aus: Anke-Usche Clausen und
Martin Riedel: Methodisches Arbeitsbuch Band IV:
Schöpferisches Gestalten mit Farben mit der dazugehörigen
Materialkunde. Für alle Altersstufen. Mellinger-Verlag
Stuttgart, 1981
Malen und Malerei mit den Farben
Farben bestehen aus
-- Farbstoff
-- Bindemittel
und für das Malen und für die Malerei ist der Untergrund,
der "Malgrund", der dritte Faktor.
Clausen / Riedel:
"Die Farbstoffe, der Malgrund und die Bindemittel, mit
denen die Farbstoffe auf dem Malgrund haften, sind die
drei Stoff-Elemente der Malerei." (S.18)
Die Maltechnik ist das Handwerk, das der Malende
beherrschen muss, um sich überhaupt ausdrücken zu können.
Wenn man viele Maltechniken gelernt hat, wird man ein
Erlebnis, ein Bildeindruck nicht nur geistig verdichten,
also formal gestalten, sondern seine Idee auch in einer
bestimmten Technik übersetzen können, bzw. materialgerecht
gestalten (S.52).
Die verschiedenen Typen
von Farben gemäss ihrem Gebrauch
Man unterscheidet bei den Malfarben
-- Deckfarben, die die Oberfläche gut abdecken
-- und Lasurfarben, bei denen der Malgrund durchscheint
(S.44).
Man unterscheidet die Farben auch nach deren Verwendung:
a. Strich- oder Anstrichfarben (auf Holz, Metall,
Mauerwerk)
-- Anstreicherfarben
-- Tüncherfarben
-- Lackiererfarben
-- Dekorationsmalerfarben (S.50)
Anwendung auch in der graphischen Industrie im Buchdruck
und im Plakatdruck (S.51).
b. Malfarben, vorwiegend auf Papier, Leinwand, Holz,
Porzellan, Glas u.a.
Zusätzlich gibt es Stoff- und Künstlerfarben:
-- Freskofarben
-- Ölfarben
-- Aquarellfarben
-- Gouaschfarben (Französ. Wasser, Deckfarbenmalerei)
(S.50)
Anwendung auch in der graphischen Industrie im Buchdruck
und im Plakatdruck (S.51).
c. Zeichenfarben (trockene Farbanstriche, insbesondere auf
Papier, Schreibkreiden, Pastellstifte und Bleistift
d. Stofffarben oder Zeugfarben und andere lösliche Farben
zum Färben von Geweben, Stoffen, Papier usw. (von
Fasergebilden, Leder usw.)
e. Tinten für flüssige, gut färbende Strichführung:
Schreibtinte (schwarz, rot)
f. Farben für Schreibmaschinenbänder,
Vervielfältigungsapparate usw.
g. Aufbürstfarben sind gelöste oder geschlämmte Farben zum
Auffrischen (z.B. Gewebe) (S.50).
Die Farben beim
Plakatdruck
Typendruck, Autotypie, Steindruckfarben, Tonfarben
(Untergrundfarben für Dokumente), Glanzfarben für
Pergament, in der Buntpapier und Tapetenfabrikation,
Porzellan, Steingut und Glasfarben (S.51).
Die verschiedenen Arten der Malerei
Malerei: Die Grundierung
Die Grundfarbe leuchtet durch die aufgetragenen Farben
hindurch und gibt entweder Leuchtkraft und Klarheit wie
ein weisser, reiner Grund, oder gibt eine trübe, speckige
Farbwirkung, die sich beim Trocknen noch ungünstiger
verändert (S.53).
Die Grundierung bei der Wandmalerei
(Fresco-Malerei) auf Verputz
Die Wandmalerei des "fresco bueno" wird auf frischem
Mörtel gemalt.
Die Wandmalerei des "fresc secco" wird auf neuem, aber
getrocknetem Putz gemalt.
Als Bindemittel dient Leim. Die byzantinischen und
spätromanischen Fresken verwendeten dazu Eigelb. Beim
Fresco succo erhielten die Bilder Wachsfirnis als Schutz.
