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30.11.2024: Methylenblau: Altes Heilmittel wirkt gegen viele Krankheiten und steigert die Leistungsfähigkeit
https://tkp.at/2024/11/30/methylenblau-altes-heilmittel-wirkt-viele-krankheiten-und-steigert-die-leeistungsfaehigkeit/
- Ifosfamid-induzierte Enzephalopathie
- Behandlung des vasoplegischen Syndroms
- Bildgebung der Nebenschilddrüse
- Sentinel-Lymphknoten-Biopsie
- Alzheimer-Krankheit
- Depression und Angstzustände
- Psychose
- Kognitive Defizite
- Neuroprotektion
- Schmerz
- Unstillbarer Juckreiz
Auf DocCheck werden abgesehen von den Möglichkeiten der Färbung noch folgende Anwendungen gelistet:
- Antidot:
- Methämoglobinämie: Methylenblau beschleunigt den Abbau von Methämoglobin durch Reduktion der Hämgruppe und wird daher als Gegenmittel bei Vergiftungen durch Methämoglobinbildner eingesetzt.
- Cyanidvergiftung: in großen Mengen wirkt Methylenblau als Antidot
- Antirheumatikum
- Therapie der Malaria
- In Verbindung mit Licht: Bekämpfung von Psoriasis und verschiedenen viralen Infektionen
Der Artikel:
5,9 Minuten LesezeitEs gibt uralte Chemieprodukte, die billig herzustellen und wesentlich wirksamer sind, als teure Pharmamedikamente. Dazu gehört Methylenblau. Es schützt nicht nur vor Krankheiten, es steigert auch die Leistung und fördert das Wohlbefinden.
Anfang der Woche war ich in einem Malariagebiet, nämlich bei den Epupa-Fällen an der Grenze von Namibia zu Angola. Als Prophylaxe nahm ich Methylenblau (MB) auf Empfehlung eines Arztes, der ein tiefgehendes und umfangreiches Wissen und Verständnis der Naturwissenschaft Biochemie hat. Es reichen 7 bis 8 Tropfen in ein Glas Wasser, vorzugsweise mit Vitamin C um die Wirkung zu verbessern und den Blauton stark zu reduzieren. Sonst nehme ich zwei Tropfen täglich, was unter anderem den Sauerstofftransport und die Energieversorgung verbessert.
MB ist altbekannt als hochwirksames Malariamittel. Es vernichtet die Plasmodien (Erreger der Malaria) garantiert, schützt vor Krankheit und heilt sie, selbst wenn sie chronisch ist. Es ist mittlerweile wirksamer als seine Abbauprodukte Chloroquin und Hydroxychlorquin, da viele Arten der Plasmodien dagegen Immunität entwickelt haben. Würde die WHO MB forcieren, statt nicht existierende Pandemien wie Mpox auszurufen, wodurch einzig der Pharma-Medizin-Komplex verdient, könnten in Afrika Zehntausende Leben gerettet werden. Studien dazu finden sich zum Beispiel hier, hier und hier (MB seit 1891 als Malariamittel bekannt).
MB wurde erstmals 1876 von dem Chemiker Heinrich Caro bei der BASF synthetisiert. Ein Jahr später erhielt die BASF für Methylenblau das erste Deutsche Reichspatent für einen Farbstoff. Es hat die Summenformel C16H18ClN3S und kann wegen der Chlor-, Stickstoff- und Schwefel-Atome sehr gut Elektronen binden, abgeben oder Komplexe bilden. Damit kann es in der Atmungskette einige wichtige Funktionen erfüllen.
Wir sehen das in der Strukturformel (Von Solarchemist – Own work, Gemeinfrei):
In dieser Studie „Cellular and Molecular Actions of Methylene Blue in the Nervous System“ (Zelluläre und molekulare Wirkungen von Methylenblau im Nervensystem) werden einige Anwendungen angeführt:
- Ifosfamid-induzierte Enzephalopathie
- Behandlung des vasoplegischen Syndroms
- Bildgebung der Nebenschilddrüse
- Sentinel-Lymphknoten-Biopsie
- Alzheimer-Krankheit
- Depression und Angstzustände
- Psychose
- Kognitive Defizite
- Neuroprotektion
- Schmerz
- Unstillbarer Juckreiz
Auf DocCheck werden abgesehen von den Möglichkeiten der Färbung noch folgende Anwendungen gelistet:
- Antidot:
- Methämoglobinämie: Methylenblau beschleunigt den Abbau von Methämoglobin durch Reduktion der Hämgruppe und wird daher als Gegenmittel bei Vergiftungen durch Methämoglobinbildner eingesetzt.
- Cyanidvergiftung: in großen Mengen wirkt Methylenblau als Antidot
- Antirheumatikum
- Therapie der Malaria
- In Verbindung mit Licht: Bekämpfung von Psoriasis und verschiedenen viralen Infektionen
Methylenblau ist das Ausgangsmolekül für Hydroxychloroquin, das patentfreie Medikament, das nicht nur zur Behandlung von Malaria, sondern auch bei Grippe eingesetzt wird und das vor allem auch bei der Behandlung von Covid höchst erfolgreich verwendet wurde, solange es nicht von der WHO und der Pharmaindustrie mit Fake-Studien verleumdet und ausgeschaltet wurde.
Methylenblau inaktiviert nicht nur Influenza und SARS-CoV-2, sondern auch HIV-1, Hepatitis A und C sowie die Ebola- und Zika-Viren, sondern ist auch wissenschaftlich erwiesenermaßen neuroprotektiv und hilft bei der Wiederherstellung der Hirnfunktion von Menschen mit Alzheimer, Parkinson, bipolarer Störung, Depression und mehr.
Die bestehenden „zugelassenen“ Medikamente gegen Demenz funktionieren offensichtlich nicht, sonst würden sie die Menschen heilen und die Krankheit würde verschwinden.
