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präsentiert von Michael Palomino
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Recycling Upcycling im Thurgau (Schweiz) am 6.11.2017: Bier mit altem Brot gebraut
Bread Beer: Thurgauer brauen Bier aus altem Brot
http://www.20min.ch/schweiz/ostschweiz/story/28119325
Fototexte:
1) Aus dem Müller wurde ein Bierbrauer: Links im Bild der Geschäftsleiter Dominic Meyerhans mit den drei weiteren Gründerväter des Bread Beers (v.l.n.r.): Heinz Nussbaumer, André von Steiger und Richard Keiser.
2) Auf die Idee des Bread Beers kamen die vier Gründerväter, weil sie sich einig waren, dass eine Lösung für eine grosse Herausforderung in der Branche gefunden werden muss:
3) Zum einen wünschen die Konsumenten eine grosse Auswahl an frischem Brot bis Ladenschluss...
4) ... zum anderen soll Foodwaste vermieden werden. So entstand ihre Firma Damn Good Food & Beverages AG.
5) Doch wie entsteht aus Brot Bier? Im Brauprozess wird ein Drittel des Braumalzes durch Brotbrösmeli ersetzt. Das Brot liefern Bäckereien aus der ganzen Schweiz. Diese erhalten zwar kein Geld für ihr Brot, müssen sich aber auch nicht um die Entsorgung kümmern.
6) Pro 100 Liter Bier wird so acht Kilogramm unverkauftes Brot eingesetzt und gerettet.
7) Das Bier erhält durch das Brot viele einzigartige Aromen, ist bernsteinfarben und süffig.
8) Die Gründerväter freuen sich über den Erfolg ihres «tami guten Bread Beers». Seit der Lancierung Ende April 2017 konnten sie über 300 Verkaufsstellen gewinnen.
9) Das Bread Beer ist das erste Produkt der jungen und dynamischen Firma. Doch die Konsumenten dürfen gespannt sein: «Wir haben noch zahlreiche weitere Produktideen.»
Der Artikel:
"Kampf gegen Food-Waste: Aus altem Brot, das sonst im Abfall landet, wird Bier. Mit seinem Bread Beer hat ein Thurgauer Jungunternehmen grossen Erfolg.
Die Daten, die in der Bäckerei-Branche kursieren, schockieren: Jedes dritte Brot bleibt am Abend übrig. Damit das überschüssige Brot nicht im Müll landet, kämpft das Jungunternehmen Damn Good Food & Beverages AG aus Weinfelden mit einer innovativen Idee gegen die Lebensmittelverschwendung an: Es macht kurzerhand aus altem Brot Bier.
«Für hundert Liter Bier brauchen wir rund acht Kilo Brot», sagt Geschäftsleiter Dominic Meyerhans gegenüber dem «SRF Regionaljournal Ostschweiz». Meyerhans ist gleichzeitig Chef der traditionsreichen Müllerei Meyerhans, die es bereits seit über 200 Jahren gibt.
Businessplan auf Serviette
Die Idee eines Bieres aus unverkauftem Brot entstand an einer Branchenveranstaltung im Juni letzten Jahres. Die vier Gründerväter des Bread Beer waren sich einig, dass eine Lösung für eine grosse Herausforderung in der Branche gefunden werden muss: Zum einen wünschen die Konsumenten eine grosse Auswahl an frischem Brot bis Ladenschluss, zum anderen soll Food-Waste vermieden werden. «Bereits beim Mittagessen war ein erster Businessplan auf die Papierserviette gekritzelt», so Meyerhans gegenüber 20 Minuten.
.Die Entstehungsgeschichte des Bread Beer. (Video: Bread Beer)
Brotbrösmeli ersetzen einen Drittel des Braumalzes
Doch wie entsteht das Bier? Meyerhans: «Unverbrauchtes Brot, das wir aus Bäckereien in der ganzen Schweiz erhalten, wird getrocknet, verkleinert und zu Brotbrösmeli verarbeitet.» In der Brauerei Locher in Appenzell werden diese mit Wasser, Hefe, Hopfen und Gerstenmalz zu Bier. Im Brauprozess wird ein Drittel des Malzes durch Brotbrösmeli ersetzt. Am Anfang war das gar nicht so einfach, da die Brösmeli den Bottich verstopften. «Das haben wir aber inzwischen gelöst», so der Geschäftsleiter.
Das Resultat sei ein bernsteinfarbenes, süffiges und geschmackvolles Spezialbier. «Gebraut wird es mit Brot, das Schweizer Handwerksbäcker auf traditionelle Weise hergestellt haben. Das ist gut fürs Bier, denn das Brot enthält viele einzigartige Aromen, die sich während der Teigreifung und im Ofen entwickelt haben», so Meyerhans.
Ein Geschäft für Herz und Seele
Das neue Produkt ist erfolgreich. Seit der Lancierung Ende April 2017 konnte die AG über 300 Verkaufsstellen gewinnen. Man muss laut Meyerhans aber ganz klar sehen: Im Vergleich zum Müllerei-Geschäft ist es immer noch ein kleines Geschäft. Bisher sei das «tami gute» Bread Beer das erste Produkt der Firma Damn Good Food & Beverages AG. Die Gründerväter haben aber noch zahlreiche weitere Produktideen.
Wo genau es das Bier zu kaufen gibt, sehen Sie hier. Die Preisfestlegung liegt in der Verantwortung der Endverkäufer. Neuigkeiten zum Bread Beer finden Sie auch auf der Facebook-Seite der Firma.
(lad)"
Lesermeinunen
r.r. meint: "Sehr gute Idee...! Wenn man bedenkt, wieviel Brot täglich übrig bleibt und im Müll landet...!Aber nicht neu...gibt es in England schon länger..."
Spezli meint: Nicht neu erfunden: "Habe erst in den USA ein solches Bier probieren dürfen und es hat gemundet, aber neu ist diese Idee leider nicht, aber gut gibt es dies nun auch in der CH freu mich schon."
Ich wieder meint: Kvass: "Gibts schon vermutlich länger als das Hopfenbier, siehe unter "Kvass" - also "erfunden" ist leicht hoch gegriffen"
Recycling Upcycling am 26.11.2017: Urin kann man zu Dünger (Phosphor) recyceln - nur tut es keiner:
Das gelbe Gold vom stillen Örtchen
https://www.srf.ch/kultur/wissen/urin-als-duenger-das-gelbe-gold-vom-stillen-oertchen
"Amanda Arroyo
Jeden Tag fliessen zehn Millionen Liter Urin ins Abwasser – eine Verschwendung. Statt den Urin runterzuspülen, könnte man Dünger daraus herstellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Menschlicher Urin enthält viele Nährstoffe. Schweizer Forscher wollen ihn daher als Dünger nutzen, statt ihn in den Wasserkreislauf zu speisen.
- Der Urin-Dünger ist umweltfreundlicher als herkömmlicher Kunstdünger, in dem Schwermetalle stecken.
- In einer holländischen Konzerthalle wird aus dem Urin der Konzertbesucher bereits Phosphor gewonnen.
«Dass wir unsere Fäkalien mit dem Trinkwasserkreislauf vermischen, ist eigentlich absurd», sagt Kai Udert, Abwassertechnologe an der Eawag, dem Wasserforschungsinstitut der ETH. Täglich fliesst Wasser aus Schweizer Kläranlagen in Seen und Flüsse – eine unserer Trinkwasserressourcen.
Dies führt laut dem Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfachs dazu, dass wir im Leben rund vier Liter Wasser trinken, das zuvor im Urin enthalten war.
Zu viel bleibt zurück
Unsere Kläranlagen stossen technologisch an ihre Grenzen. Bestandteile von menschlichen Ausscheidungen bleiben trotz Reinigung im Wasser und fliessen in Flüsse und Seen. Zum Beispiel: Schätzungsweise 30 Prozent des Phosphors und 60 Prozent des Stickstoffs.