Um 1300 hat man auf frischem Mörtel mit ungebundener
Wasserfarbe Versuche gemacht. Kalk ist das dünnflüssige
Bindemittel. Giotto hat auf diese Weise hervorragende
Fresken gemalt (S.70).
Grundierung für
Fresco-Wandmalerei: Der Fresco-Mörtel (Kalkputz)
Es muss ein geeigneter Putz hergestellt werden, der die
Farben von unten her abbindet. Nicht geeignet sind reiner
Kalkmörtel, Zementmörtel oder verlängerter Zementmörtel.
Fresco-Mörtel wird mit Grubenkalk zubereitet.
Der Grubenkalk wird in der Grube aus gebrannten
Kalksteinen gelöscht. Er wird in einer Grube von einer
mindestens 10 cm hohen Wasserschicht bedeckt und muss so
mindestens 2 Monate in der Grube lagern.
Dann wird mit dem Grubenkalkk oder Sumpfkalk und Sand und
Wasser der Mörtel zubereitet. Der wertvollste
Fresco-Mörtel ist Marmorkies und Marmorsand. Sie ergeben
den weissesten und härtesten Wandputz.
Die Ziegelmauer muss einige Tage [vor dem Auftragen?]
durchfeuchtet werden. Der Kalkputz an der Ziegelmauer ist
die "Grundierung" und bindet die Farbpigmente in feuchtem,
weichem Zustand. Der Fesco-Putz wird in verschiedenen
Mischungen in mehreren Schichten aufgetragen:
1. eine Schicht 25 mm dick mit 5 Teilen Kies und grobem
Sand und einem Teil Kalk
2. eine Schicht aus 3 Teilen feinem Sand und einem Teil
Kalk
3. eine Schicht Feinputz aus 2 Teilen feinstem Sand und
einem Teil Kalk (S.70).
"In 3 Tagen ist alles abgebunden. Über den mit Wasser
aufgetragenen Farbpigmenten bildet sich eine dünne,
durchsichtige Oberschicht aus kristallklarem Kalk. Die
Farbpigmente versteinern mit Mörtel zu einem Ganzen. Dem
Fresco-Maler bleibt nur eine geringe Zeitspanne zwischen
Beginn und Abschluss seiner Arbeit zur Verfügung. Die
Fresco-Malerei wird nach dem Prinzip der Aquarellmalerei
ausgeführt." (S.70)
Die Farben werden mit Wasser (oder Kalkwasser) angeteigt
(S.70).
Die Grundierung beim Aquarellmalen
Grundierung für Aquarelle
auf Papier, Holz, Leinwand, Pappe, Mauer etc. Benötigte
Rohmaterialien sind:
1. Kasein in Pulverform, sog. technisch reines Kasein,
salmiaklöslich. Andere Sorten, z.B. Kasinat, sind weniger
zu empfehlen, weil man hier immer einen Überschuss an
Alkali befürchten muss, welcher auf die Aquarellfarben
zerstörend wirken kann.
2. Gereinigtes und gebleichtes Bienenwachs
3. Reinstes Terpentinöl (amerikanisches oder
französisches)
4. Venetianisches Terpentinbalsam, so hell wie möglich
5. Titanweiss (Superoxyc) oder bestes Zinkweiss
6. Benzin oder Belogneserkreide
7. Kohlensaures Ammoniak (Pottasche) oder Salmiak 30 %
8. Destilliertes Wasser
9. Formaldehyd 38 %
10. Papierzellulose (S.69).
Zubereitung der
Grundierung für Aquarelle
a) Kaseinlösung
herstellen
60 g Kasein in 200 ccm destilliertes Wasser knollenfrei
angerührt und im Wasserbad gelinde angewärmt. Während des
Anwärmens macht man eine Ammoniak- oder Salmiaklösung: Man
löst 15 g kohlensaures Ammoniak in 15 bis 100 ccm Wasser.
Bei Verwendung von Salmiakgeist nimmt man 30 ccm Salmiak
auf dieselbe Menge Wasser. Salmiak ist zu empfehlen, weil
Salmiak später völlig aus dem Grunde verdunstet, also
keine alkalischen Nachwirkungen zu befürchten sind.