Bis heute wird MB in Spitälern zur Behandlung von Stoffwechselgiften eingesetzt, die den Sauerstofftransport beeinträchtigen. Wenn man wegen einer Kohlenmonoxid- oder Cyaninvergiftung eingeliefert wird, erhält man Methylenblau intravenös. Es ist das einzige bekannte Gegenmittel.
Studien haben gezeigt, dass Methylenblau ein äußerst wirksames Antidepressivum ist. Dafür wurde es auch schon um 1900 eingesetzt, Informationen darüber sind heute aber nur mehr schwer auffindbar. Und es hat nicht die unangenehmen Nebenwirkungen von pharmazeutischen Antidepressiva.
Da es in den Energiestoffwechsel eingreift, kann man es auch zur Leistungssteigerung im Sport einsetzen.
In Video unten erklären Dr. Mercola und Dr. Francisco Gonzalez-Lima, warum Big Pharma nicht will, dass wir über Methylenblau Bescheid wissen oder wie man es verwendet.
Gonzalez-Lima ist der führende Experte für Methylenblau. Er erklärt, wie es die mitochondriale Atmung unterstützt und den Energiestoffwechsel des Gehirns verbessert, was tatsächlich die Neurodegeneration verhindern und die kognitiven Leistungen verbessern kann. „Unsere Gruppe war die erste, die die Wirkungen von Methylenblau im menschlichen Gehirn kartiert und seine Auswirkungen auf die Verbesserung des Hirnstoffwechsels, der Durchblutung und der Gedächtnisfunktion nachgewiesen hat“.
In den ersten 10 Minuten wird viel behandelt, und bei 1:02:30 wird eine niedrige Dosierung diskutiert.
Video auf Rumble: https://rumble.com/v11f5hb-the-surprising-health-benefits-of-methylene-blue-interview-with-francisco-g.html
Niedrige Dosen von Methylenblau funktionieren gut als Nootropikum (Mittel, die eine vorteilhafte Wirkung auf das zentrale Nervensystem haben), aber hohe Dosen NICHT. In diesem Artikel ist eine Tabelle für niedrige Dosen angeben, sowie eine kurze Liste wichtiger neurologischer Krankheiten, gegen die Methylenblau wirkt:
Bipolare Störungen, Depressionen, Alzheimer, Demenz, Parkinson und Huntington-Krankheiten, es verbessert das Gedächtnis, ist neuroprotektiv und steigert die mitochondriale Energie.
Die Studie „Multimodal Randomized Functional MR Imaging of the Effects of Methylene Blue in the Human Brain“ (Multimodale randomisierte funktionelle Magnetresonanztomographie der Auswirkungen von Methylenblau im menschlichen Gehirn) kommt zur Schlussfolgerung:
„Eine einmalige orale Dosis MB verbesserte den Abruf des Gedächtnisses um 7 % und steigerte die MRT-basierten Reaktionen in Bereichen des Gehirns, die das Kurzzeitgedächtnis und die Aufmerksamkeit steuern.“
Weitere unterstützende Studien sind hier, hier, hier und hier zu finden.
MB steigert das für die Neuroplastizität wichtige Acetylcholin. Methylenblau ist ein starkes Antioxidans. Wenn schädliche reaktive Sauerstoffspezies in den Mitochondrien entstehen, ist das erste freie Radikal, das in einer Zelle gebildet wird, Superoxid. MB bindet an Superoxid und reduziert es zu Wasser. Es stoppt die Oxidationskaskade gleich zu Beginn, bevor sie eine Chance hat, Schaden anzurichten.
Als Medikament hat es das Schicksal vieler anderer erfahren, wo die Patente ausgelaufen sind oder es zumindest Produkte gibt, die mit mehr Profit verkauft werden können.
Als Behandlung von Impfschäden, Post-Vacc-Syndrom wird es von der FLCCC im i-Recover Protokoll mit 10 bis 30 mg täglich empfohlen.
Noch ein kleiner Tipp: Sollte mal ein daneben gegangener Tropfen unerwünschte Färbungen verursachen: Vitamin C entfärbt.
Kontraindikationen und Nebenwirkungen
Weit verbreitet ist die Geschichte, Methylenblau dürfe nicht verwendet werden, wenn man einen G6PD-Mangel (auch bekannt als Favismus) hat. Tatsächlich verhindert aber das Fehlen dieses Enzyms, die Bildung von Abbauprodukten in der Leber, es wird einfach über die Niere ausgeschieden. Die je nach Verwendung von Vitamin C unterschiedlich starke Färbung des Urins zeigt das Funktionieren der Ausscheidung.
Nebenwirkungen mit MB sind sehr selten, wenn die Dosis bei 1%iger Lösung wie in den Studien bei maximal 40 Tropfen liegt, für etwa 70 kg Körpergewicht.
Empfehlenswerte Bücher dazu sind zum Beispiel:
4.6.2025: Methylenblau – Wirkung und Anwendung
https://uncutnews.ch/methylenblau-wirkung-und-anwendung/
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/naturheilkunde/alternative-mittel/methylenblau
Autor: Carina RehbergFachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Was ist Methylenblau?
Methylenblau heißt korrekterweise Methylthioniumchlorid – eine chemische Verbindung mit der Summenformel C₁₆H₁₈N₃SCl. Es handelt sich um einen tiefblauen synthetischen Farbstoff, der in verschiedenen Bereichen Anwendung findet, darunter in der Medizin, der Textilindustrie und der Mikrobiologie.
Um es gleich vorwegzunehmen: Methylenblau ist kein natürlicher Stoff. Er kommt also nicht in der Natur vor, nicht im menschlichen Körper und auch nicht in Lebensmitteln. Er wird synthetisch hergestellt. Methylenblau ist daher auch kein typisches naturheilkundliches Mittel, sondern eher als Medikament einzustufen.
