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Delphinarium mit Todesfolge und Tierquälerei 01
Wie Delphine für Delphinarien gefangen und ausgesondert werden, mit Trennung von Delphinfamilien, Zwangsernährung und Abschlachten der "unbrauchbaren" Delphine
Filmprotokoll von Michael Palomino November 2005; aus: tierclub; In: telebasel, 1.11. 2005;
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Der Report berichtet, dass zu bestimmten die Zeiten sich ganze Delphinschwärme in bestimmten Buchten in Japan aufhalten.
Die Delphinfänger warten die Delphinschwärme ab und produzieren mit vibrierenden Gestängen eine solche Lärmschwingung im Meer, dass die Delphine in Richtung Land schwimmen und am Ufer bei den Henkern in den Netzen landen.
Abschlachten von Delphinen im Hafen Futo im blutroten Meer, Japan [2]
Die schönsten Tiere werden für Delphinarien aussortiert. Dabei werden Delphinfamilien getrennt, und die Jungtiere werden gnadenlos von den Müttern getrennt.
Wenn Delphine nicht "schön" genug sind, werden sie abgeschlachtet und zu Tierfutter verarbeitet. Dabei sind die Delphine hochgradig mit dem Quecksilber belastet, das die menschliche Industrie im Meer entsorgt.
Die ausgesuchten Delphine werden nun zu den Delphinarien in der ganzen Welt transportiert, mit beachtlicher Todesrate.
In den Delphinarien selbst hungern viele Delphine, weil Delphine meistens keinen toten Fisch fressen wollen. Am Ende wird den Delphinen ein Schlauch bis in den Magen hineingestossen und die Delphine so mit totem Fisch zwangsernährt.
Beispiel: Delphinarium Duisburg: Kind streichelt Delphin in Gefangenschaft, der nie mehr richtig schwimmen darf [3]
Dieselben Umstände und Zusammenhänge gelten für andere Delphinarien.
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Fakten über die Tierquälerei der Delphine in Delphinarien
aus: http://www.simplyworks.co.uk/surfshack/amelia/captivity.htm
-- Delphine in Gefangenschaft müssen auf ihr angestammten Rudelleben verzichten, entwickeln ein anormales Verhalten, können kaum wieder ausgewildert werden, weil sie das Verhalten verlernt haben.
-- Auch der Delphinschwarm verliert ein Mitglied, oder dann wird gleich der ganze Schwarm vernichtet.
-- In Gefangenschaft geborene Delphine lernen das freie Leben im Meer nie und werden eventuell sogar an andere Delphinarien verkauft.
-- In Gefangenschaft geben die Delphine auch ihr Sonar-Kommunikationssystem auf, da die nackten Betonwände oder Kachelwände der "Delphinarien" keine Orientierungspunkte liefern.
-- Sie suchen am Betonboden nach Nahrung und beschädigen dabei ihre Zähne oder fressen auch unverdaubare Gegenstände, die den Magen beschädigen können.
-- Das dauernde Rundenschwimmen in den Becken verdummt die Tiere.
-- Und entweder ist das Wasser chemisch behandelt, oder in Freihaltebecken am Meer müssen sie in der eigenen Kloake schwimmen, weil die Meereszirkulation an den Uferbereichen fehlt.
Beispiel: Delphinarium Duisburg: Delphin-Luftsprung am Ball, auch noch mit Blitzlicht. Wie pervers darf eine Gefangenschaft denn sein? [3]
Dieselben Umstände und Zusammenhänge gelten für andere Delphinarien, z.B. Münster, Nürnberg, Soltau, und in anderen Ländern etc.
Ein Delphin in Gefangenschaft im Delphinarium auf den Kanaren [4]. An der Gefangenschaft ändert sich nichts, auch wenn es das grösste Delphinarium von Europa mit originalem Meerwasser ist.
Solche Kunststücke kann man auch an einem Strand organisieren!
