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Merkblatt: Einsamkeit macht krank

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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n-tv, Logo

n-tv, Donnerstag, 27. September 2007
http://www.n-tv.de/858384.html

<Sogar Gene reagieren
Einsamkeit macht krank>

<Einsamkeit hinterlässt Spuren in der Aktivität von Genen der weissen Blutkörperchen. Bei einsamen Menschen sind darin vermehrt solche Erbanlagen des Immunsystems aktiv, die mit Entzündungen zu tun haben. Andere Reaktionen des Immunsystems, darunter die Antwort gegen Viren oder die Produktion von Antikörpern, waren hingegen unterdrückt, berichten Forscher um Steve Cole von der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Ihre Studie steht im frei zugänglichen Journal „Genome Biology“.
 
Die Gruppe hatte die Aktivität der Gene in insgesamt 14 Probanden miteinander verglichen. 6 von ihnen hatten sich auf einer von Psychologen aufgestellten Skala als sehr einsam eingestuft – sie nahmen in dieser Liste einen Spitzenplatz ein. Die übrigen Probanden fanden sich im Gegensatz dazu am unteren Ende der Skala. Zwischen den beiden Gruppen zeigten sich Unterschiede bei insgesamt 209 Erbanlagen: 78 wurden stärker, 131 schwächer abgelesen.
 
Die beobachteten Unterschiede zeigten sich unabhängig von anderen Risikofaktoren, die Entzündungen zur Folge haben, betonen die Forscher. Dazu zählen etwa der allgemeine Gesundheitszustand, Alter, Gewicht oder Medikamentengebrauch. „Was für die Aktivität der Gene wirklich zählt ist nicht, wie viele Menschen man kennt, sondern wie vielen man sich nahe fühlt“, ergänzte Cole. Angesichts dieser Resultate spricht er auch davon, dass sich nun vielleicht Medikamente schaffen liessen, um die negativen Folgen der Einsamkeit zu blocken. Bereits vor dieser Untersuchung war in zahlreichen Studien klar geworden, dass die soziale Umgebung die Gesundheit beeinflusst, so haben isoliert lebende Menschen durchweg ein erhöhtes Risiko, vorzeitig zu sterben.>


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Michael
              Palomino, Portrait

Einsamkeit kommt durch Luxus und durch Verlust der Menschlichkeit

Die Menschen in den "zivilisierten Ländern" haben oft ihr Familienleben verloren. Dadurch sind die Menschen oft einsam und werden geistig vernachlässigt und werden oft irr und verrückt, egoistisch oder krankhaft eifersüchtig und neidisch.

Die Gründe für den Verlust des Familienlebens sind mehrere Gründe, die miteinander kombiniert eine fatale Vereinsamung der Menschen ergeben:

-- Versicherungen machen die Menschen unabhängig, aber die Sorge um die Eltern oder die Sorge und die Kinder geht dabei verloren

-- Kriegsereignisse zerreissen Familien und zerstören die menschlichen Charakterzüge, so dass Kinder unmenschlich aufwachsen müssen und die Kinder später kriminell werden, so dass die Eltern ihre Kinder verstossen, oder so dass die Kinder ihre Eltern ablehnen

-- Eltern schwelgen im Luxus und werden pervers zu den Kindern, oder Kinder schwelgen im Luxus und werden pervers zu den Eltern, so dass eine gegenseitige Ablehnung stattfindet

-- die Konsumwelt entfremdet durch neue Produkte die Kinder von den Eltern, so dass die Kinder die Eltern ablehnen

-- die Eltern sind so im Konsumrausch und in der Arbeit, dass sie mit ihren Kindern nicht mehr spielen, nicht mehr singen, nicht mehr tanzen, und so finden gemeinsame Tätigkeiten praktisch gar nicht mehr statt, so dass die Eltern und die Kinder sich gegenseitig entfremden und kein Zusammengehörigkeitsgefühl mehr da ist, ausser, dass man zweimal in der Woche gemeinsam eine Mahlzeit einnimmt

So wissen die Menschen am Schluss gar nicht mehr, was eine Familie ist und leben allein oder müssen sich die Gesellschaft organisieren, die eine Ersatzfamilie ist, aber die menschliche Nähe einer guten Familie findet man dabei nicht.