Nun gibt man die Kaseinlösung in einen grossen Topf und
setzt dem warmen Kasein die Lösung zu. Eventuell tritt ein
starkes Aufbrausen ein. Deswegen muss der Topf gross genug
sein. Man rührt die Mischung, bis sie erkaltet. Die
fertige Lösung wird zunehmend dicker und soll eine
Konsistenz wie Honig haben. Je nach dem Fabrikat ist die
benötigte Wassermenge verschieden. Die fertige
Kaseinlösung hat eine grosse Bindekraft (S.69).
b) Wachspaste herstellen
2 Teile Wachs werden fein geschnitzelt und in 3 Teilen
reinem Terpentinöl gelöst. Die Lösung vollzieht sich über
Nacht, oder man macht sie im Wasserbad bei gelinder Wärme
sofort (S.69).
c) Terpentinlösung
herstellen
3 Teile venetianischer Terpentinbalsam werden mit 1 Teil
reinem Terpentin zusammengegossen und geschüttelt bis zur
Lösung (S.69).
d) Wachs-Balsam-Paste
herstellen
Im Wasserbad werden 2 Teile Wachspaste (b) mit einem Teil
venetischer Terpentinlösung (c) zusammen verschmolzen
(S.69).
Alles zusammen ergibt die "Kasein-Wachs-Balsam-Emulsion"
(S.69).
Bienenwachsfarben-Malerei
Die verschiedenen
Techniken der Bienenwachsfarben-Malerei
1. Nuanciertes, "vokalisches Malen": in der Technik des
Farbineinanderspiels der Feucht in Feucht-Technik (beim
Wasserfarbenmalen)
2. Lasierendes Schichten: "konsonantisches" Malen: d.h.
Schicht-Flächengrenzen bleiben sichtbar
3. "Pastelliges" Malen: erreicht man durch
Einreiben-Einmassieren der Farbe (mit Lappen, Leder oder
Radiergummi evtl. aus Plastik)
4. Enkaustisches Malen: d.h. Schmelzverfahren
(Einschmelzen, Einbrennen) durch eine Lichtquelle
(60-Watt-Birne). Bei dieser Technik malt man wirklich "mit
dem Licht", die Farben "verdichten sich" vor (über) dem
Licht. Man malt auf einer Glasplatte, unter der eine
Lichtquelle durch die Glasplatte und durch das Papier
scheint. Die Wärme der Lichtquelle schmilzt das Wachs und
damit die Farbe in das Papier ein und durchlichtet es.
Diese Technik eignet sich sehr für Lampenschirme, Laternen
und Transparente (S.88).
5. Wachs-Sgraffito: Man malt verschiedene Farbschichten
übereinander und kann bei kräftiger Farbwirkung die
obersten Schichten abschaben, auch danach wieder eine
Schicht herüberlegen. Auf diese Weise leuchten die unteren
Farben hindurch. Wir geben bei dieser Technik die Farbe
nicht so dick wie üblich, da wir keinen
Deckfarben-Charakter haben wollen; pädagogisch ab der
Mittelstufe (S.88).
6. Wachs-Aquarell: ist eine Kombination von Wachs- und
Wasserfarbe; pädagogisch ab der Mittelstufe (S.88)
7. Wachs-Lauf-Technik: Das mit Wachsfarbe gemalte Bild
wird mit Terpentin vermalbar, verlaufbar gemacht (das
Wachs wird durch das Terpentin aufgelöst); pädagogisch ab
der Mittelstufe (S.88).
Die Klecksographie
Man macht auf die Unterlage mit verschiedenen
Flüssigkeiten verschiedene Kleckse und interpretiert dann
die Kleckse auf dem Blatt. Dann faltet man und presst man
das Blatt. So können Tinte, Kaffeesatz, Flüssigkeiten von
Beerenfrüchten etc. eigenartige Formen und Bilder ergeben.
Es entstehen Tintenschmetterlinge, Gesichter, Tiere etc.