Es wird daher in der Medizin auch eingesetzt – in manchen Bereichen noch heute, in anderen Bereichen wurde es mittlerweile von anderen Mitteln ersetzt.
Methylenblau aus ganzheitlicher Sicht
Methylenblau hat zweifelsohne einige interessante Eigenschaften, die Heilprozesse fördern können. Da es gleichzeitig in den üblicherweise eingesetzten Dosierungen auch kaum Nebenwirkungen hat, kann man es aus unserer Sicht durchaus verwenden.
Doch sollte man vom ganzheitlichen Standpunkt aus gesehen nicht allein auf Methylenblau setzen, sondern in der Prävention und Therapie IMMER ein ganzheitliches Konzept umsetzen, das auf mehreren Säulen steht.
Denn Krankheiten können viele verschiedene Ursachen haben. Und wenn z. B. Bewegungsmangel, Stress oder ein Vitalstoffmangel zu diesen Ursachen gehören, kann Methylenblau diese natürlich nicht beheben.
* Hier finden Sie Methylenblau aus europäischer Produktion
Wo wird Methylenblau verwendet?
Methylenblau wird in vielen Industriebereichen verwendet:
Methylenblau in der Medizin
Methylenblau wird in der Medizin als Arzneimittel eingesetzt – insbesondere als Gegengift (Antidot) bei Vergiftungen (z. B. durch Pestizide oder auch nach einer Überdosis Paracetamol). In diesen Fällen kommt es zu einer sog. Methämoglobinämie. Dabei steigt der Gehalt an Methämoglobin im Blut.
Methämoglobin ist ein Derivat (Abbauprodukt) von Hämoglobin. Während letzteres im Blut für den Sauerstofftransport verantwortlich ist, kann Methämoglobin keinen Sauerstoff transportieren. Normalerweise wird entstehendes Methämoglobin vom Körper wieder in Hämoglobin zurückverwandelt. Bei der Methämoglobinämie aber entsteht sehr schnell sehr viel Methämoglobin.
Dadurch kommt es zu einem Sauerstoffmangel im Körper und infolgedessen zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwäche, Übelkeit und Atemnot – bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Methylenblau sorgt dafür, dass das übermäßig entstandene Methämoglobin wieder in Hämoglobin verwandelt wird (siehe auch weiter unten unter „Ist Methylenblau verschreibungspflichtig?“).
Früher (Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts) wurde Methylenblau auch bei Zyanidvergiftungen (Blausäure) eingesetzt. Heute nur noch in manchen Fällen und auch nur begleitend zu anderen Gegenmitteln (z. B. Hydroxocobalamin = Vitamin B12).
Methylenblau in der Mikrobiologie
Methylenblau heftet sich als Farbstoff insbesondere an proteinhaltige Strukturen. Es kann daher zu einer Kontrastverbesserung in der Mikroskopie beitragen, da es einzelne Zellstrukturen und Zellorganellen stärker färbt als das Plasma.
Da nur lebende Zellen Methylenblau aufnehmen, hilft der Farbstoff auch bei der Bestimmung der Vitalität von Zellen. Lebende Zellen werden blau, tote Zellen bleiben farblos.
* Hier finden Sie den Kochkurs asiatisch kochen mit Ben
Methylenblau als Farbstoff
In der Textilindustrie wird Methylenblau noch heute als synthetischer Farbstoff für Gewebe und Kleidung verwendet, um ein leuchtendes Blau oder Grün zu erzeugen. Die entstehende Farbe ist kräftig, lichtbeständig (verblasst nicht so schnell) und daher gut haltbar.
Ist Methylenblau ein natürlicher Stoff?
Nein, Methylenblau ist ein synthetischer Stoff. Er kommt also nicht natürlicherweise in der Umwelt vor – weder in Pflanzen noch in Tieren. Auch der menschliche Körper synthetisiert kein Methylenblau. Es handelt sich daher um einen künstlich hergestellten Einzelstoff mit bestimmten Wirkungen.
Ist Methylenblau verschreibungspflichtig?
Methylenblau ist einerseits frei im Handel erhältlich (siehe nächster Abschnitt zum Thema Nahrungsergänzungsmittel), ist aber auch in bestimmten Verabreichungsformen verschreibungspflichtig, z. B. für intravenöse Injektionen gegen die Methämoglobinämie. Dazu gibt es Ampullen, die 10 mg Methylthioniniumchlorid pro Ampulle (2 ml) enthalten. Es gibt aber auch 10-ml-Ampullen mit entsprechend 50 mg Methylthioniniumchlorid.
Injektionen dieser Art werden bei einer durch Arzneimittel oder Chemikalien hervorgerufenen Vergiftung gegeben (Methämoglobinämie – siehe weiter oben unter „Methylenblau in der Medizin“). Methylenblau ist hier ein sog. Antidot (Gegengift). Es wird langsam über einen Zeitraum von 5 Minuten in eine Vene (intravenös) injiziert.
Ist Methylenblau ein Nahrungsergänzungsmittel?
Nein, Methylenblau ist gemäß der EU Novel Food Verordnung in Deutschland und der Europäischen Union nicht als Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel zugelassen. Es darf nur als „Laborchemikalie und zu Dekorationszwecken“ verkauft werden. Manche Händler schreiben auch „Als Reagenz zum Anfärben, Färben von Fasern, Baumwolle, Seide und Papier möglich“. Daher sind auf den Fläschchen und Packungen auch keine Dosierempfehlungen zu finden.
Welche Qualität sollte Methylenblau zum Einnehmen aufweisen?
Wenn Sie Methylenblau zur Einnahme kaufen möchten, achten Sie auf hohe Qualität. Methylenblau wird in 1-prozentigen Lösungen verkauft, wobei die restlichen 99 Prozent reines Wasser sein sollten.