Auch Medikamentenrückstände sind nach wie vor ein Thema. Um die Verunreinigungen mit Medikamenten und Hormonen in den Griff zu bekommen, investiert der Bund in den nächsten Jahren 1,2 Milliarden Franken.
Problem an der Quelle anpacken
Kosten, die tiefer ausfallen könnten, wenn man die Ausscheidungen gar nicht erst in den Wasserkreislauf spülen würde. «Ich möchte das Problem an der Quelle anpacken», sagt Kai Udert. Deshalb hat er ein System entwickelt, bei dem die Ausscheidungen nicht mit Wasser verdünnt werden.
[Die Trenntoilette]
Mit einer Trenntoilette separiert er das, was der Kläranlage die meiste Arbeit bereitet: den Urin. «Wir sollten Urin nicht als Abfall betrachten», sagt Udert, «sondern als Rohstoff.» Denn Urin ist sehr nährstoffreich. Er enthält viel Stickstoff, Kalium und Phosphor – Stoffe, die Pflanzen zum Wachstum brauchen.Weniger Schwermetalle auf dem Teller - [der Dünger aus Urin hat weniger Schwermetalle]
Deshalb verarbeitet Udert den Urin zu Dünger. Das Recyclingprodukt hat gegenüber dem Kunstdünger Vorteile: «Er ist viel umweltfreundlicher», sagt Udert. «Gerade wenn es um Schwermetalle geht, belastet er die Böden viel weniger.»
Zurzeit nutzen Bauern noch Kunstdünger, der häufig mit Kadmium und Uran verunreinigt ist. Diese Schwermetalle gelangen auf die Felder und von dort schliesslich auf den Teller.
Was der neuartige Dünger taugt, haben Versuche der ETH gezeigt. Pflanzen gedeihen mit dem Urindünger gleich gut wie mit herkömmlichem Kunstdünger.
Urin von Fremden stösst auf Skepsis
Uderts Team hat sein Produkt namens Aurin bereits zwei Mal an der Herbstmesse Olma vorgestellt. Im Gespräch mit Messebesuchern haben sie festgestellt, dass Ekel durchaus ein Thema ist.
«Die Vorstellung, den eigenen Urin als Dünger zu nutzen, das geht noch einigermassen», sagt Udert. «Doch den Urin von fremden Menschen im eigenen Garten einzusetzen, das stösst auf Skepsis.»
[Urin ist eine Nährstofflösung]
Für Udert selbst ist die Arbeit mit dem menschlichen Rohstoff kein Problem: «Irgendwann wird der Urin etwas Abstraktes, eine Nährstofflösung.» Heute hat er nicht mehr den Menschen im Kopf, der auf dem WC sitzt.
Wassergespültes WC ist zu komfortabel
Dass die Schweiz demnächst auf die neuen Toiletten umsatteln wird, denkt Udert nicht. «Wir haben ja bereits ein recht gut funktionierendes System», sagt Udert. «Die wassergespülten Toiletten sind so komfortabel, dass es schwierig ist, einen Wechsel voranzutreiben.»
[Phosphor aus Urin gewinnen - Beispiel "Heineken Musik Hall" in Amsterdam - Projekte in Basel und Paris]
Zurzeit fokussiert er sich auf kleinere Projekte. Er sieht dort Potenzial für seine Urinaufbereitung, wo in kurzer Zeit grosse Mengen Abwasser anfallen. Die «Heineken Musik Hall» in Amsterdam ist so ein Beispiel. Dort wird bereits Phosphor aus dem Urin von Konzertbesuchern gewonnen.Basler WCs produzieren bald Dünger
Für ähnliche Projekte hat Kai Udert zusammen mit anderen Forschern ein Spin-off namens Vuna gegründet. Bereits ab Mitte 2018 wird er mit einer mobilen Anlage durch Europa touren.
Seine ersten Ziele sind die öffentlichen Toiletten in Basel und das Verwaltungsgebäude der Abwasserentsorgung in Paris. Udert wird überall dort zur Stelle sein, wo viele Menschen sich erleichtern müssen – und so zu Düngerproduzenten werden können.
Sendung: SRF 1, Einstein, 23.11.17, 22:25 Uhr"
A team of students at Eindhoven University have built the world’s first fully biodegradable car using flax fibres. ‘It’s the first car in the world that can be completely recycled,’ said team member Loes van der Beuken. The students are applying the finishing touches to the car by May 8 ready for its inspection by the vehicle licensing agency RDW. They then hope to begin road trials. ‘Flax has an extremely resilient structure,’ Van der Beuken told NOS. ‘If you overlay it at different angles you can make panels that stand comparison with carbon fibre and aluminium, which are used extensively in regular car production.’ The project has won support from TomTom’s Traffic Solutions division. Its president, Carlo van de Weijer, said: ‘Yesterday’s stupid idea is tomorrow’s breakthrough. They’ve thought of something that would never have occurred to me.’ The lightweight materials used in the Lina’s construction have the added benefit of reducing its fuel consumption, but the effect is cancelled out by the greater energy needed to produce the car. The Lina has an electric motor and can carry four people. Van de Weijer said the project was promising but it was unlikely to be rolling off factory production lines in the near future. ‘Manufacturers tend to be reticent with these sorts of experiments in house. But I’m sure they will be keeping a close eye on what the students are doing.’
Read more at DutchNews.nl: Students claim breakthrough with biodegradable car https://www.dutchnews.nl/news/archives/2017/05/students-claim-breakthrough-with-biodegradable-car/
Recycling Upcycling in Zürich (Schweiz) am 5.9.2018: Plastikmüll wird Prothese:
Innovation: Diese Beinprothese besteht aus Plastikmüll
https://www.20min.ch/schweiz/ostschweiz/story/Diese-Beinprothese-besteht-aus-Abfall-12999263
Recycling Upcycling in Zürich (Schweiz) am 5.9.2018: Plastikmüll wird Prothese: Innovation: Diese Beinprothese besteht aus Plastikmüll [1]
<Zwei Ostschweizer Studenten entwickelten ein kostengünstiges Beinprothesensystem für Amputierte in weniger entwickelten Ländern. Nun gewannen sie den nationalen James Dyson Award.
«Wir wollten unsere Fähigkeiten als Designer nutzen, um etwas Positives zu bewirken», so Fabian Engel (26) aus St. Gallen. Zusammen mit seinem Kollegen Simon Oschwald (26) aus Chur hat er an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK Industriedesign studiert. Mit ihrer Diplomarbeit «Project Circleg» haben die beiden eine Innovation entwickelt. Das Projekt ist ein neuartiges Beinprothesensystem, das für Menschen mit einer Beinamputation in weniger entwickelten Ländern kreiert wurde.
Damit konnten die beiden jungen Studenten den diesjährigen nationalen James Dyson Award abräumen. Aus 31 eingereichten Schweizer Projekten wurden sie in Zusammenarbeit mit der Swiss Design Association und einer Jury zu den Gewinnern erkoren. Dass ihr Projekt so überzeugte, überraschte die beiden Studenten: «Wir sind beeindruckt von der Qualität der teilnehmenden Projekte und freuen uns deshalb umso mehr, dass unsere Idee als nationaler Gewinner gekürt wurde», so die beiden.
Verwendung von recycelten Abfällen
Aufgrund von Verkehrsunfällen, mangelnder medizinischer Versorgung oder gewalttätigen Konflikten ist in weniger entwickelten Ländern die Nachfrage nach kostengünstigen Beinprothesen sehr hoch. Allerdings fehlte bis anhin ein zufriedenstellendes und kostengünstiges Prothesensystem.