Und so häufen sich in den "zivilisierten Ländern" die Krankheiten, die durch die Einsamkeit entstehen, neben Alkoholismus und Raucherschäden, die die hauptsächlichen Kompensationen gegen die Einsamkeit sind.

Abhilfe wäre, in der Gesellschaft mehr Gesellschaftstische und Kulturzentren zuzulassen, wo sich Menschen zwanglos ohne Konsumationszwang begegnen können.

Michael Palomino 2007


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Spiegel
              online, Logo

28.7.2010: Statistik über Einsamkeit: schadet so wie Rauchen und wie Alkohol, schadet mehr als Bewegungsmangel, und schadet doppelt so viel wie Fettsucht

aus: Spiegel online: Psyche und Gesundheit: Einsamkeit schadet genau so wie Rauchen; 28.7.2010;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,708728,00.html

<Frau im Rollstuhl: Beziehungen verbessern die Gesundheit

Wofür sind Freunde gut? Ganz einfach: Sie bereichern nicht nur das Leben - sie verlängern es auch. In einer Studie mit Daten von über 300.000 Menschen haben Forscher herausgefunden, dass Einsamkeit für die Gesundheit genauso schädlich ist wie Rauchen.

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Freundschaft, Gespräche, Liebe, Geborgenheit - all das funktioniert nur im Austausch mit anderen. Nur zu zweit kann sich der Mensch fortpflanzen, nur als Gemeinschaft kann er Zivilisationen hervorbringen. Doch das moderne Leben der industrialisierten Länder hat die Beziehungsgeflechte der Menschen nachhaltig verändert - und bringt immer mehr Einzelgänger hervor.

Die Vereinsamung ist ein wachsendes Problem westlicher Zivilisationen - hat sie aber auch Auswirkungen auf die Gesundheit? Ja, antworten Julianne Holt-Lunstad und Timothy Smith von der Brigham Young University im US-Bundesstaat Utah jetzt im Fachmagazin "PLoS Medicine" [siehe hier die ganze Studie in Englisch]. Sozial aktive Menschen, so das Fazit der Forscher, können sich im Schnitt über ein längeres Leben freuen als Einzelgänger.

Sich vollkommen allein zu fühlen, ist eines der erdrückendsten Gefühle überhaupt. Das kann Depressionen und andere psychische Erkrankungen auslösen. 140 Studien mit Daten von mehr als 300.000 Menschen vor allem aus westlichen Ländern haben die Forscher analysiert und daraus das Sterberisiko statistisch errechnet. Das Ergebnis war eindeutig: Die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöht sich gegenüber sozial weniger aktiven Menschen um 50 Prozent, wenn man einen guten Freundes- und Bekanntenkreis hat.

Holt-Lundstad und Smith verglichen das Risiko mit anderen Effekten. Demnach kann man die gesundheitsschädlichen Folgen eines sozial schwachen Umfelds in etwa so mit anderen Risikofaktoren vergleichen:

  • Einsamkeit ist genauso schädlich wie der Konsum von 15 Zigaretten am Tag
  • Einsamkeit schadet genauso viel wie Alkoholmissbrauch
  • Einsamkeit ist schädlicher als keinen Sport zu treiben
  • Einsamkeit ist doppelt so schädlich wie Fettsucht

Im Schnitt hatten alle Studien die Teilnehmer über einen Zeitraum von 7,5 Jahren beobachtet. Bei der sogenannten Metaanalyse - der statistischen Zusammenfassung sämtlicher Daten aller Untersuchungen - konnten die Forscher feststellen, dass die beobachteten Effekte auch bestehen blieben, wenn man Alter, Geschlecht und den sozialen Status, etwa den Beruf, berücksichtigt.

Den größten Effekt auf die Sterblichkeit hatte die allgemeine soziale Integration - am wenigsten war ausschlaggebend, ob die Menschen alleine oder mit anderen zusammenlebten. Die Forscher glauben, dass sich das soziale Umfeld mitunter deshalb auf die Gesundheit auswirkt, weil man als sozial aktiver Mensch ein höheres Verantwortungsbewusstsein habe.