Der Hinweis „Reag. Ph. Eur.“ steht für Reagenzien, die den Anforderungen des europäischen Arzneibuches entsprechen. Dies bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass das Produkt Lebensmittelqualität hat, sondern nur, dass es für allgemeine analytische Anwendungen geeignet ist.
Der Hersteller sollte daher in jedem Fall zusätzlich noch einen Hinweis zur Schwermetallbelastung geben können, z. B. in Form von Analysen, die zeigen, dass das Produkt (nahezu) frei ist von Cadmium, Blei, Aluminium etc. Denn früher war Methylenblau aufgrund des Herstellungsprozesses in geringen Mengen mit Schwermetallen verunreinigt.
Achten Sie auch darauf, dass das Produkt ein europäisches Produkt ist. Die meisten Methylenblau-Produkte kommen aus den USA, die wir nicht empfehlen würden.
Seit 2011 ist ein Verfahren bekannt, das es erlaubt, den Farbstoff nahezu schwermetallfrei herzustellen Dieses Verfahren kommt bei Methylenblau zur Anwendung, das als Arzneimittel bei Methämoglobinämie verwendet wird (ProveBlue®).
Methylenblau aus Pulver selber ansetzen - sinnvoll oder nicht?
Methylenblau liegt in seiner Reinform als tiefblaues Pulver vor – hochkonzentriert, wasserlöslich und bereits in geringen Mengen wirksam. Die flüssigen Produkte, die im Handel erhältlich sind, sind nichts anderes als zuvor angesetzte Lösungen dieses Pulvers – meist in einer Konzentration von 0,1–1 %.
Dieses Pulver ist auch im Handel erhältlich und wird von vielen Anwendern inzwischen verwendet, um selbst eine MB-Lösung anzusetzen.
Wichtig ist hier, dass das Pulver den Standards des Europäischen Arzneibuchs (Ph. Eur.), eine offizielle Analyse (COA = Certificate of Analysis) mitliefert, die die Schwermetallfreiheit dokumentiert und nicht aus minderwertiger technischer Herstellung stammt.
Auch hier gilt - wie bei den fertigen Lösungen: Der Zusatz „Reag. Ph. Eur.“ alleine reicht nicht aus, um eine sichere Einnahme zu rechtfertigen – dieser Hinweis bedeutet nur, dass das Produkt für Laborzwecke geeignet ist, nicht zwingend für die orale Anwendung.
Das Ansetzen von MB-Lösung aus Pulver macht nur Sinn, wenn Sie erstens ein hochwertiges Pulver haben und zweitens die Voraussetzungen für eine korrekte Zubereitung erfüllen können (Feinwaage, Herstellung mit Lichtschutz, Hygiene).
Anleitung: Methylenblau selbst ansetzen (1 -prozentige Lösung)
Wenn Sie Ihre MB-Lösung selbst ansetzen möchten, gehen Sie folgendermaßen vor:
Zutaten/Zubehör:
- Feinwaage mit 0,001 g Genauigkeit (Pflicht!)
- Braunglasfläschchen mit Tropfer oder Schraubdeckel
- 100 mg Methylenblau-Pulver (entspricht 0,1 g)
- 10 ml destilliertes Wasser (oder abgekochtes, abgekühltes Wasser)
- Einwegpipette, saubere Arbeitsfläche, ggf. Trichter
Zubereitung
Achten Sie auf Lichtschutz beim Arbeiten! Denn Methylenblau ist lichtempfindlich, vor allem in Lösung. Unter Lichteinfluss kann es sich in unwirksame Formen umwandeln (z. B. Leukomethylenblau), zersetzen, wodurch die Wirkung verloren geht oder es können sich unerwünschte Nebenprodukte bilden.
Stellen Sie lieber häufiger kleine Mengen her, denn jedes Öffnen bringt Luft und Lichtkontakt - und das Risiko für Wirkungsrückgang steigt.
Eine Alternative wäre, Sie stellen z. B. 50 ml her, füllen aber in 10-ml-Fläschchen um, so dass eines nach dem anderen geöffnet wird und die jeweils anderen unangetastet kühl und dunkel gelagert werden.
Nachfolgend als Beispiel die Herstellung von 10 ml MB-Lösung:
- Handschuhe anziehen – MB färbt stark!
- 100 mg MB-Pulver exakt abwiegen
- In das Braunglasgefäß füllen
- 10 ml Wasser hinzufügen
- Leicht schwenken oder mit Pipette umrühren, bis vollständig gelöst
- Beschriften: „Methylenblau 1 % – lichtgeschützt lagern – nicht mit SSRI kombinieren“
- Im Kühlschrank aufbewahren, max. 3 Monate
Braucht man wirklich eine Feinwaage?
Ohne Feinwaage ist das genaue Dosieren nicht möglich.
Leider findet man im Netz viele Anleitungen, bei denen das Pulver einfach „mit der Messerspitze“ entnommen wird – das ist unsicher und kann zur Über- oder Unterdosierung führen.
Eine Feinwaage kostet inzwischen nur ca. 20–30 ¤ – eine sinnvolle Investition für alle, die mit Wirkstoffen wie MB arbeiten.
Methylenblau richtig lagern
Pulver und Lösung sollten in Braunglasgefäßen aufbewahrt werden (idealerweise zusätzlich mit Alufolie umwickeln), also nicht bei Tageslicht angesetzt oder gelagert werden.
Auch sollte die fertige Lösung in jedem Fall im Kühlschrank gelagert werden. Das Pulver muss nicht unbedingt in den Kühlschrank, wäre aber dort dennoch gut aufgehoben.
Nach Anbruch sollte ein Fläschchen (ob gekauft oder selbst angesetzt) innerhalb von 4–6 Wochen verbraucht werden – vorausgesetzt, es wird im Kühlschrank und lichtgeschützt gelagert.
Ist Methylenblau für die Umwelt giftig?