Durch die Verwendung von recycelten Kunststoffabfällen und den bestehenden Produktionsmethoden vor Ort kann die Beinprothese lokal und kostengünstig hergestellt werden: «Das Projekt erfüllt auf einer sozialen, ökonomischen und ökologischen Ebene alle Anforderungen», so Engel. Durch ihren Sieg räumten die beiden Ostschweizer ein Preisgeld von 2600 Franken ab und haben nun die Chance, den internationalen James Dyson Award zu gewinnen. Es sei grossartig, dass sie nun internationale Aufmerksamkeit für ihre Entwicklung bekommen: «Das motiviert uns weiterzumachen.» Die nächsten Schritte der beiden Studenten seien, den Prototyp und das System weiter zu verbessern und sich auf die Implementierung in Kenia zu fokussieren.
(lad)>
Recycling Upcycling im Appenzell (Schweiz) 18.7.2020: Brauerei stellt jetzt Pizza aus Bier-Resten her
https://www.20min.ch/story/brauerei-stellt-jetzt-pizza-aus-bier-resten-her-575525573631
<Barbara Scherer
Eine Appenzeller Brauerei macht aus gebrauchtem Malz Pizza und Panettone. Mit den Brauabfällen könnte die ganze Schweiz versorgt werden.
- Die Appenzeller Brauerei Locher stellt Fertigpizza aus Bierresten her.
- Aus den Brauabfällen könnten rund 20 Tonnen Pizza gemacht werden.
- Ziel der Appenzeller Brauerei ist es, alle Reste wiederzuverwerten.
Pizza hergestellt aus Bier: In der Appenzeller Brauerei Locher ist das Realität. Die Brauerei, die für Quöllfrisch und Appenzeller Bier bekannt ist, stellt jetzt Fertigpizza aus Bierabfällen her. Damit soll der Food-Waste beim Bierbrauen reduziert werden.
«Im Moment verkaufen wir etwa 400 Pizzas pro Woche», sagt Karl Locher, Mitinhaber der Brauerei, zu 20 Minuten. Dabei ist das Produkt erst seit zwei Wochen auf dem Markt. Verkauft wird die Pizza zurzeit nur in den Läden der Brauerei und im Onlineshop.
Ganze Schweiz mit Pizzas versorgen
Der Pizzateig besteht aus Brauhefe, Malzresten, unvergorenem Bier und Treber (siehe Box). Jeden Tag fallen in der Appenzeller Brauerei rund 10 Tonnen Treber an. «Daraus könnte man wohl bis zu 20 Tonnen Pizza herstellen», erklärt Locher. Theoretisch könne die Appenzeller Brauerei wohl die ganze Schweiz mit Pizzas versorgen.
Bisher wurde ein Grossteil des Trebers als Tierfutter verwendet. «Was nicht zu Futter verarbeitet werden konnte, landete auf der Biogasanlage, das hat uns gestört», sagt Locher. Deshalb tüftelte der Bierbrauer schon seit längerem an Ideen, die Bierabfälle wiederzuverwenden.
Alle Brauabfälle werden verwertet
Neben Pizza stellt die Brauerei zudem Panettone und brezelartige Kringel in der hauseigenen Bäckerei her. Seit zwei Jahren gibt es auch Chips aus Biertreber. «Wir wollen alle unsere Reste aus der Brauerei verwerten», so Locher.
So züchtet die Brauerei Locher auch Fische. Diese werden mit Brauabfällen gefüttert. Das Fischfutter bestehe zu 40 Prozent aus Hefe. Abfälle aus der Brauerei, die nicht als Nahrungsmittel aufgearbeitet werden können, werden kompostiert. «Die Erde verwenden wir dann, um Salat zu ziehen.»
80’000 Tonnen Treber schweizweit
Mit seinen Projekten will Bierbrauer Locher auch andere Brauereien animieren, ihre Reste zu verwerten. Schliesslich fallen in der ganzen Schweiz jährlich etwa 80’000 Tonnen Treber an, wie der Schweizer Brauerei-Verband zu 20 Minuten sagt.
Deshalb wurde mit dem Bundesamt für Landwirtschaft eine Leitlinie für den Umgang mit Brauereiabfällen erarbeitet. Das erlaube es den Brauereien, ihre Nebenprodukte als Futtermittel abzugeben. Dies lohne sich auch aus finanzieller Sicht, heisst es vonseiten des Verbands.
Futter, Teig und Energie
Was ist Biertreber?
Beim Bierbrauen fällt laut dem Schweizer Brauerei-Verband vor allem der Treber als Nebenprodukt an. Biertreber besteht aus dem ungelösten Anteil des Gerstenmalzes. 100 Kilogramm Malz ergeben etwa 110 bis 130 Kilogramm Nasstreber. Dieser wird als Futtermittel für Tiere oder zur Herstellung von Brot und Panade verwendet. Zudem kann Treber in Biogasanlagen fermentiert werden. Aus einer Tonne können etwa 230 kWh elektrische Energie erzielt werden. Weitere Nebenprodukte sind Malz- und Getreideabrieb, Heisstrub, Hefe und Geläger. Jedoch in viel kleinerem Ausmass als der Treber.>
Recycling Upcycling: GENIALES aus der Schweiz 15.5.2023: Alte Fallschirme werden zu Rucksäcken - im Wallils im Saastal - Schneiderin Janine Häberle:
Handgemacht in Saas-Fee VS: Aus alten Gleitschirmen werden Rucksäcke
https://www.blick.ch/life/wissen/klima/handgemacht-in-saas-fee-vs-aus-alten-gleitschirmen-werden-rucksaecke-id18569704.html
Statt einfach neues Material zu verwenden, näht diese Textildesignerin aus alten Gleitschirmen und Kites leichte Rucksäcke. Ein Besuch in ihrem Mini-Atelier im Saastal.
Barbara Ehrensperger - Redaktion Green
Gleich viel wie vier Tafeln Schoggi – so viel wiegt ein 32-Liter-Rucksack, den Janine Häberle (36) selbst näht. Ein normaler Rucksack wiegt im Schnitt so viel wie 14 Tafeln Schokolade. «Ich könnte also zehn Tafeln Schoggi in den Rucksack einpacken und hätte erst das Gewicht eines leeren, normalen Rucksacks am Rücken», denke ich laut.
Janine Häberle schmunzelt ab meiner Rechnung. Wir sitzen an der Sonne, zu unseren Füssen Häberles Hund und vor uns die Aussicht das Saastal hinauf. Die Terrasse ist der Eingangsbereich von Häberles Atelier, das ein kleines Zimmer in der Ferienwohnung ihrer Mutter ist.
Mini-Atelier
«Dinge möglichst lange zu nutzen und auch vielfältig, das ist mir wichtig», sagt die 36-Jährige, die Textildesign in Luzern studiert hat und heute in Saas Fee lebt. Die Regale im Atelier waren früher ein Sofa.
Sie sieht mich schmunzeln, als wir vom Sonnenbalkon ins Atelier hineingehen. Ja, ich hatte mir den Arbeitsbereich grösser vorgestellt: Nur etwa zwei auf vier Meter gross ist der Nähraum. Auf dem Tisch haben die zwei Nähmaschinen Platz. Das Werkzeug hängt an der Wand, wie auch die Rucksack-Prototypen und das Material.
Erste Modelle immer noch in Gebrauch
«Den ersten Gleitschirm habe ich vom Freund meiner Mutter bekommen. Den Schirm habe ich ohne grosse Recherche einfach mal verschnitten und versucht, alles zu nutzen, um einen Rucksack zu bekommen», erzählt die in Wolfhausen bei Bubikon ZH aufgewachsene Textildesignerin. Die Gleitschirm-Leinen hat sie geflochten, damit Bänder entstanden.
«Sechs Prototypen brauchte es, bis es passte», sagt sie. Aber auch die ersten Modelle waren so gut, dass diese noch immer genutzt werden: «Ja, meine Mutter und eine Kollegin brauchen diese immer noch.»