"Wenn jemand mit einer Gruppe sozial vernetzt ist und sich auch für andere Menschen verantwortlich fühlt, überträgt sich dieses Gefühl auch auf einen selbst", sagt Holt-Lunstad. "Man passt besser auf sich auf und geht weniger Risiken ein." Es gäbe durchaus mehrere Möglichkeiten, wie Freunde und Familie die eigene Gesundheit beeinflussen könnten, sagt Holt-Lunstad. Einige Studien hätten beispielsweise gezeigt, dass Kontakte das Immunsystem stärken.

"Die Idee, ein schwaches soziales Umfeld als Risikofaktor für Sterblichkeit zu betrachten, wird von den meisten Gesundheitsbehörden und der Öffentlichkeit noch nicht anerkannt", schreiben die Wissenschaftler in einer Zusammenfassung ihrer Analyse. Jetzt fordern sie ein Umdenken.

Weil der Zusammenhang von sozialem Umfeld altersunabhängig sei und nicht nur ältere Menschen betreffe, sollten Ärzte nicht nur einen Blick auf das Umfeld Älterer werfen, meinen die Autoren. "Beziehungen sind in jedem Alter wichtig und verbessern die Gesundheit", sagt Smith. Jede Art, das soziale Umfeld zu verbessern, werde sowohl die Überlebensfähigkeit als auch die Lebensqualität steigern, schließen die Autoren. Gesundheitsvorsorge sollte daher auch das soziale Befinden betrachten, Mediziner sollten Sozialkontakte und Kliniken soziale Netzwerke für Patienten fördern.

Der Studienautor warnt auch davor, die neueren Kommunikationsmöglichkeiten in Zeiten des Internets und der modernen Technologie als Ersatz für ein echtes soziales Netzwerk zu sehen. "Für den Menschen sind Beziehungen eine Selbstverständlichkeit", sagt Smith. "Wir sind wie Fische, die das Wasser gar nicht bemerken."

cib/dpa>

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Stern online,
              Logo

28.7.2010: <Risikofaktor Einsamkeit: Wer gute Freunde hat, lebt länger>

aus: Stern online; 28.7.2010;
http://www.stern.de/gesundheit/risikofaktor-einsamkeit-wer-gute-freunde-hat-lebt-laenger-1587869.html

<Verzicht auf Zigaretten, Bewegung und eine gesunde Ernährung - um lange zu leben, unternehmen Menschen viel. Doch reicht das aus? Allem Anschein nach nicht. Denn soziale Isolation schadet der Gesundheit ebenso wie Rauchen oder Übergewicht.

Auf gute Freunde kann man bauen: Menschen mit einem sozialen Netzwerk haben eine um 50 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit alt zu werden als einsame Menschen© Colourbox

Menschen sind soziale Wesen. Sie sind auf Beziehungen angewiesen, auf Gedankenaustausch, Zuneigung, Trost und Verständnis. Doch der moderne Lebensstil in westlichen Gemeinschaften lässt soziale Netzwerke bröckeln, immer mehr Menschen werden zu Einzelgängern. Dabei ist der Mangel an sozialen Beziehungen auch für die Gesundheit eine Gefahr.

Der Risikofaktor Einsamkeit sei in etwa so groß wie der vom Rauchen, und er übertreffe viele andere Risikofaktoren wie Übergewicht oder Bewegungsmangel, sagen die Psychologen Julianne Holt-Lunstad und Timothy Smith von der Brigham Young University im US-Staat Utah. Die Wissenschaftler haben gemeinsam mit einem Kollegen 148 Studien mit insgesamt über 308.000 Menschen analysiert, die sich mit dem Zusammenhang zwischen sozialen Netzwerken und dem Sterberisiko beschäftigen. Demnach haben Menschen mit einem guten Freundes- und Bekanntenkreis gegenüber Menschen mit einem geringen sozialen Umfeld im Schnitt eine um 50 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit alt zu werden.

Fehlen soziale Bindungen, hat dies ähnlich negative Auswirkungen auf die Gesundheit wie bekannte Risikofaktoren, haben Holt-Lundstad und Smith ermittelt. Isolation ist demnach genauso schädlich wie das Rauchen von 15 Zigaretten täglich. Einsamkeit hat denselben negativen Effekt auf die Gesundheit wie Alkoholismus und ist sogar doppelt so schädlich wie Fettleibigkeit.