Methylenblau gilt in kleinen Mengen als biologisch abbaubar. Dennoch sollte der Stoff nicht in die Umwelt gelangen, weil er ab bestimmten Mengen insbesondere für Gewässer und die dort lebenden Organismen toxisch sein kann.
Fische sind besonders empfindlich gegenüber der Toxizität von Methylenblau. In hohen Konzentrationen kann Methylenblau die Atmung und den Stoffwechsel von Fischen beeinträchtigen, was zu Atemnot, Verhaltensänderungen und sogar zum Tod führen kann.
Auch Wasserschnecken, Muscheln und andere wirbellose Tiere in Gewässern können ebenfalls empfindlich auf hohe Konzentrationen von Methylenblau reagieren. Es kann ihre Lebensfunktionen beeinträchtigen und tödlich sein.
Nichtsdestotrotz ist Methylenblau auch in manchen Arzneimitteln für Fische enthalten z. B. gegen bakterielle Infektionen, Pilzinfektionen und äußere Parasiten. Dazu wird es in geringen Dosen ins Aquarienwasser gegeben.
Doch gerade wegen seiner möglichen Giftigkeit für Fische (und da es auch Wasserpflanzen und Filterbakterien schädigen oder töten kann) muss nach der Anwendung (nach ca. 3 – 4 Tagen) das Wasser wenigstens teilweise ausgetauscht werden, um das Methylenblau wieder zu entfernen.
* Hier finden Sie Methylenblau aus europäischer Produktion.
Welche Dosis wird empfohlen?
Der Autor des Buches „Methylenblau“ – Mark Sloan, über den nicht viel bekannt ist – ist der Meinung, bereits 10 mg Methylenblau pro Tag seien ausreichend. Von einer 1-prozentigen Methylenblau-Lösung seien dies 20 Tropfen, die man in Wasser oder Orangensaft gibt und trinkt.
Er empfiehlt den Orangensaft deshalb, weil in Kombination mit diesem das Methylenblau offenbar auch nicht die Zähne und den Mund blau färbe, was bei der Einnahme mit Wasser der Fall sein kann.
Anfangs könne es zu Beschwerden wie Kopfschmerzen oder einem Gefühl kommen, als sei man betrunken, was daher komme, dass der Organismus nun dank Methylenblau das überschüssige – und lt. Sloan schädliche – Stickstoffmonoxid ausscheide. Sobald dieses den Organismus verlassen habe, ginge es aufwärts. Denn Stickstoffmonoxid verlangsame den Stoffwechsel, so dass die Ausleitung von Stickstoffmonoxid den Stoffwechsel aktiviere.
Sollten die beschriebenen Beschwerden auftreten, so rät er, die Methylenblau-Dosis vorerst zu halbieren.
Neurowissenschaftler Dr. Francisco Gonzalez-Lima steht ebenfalls hinter Methylenblau und empfiehlt für die Gesundheit des Gehirns, die nootropische Wirkung und die Vorbeugung oder Behandlung von Demenz eine Dosis von 0,5 mg bis 1 mg pro Kilogramm Körpergewicht und Tag.
„Nootropisch“ wirkende Stoffe erhöhen die geistige Leistungsfähigkeit und verbessern Gehirnfunktionen wie Gedächtnis, Lernen, Denken und die Konzentrationsfähigkeit. Sie werden auch bei geistiger Müdigkeit und Erschöpfungszuständen empfohlen – auch oder gerade, wenn diese Zustände im Alter auftreten.
Welche Dosis sollte nicht überschritten werden?
Als Dosis, die nicht überschritten werden sollte, gelten 2 mg pro Kilogramm Körpergewicht und Tag bzw. 138 mg pro Tag.
Wann nimmt man Methylenblau ein?
Methylenblau wird meist nach einer Mahlzeit mit etwas Wasser eingenommen, meist am Morgen, da es am Abend u. U. wach machen könnte. Da es wasserlöslich ist, muss es nicht - wie manche fettlöslichen Stoffe - mit Fetten/Öl genommen werden.
Die Geschichte von Methylenblau
Methylenblau wurde erstmals im Jahr 1876 hergestellt und ist der erste patentierte „Teerfarbstoff“. Es wurde später von anderen Forschern, darunter dem Chemiker Paul Ehrlich, weiter erforscht.
Methylenblau wurde zunächst in der Medizin zur Behandlung von Malaria eingesetzt, nachdem Paul Ehrlich Ende der 1880er Jahre festgestellt hatte, dass es Parasiten im Blut bekämpfen kann. Später bewährte es sich zur Behandlung der Methämoglobinämie.
Die Eigenschaften und Wirkungen von Methylenblau
Methylenblau weist verschiedene sehr interessante Eigenschaften auf, die ihm sehr viele Einsatzmöglichkeiten bescheinigen. In erster Linie gilt es als starkes Antioxidans, das Sauerstoffradikale eliminiert bzw. deren Bildung hemmt und damit Schäden durch oxidativen Stress reduziert. Es hat daher eine hohe Schutzfunktion (auch auf die Nerven).
Methylenblau kann überdies die Mitochondrienfunktion stabilisieren und verbessern. In den Mitochondrien entsteht im Laufe der Zellatmung das Superoxidradikal (einer Art Sauerstoffradikal), das zu Zellschäden führen kann, wenn es nicht abgebaut wird. Methylenblau hemmt die Superoxidbildung.
Die Mitochondrien sind die kleinen Kraftwerke in unseren Zellen, die dafür sorgen, dass für alle erforderlichen Prozesse unseres Lebens genügend Energie zur Verfügung steht. Wenn Methylenblau nun die Mitochondrien wie oben beschrieben schützt, bessert sich dadurch die Energieversorgung des gesamten Körpers. Dies ist mit ein Grund, warum heutzutage viele Menschen Methylenblau nehmen – sie versprechen sich dadurch einfach mehr Energie für den Alltag und im Sport. Ob die dafür empfohlenen Dosen jedoch ausreichen, ist nicht geklärt.