(S.81)
Die Pinselmalerei
Asiens führende Rolle in
der Pinselmalerei
"Zum Pinselzeichnen: In dieser Kunst sind die Ostasiaten
Meister. In ihren Holzschnitten und Pinselzeichnungen
schwellen die Linien an und ab wie Geigenstriche. Eine
einzige Linie drückt ... Licht und Schatten und dazu noch
den Reiz des Stoffes, den Glanz des Wassers, die
durchsichtige Seide eines Libellenflügels oder den weichen
Flaum eines Vogelgefieders aus. Solch eine Linie ist keine
tote, steife, übergleichstarke Kontur, die eine Form
gleichmässig umrändert, sondern das unmittelbarste und
beseelteste aller Ausdrucksmittel einer kühnen und feinen
Künstlerhand." (S.78)
Die Pastelle / Pastellmalerei
Es ist eine durchsichtige, lasierende Malerei. Man soll
dabei nicht nur auf die Oberflächenwirkung achten. Bei
glattem, weissem Papier kann man die Farebe mit dünnem
Farbauftrag "antupfen", bei rauher, dunklerer Oberfläche
kann man mit Talkum grundieren. Beim Malen stäuben die
Farben. Es besteht Asthmagefahr. Deswegen ist
Pastellmalerei im Schulunterricht erst in der Mittelstufe
ratsam. Die Farbe wird mit fem Finger direkt auf dem
gleitfähigen Malgrund verrieben. Als Zusätze zum Fixieren
der Farbe können schrittweise Wischmaterialien wie Zunder
oder Lederläppchen benutzt werden. Andere benutzen als
Fixiermittel wasserhellen Zaponlack, verdünnt mit 3 Teilen
des dazugehörigen Verdünnungsmittels. Dieses Fixativ wird
mit einem feinen Zerstäuber in mehreren Schichten, die
zwischendurch gut trocknen müssen, aufgetragen und erzeugt
dann eine gut haltbare Oberfläche ohne Veränderung der
Struktur (S.86).
Die Sprengtechniken
sind Zeichnungen, die übersprengt werden, des Weiteren
Papierbatik, Stoffbatik, Wachsgraffito etc. Die Menschen
lernen so, schichtweise mit verschiedenen Techniken ein
Bild zusammenzufügen (S.81).
Die Tuschmalerei
Schwärmerei über die
Tuschmalerei
"Ich lasse Schriftzeichen auf das Papier herniedertropfen,
von weitem könnte man glauben, es wären Pflaumenblüten,
die auf eine Schneedecke gefallen sind."
Li Tai Pe (S.79)
Bei den alten ostasiatischen "Meistern" der Tuschetechnik
bildete Schreiben, Zeichnen und Malen noch eine Einheit,
zusammen mit den Kenntnissen über Tusche und Pinsel
(S.79).
Barockmaler und Impressionisten haben immer wieder von den
ostasiatischen "Meistern" der Tuschetechnik gelernt
(S.79).
Die gelieferte Tusche
Tuschen sind normalerweise alkalisch. Man verwechsle nicht
Tuschen mit Tinten, die normalerweise sauer sind. Beim
Mischen von Tuschen und Tinten erfolgt eine sofortige
Gerinnung (S.72).
Tusche wird in Blöcken (S.71) bzw. in Tuschsteinen (S.74)
geliefert und jeweils mit Wasser "angerührt" (S.71), am
besten abgekochtes Wasser, Regenwasser oder destilliertes
oder demineralisiertes Wasser (S.72). Der Tuschstein wird
an einem Reibstein gerieben, in China meist ein harter
Schiefer (S.74).
Angerührte Tusche aufzubewahren lohnt sich nicht. Beim
Eintrocknen bildet sie Schollen, die nicht mehr verwendbar
sind. Stückentusche enthält keinen Schelllack und ist im
Strichverlauf wesentlich präziser als andere, wird
deswegen auch von Kartographen verwendet etc. Es sind auch
völlig regelmässige Graustufen möglich mit dem Pinsel
aufzutragen (S.71). Pinsel müssen nach dem Gebrauch von
Tusche noch nass ausgewaschen werden. Ein mit Tusche
eingetrockneter Haarpinsel ist nicht mehr zu gebrauchen
(S.72).