Das war im Herbst 2020, als diese ersten Modelle entstanden. Auf die Idee kam sie durch einen Bekannten, der einen leichten Rucksack aus Ripstop-Gewebe nutzte. Gleitschirme und Kites sind aus demselben Material und diese werden ausrangiert, auch wenn der Ripstop-Stoff noch weiterverwendet werden kann.
Rund sieben Stunden Arbeit
Rund 100 Rucksäcke hat Häberle verkauft. Ungefähr sieben Stunden benötigt sie für die Herstellung eines Touren-Rucksacks. Heute hat sie zwei Modelle im Angebot: den Tagesrucksack «Mittaghorn», der 250 Gramm leicht ist und 22 Liter Platz hat, und den Tourenrucksack «Südlenz», der 400 Gramm wiegt und 32 Liter Volumen hat.
Weil das Atelier so klein ist und ein Gleitschirm ausgebreitet viel Platz benötigt, schneidet sie im Wohnzimmer der Ferienwohnung die Stücke zu. Aus einem Gleitschirm kann sie 12 bis 20 Produkte nähen. «So entstanden die kleinen Packtaschen und Necessaires. Ich hatte noch Material übrig und wollte dieses nutzen», sagt Häberle.
Eine Naht aus acht Schichten
Weitere Ideen hat die Textildesignerin schon: Ein Hundegeschirr und später vielleicht Kinderrucksäcke möchte sie unter ihrem Label «Schwarzberg Saasfee» herstellen. Von den genähten Stücken kann sie (noch) nicht leben. Starthilfe bekam sie von der Stiftung Schweizer Berghilfe. Heute reicht es, dank eines 50-Prozent-Jobs und ihrer sparsamen Lebensweise, zum Leben.
«Das Grundmaterial muss ich zwar nicht bezahlen, das schicken mir Freunde und Unbekannte zu», erklärt sie. Das Porto übernimmt sie und auch das Auftrennen und Waschen des Gleitschirms. Der Aufwand – die Aussennaht besteht aus acht Schichten, damit sie besonders stabil ist –, mit gebrauchtem Material zu nähen, ist höher, als bei neuen Materialien.
Kunden reisen nach Saas-Fee
«Einmal durfte ich einen kompletten Gleitschirm vernähen, von einem Paar, das auswanderte. Sie schenkten ihren Kindern, Enkeln und engen Freunden diese Rucksäcke und Taschen». Die Begeisterung, dass jemand auch so nachhaltig denkt, ist Häberle anzuhören. Und auch, dass Kunden zu ihr ins Saastal reisen, um eine neue Schnalle für ihren Rucksack zu bekommen.
Jedes Stück ist ein Unikat, aber: «Gefällt es einem Kunden, einer Kundin nicht, so kann man es retournieren», betont Häberle. Zufriedene Kunden nutzen das Produkt länger und das ist ihr das Wichtigste. Nachhaltig soll es sein. So nimmt sie eben auch die Einschränkungen beim Design mit gebrauchter Ware als bereichernde Herausforderung. Meine Herausforderung, ohne einen Rucksack zu kaufen, zurückzukehren, konnte ich allerdings nicht meistern.
Recycling Upcycling in Bozen (Südtirol, Italien) am 25.7.2023: Obstabfälle werden "Substrat für flexible gedrucke elektronische Bauteile":
Nachhaltigkeit: Elektronikkomponenten aus Obstabfällen: Damit lässt sich nicht nur die Herzfrequenz messen
https://www.suedtirolnews.it/wirtschaft/elektronikkomponenten-aus-obstabfaellen-damit-laesst-sich-nicht-nur-die-herzfrequenz-messen
Bozen – Innovative elektronische Komponenten im Zeichen der Kreislaufwirtschaft – das ist das Ergebnis eines interdisziplinären Projekts, in dem das Know-how mehrerer Fakultäten der unibz zusammenfließt. In den Labors der Universität im NOI Techpark wurde eine neue nachhaltige und ökologische Technologie getestet, für die aus Obstabfällen (Äpfel, Kiwis und Trauben) hergestelltes Papier als Substrat für flexible gedruckte elektronische Bauteile verwendet wird. Mögliche Anwendungsbereiche sind Biosensoren zur Überwachung von Körperfunktionen oder die Präzisionslandwirtschaft.
Der immer stärkere Einsatz elektronischer Geräte in einer digitalen Welt bringt neben einer Reihe von Vorteilen auch berechtigte ökologische und soziale Bedenken mit sich – ob hinsichtlich der Beschaffung von begrenzten Rohstoffen für ihre Produktion oder ihrer ordnungsgemäßen Entsorgung und Wiederverwertung. Die Notwendigkeit, nachhaltigere Alternativen für die Herstellung elektronischer Komponenten zu entwickeln und sie in einer Kreislaufperspektive wiederzuverwerten, wird auch vom Forschungsteam des Sensing Technologies Lab, des Labors für Nanotechnologie und Sensorik der unibz im NOI Techpark in Bozen unter Leitung von Prof. Paolo Lugli und Professorin Luisa Petti groß geschrieben. Gemeinsam mit internen und internationalen Partnern haben sie eine neue Technologie entwickelt, die Papier aus Obstabfällen zur Herstellung von gedruckten elektronischen Schaltkreisen verwendet.
Den Anstoß dazu gab ein interdisziplinäres internes Projekt der Forschungsgruppen von Prof. Lugli und Prof. Nitzan Cohen, Dekan der Fakultät für Design und Kunst, das schließlich durch weitere Forschende der Fakultät für Ingenieurwissenschaften (Prof. Niko Münzenrieder) und der Fakultät für Agrar-, Umwelt- und Lebensmittelwissenschaften (Prof. Stefano Cesco, Prof. Tanja Mimmo und der Forscher Andrea Polo) sowie der Universitäten Trient, Padua und Sussex erweitert wurde. Finanziert wurde das Projekt auch durch ein bilaterales Projekt der Autonomen Provinz Bozen im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Südtirol und der Schweiz, das von Giuseppe Cantarella koordiniert wird.
Die Ergebnisse der Tests und die vom interdisziplinären Team entwickelte nachhaltige, biokompatible und abfallfreie Technologie werden in einem Paper unter dem Titel Laser-Induced, Green and Biocompatible Paper-Based Devices for Circular Electronics beschrieben, das in „Advanced Functional Materials”, einer der international führenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften im Bereich innovative Materialien, veröffentlicht wurde und sogar das Cover dieser Ausgabe inspiriert.
Innovation bei Produktion und Entsorgung
Für die Produktion der elektronischen Komponenten wird die Oberfläche eines Zellulosesubstrats, das aus den Reststoffen der Verarbeitung von Äpfeln, Kiwis und Trauben gewonnen wird, mittels Laserdruck karbonisiert. Die aus Obstabfällen hergestellten Papiersubstrate sind ein Ersatz für Zellstoff, der traditionell für die Herstellung von Substraten für solch flexible gedruckte Komponenten verwendet wird. Somit wird der Verbrauch einer natürlichen Ressource wie Holz verringert; gleichzeitig werden Lebensmittelabfälle sinnvoll verwertet. Durch unterschiedliche Laserparameter konnten die Forschenden elektronische Bauteile wie Kondensatoren, Biosensoren und Elektroden für Lebensmitteltests (z. B. zur Überprüfung des Reifegrads von Früchten) sowie zur Messung der Herzfrequenz und der Atmungstätigkeit entwickeln. Die auf Früchten basierende und völlig plastikfreie Zellulose hat sich auch als sehr geeignet für den direkten Kontakt mit menschlicher Haut erwiesen. Somit eignen sich solch biokompatible Komponenten auch für den Einsatz in Wearables und anderen Systemen, in denen Sensoren in Kontakt mit der menschlichen Haut kommen.