Auch gilt Methylenblau als MAO-A-Hemmer (erhöht Serotonin und Dopamin) und hat vermutlich auch deshalb antidepressive und angstlösende Eigenschaften, weshalb es früher bei Depressionen zum Einsatz kam, in diesem Bereich aber inzwischen von den heute üblichen Antidepressiva abgelöst wurde.
Die neuroprotektive (nervenschützende) Wirkung von Methylenblau sei das Ergebnis einer unspezifischen Hemmung der Stickoxidsynthase (NOS) und der Guanylatcyclase, was beides ebenfalls mit einer antidepressiven Wirkung in Verbindung gebracht wird (4).
Methylenblau bei Depressionen und bipolarer Störung
In einer Studie von 1987 heißt es, dass die Gabe von täglich 15 mg Methylenblau nach 3 Wochen depressive Symptome besser linderte als ein Placebo (1) und sich daher als Antidepressivum eignen könne, zu dem aber noch weiter geforscht werden müsse.
Deutlich aktueller ist ein Artikel von Martin Alda, der 2019 in der Fachzeitschrift CNS Drugs erschien, in der regelmäßig Übersichtsarbeiten zur medikamentösen Therapie von neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen veröffentlicht werden.
Martin Alda, Psychiater und Professor am Department of Psychiatry an der kanadischen Dalhousie University, schreibt im genannten Artikel, Methylenblau sei für Psychiater aufgrund seiner antidepressiven, angstlösenden und neuroprotektiven Eigenschaften interessant. Methylenblau sei daher ein vielversprechendes Mittel für die Behandlung von u. a. neurodegenerativen Erkrankungen.
In der Psychiatrie wird es seit über einem Jahrhundert eingesetzt, etwa bei der Behandlung von psychotischen Störungen. Besonders vielversprechende Ergebnisse habe man sowohl bei der Kurz- als auch bei der Langzeitbehandlung der bipolaren Störung erzielt (2). Methylenblau habe in diesen Studien eine antidepressive und angstlösende Wirkung gezeigt, ohne dass das Risiko eines Übergangs in eine Manie bestand.
Man habe eine Stabilisierung der Krankheit erzielen können bei gleichzeitiger Verringerung jener Symptome, die häufig nach erfolgreicher schulmedizinischer Therapie noch zurückbleiben (Residualsymptome, z. B. Ängste und Depressionen). Methylenblau werde normalerweise gut vertragen. Dennoch sei Vorsicht geboten, da der Stoff – wie viele Antidepressiva – ein Monoaminoxidase-A-Hemmer sei (MAO-A-Hemmer).
Die Monoaminoxidasen sind Enzyme, die Monoamine (z. B. Serotonin, Dopamin, Noradrenalin) spalten, so dass diese nicht mehr wirken. Werden die Monoaminoxidasen gehemmt, dann erhöht sich die Konzentration von Serotonin und Co im Gehirn, was zur Linderung der depressiven Symptome beiträgt.
MAO-A-Hemmer können auch Nebenwirkungen haben, z. B. plötzlich zu hoher oder zu niedriger Blutdruck, Übelkeit und Unruhe.
Eine dieser Studien zur bipolaren Störung, die Professor Alda erwähnte, stammt vom Januar 2018 (randomisierte Doppelblindstudie) und wurde im The British Journal of Psychiatry veröffentlicht.
Darin erhielten die 37 Patienten zusätzlich zu ihrer üblichen Medikation 12 Wochen lang entweder 15 mg oder 195 mg Methylenblau. Nach einer Pause von 1 Woche tauschte man die Dosis. Wer zuvor 15 mg erhalten hatte, erhielt nun die folgenden 12 Wochen 195 mg und umgekehrt.
Da Methylenblau den Urin blau färbt, wählte man als Placebo ebenfalls Methylenblau – nur eben in einer sehr kleinen und – so hieß es in der Studie – wirkungslosen Menge (15 mg). Die Tagesdosis wurde auf drei Einzeldosen aufgeteilt (also 3 x 5 mg und 3 x 65 mg).
Die Patienten nahmen als Medikament Lamotrigin zur Stimmungsstabilisierung. Da bei dieser Therapie meist Residualsymptome zurückbleiben, wollte man nun überprüfen, ob eine zusätzliche Therapie mit Methylenblau die Residualsymptome einer behandelten bipolaren Störung lindern könnte. Denn gerade für diese Residualsymptome und auch für kognitive Störungen, die ebenfalls bei medikamentös behandelter bipolarer Störung zurückbleiben oder auftreten, gibt es bislang nur begrenzte Therapiemöglichkeiten.
Depressionen und Ängste wurden weniger, wenn eine wirksame Methylenblau-Dosis genommen wurde. Auf kognitive Funktionen hatte das Mittel keine Wirkung.
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren mild und vorübergehend. Dazu gehörten Brennen im Harntrakt, Durchfall und Übelkeit sowie Kopfschmerzen. Die Nebenwirkungen wurden bei Einnahme der geringeren Dosis geringer und besserten sich überdies im Verlauf der Studie.
Methylenblau wurde schließlich als sichere und wirksame Zusatzbehandlung für Patienten eingeschätzt, die an bipolarer Störung und hier an Residualsymptomen litten (3).
Beachten Sie jedoch, dass die Dosis sehr hoch ist und die weiter oben genannte maximale Dosis weit überschreitet.
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Methylenblau zur Therapie und Prävention von Demenz?
Methylenblau wird häufig als ideales Mittel zur Therapie und Prävention von Demenzen und anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson bezeichnet - zumindest von Psychiater Claude Wischik, Professor an der schottischen University of Aberdeen. Bei der Erforschung der Tau-Fibrillen in den Nervenzellen in den 1980er Jahren setzte Wischik in seinem Labor auch Methylenblau als Farbstoff ein. Dabei zeigte sich, dass der Farbstoff die Fibrillen auflösen konnte.