"Dass fehlende soziale Beziehungen ein Risikofaktor für einen frühen Tod sind, ist weder bei Gesundheitsbehörden noch in der Öffentlichkeit bekannt genug", meinen die Wissenschaftler, die ihre Daten im Journal "Plos Medicine" veröffentlichen. Sie fordern daher ein Umdenken: Ärzte und andere Gesundheitsexperten sollten das soziale Umfeld ebenso ernst nehmen wie Tabakkonsum, Ernährung und Sport.

Positiver Effekt unabhängig vom Alter

Die Studien hatten die Menschen im Schnitt über 7,5 Jahre hinweg beobachtet, das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer betrug 64 Jahre. Die Daten zeigten allerdings lediglich, ob Menschen sozial integriert waren. Ob die Beziehungen gut oder schlecht waren, ließ sich daraus nicht ablesen. Wäre die Qualität der Beziehungen mit in die Analyse eingeflossen, könnte der positive Effekt von sozialen Netzwerken auf die Gesundheit sogar noch viel größer sein, vermuten die Wissenschaftler.

Die positive Auswirkung, blieb auch bestehen, wenn man Alter, Geschlecht und sozialen Status berücksichtigte. Da der Zusammenhang von sozialem Umfeld und Sterblichkeit altersunabhängig sei, sollten Ärzte nicht nur einen Blick auf das Umfeld älterer Menschen werfen, meinen die Autoren. Den größten Effekt aller gemessenen Faktoren hatte die allgemeine soziale Integration, am wenigsten ausschlaggebend war, ob die Menschen allein oder mit anderen zusammen lebten.

Doch warum wirkt sich ein starkes soziales Umfeld positiv auf die Gesundheit aus? Die Forscher vermuten, dass sozial aktive Menschen auch mit ihrer eigenen Gesundheit verantwortungsbewusster umgehen. "Wenn jemand mit einer Gruppe vernetzt ist und sich für andere Menschen verantwortlich fühlt, überträgt sich das auf den Umgang mit sich selbst", sagt Holt-Lunstad. "Man passt besser auf sich auf und geht weniger Risiken ein." Einige Studien hätten gezeigt, dass Kontakte auch das Immunsystem stärken.

Jede Art, das soziale Umfeld zu verbessern, werde sowohl die Überlebensfähigkeit als auch die Lebensqualität verbessern, schließen die Autoren. Gesundheitsvorsorge sollte daher auch das soziale Befinden betrachten, Mediziner sollten Sozialkontakte und Kliniken soziale Netzwerke für Patienten fördern. "Beziehungen erachten wir als Menschen für selbstverständlich", sagt Studienautor Smith. "Wir sind wie Fische, die das Wasser gar nicht bemerken. Diese Kontakte sind jedoch nicht nur psychologisch wichtig, sie wirken sich auch direkt auf unsere Gesundheit aus."

DPA/lea>

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Sputnik-Ticker online, Logo

10.3.2020: Forscher: Einsamkeit kann Entzündungen im Körper fördern

https://de.sputniknews.com/wissen/20200310326568408-einsamkeit-entzuendungen/

<Ein Mangel an sozialen Kontakten scheint mit vermehrten Entzündungsreaktionen im Organismus einherzugehen. Auch gefühlte Einsamkeit beeinflusst den Körper negativ – allerdings anders als die tatsächliche Isoliertheit von den Menschen. Die Ergebnisse einer Meta-Analyse der britischen Forscher wurden im Fachmagazin „ScienceDirect“ veröffentlicht.

„Einsamkeit und soziale Isolation erhöhen das Risiko für einen schlechteren Gesundheitszustand. Forscher vermuten, dass sie unter anderem die Entzündungsreaktionen des Körpers beeinflussen“, erklärt Kimberley Smith von der University of Surrey (Guildford).

Um herauszufinden, ob das stimmt oder nicht, werteten Forscher für ihre Meta-Analyse 14 Studien aus, die sich mit den Folgen von Einsamkeit bei Jugendlichen und Erwachsenen ab einem Alter von 16 Jahren befasst hatten. Bei weiteren 16 Untersuchungen ging es um die soziale Isolation – eine objektive Abgeschiedenheit von anderen Menschen.