Die Verwendung eines natürlichen Substrats eröffnet aber auch gleich zwei neue Strategien für das Recycling der Komponenten. So können sie sich entweder innerhalb von 40 Tagen bei Raumtemperatur in Zitronensäure auflösen, eine beliebte und kostengünstige natürlichen Lösung ohne schädliche Rückstände. Als Alternative können sie als Pflanzendünger oder Bodenverbesserungsmittel wieder in die Natur eingebracht werden. Dank dieser Eigenschaften reicht das Einsatzgebiet für diese kostengünstige elektronische Technologie von Bereichen wie der Lebensmittelbranche über die medizinische Diagnostik, die Präzisionslandwirtschaft bis hin zum Internet der Dinge – und das ohne oder sogar mit positiven Auswirkungen auf das Ökosystem.
„Eine nachhaltige und energiesparende Technologie für die Herstellung elektronischer Geräte erfordert besondere Eigenschaften – wie die Nutzbarkeit der Methode auf großen Flächen, einen begrenzten Energieverbrauch und geringe Herstellungskosten. Unsere Technologie ist absolut nachhaltig, umweltfreundlich und zirkulär, da sie Papiersubstrate verwendet, die aus der Verarbeitung von Obstabfällen gewonnen werden, sowie eine Drucktechnik, die auf der Karbonisierung mittels eines einfachen Lasers beruht. All dies könnte einen wichtigen Schritt für die Vermarktung der Elektronik darstellen”, erklärt Prof. Paolo Lugli, Rektor der Freien Universität Bozen und Leiter des Sensing Technologies Lab.
Giuseppe Cantarella, bis vor seinen kürzlichen Wechsel an die Università di Modena e Reggio Emilia Professor an der unibz und Erstautor des Artikels, fügt hinzu: „Nachhaltigkeit ist ein Thema, das unsere Gesellschaft und unser Leben in vielerlei Hinsicht tangiert. Auch in der Welt der Forschung ist es notwendig, diese globale Herausforderung mit neuen Technologien anzugehen, die keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben, um unseren Planeten und die natürlichen Ressourcen zu schützen. Die Ergebnisse unserer Studie bereiten den Weg für eine neue Forschungsrichtung, in der elektronische Geräte mit einer drastischen Verringerung des Abfallaufkommens und unter Einsatz neuer CO2-armer Fertigungstechniken entwickelt werden können. Ich hoffe, dass auf diesen ersten Schritt noch viele weitere Forschungsprojekte zur nachhaltige Entwicklung von intelligenten Systemen und neuen Technologien in der Elektronik folgen werden.”
Von: mk
Recycling Upcycling Schweiz 2.9.2023: Uhren mit Plastikschrott hergestellt:
Recycling: Schweizer Marke setzt Zeichen mit Uhr aus Plastikmüll
https://www.nau.ch/blog/paid_post/recycling-schweizer-marke-setzt-zeichen-mit-uhr-aus-plastikmull-66589688
Plastik-Müll aus den Ozeanen in eine hochwertige Schweizer Uhr umwandeln? Die renommierte Schweizer Uhrenmarke Maurice Lacroix zeigt, was möglich ist.
Das Wichtigste in Kürze
Schweizer Uhrenmarke Maurice Lacroix verwandelt Ozeanplastik in hochwertige Uhren.
Jedes AIKON Tide Sondermodell recycelt 17 Plastikflaschen aus dem Meer.
Maurice Lacroix setzt sich für Nachhaltigkeit ein.
Die renommierte Uhrenmarke Maurice Lacroix setzt ein bedeutendes Zeichen auf dem Markt, indem sie Plastikmüll aus den Ozeanen in hochwertige Schweizer Uhren umwandelt.
Die Weltmeere sind mit mehr als 140 Millionen Tonnen Plastikmüll verschmutzt, und jedes Jahr gelangen weitere zehn Millionen Tonnen hinzu. Trotz zahlreicher Bemühungen im Bereich Upcycling bleibt der Kampf gegen Plastikmüll in unseren Ozeanen von grosser Bedeutung. Das Schweizer Uhrenhaus Maurice Lacroix hat nun ein besonderes Modell seines Bestsellers AIKON vorgestellt, das aus recyceltem Ozeanplastik gefertigt wird. Dieses innovative Vorhaben wird in Zusammenarbeit mit dem Experten Tide Ocean realisiert.
Stéphane Waser, Geschäftsführer von Maurice Lacroix, erklärt: «Wir ergreifen Massnahmen. Wir beanspruchen nicht, die Ersten zu sein, noch behaupten wir, sämtliche bestehenden Probleme lösen zu können. Doch auch in unserer Branche ist es unser Ziel, einen kleinen Beitrag zu leisten und den Wandel zu beginnen.»
17 Plastikflaschen für ein Modell
Für jedes Aikon Tide Sondermodell, inklusive Verpackung, werden 17 Plastikflaschen recycelt. Dabei verfolgt das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Plastik idealerweise immer wieder verwertet wird. Mehr als zehn Millionen Plastikflaschen sollen im Rahmen dieser Kooperation in den nächsten zwei Jahren aus dem Meer gesammelt und in AIKON #tide-Modelle umgewandelt werden.
Thomas Schori, Geschäftsführer von Kooperationspartner Tide Ocean, betont: «Dieses Projekt ist langfristig angelegt und trägt zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Infrastruktur bei, wodurch die Kooperation insgesamt positive Auswirkungen in der Region erzielt.»
In der Vergangenheit war es für die Uhrenindustrie nicht zwingend erforderlich, die Nachhaltigkeit hervorzuheben, da das Schweizer Uhrmacherhandwerk bereits für Qualität und Langlebigkeit stand. Die verwendeten Materialien und Innovationen waren schon immer auf eine langjährige Nutzung ausgelegt. Schweizer Qualitätsuhren waren oft über Generationen hinweg treue Begleiter und ein perfektes Beispiel für Nachhaltigkeit. In den letzten zwei Jahren hat jedoch ein Umdenken stattgefunden. Junge Zielgruppen erwarten von Unternehmen eine aktivere Herangehensweise an das Thema Nachhaltigkeit. Stéphane Waser erklärt: «Wir erhalten täglich Anfragen von Händlern und Verbrauchern, die wissen möchten, was wir im Bereich Nachhaltigkeit unternehmen. Kunden erwarten von uns Engagement.»
Mit Nachhaltigkeit und Recycling neue Zielgruppe erreichen
Die Einführung des farbenfrohen und nachhaltig hergestellten Modells AIKON #tide in Zusammenarbeit mit Tide Ocean ist nicht nur ein selbstloser Beitrag zur Nachhaltigkeit, sondern auch das Ergebnis einer gründlichen Analyse und eines strategischen Geschäftsplans. Maurice Lacroix hat erkannt, dass Marken neue Zielgruppen auf eine andere Weise ansprechen müssen, um erfolgreich zu sein. Dies erfordert eine Weiterentwicklung des Produktportfolios, eine Anpassung des Vertriebs und eine Veränderung in der Kommunikation.
Maurice Lacroix konzentriert seine Marketingaktivitäten für die AIKON #tide auf die Generation Z, eine Zielgruppe, die nicht nur nachhaltige Produkte kaufen, sondern auch aktiv mitgestalten möchte. Die Grenzen zwischen Produkt, Kommunikation und Vertrieb verschwimmen immer mehr, und Käufer werden zu einem integralen Bestandteil der Marke, anstatt nur ihre Werbepartner zu sein. Maurice Lacroix arbeitet mit Talenten zusammen, die sich noch in der Entwicklungsphase befinden, Fehler machen dürfen und ihre Rolle finden wollen. Dieser Ansatz unterscheidet sich vom herkömmlichen Influencer- und Ambassador-Ansatz. Alle Partner der Marke bringen tatsächlich etwas ein, sei es im Bereich Sport, Kunst oder Musik.