Schnell war eine Firma gegründet ( TauRx Pharmaceuticals), mit der Wischik aus Methylenblau ein Alzheimer-Medikament entwickeln wollte. Dabei zeigte sich jedoch, dass man langfristig keine höhere Dosis als 138 mg pro Tag einnehmen konnte - andernfalls kam es zu schweren Nebenwirkungen. Um bei Alzheimer aber eine Wirkung zu erzielen, müsste man deutlich mehr als 138 mg einnehmen.
Methylenblau wurde daraufhin so verändert, dass vom neuen Mittel nun eine niedrige (nebenwirkungsarme) Dosis ausreichte, um eine Wirkung zu erzielen.
Das Mittel schien erst erfolgversprechend, bewährte sich dann aber in einer klinischen Studie wohl leider nicht (13), zumindest nicht so, wie man es sich vorstellte - und selbst wenn, so nützt es niemandem, der sich Methylenblau im Handel kaufte, da dieses ja in ungefährlichen Dosierungen offenbar nicht hilfreich ist (14).
Da Methylenblau die Energieversorgung erhöht und überdies die Nerven vor oxidativem Stress schützen kann, spricht jedoch nichts dagegen, den Farbstoff - wenn man möchte - begleitend zur Vorbeugung und Therapie bei Demenzen einzunehmen. Möglicherweise zeigt sich beim einen oder anderen eine Wirkung. Dennoch sollte man andere Maßnahmen zur Prävention dabei nicht unter den Tisch fallen lassen (gesunde Ernährung, Bewegung, geistige Aktivität, gute Vitalstoffversorgung etc.).
* Hier finden Sie den Kochkurs asiatisch kochen mit Ben
Methylenblau bei Malaria
Methylenblau war das erste synthetische Malariamedikament (Ende 19./Anfang 20. Jahrhundert), da es den Malariaerreger Plasmodium falciparum hemmen konnte, und wurde damals gegen alle Malariaarten eingesetzt. Inzwischen gibt es viele weitere Medikamente gegen Malaria – wobei der Erreger immer wieder Resistenzen entwickelt.
Im Jahr 2018 erschien im Magazin BMC Medicine eine Übersichtsarbeit zum Einsatz und zur Wirkung von Methylenblau bei Malaria (8) – besonders als Begleitmedikament zu anderen Medikamenten, da es z. B. die Anti-Malaria-Wirkung von Artemisinin verstärken kann und auch der Entwicklung von Artemisinin-Resistenzen vorbeugen kann (die artemisininbasierte Medikamente andernfalls weniger wirksam machen).
Die Dosierung von Methylenblau gegen Malaria liegt bei Kindern bei 15 – 20 mg pro Kilogramm Körpergewicht (3 Tage lang). Erwachsene erhielten z. B. zweimal täglich je 390 mg nach dem Frühstück und nach dem Abendessen (3 bis 7 Tage lang) oder 16 Tage lang fünfmal täglich je 200 mg.
Auch hier werden also sehr hohe Methylenblaudosen eingesetzt – und jeweils auch nur wenige Tage lang.
Als Nebenwirkungen von Methylenblau traten milde Harnwegs- und Verdauungsbeschwerden auf sowie eine Blaufärbung des Urins.
Auch in Kombination mit dem lange Jahre in der Therapie und Prophylaxe von Malaria eingesetzten Chloroquin (Handelsname Resochin) hatte Methylenblau Vorteile, da es die Erreger für die Wirkung von Chloroquin empfindlicher machte (9).
Methylenblau bei MDS (Myelodysplastischen Syndromen)
Myelodysplastische Syndrome (MDS) sind bösartige Erkrankungen der blutbildenden Stammzellen im Knochenmark. Die Blutzellen reifen nicht richtig aus und können so auch nicht ihren Aufgaben nachkommen (z. B. Sauerstofftransport). Die durchschnittliche Lebenszeit nach Ausbruch der Krankheit beträgt 3 Jahre.
In einem Artikel, der 2018 in Frontiers in Oncology erschien, hieß es, dass Methylenblau evtl. bei diesen Erkrankungen eingesetzt werden könnte, da es das sog. NLRP3-Inflammasom hemme (zumindest bei Ratten). (7)
Das Inflammasom ist ein Multiproteinkomplex in bestimmten Abwehrzellen (Makrophagen). Er bildet sich, nachdem die Zelle Gefahrensignale erkannt hat (etwa weil Krankheitserreger oder Schadstoffe im Umlauf sind) und sorgt für die Aktivierung von Entzündungsprozessen.
Bei MDS ist die Aktivität des NLRP3-Inflammasoms offenbar für die Zerstörung der blutbildenden Zellen im Knochenmark mitverantwortlich.
Wenn Methylenblau nun wie bei Nagetieren auch die Funktion des NLRP3-Inflammasoms bei menschlicher Myelodysplasie hemmen könnte, wäre ein Versuch mit einer zusätzlichen Methylenblau-Behandlung einen Versuch wert, schreiben die Wissenschaftler in ihrer Zusammenfassung – zumal Methylenblau ein sehr geringes Nebenwirkungsrisiko habe.
Methylenblau bei Krebs
Zur Anwendung bei Krebs liegen unseres Wissens noch keine klinischen Studien vor. Zellstudien zeigen eine krebshemmende Wirkung (5) des Farbstoffs – allerdings in einer Konzentration, die man eher nicht einnehmen würde.
Wer sollte Methylenblau nicht einnehmen?
Die Einnahme von Methylenblau während der Schwangerschaft und Stillzeit wird in der Regel nicht empfohlen. Zwar dürften Nebenwirkungen nur bei hohen Dosen (mehr als 1 mg pro kg Körpergewicht auftreten, genau untersucht ist dies aber nicht, so dass eine Einnahme besser nicht riskiert werden sollte.