Fazit: Delphinarien sind eine falsche Erfindung - Delphinarien ersetzen
Eine "Therapie" mit einem Delphin in einem "Delphinarium" verstösst gegen alle Regeln des Tierschutzes. Unter dem Deckmantel der "Therapie" baut sich eine Kette von Tierquäler-Betrieben auf, die man schnellstens beenden sollte. Ein regelmässiger Aufenthalt im Meer oder auf dem Land kann auch "therapeutische" Wirkung haben, ohne mit Tierquälerei verbunden zu sein.
Allgemeine Information über das japanische gestörte Verhältnis zu Fischen und Meeressäugern findet man auf: http://www.oceancare.org.
Mein Bericht über Delphinarien ist nicht ein Bericht über Duisburg, sondern Duisburg ist nur ein Beispiel für ein Delphinarium.
Die Angaben, wie schwer es die Delphine in Delphinarien haben, stammen nicht von mir, sondern die Quelle ist angegeben.
Wenn man das Meer kennt, dann weiss man, dass Schwimmbecken von Delphinarien für die Delphine wie ein Gefängnis sind, ein sehr enges Gefängnis sogar. Ein Delphinarium ist ein Delphin-Zirkus, der die Tiere in der Enge hält, und damit wird auch noch Profit gemacht und das Delphinarium dem Publikum als artgerecht verkauft. Deswegen ist die Bezeichnung "pervers" angebracht. Es nützt auch nichts, wenn man den Delphinen verschiedene Namen gibt. Die Gefangenschaft in der Enge bleibt dieselbe.
Rapperswil in der Schweiz ist ein Beispiel eines Delphinariums, das sich gewandelt hat. Dort wurden die Delphine inzwischen abgeschafft und durch andere Tiere ersetzt, die leichter zu halten sind und die in der Natur genügsamer sind. Sehen Sie hier:
http://www.sengers.ch/izueri/kinderzoo/kinderzoo.asp
Aber Rapperswil hat u.a. Seehunde, und dies ist eigentlich auch die völlig falsche Tierart für die Schweiz.
Die Erfindung von Delphinarien ist eine falsche Erfindung. Süsswasser-Delphine sollten in Flüssen oder in grossen Seen leben, aber nicht in künstlichen und kleinen Wasserbecken. Meeresdelphine aber, die in Salzwasser leben, gehören ins Meer, wo man sie auch beobachten kann, wenn man auf Meeresreise ist. Man kann auch mit dem Schiff herumfahren und die Delphine anlocken und so die Delphine Kunststücke vorführen lassen.
Wer Interesse hat, kann sich mit dem Naturschutz in Verbindung setzen: Webseite: http://www.nabu.de/
Mit den Delphinen ist es so wie mit den Raubtieren im Zoo: Auch Raubtiere gehören nicht in einen Zoo, sondern in die Sawanne. Da nützen auch "grössere" Territorien nicht, die man heute für die Tiere hat. Das ist alles viel zu klein, und jagen dürfen die Löwen nie. Der Zoo wurde von den Königen und Kolonialisten erfunden, die die kolonialen Tiere auf Schiffen mitbrachten und dann meinten, alle Leute müssten diese kolonialen Tiere aus Afrika sehen. Das ist aber z.T. sehr artfremd, und Raubtiere gehören eigentlich gar nicht in einen Zoo. Wir haben doch genügend Tiere in der Natur, und viele Menschen kennen zwar die Tiere eines Zoo oder eines Zirkus, aber sie kennen die Tiere Europas und die Zusammenhänge der Natur in Europa nicht. Da stimmt etwas mit der Perspektive nicht.
Es gäbe also noch viel zu ändern, und ich könnte noch viele Webseiten zum Schutz der Tiere vor Gefangenschaft machen.