Effiziente und optimierte Produktion als Schlüssel
Die COVID-19-Pandemie hat Maurice Lacroix dazu veranlasst, das Online-Geschäft auszubauen, den Vertrieb an über 2000 Verkaufsstellen weltweit zu optimieren und die Produktion effizienter zu gestalten. Stéphane Waser beschreibt diese Veränderungen: «Wir verfügen über alle erforderlichen Komponenten und können innerhalb von vier Wochen auf die Bedürfnisse des Marktes und des Handels reagieren.»
Die Rolle des Uhrenherstellers wird sich in Zukunft schneller verändern als in der Vergangenheit. Waser betont: «Nachhaltigkeit und Stil sind längst kein Widerspruch mehr. Die Digitalisierung ermöglicht uns, schneller und direkter zu kommunizieren. Das wollen wir nutzen.»
Eine Armbanduhr war schon immer ein Statussymbol und Accessoire. Mit der Einführung von Smartwatches muss eine Uhr jedoch auch einen anderen Mehrwert bieten. Waser erklärt: «Die Uhr dient nicht mehr nur zum Ablesen der Zeit. Während Smartwatches nach zwei Jahren oft aussortiert werden, bieten wir ein Produkt, das über ein Jahrzehnt hinweg begleitet und dann erneut in den Kreislauf integriert wird.»
Waser ist sich bewusst, dass es wichtig ist, ständig neue Kunden für die Marke zu gewinnen. Er betont: «Die Entscheidung trifft man in erster Linie für eine Marke und ein Produkt.»
Recycling und Upcycling beim FC YB in Bern am 11.4.2024: Restoposten werden neue Kleidungsstücke:
Engagement für Nachhaltigkeit: YB landet mit Upcycling-Projekt einen Volltreffer
https://www.dasgruenetrikot.ch/article/yb-landet-mit-upcycling-projekt-einen-volltreffer
Bei YB werden unverkaufte Fanartikel nicht einfach entsorgt. Gemeinsam mit dem Berner Designer-Kollektiv NCCFN hat der Fussballclub eine Upcycling-Kollektion konzipiert, bei der Restposten zu neuen Kleidungsstücken verarbeitet werden. Damit übernimmt der Verein eine Vorbildfunktion und treibt die Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit voran. Mit Erfolg.
Dieser Punkt geht an YB: Beim BSC Young Boys hat nicht nur Spitzenfussball, sondern auch Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert. Der Verein arbeitet täglich daran, seine Prozesse und Produkte sowohl umweltfreundlicher als auch sozialverträglicher zu gestalten – und liegt deshalb auch beim Responsiball-Ranking der nachhaltigsten Fussballklubs schweizweit an der Spitze.
Unter anderem dank der Kollektion «No thing is forever – NCCFN for BSC YB», die YB gemeinsam mit dem lokalen Berner Designer-Kollektiv NCCFN auf den Markt gebracht hat. Dabei handelt es sich um eine «Upcycling»-Kollektion, die Restposten aus YB-Trikots, Meistershirts, Schals und weiteren Fan-Artikeln zu neuen Produkten verarbeitet.
Für Jan Borgmann, Head of Merchandising & Licensing bei YB, war das Prinzip des Upcyclings gerade deshalb so spannend, weil sich dadurch Nachhaltigkeit und lokale Produktion verbinden lassen. Das Designer-Kollektiv NCCFN, mit dem YB die Upcycling-Kollektion gestaltet hat, besteht aus mehreren, lokal tätigen Künstlern. «Damit nimmt der Verein lokale Verantwortung war», freut sich Borgmann, der das Upcycling-Projekt auf Seiten des Vereins verantwortet.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Restposten, der bei der Fan-Kleidung entsteht. «Da die Verkaufszahlen vom sportlichen Erfolg der Young Boys abhängen, ist es bei der Produktion schwierig, die voraussichtlich benötigten Mengen einzuschätzen», so der Borgmann weiter. «Folglich ist auch die Anzahl übrigbleibender Artikel schwer voraussehbar.» Hinzu kommen alle eventgebundenen Produkte, die nach dem entsprechenden Anlass nicht mehr verkauft werden können.
Aufklärungsarbeit für nachhaltige Produkte
«Upcycling ist ein wichtiges Thema. Die Vereine üben hierbei eine Vorbildfunktion aus», erklärt Borgmann. Dass sämtliche Kleidungsstücke der Upcycling-Kollektion in Bern dekonstruiert und neu gefertigt werden, spiegelt die vom Fussballclub vertretenen und mit DAS GRÜNE TRIKOT geteilten Werte bezüglich Nachhaltigkeit wider: «Es ist in diesem Beispiel nicht unser Ziel, ein möglichst kostengünstiges Produkt anbieten zu können, sondern nachhaltig zu produzieren. Entsprechend schicken wir die Kleidungsstücke zur Verarbeitung nicht ins Ausland.» Der Fokus dieser Kollektion liege klar auf Umweltfreundlichkeit und qualitativ hochwertigen Produkten.
Trotzdem war es immer das Ziel, dass die Kleider zu vernünftigen Preisen verkauft werden können. Bei der ersten Auflage der Kollektion, die YB zunächst nur im Olmo-Store in der Stadt verkauft hat, waren die Preise offen: Die Kunden bezahlten nach eigenem Ermessen. Später waren die Upcycling-Artikel auch im Online-Shop erhältlich – dann aber zu fixen Preisen. «Diese sind aufgrund der lokalen Produktion leicht höher als bei Artikeln, die im Ausland hergestellt werden. Das erfordert einige Aufklärungsarbeit», weiss Borgmann. YB möchte den Fans vermitteln, dass sie mit dem Kauf eines Produkts aus der Upcycling-Linie etwas für die Umwelt tun können. Eine entsprechende Kommunikation, wie sie DAS GRÜNE TRIKOT betreibt, ist daher besonders wichtig.
Die Kollektion hat positive Reaktionen in der Fan-Gemeinschaft ausgelöst.. Momentan verkauft der Klub bereits die dritte Kollektion «Merry Life» aus der Serie. Einige Kleidungsstücke sind besonders beliebt: Das von den Designern entworfene Trikot, die T-Shirts, die Unterwäsche sowie die «Reverse»-Produkte, bei denen die Innenseite der Stoffe als Aussenseite verwendet wird. Für den BSC Young Boys ist klar: Auch in Zukunft wird der Fussballklub weitere Kollektionen aus der «Upcycling»-Serie anbieten. YB bleibt also auch in Sachen Nachhaltigkeit am Ball.
Aus Urin wird Trinkwasser am 12.7.2024: geht in einem Rucksack 8kg schwer:
https://science.orf.at/stories/3225865/
Raumanzug recycelt Urin zu Trinkwasser
Fototext: Raumanzug mit Hygienesystem zur Aufbereitung von Urin in Trinkwasser
Karen Morales
In einem acht Kilo schweren Rucksack wird Urin zu Trinkwasser recycelt
Der Artikel:
Ein neues Hygienesystem für Raumanzüge erinnert an den „Destillanzug“ aus der Filmserie „Dune“: Urin lässt sich damit zu etwa 85 Prozent recyceln – und steht den Astronauten dann wieder als Trinkwasser zur Verfügung, berichtet ein Entwicklungsteam aus den USA.
In der Science-Fiction-Filmserie „Dune“ ist Wasser eine sehr wertvolle Ressource. Deshalb trägt das Volk der Fremen in der Wüste einen Destillanzug, mit dem Körperflüssigkeiten, vor allem Urin und Schweiß, wiederverwertet werden können. Laut einer Mitteilung des Fachjournals „Frontiers in Space Technologies“ war das eine Inspiration für die Gruppe um Sofia Etlin und Christopher Mason von der Cornell University in New York, das neue Raumanzug-Hygienesystem zu entwickeln.