1. Schwangerschaft
Methylenblau könnte potenziell teratogene (fehlbildungsfördernde) Wirkungen haben. Der Stoff kann die Plazentaschranke passieren und möglicherweise neurotoxische Effekte auf das sich entwickelnde Gehirn des Fötus haben.
2. Stillzeit
Methylenblau geht in die Muttermilch über. Neugeborene haben eine unausgereifte Leber und können das Medikament möglicherweise nicht gut verstoffwechseln, was zu Nebenwirkungen wie Methämoglobinämie führen könnte.
3. Personen mit G6PD-Mangel (Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel)
Menschen mit G6PD-Mangel können hämolytische Anämie entwickeln, wenn sie Methylenblau einnehmen. Diese seltene genetische Erkrankung führt dazu, dass rote Blutkörperchen empfindlich auf oxidative Stressoren reagieren – Methylenblau ist ein solcher Stressor.
4. Personen mit schwerer Nieren- oder Lebererkrankung
Methylenblau wird in der Leber verstoffwechselt und über die Nieren ausgeschieden. Bei Nieren- oder Leberinsuffizienz kann sich der Wirkstoff im Körper anreichern und toxisch wirken.
5. Personen mit Methämoglobinämie durch NADH-Mangel
Methylenblau wird zur Behandlung von Methämoglobinämie eingesetzt, aber nicht bei Menschen mit NADH-Cytochrom-b5-Reduktase-Mangel, da es bei ihnen wirkungslos oder sogar kontraproduktiv sein kann.
6. Personen, die serotonerge Medikamente einnehmen (Gefahr eines Serotonin-Syndroms)
Methylenblau ist ein MAO-Hemmer (Monoaminoxidase-Hemmer) und kann den Serotoninspiegel im Gehirn erhöhen. Dies kann zu einem lebensgefährlichen Serotonin-Syndrom führen, besonders wenn es mit anderen serotonergen Medikamenten kombiniert wird, darunter:
- Antidepressiva: SSRIs, SNRIs, MAO-Hemmer (z. B. Fluoxetin, Paroxetin, Venlafaxin)
- Trizyklische Antidepressiva
- Serotonin-freisetzende Substanzen: MDMA, Amphetamine
- Opioide mit serotonerger Wirkung: Tramadol, Fentanyl
- Migränemedikamente: Triptane (z. B. Sumatriptan)
Achtung: Bei Verdacht auf Serotonin-Syndrom (Unruhe, Zittern, hohes Fieber, Schweißausbrüche, Krämpfe) sofort ärztliche Hilfe holen!
Welche Nebenwirkungen kann Methylenblau haben?
In der Berliner Klinischen Wochenschrift vom 28. September 1891 berichtet Paul Ehrlich bei einer Dosis von 500 mg Methylenblau über mehrere Tage hinweg zur Behandlung von Malaria von einer spastischen Blasenreizung mit vermehrtem Harndrang und eine Erhöhung der Harnmenge (10).
In einem aktuelleren Artikel, der 2022 in Toxicology Research erschien, heißt es: "Die toxische Wirkung von Methylenblau hängt von der Dosis ab und umfasst ernste Symptome, wie Hämolyse (Auflösung der roten Blutkörperchen), Methämoglobinämie, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen in der Brust, Bluthochdruck und Atemnot." Auch Hautirritationen und Entzündungsreaktionen könnten auftreten.
Die Tatsache, dass Methämoglobinämie eine Nebenwirkung hoher Dosen sein kann, zeigt, dass der Farbstoff in hohen Dosen genau die gegensätzlichen Wirkungen niedriger Dosen hat. Denn Methylenblau gilt ja - wie oben beschrieben - in der richtigen Dosis als DAS Heilmittel bei Methämoglobinämie.
In sehr hohen Dosen kann Methylenblau auch neurotoxisch (giftig auf Nervenzellen) im zentralen Nervensystem wirken (11).
Dazu kommt die Gefahr eines Serotoninsyndroms, insbesondere wenn zeitgleich Antidepressiva bzw. andere Medikamente genommen werden, die - wie Methylenblau - den Serotoninspiegel erhöhen können. Zu den Symptomen gehören Schweißausbrüche, Herzklopfen, Muskelzuckungen, Krämpfe und motorische Unruhe (12).
Alle genannten Beschwerden entwickeln sich nur bei sehr hohen Dosen. Bei den üblicherweise empfohlenen Dosen von unter 2 mg pro Kilogramm Körpergewicht ist kaum mit Nebenwirkungen zu rechnen.
Update 13.3.2025
Wir haben den Abschnitt "Wer sollte Methylenblau nicht einnehmen?" eingefügt.
Heilmittel Methylenblau im Fläschchen am 2.11.2025:
Methylenblau 1 % / mindestens 99,8 % rein / frei von Schwermetallen
https://t.me/oliverjanich/163472
Die Wiederentdeckung von Methylenblau!
Tauchen Sie ein in die faszinierende Geschichte von Methylenblau, einem Wundermittel, das bereits seit über 150 Jahren seine tiefblauen Spuren hinterlässt.
Seine Reise begann im Jahr 1876, als der deutsche Chemiker Heinrich Caro Methylenblau zum ersten Mal synthetisierte. Damit schrieb er Geschichte und erhielt ein bahnbrechendes Reichspatent.
Damals konnte niemand ahnen, dass Methylenblau weit über seine Verwendung als färbendes Mittel für Baumwolle hinausgehen würde. Doch die Zeit brachte immer wieder erstaunliche Entdeckungen über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieses außergewöhnlichen Stoffes hervor.
Erleben Sie das Geheimnis von Methylenblau, das Menschen seit Generationen in seinen Bann zieht. Machen Sie sich bereit für eine faszinierende Reise in die Vergangenheit und in eine vielversprechende Zukunft!
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