Das Team ist zu dem Schluss gekommen, dass die Einsamkeit und die Isolation voneinander zu unterscheiden seien. Wenn sich die soziale Isolation messbar auf Vorgänge im Körper auszuwirken scheine, so sei bei der Einsamkeit die Verbindung zur Entzündung weniger offensichtlich. Anhand der früheren Erkenntnisse vermuten die Forscher, dass dieses Gefühl womöglich die Reaktion des Entzündungssystems auf Stress verändert.

Bei Männern besonders deutlich

Die Verbindung zwischen der sozialen Isoliertheit und den körperlichen Entzündungszeichen seien bei Männern erstaunlicherweise deutlicher als bei Frauen, berichteten die Wissenschaftler weiter. Die Hintergründe sind ihnen zufolge noch unklar. Allerdings ist aus früheren Studien bereits bekannt, dass Männer und Frauen unterschiedlich auf soziale Stressfaktoren reagieren.

„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass soziale Isolation und Einsamkeit mit systemischen Entzündungen zusammenhängen könnten“, schreibt das Team. „Dies ist ein erster wichtiger Schritt, um den Einfluss dieser Zustände auf die Gesundheit zu verstehen“, ergänzt Mitautorin Christina Victor von der Brunel University London.

Nun seien weitere Studien erforderlich, um die beobachteten Zusammenhänge zu bestätigen und die zugrundeliegenden Mechanismen zu entschlüsseln. „Wie sich gezeigt hat, ist es dabei sehr wichtig, Einsamkeit und Isolation voneinander zu unterscheiden und nicht gemeinsam oder gar als dasselbe zu betrachten“, resümiert Victor. 

pd/mt>




Studie in GB am 9.1.2025: Allein sein macht krank - Faktoren Nervensystem und Anfälligkeit auf Krankheit - Teilnehmer der "UK Biobank":
«Nature»-Studie: Einsamkeit und soziale Isolation beeinflussen die Gesundheit auf molekularer Ebene

Forscher identifizieren Schlüsselproteine und Signalwege, die soziale Beziehungen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Sterblichkeit in Verbindung bringen. Die Auswirkungen von Einsamkeit werden sogar mit traditionellen Risikofaktoren wie Rauchen und Fettleibigkeit verglichen.

https://transition-news.org/nature-studie-einsamkeit-und-soziale-isolation-beeinflussen-die-gesundheit-auf

Nature Human Behaviour: Plasma proteomic signatures of social isolation and loneliness associated with morbidity and mortality - 3. Januar 2025

In einer vor wenigen Tagen in Nature Human Behaviour veröffentlichten Studie untersuchte eine Gruppe von Forschern die proteomischen Signaturen, die soziale Beziehungen, insbesondere soziale Isolation und Einsamkeit, mit gesundheitlichen Folgen und Sterblichkeit verbinden. Darin heißt es:

«Soziale Beziehungen sind anpassungsfähig und entscheidend für das Wohlbefinden und Überleben sozialer Arten. Soziale Isolation und Einsamkeit, die als Ausdruck objektiver und subjektiver Manifestationen verarmter sozialer Beziehungen charakterisiert werden, werden zunehmend als wichtige globale öffentliche Probleme erkannt.
 
Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass sowohl soziale Isolation als auch Einsamkeit mit Morbidität und Mortalität in Verbindung stehen, wobei die Auswirkungen vergleichbar sind mit denen traditioneller Risikofaktoren wie Rauchen und Fettleibigkeit. Trotz dieser empirischen Zusammenhänge sind die zugrundeliegenden Mechanismen, durch die sich soziale Beziehungen auf die Gesundheit auswirken, nach wie vor nicht klar.»

Experimentelle Studien würden zeigen, dass soziale Interaktionen bei Tieren zum Beispiel die Aktivität des sympathischen Nervensystems und des Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Systems kausal verändern und das Krankheitsrisiko direkt beeinflussen können. Diese Muster deckten sich mit Beobachtungen in Korrelationsstudien am Menschen. Darüber hinaus würden ungünstige soziale Beziehungen mit einem ungesunden Lebensstil in Verbindung gebracht , was sich möglicherweise auf diese physiologischen Bahnen auswirke und in der Folge die Gesundheit beeinträchtige.