Insgesamt gesehen hat meiner Meinung nach der Tierschutz bis heute bezüglich Zoos, Zirkusse und Fischaquarien (Delphinarien etc.) versagt. Die Tiere gehören nicht in Gefangenschaft, wo man auch noch Geld für sie ausgeben muss mit Wärtern oder Extra-Fütterung und Säubern der Bereiche, sondern die Tiere kann man in der Natur sehen. Vielleicht bin ich der einzige, der die Delphinarien als "pervers" bezeichnet, aber gemäss den vorliegenden Fakten ist die Bezeichnung berechtigt, weil totale Tierqälerei verübt wird, die auch noch beklatscht wird und Einnahmen bringt.
Das Gefängnis-Delphinarium in Münster gibt grosse Probleme selber zu:
http://www.delfine.net/delfinarien/probleme_heu.htm
Andere Artikel wollen gleich alle kontinentalfremden Tiere wieder nach Hause bringen. Das ist eine gute Idee, denn dann wären die Menschen in Europa endlich wieder auf die eigenen Tiere konzentriert, die im Wald leben. Der Spieltrieb der Delphine ist übrigens natürlich, das betont diese Webseite, und das ist auch unbestritten. Das gibt dem Menschen aber nicht das Recht, den Spieltrieb der Delphine kapitalistisch auszunützen. Gleichzeitig erwähnt die Webseite des Delphinariums Duisburg all die anderen Probleme der Delphin-Gefangenschaft leider NICHT:http://www.puscheli.meeresakrobaten.de/AllgemeinesueberDelphinarien.htm
Auf Rügen wehren sich Tierschützer gegen den Bau eines weiteren Gefängnis-Delphinariums, Meldung vom 26.12.2007: http://www.focus.de/reisen/reisefuehrer/ruegen_aid_230721.html
Das Platzproblem der Delphine in einem Gefängnis-Delphinarium ergibt sich erst recht, wenn trächtige Delphin-Weibchen gebären wollen, siehe das Delphinarium in Nürnberg:
http://marktcheck.greenpeace.at/3635.html
oder
Der Wahnsinn der Gefängnis-Delphinarien ist aber noch steigerbar, indem nun auch Wale in Gefangenschaft gehalten werden, z.B. in Teneriffa. Es ist noch nicht genug Geld gemacht mit der Sklaverei an den Tieren:
http://www.ozeane.de/news/news2006/orcaocean.htm
Es scheinen bedauerlicherweise immer mehr Kapitalisten zu geben, die die Delphine als Geldbringer für sich arbeiten lassen wollen, gegen jede Lebensgewohnheiten der Delphine, denen in einer Bassin-Gefangenschaft nie entsprochen werden kann. Die Delphine müssen zur Therapie herhalten, müssen die Ideenlosigkeit von Eltern ausfüllen, wenn man nichts mehr mit den Kindern anzufangen weiss etc. Gesungen und gespielt wird nicht mehr, es wird nur noch konsumiert. Brüssel scheint leider noch zu schlafen, was die Delphinarien angeht.
Dein Gefängnis-Delphinarium gilt heute als "Reisetip". So etwas Perverses gehört absolut verboten.
http://www.holidaycheck.de/ziel-Reisetipps_Delfinarium-ch_rt-zid_11834.html
Ein anderer Autor bringt es auf den Punkt und nennt Delphinarien ein "Delphingefängnis":
http://www.petakids.de/p183/delfinarium_rgen.html
Das gilt aber auch für andere Tiere, die bis heute immer noch in Gefangenschaft gequält werden (Zirkus), oder sogar als "Sport" getötet werden (der Stierkampf ist bis heute nicht verboten, sondern gilt immer noch als "Kultur" und "Notschlachtung"). Brüssel schläft.
Und das Tier, das auf zwei Beinen geht, der Mensch, der ist bis heute auch noch nicht vor Kriegen und Hunger geschützt. Brüssel schläft.
Man kann eine Gemeinschaft mit Delphinen am Strand entwickeln. Das hat scheinbar noch nie jemand richtig versucht, aber ich bin überzeugt, dass eine Gemeinschaft mit Delphinen am Strand möglich ist, mit Delphinen, die sich zum Menschen hingezogen fühlen.