Bei den aktuell verwendeten Raumanzügen der US-Raumfahrtbehörde Nasa tragen die Astronautinnen und Astronauten bei den oft viele Stunden dauernden Außeneinsätzen eine Art Erwachsenenwindel für Kot und Urin, „Maximum Absorbency Garment“ genannt. Auf der Raumstation ISS hingegen wird Urin bereits zu Trinkwasser recycelt.
Lebensrettendes Hygienesystem
Derzeit stehe Nasa-Astronauten und -Astronautinnen nur knapp ein Liter Trinkwasser in ihrem Raumanzug zur Verfügung, hieß es. „Das reicht nicht aus für die geplanten, länger dauernden Weltraumspaziergänge auf dem Mond, die zehn Stunden – im Notfall sogar bis zu 24 Stunden dauern können“, erklärt Etlin. Ein solcher Notfall könnte sein, dass ein Mondfahrzeug eine Panne hat und die Astronautinnen und Astronauten zu Fuß zur Mondbasis zurückgehen müssen. Mit Wasser aus recyceltem Urin wäre die Gefahr einer Dehydrierung gebannt.
Der Urin wird bei dem System in Behältern aus Silikon und einer hautfreundlichen Oberfläche gesammelt. Zwei unterschiedliche Formen berücksichtigen die Unterschiede in der weiblichen und männlichen Anatomie. Ein Feuchtigkeitssensor setzt eine Unterdruckpumpe in Gang, die den Urin schnell vom Körper entfernt. In einer Zweifilteranordnung wird durch Osmose das Wasser aus dem Urin in eine konzentrierte Salzlösung gezogen. Anschließend wird bei einer umgekehrten Osmose das Wasser aus der Salzlösung durch einen Filter gepresst und hat dann Trinkwasserqualität.
Weiteres Vorbild ISS
Neben „Dune“ dient die Wasserrecyclinganlage auf der ISS als Vorbild – allerdings ist sie erheblich größer. Etlin, Mason und Kolleginnen und Kollegen haben es geschafft, dieses System so zu verkleinern, dass es in einem Rucksack auf dem Rücken getragen werden kann. Der Rucksack ist etwa acht Kilogramm schwer, aber bei der erheblich geringeren Schwerkraft in der Erdumlaufbahn oder auf dem Mond mache sich das Gewicht nicht so sehr bemerkbar. Das Hygienesystem benötigt elektrischen Strom, verbraucht den Angaben zufolge aber weniger als zehn Prozent des aktuellen Energiebedarfs eines Raumanzugs.
„Unser System kann unter simulierten Bedingungen minimaler Schwerkraft getestet werden, da die Mikrogravitation der wichtigste Weltraumfaktor ist, den wir berücksichtigen müssen“, so Mason. Bevor das System in einer Weltraummission eingesetzt werden könnte, müsse die Funktionalität und Sicherheit garantiert sein. Das erzeugte Trinkwasser könnte mit Elektrolyten und Nährstoffen angereichert werden, um die Astronauten bei langen Einsätzen auch mit Energie zu versorgen.
red, science.ORF.at/Agenturen
Recycling von Schwimmwesten am 25.7.2024: wird Tasche - das "Upcycling" bei der Firma Bag2Life (B2L) in Deutscheland:
https://www.nau.ch/news/good-news/statt-in-mull-firma-macht-aus-flugzeug-schwimmwesten-taschen-66801452
Statt in Müll: Firma macht aus Flugzeug-Schwimmwesten Taschen
Firma B2L: in Lichtenfels (bei Coburg, Bayern): https://shop.b2l.group/
B2L GmbH & Co. KG
Schwabenstraße 20 a
96215 Lichtenfels
Deutschland
Tel.: +49 (0) 95 71 9 29 90 60
Fax: +49 (0) 95 71 9 29 90 69
E-Mail: shop@b2l.group
Registergericht: Amtsgericht Coburg
Registernummer: HRA 5195
Der Artikel:
Schwimmwesten im Flugzeug können im Ernstfall Leben retten. Nun dreht eine deutsche Firma den Spiess um und rettet das Leben von abgelaufenen Schwimmwesten.
Airlines schmeissen jedes Jahr tonnenweise abgelaufene Rettungswesten weg.
United Airlines ging nun eine Partnerschaft mit dem deutschen Unternehmen B2L ein.
Dieses stellt aus abgelaufenen Rettungswesten Rucksäcke, Taschen und mehr her.
Jeder, der einmal in einem Flugzeug sass, hat die berühmt-berüchtigte Rettungsweste bereits im Zuge der Sicherheitsinstruktionen gesehen. Doch was passiert mit den Westen, wenn sie (dreimal auf Holz klopfen) in ihrer Lebzeit nie zum Einsatz kommen?
Tatsächlich genau das, was man befürchtet – sie landen im Kehricht. Einheitlichen Luftfahrt-Standards zufolge müssen Rettungswesten alle acht bis zehn Jahre ausgetauscht werden. So schmeisst die US-amerikanische United Airlines allein von ihrer Boeing-737-Flotte über 19'000 Westen im Jahr weg.
Upcycling als Lösung
Wie «Good News Network» schildert, konnte ein Mitarbeiter der Fluggesellschaft diesen Ökologie-Albtraum jedoch nicht mehr akzeptieren und handelte. Erin Taylor, Manager für Umweltangelegenheiten, brachte eine Initiative auf den Weg, die Müllhalden und CO2-Bilanz gleichermassen entlasten soll.
Die Idee ist so simpel wie pfiffig: Alte Rettungswesten werden zu Taschen und Rucksäcken verarbeitet. Für diesen Zweck ist United Airlines eine Partnerschaft mit dem deutschen Upcycling-Unternehmen B2L (Bag to Life) eingegangen.
B2L Rettungsweste Upcycling Stuhl
Ein von B2L aus einer ehemaligen Lufthansa-Schwimmweste hergestellter Designersessel. Kostenpunkt: 899 Euro (rund 856 Franken). - Bag to Life
400 Kilogramm Müll «gerettet»
Taylor stolperte bei seiner Arbeit am Washington Dulles International Airport über das Problem und suchte nach einer kreativeren Lösung. Er erzählt dem Netzwerk: «Glücklicherweise konnte ich Kontakt zu einem Unternehmen aufnehmen, das das Material von Schwimmwesten zu lustigen und praktischen Produkten aufwertet.»
Die Rückmeldungen im ersten Jahr seien so überragend positiv, dass der Vertrag mit B2L bereits verlängert wurde. Während im Startzeitraum über 400 Kilogramm an ausgedienten Westen ein neues Leben geschenkt wurde, soll dieser Wert nun verdoppelt werden.
Würdest du Produkte aus wiederverwertetem Material von Rettungswesten kaufen?
Schwimmwesten benötigen Jahrhunderte, um zu zerfallen, wobei das Treibhausgas Methan freigesetzt wird. Ein erster Schritt in eine grünere Richtung ist hier getan worden, auch wenn er wortwörtlich teuer erkauft ist: Umgerechnet 156 Franken werden für einen kleinen Rucksack und 88 Franken für eine Schultertasche fällig.
Recycling - Upcycling in Brixen (Südtirol, Italien) am 8.10.2024: Wertstoffe neu verwenden und wertvolle Gegenstände daraus fabrizieren: "Mode, Schmuck, Holz, Dekoration und Möbel":
Großes Interesse bei 3. Upcycling Convention in Bozen und Brixen: Aufwerten statt wegwerfen!
https://www.suedtirolnews.it/wirtschaft/aufwerten-statt-wegwerfen
[...]