Bei der aktuellen Studie umfasste die primäre Studienpopulation 42.062 Teilnehmer aus der UK Biobank. Die Biobank-Kohorte Großbritanniens wirbt mit dem Claim «The world’s most important health research database» und besteht aus über 500.000 Teilnehmern im Alter von 40 bis 69 Jahren, die zwischen 2006 und 2010 von 22 Zentren im Vereinigten Königreich rekrutiert wurden. Die Teilnehmer stellten umfangreiche Daten zur Verfügung, darunter genomweite Genotypisierung, Magnetresonanztomographie, elektronische Gesundheitsakten sowie Blut- und Urin-Biomarker.

Das Durchschnittsalter der Studienpopulation lag bei 56,4 Jahren, 52,3 Prozent waren weiblich. Ausgewertet wurden umfassende Verhaltensdaten, darunter auch Daten zu sozialer Isolation, Einsamkeit und aller relevanten Kovariaten. Zu den Kovariaten gehörten demografische, verhaltensbezogene und physiologische Faktoren.

3905 und damit 9,3 Prozent der Teilnehmer gaben an, sozial isoliert zu sein, während 6,4 Prozent (2689 Teilnehmer) berichteten, sich einsam zu fühlen. Die soziale Isolation wurde anhand der Lebensumstände, der Häufigkeit sozialer Kontakte und der Teilnahme an Aktivitäten definiert, während die Einsamkeit anhand des Gefühls der Einsamkeit und der Häufigkeit, sich nahestehenden Personen anzuvertrauen, bewertet wurde.

Die Gesundheitsergebnisse wurden anhand von verknüpften Gesundheitsakten ermittelt, wobei der Schwerpunkt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, Typ-2-Diabetes, Depression und Schlaganfall lag.

Sogenannte «Proteomweite Assoziationsstudien» von 2920 Plasmaproteinen ergaben 776 Proteine, die signifikant mit sozialer Isolation assoziiert waren, und 519 Proteine, die mit Einsamkeit in Verbindung standen – in Modellen, die für Alter, Geschlecht, Standort, technische Faktoren und genetische Hauptkomponenten angepasst wurden.

Nach zusätzlichen Anpassungen für ethnische Zugehörigkeit, Bildungsniveau, Haushaltseinkommen, Rauchen, Alkoholkonsum und Body-Mass-Index blieben 175 Proteine signifikant mit sozialer Isolation und 26 Proteine mit Einsamkeit assoziiert (Bonferroni-korrigierte Schwelle). Die Studienautoren schreiben:

«Zu den wichtigsten Ergebnissen gehörten die starke Assoziation des Wachstumsdifferenzierungsfaktors 15 (GDF15) mit sozialer Isolation und von Proprotein-Convertase-Subtilisin/Kexin-Typ 9 (PCSK9) mit Einsamkeit. Bemerkenswert ist, dass die meisten identifizierten Proteine positiv mit sozialer Isolation und Einsamkeit assoziiert waren, während sich einige wenige wie C-X-C-Motiv-Chemokin-Ligand-14 (CXCL14) als Schutzfaktoren erwiesen.
 
Es wurden gemeinsame proteomische Muster beobachtet, wobei 22 Proteine sowohl mit sozialer Isolation als auch mit Einsamkeit in Verbindung standen. Protein-Protein-Interaktionsnetzwerke ergaben signifikante Interaktionen zwischen den identifizierten Proteinen, insbesondere in Immunwegen und Komplementsystemen.»

Weitere Analysen würden die kausalen Zusammenhänge unterstreichen zwischen Einsamkeit und fünf Proteinen, darunter Adrenomedullin (ADM) und Asialoglykoprotein-Rezeptor 1 (ASGR1). Diese Proteine stünden in signifikantem Zusammenhang mit verschiedenen Gesundheitszuständen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Sterblichkeit. Mediationsanalysen zeigten, dass ADM den Zusammenhang zwischen Einsamkeit und mehreren Krankheiten, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und Sterblichkeit, deutlich vermittelte.