Die Umnutzung von Delphinarien und der Respekt vor Tieren ohne Gefangenschaft
Das Delphinarium gehört in diese Reihe von Erfindungen, die leider negativ sind und wieder abgeschafft werden müssen, damit die negative Fantasie von Profit durch Gefangenschaft ein Ende hat. Aus den Delphinarien kann man andere schöne Sachen machen, z.B. Urwaldhallen mit Schmetterlingen und Zucht von Urwald-Medizinpflanzen und eventuell kleinen Urwald-Säugetieren, wenn diese leicht zu halten sind etc.
Wenn wir die Tiere als Individuen mit Lebensraum begreifen, und wenn wir den Menschen als schützenswert begreifen, dann haben wir Frieden auf der Welt. Wenn der Mensch sich angewöhnt, den Lebensraum der Tiere zu besuchen und nicht kaputtzumachen, dann haben wir Frieden auf der Welt. Wenn die Menschen lernen, sich gegenseitig zu achten und nicht mit Waffen zu spielen, dann haben wir Frieden auf der Welt.
Weitere Erfindungen, die wieder abgeschafft werden sollten
Es gibt noch viele solche falschen Erfindungen auf der Welt, die das Gleichgewicht der Energien stören: Rolltreppen in Bahnhöfen sollten durch Rampen ersetzt werden (da könnte man viel Kosten und Probleme sparen), Ventilatoren in Badezimmern sollten verboten werden, denn der Abzug funktioniert auch ohne Ventilator (da könnte man viel Kosten und Lärm sparen), Kaffeemaschinen hat es früher nie gebraucht (da könnte man viel Kosten und Lärm sparen), Zirkusse mit Raubtieren auf engstem Raum hat es früher nie gebraucht, sind absolut gefährlich und unnatürlich (so kann man Tierquälerei eliminieren), die Autos sollten nicht schneller als 150 km/h fahren (so könnte man viel Kosten und Unfälle sparen), Autorennen und Skirennen sollte man abschaffen (damit die zweibeinigen Tiere sich nicht mehr den Autolärm und den Sekundenwahn in die Stube holen), und die Computerspiele mit Mord und Todschlag gehören auch weg, und so weiter. Aber die Justiz handelt nicht, weil sie von den Kapitalisten bestochen ist, und weil die Juristen oft selber gerne den "Räuber" spielen...
Die natürliche Begegnung mit Delphinen
Hier ist eine Gesellschaft zum Schutz der Delphine gegen den kapitalistischen Wahnsinn:
http://www.delphinschutz.org/start.html
Die natürliche Gemeinschaft zwischen Mensch und Delphin ist möglich, ohne den kapitalistischen Wahnsinn eines Gefängnis-Delphinariums. Die "Delphin-Strände" ergeben sich von alleine. Man muss keine Delphinarien bauen:http://www.med-etc.com/natur/delphin/delphin-straende.html
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Mai 2009: CDU/CSU und SPD schmetterten ein Verbot für Delfinarien ab
Gemäss Informationen von Jürgen Ortmüller, Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer des Wal- und Delfinschutz-Forums (WDSF, http://www.wdsf.eu/) in Hagen (Möllerstrasse 19, 58119 Hagen, Tel. 0049-(0)2334-9190-22) , fand im Mai 2008 vor dem Brandenburger Tor eine grosse Demonstration gegen die Delfinarien in Deutschland statt. Es nahmen fast alle deutschen Parteien daran Teil. Der nachfolgende Antrag der Bundestagsfraktion der Grünen, "die Gefangenschaft von Delfinen unverzüglich zu beenden", wurde dann aber im Parlament von den "grossen" Parteien (CDU/CSU und SPD) im Mai 2009 abgeschmettert.
