ilomedin), zur Behandlung des Raynaud-Syndroms eingesetzt. "

Heilung von sekundärem Raynaud-Syndrom

"Beim sekundären Raynaud-Syndrom kann in schweren Fällen durch spezielle Apherese eventuell die ursächliche Erkrankung, wie eine Autoimmunerkrankung, behandelt und die Durchblutung des Gewebes angeregt werden.