Am Samstag, 5. Oktober fand in Brixen das UpCon-Festival statt. Bei REX – Material und Dinge in der St.-Josef-Straße präsentierten Upcycler aus dem In- und Ausland einzigartige Produkte aus den Bereichen Mode, Schmuck, Holz, Dekoration und Möbel. RENARRO, , GEL ZUN, SOALMATTE, RIBISL DESIGN, JOSEFINE DESIGN, SITFLIP, WINDISCH DESIGN, TEXTILMENTE, UPCYCLING SOCKE, SCHMUCKCYCLING, CHRICREA, PROJEKT LÜM, REAZY-DESIGN und zum ersten Mal Upcycling-Produkte aus der Werkstatt von REX – Material und Dinge.
Bis 22.00 Uhr gab es für Groß und Klein Workshops, Spiel und Spaß rund um das Thema:
-- CATE’S BE YOURSELF bot das Nähen von Upcycling-Taschen an (Link: http://www.cate-s.com/upcycling.html);
-- REFUNC machte mit Interessierten Textildruck auf T-Shirts mit Autoreifen,
-- die Freiwillige Tanya vom REX bastelte mit Papier (Link: https://www.rex-bx.it/)
-- Christine von HAPPY UPCYCLING bastelte mit Kindern aus einer Vielzahl aus „Müll“-Materialien;
-- MATERIAL MATTERS (MaMa ist eine studentische Initiative der Freien Universität Bozen) gestaltete Teppich-Taschen,
(Link zu einer Ausstellung von MATERIAL MATTERS: https://server.stirworld.com/think-opinions-materials-matter-at-material-matters-2023)
MATERIAL MATTERS: Töpferei aus einer Mischung aus Kaffeesatz und Zeitungspapier [5]
MATERIAL MATTERS: Stuhl aus einer Mischung aus Wolle und Bio-Harz [6]
Text zu der Kaffeesatz-Zeitungspapier-Töpferei (Übersetzung):
"Mein Favorit waren Simon Frends ephemere Öko-Einäscherungsgefäße ('ephemeral eco cremation vessels'). Hergestellt aus recycelten Materialien wie Kaffeesatz und Zeitungspapier und so konzipiert, dass sie biologisch abbaubar sind und die Umwelt nicht belasten, sind sie perfekt dickbäuchige Gefäße, die einen der härtesten Momente unseres Lebens ehren und dabei mehr Respekt vor der oft zitierten Zeile "Asche zu Asche, Staub zu Staub" haben als vor dem Stoff der meisten Utensilien am Ende des Lebens." [web01]
Text zum Woll-Bio-Harz-Stuhl (Übersetzung):
"Es ist gut zu sehen, dass der Hembury Chair, dessen Sitz aus britischer Wolle und Bio-Harz besteht, nach einem langwierigen Prozess der Überarbeitung, des Re-Designs und der Produktionsentwicklung seine Seele behalten hat." [web01]
-- ALEJANDRA DEAZA SILVA bastelte textilen Upcycling-Schmuck
(aus Bozen - Link Instagram: https://www.instagram.com/alejandra_deaza_silva/)
(aus Bozen - Link Webseite: https://alejandradeazasilva.it/)
-- BLAUER SCHNIPSEL führte in die Welt des Stickens anhand ihrer Installation mit Verschnitten der typischen blauen Südtiroler Schürze ein
[Stoffreste ("blaue Schnipsel") aus der Herstellung der blauen Südtiroler Schürzen werden verwendet statt weggeschmissen]
Übersetzung: "Der Müll der typischen Südtiroler "blauen Schurz" wird zum Upcycling-Projekt" [web02]
und
-- GYPSY.MOON.SISTERS erfreuten mit einer Tanzaufführung die Gäste.
Den ganzen Tag über gab es musikalische Begleitung, organisiert vom Jugendzentrum Kass. Den Anfang machten One & a half Men, gefolgt vom Lego-Roboter von Dr. Hanzo, Blind Apex, die aufstrebende junge Band heizte am Abend ein und DJ John Hops sorgte für den richtigen Beat zum Abschluss. Der Virus Club Barbian bekochte die Teilnehmenden mit dem Upcycling-Essen schlechthin – dreierlei Knödel Außerdem gab es Pizza aus einem umgebauten Waschzuber und Chili sin Carne. Das OEW-Benefiz-Projekt Seite an Seite sammelte mit Kaffee und Kuchen Spenden für ein Schulprojekt in Sambia.Verena Dariz ist bei der OEW für den Bereich „Bewusster Konsum“ zuständig und hat die Upcycling Convention mit organisiert. Sie betont: „Ich finde die UpCon wichtig, weil sie unterschiedliche Akteure – vom Konsumenten zur Unternehmerin – zusammenbringt und über Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung diskutiert. Es tut uns als Gesellschaft gut, fortschrittliche Beispiele zu hören, um inspiriert zu werden. Unser aller Handeln ist äußerst wichtig und dringlich. Wir sind überwältigt vom großen Interesse und bedanken uns bei allen Mitwirkenden und Gästen für ihr Dabeisein.“
Julia Vontavon hat REX – Material und Dinge aufgebaut und war bei der Organisation der UpCon federführend dabei. Sie unterstreicht: „Es war uns ein großes Anliegen, mit den praktischen Workshops und den Marktteilnehmenden die große Vielfalt an Umnutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen und die Gäste zu inspirieren, selbst das zu nutzen, was schon da ist.“
Aart van Bezooijen war von der Beteiligung der Studierenden beeindruckt. Gemeinsam mit dem Designkollektiv Refunc verwandelten sie dreißig Apfelkisten in eine architektonische Installation, die von einigen Star-Wars-Fans den Spitznamen „Walkers“ erhielt. Während des Festivals selbst boten sie auch einen partizipativen Do-it-yourself-Workshop mit Teppichmaterialien an, in dem sie ihre Fähigkeiten austauschten und zu neuen Taschendesigns inspirierten.
Die Organisationen hinter der Upcycling Convention
Die dritte Südtiroler Upcycling Convention wurde getragen vom ganzheitlichen Recyclingprojekt REX – Material und Dinge, der Organisation für Eine solidarische Welt OEW, dem Upcycling Studio Innsbruck und der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen.
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Quellen
[web01] https://server.stirworld.com/think-opinions-materials-matter-at-material-matters-2023
[web02] https://www.altoadigeinnovazione.it/gli-scarti-del-tipico-blauer-schurz-sudtirolese-diventano-un-progetto-di-upcycling/
Fotoquellen
[2] Cate's Upcycling Nähstudio: Alte Weste wird verzierte Weste, lange Hose wird kurze Hose: http://www.cate-s.com/upcycling.html
[3] Brixen: Rex Material und Dinge, Logo: https://www.rex-bx.it/events/
[4] Upcycling mit "Happy Upcycling": Brillentäschchen aus Abfallmaterialien herstellen:
https://www.johannesstift-diakonie.de/presse-aktuelles/aktuelle-meldungen/meldung/447-happy-upcycling-oster-workshops
[5] MATERIAL MATTERS: Töpferei aus einer Mischung aus Kaffeesatz und Zeitungspapier:
https://server.stirworld.com/think-opinions-materials-matter-at-material-matters-2023
[6] MATERIAL MATTERS: Stuhl aus einer Mischung aus Wolle und Bio-Harz:
https://server.stirworld.com/think-opinions-materials-matter-at-material-matters-2023
[7] Bozen (Italien): Upcycling von Alejandra Deaza Silva, neue Mode mit Abfallstoffen: https://alejandradeazasilva.it/
[8] Südtirol: Stoffreste aus der Herstellung der blauen Südtiroler Schürze werden wiederverwendet:
https://www.altoadigeinnovazione.it/gli-scarti-del-tipico-blauer-schurz-sudtirolese-diventano-un-progetto-di-upcycling/
[9] Gipsy Moon Sisters: https://www.facebook.com/atsinthealps/