Den Autoren zufolge lässt sich zusammenfassend festhalten:

«In dieser Studie wurden anhand der Daten von 2920 Plasmaproteinen von mehr als 40.000 Teilnehmern der UK Biobank Proteine und Netzwerke identifiziert, die mit diesen sozialen Konstrukten in Verbindung stehen ... Mehr als die Hälfte der Proteine wurde prospektiv mit CVD, T2D, Schlaganfall und Mortalität über einen Zeitraum von 14 Jahren assoziiert.
 
Mendelsche Randomisierungsanalysen legten nahe, dass Einsamkeit fünf Proteine kausal beeinflusst, wobei ADM und ASGR1 durch Kolokalisierung weiter validiert wurden. Diese Proteine vermittelten auch die Beziehungen zwischen Einsamkeit und den wichtigsten gesundheitlichen Folgen, was ihre biologische Relevanz unterstreicht.»






27.5.2025: Ex-Surgeon-General der USA: «Chronische Einsamkeit entspricht dem Rauchen von 15 Zigaretten pro Tag»
https://transition-news.org/ex-surgeon-general-der-usa-chronische-einsamkeit-entspricht-dem-rauchen-von-15

Quelle: The Hill: - 25. Mai 2025

Vivek Murthy betont in einem aktuellen Interview mit «NBC»: Unsere Verbindung zueinander sei nicht nur eine schöne Sache, sondern, biologisch, gesehen eine Notwendigkeit. Wir bräuchten sie zum Überleben wie Nahrung und Wasser.

Kürzlich berichteten wir über eine Nature-Studie, der zufolge Einsamkeit und soziale Isolation die Gesundheit auf molekularer Ebene beeinflussen. Forscher identifizierten demnach Schlüsselproteine und Signalwege, die soziale Beziehungen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Sterblichkeit in Verbindung bringen.

Ins gleiche Horn bläst jetzt der ehemalige US-amerikanische Surgeon General Vivek Murthy in einem aktuellen Interview, in dem er vor den negativen Auswirkungen chronischer Einsamkeit warnt. Diese könne zu einer Verkürzung der Lebenserwartung führen. Das berichtet The Hill.

In der Sendung Meet the Press von NBC erklärt Murthy der Moderatorin Kristen Welker, dass der Kampf mit Einsamkeit und Isolation das Risiko von Depressionen, Angstzuständen und Selbstmord sowie das Risiko von Herzerkrankungen, Schlaganfällen und Demenz bei älteren Menschen erhöhe. Murthy meint:

«Der allgemeine Anstieg der Sterblichkeit, der mit sozialer Isolation in Verbindung gebracht werden kann, ist vergleichbar mit den Auswirkungen von Rauchen und Fettleibigkeit auf die Sterblichkeit. Das zeigt, wie stark und wichtig Einsamkeit ist.»

Welker wiederum weist auch darauf hin, Murthy habe in seinem 2020 erschienenen Buch «Together» herausgefunden, dass chronische Einsamkeit dem Rauchen von 15 Zigaretten pro Tag entspreche.

«Es stellt sich heraus, dass unsere Verbindung zueinander nicht nur eine schöne Sache ist, sondern, biologisch gesehen, eine Notwendigkeit für uns», sagte er. «Wir brauchen sie zum Überleben, genau wie wir Nahrung und Wasser brauchen.»

Murthy fügt hinzu, dass der Mangel an sozialen Kontakten den menschlichen Körper in einen Stresszustand versetzen könne. Das könne zu verstärkten Entzündungen führen, die wiederum das Risiko für Herzkrankheiten und andere Leiden erhöhen könnten, die letztlich das Leben der Betroffenen verkürzten.

Er äußert außerdem seine Sorge über die Auswirkungen der Technologie auf die sozialen Kontakte junger Menschen. Murthy sagt:

«Wir neigen dazu, zu denken: ‹Oh, Kinder sind in den sozialen Medien. Das ist toll, weil sie miteinander verbunden sind.› Aber nein, wir müssen erkennen, dass es einen Unterschied zwischen den Verbindungen gibt, die man online hat, und den Verbindungen, die man persönlich hat.»




25.7.2025: Einsamkeit ist eine globale Gesundheitsbedrohung und ein politisches Versagen
Loneliness is a global health threat and a political failure

https://www.aljazeera.com/opinions/2025/7/25/loneliness-is-a-global-health-threat-and-a-political-failure






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