Tuschmalererei: Der Glanz
der Tusche
Zuweilen wird mit pulverisierten Perlen nachgeholfen
(S.75).
Tuschmalerei: Papier,
Seide und Grundierung
Ostasien hat das Papier in 100en von Variationen erfunden
("Japanpapier"). Die Tusche wird von den Tusche-Malern je
nach Wunsch dicker oder dünner angerieben. Seide oder
Papier werden mit Alaun grundiert, oder man kauft bereits
grundierte Seide. Manche grundieren die Seide gar nicht,
um mit dem Verfliessen der Tusche ein Kunstwerk zu
erstellen. In Lehrbüchern wie dem "Senfkorngarten" wird
von alter Tusche auf neuer Seide abgeraten, neue Tusche
auf alter Seide dagegen sehr empfohlen. Es gibt 1000e
Variationen der Tuschemalerei (S.75).
Tuschmalerei
"Die Tusche in Kugelform benutzt man zum Letterndruck oder
zum Zeichnen der Ballen oder Kisten von Handelswaren."
(S.76)
Auf glattem Papier wirkt die Tusche glänzender als auf
mattem Papier. Auf allzu glattem Grund wirkt die Tusche
blass. Ostasiatische Tuschemaler bringen die Tusche meist
auf der ohnehin schon glänzenden Seide auf (S.75).
Vorschriften:
1. "Um auf einen seidenen Stoff zu schreiben, vermischt
man ein wenig Ingwersaft mit dem Wasser, worin man die
Tusche aufweicht." (S.76)
2. "Bei sehr kalter Witterung weicht man die Tusche in
Wasser auf, dem man etwas Saft von schwarzem Pfeffer
zugesetzt hat; man kann dann schreiben, ohne dass sie
gefriert." (S.76)
3. "Wenn man sehr altes Papier hat, worauf schwer zu
schreiben ist, vermischt man die Tusche mit dem Saft einer
Fichtenart; das Wasser saugt dann nicht ein, daher die
Schriftzüge reiner werden." (S.76-77)
Die Kinderdressur durch
den Tuschestrich: Wie man Kinder mit Tusche quälen kann
[und auch die Erwachsenen]
Zitate:
"Auf diese Weise wurde uns Kindern durch die sorgfältige
Führung der Hand gelehrt, die Gedanken im Zaum zu halten."
Etsu Inagaki Sugimoto (S.78)
"Der Umgang mit Pinsel und Tusche ist pädagogisch
ausserordentlich anregend und wirksam für eine
phantasievolle Gestaltung, ausserdem übt es das Sehen und
Einleben in den Hell-Dunkelraum beim Zeichnen und Malen."
(Clausen / Riedel, S.78)
Der Tuschestrich und der Tuschefleck wirken sehr
kontrastreich, und man kann ihn nicht mehr korrigieren wie
den Bleistiftstrich. Der Tuschestrich und der Tuschefleck
zwingen die malende Person deshalb zu einer eindeutigen
Aussage und zu grösserer Konzentration (S.79).
Freiheit durch
zerfliessende Tusche: Wie man den Kindergeist belebt
[und auch den Geist der Erwachsenen]
Tusche nass in nass ergibt zerfliessende Tusche und regt
die Phantasie an. Die Malereien können auch plötzlich
ihren Charakter ändern, oder die Motive ändern sich:
"Friedliche Licht-Dunkel-Stimmungen können wechseln mit
stark dramatischem Hell-Dunkel. Aus Seen werden Berge,
Berge lassen sich versetzen, Bäume wachsen, Tiere
entstehen aus Flecken usw." (S.81)
Durch Skriptol kann man die Tusche leichter gerinnen
lassen, so dass man die "Zufälligkeiten" bei Bedarf etwas
abmildern kann (S.81).
Entwicklung der Bilderschriften aus der Tuschemalerei
Aus der Tuschemalerei entwickeln sich die verschiedenen
asiatischen Bilderschriften (S.93).