Es ist ein absoluter Skandal, wie sich die "Alten" von CDU/CSU und SPD gegenüber den Delphinen verhalten, vor allem, weil es ja die Strände gibt. Gemäss Jürgen Ortmüller ist die Lobby für die Delphine in Brüssel noch sehr dürftig. Grüne und Linke unterstützen das Anliegen vorbehaltlos.
Oktober 2009: WDSF promotet den Delfin-Film "Die Bucht"
Jürgen Ortmüller machte auf den Film "Die Bucht" (2009) aufmerksam, der auch von der Delfin-Quälerei und Delfin-Abschlachterei handelt.
Pressemitteilung 5.11.2009: Kinofilm „Die Bucht“ sorgt für Zündstoff - Delfinschützer fordern Offenlegung der Zuchtbücher
<05.11.2009 - Radolfzell/Hagen - Der Kinofilm „Die Bucht“, der als Öko-Thriller weniger blutige Bilder von den japanischen Delfintreibjagden zeigt, als vom Kinobesucher befürchtet, sorgt nach wie vor für Zündstoff. Delfinschutzorganisationen kritisieren die Haltung der Delfine in den drei deutschen Zoos in Duisburg, Münster und Nürnberg.
Nach Aussagen der deutschen Delfin- und Walschutzorganisationen WDSF und ProWal vertuschen die Delfinarienbetreiber der drei Zoos in Münster, Duisburg und Nürnberg die wahren Zustände über die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft. Der Geschäftsführer von ProWal, Andreas Morlok, befürchtet gar, dass Delfine zwangsernährt werden müssten, weil sie normalerweise toten Fisch als Aas betrachten und diesen in freier Wildbahn nicht fressen würden.
Morlok: „Es ist kein Zufall, dass z.B. die Tierarztkosten im Nürnberger Delfinarium etwa 40% der Kosten des gesamten Zoos ausmachen.“ Die Delfinschützer fordern, dass die Zoos ihre vorhandenen Zuchtbücher und Jahresprüfberichte offenlegen. Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer des WDSF: „Wenn die Delfinarienbetreiber eine schöne heile Welt vorgaukeln und glaubwürdig sein sollen, dann müssen sie auch für eine solche Transparenz bereit sein. Es ist nicht hinnehmbar, dass auch öffentliche Gelder für die Delfinhaltung in städtischen Zoos verwendet werden und diese keine Einblicke in die Zuchtbücher gewähren. Selbst Bundestagsparteien verwehrte man diese Einsichtnahme der Eintragungen, die wohl so brisant sind, dass man sie lieber unter Verschluss hält.“
Das WDSF und ProWal fordern die Schließung der letzten drei von ehemals neun Delfinarien im Land, weil kein künstliches Becken den Ansprüchen der Delfine genügen kann. Andreas Morlok: „In Deutschland starben schon über 100 Delfine und auch Wale in Gefangenschaft. Kein einziges Tier wurde jemals ausgewildert und deshalb haben die deutschen Zoos mit dem Schutz der Delfinarten nichts gemein – ganz im Gegenteil, denn sie sind aufgrund der nicht nachhaltigen Zucht auf weitere Wildfänge angewiesen, damit die Shows auf Kosten der Tiere fortgesetzt werden können.“>
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<von Jay Alabaster, AP
8.3.2010: Oscar für den Flim "Die Bucht" - Japans Fischereiminister Aoki vergleicht Delphintöten mit Kuh- oder Schweinetöten
aus: 20 minuten online: Im Fokus: Das Dorf der Delfinjäger; 8.3.2010;
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/Das-Dorf-der-Delfinjaeger-12083730
So viel Aufmerksamkeit für die umstrittene Delfinjagd hätte das japanische Fischerdorf Taiji nie befürchtet. Doch nachdem in der Nacht auf Montag der Dokumentarfilm "Die Bucht" den Oscar gewann, blickt die Welt auf einmal auf das blutige Treiben.
Das Dorf der Delfinjäger
Nachdem der Film "Die Bucht" einen Oscar einheimste, steht ein Dorf im Fokus der Weltöffentlichkeit.
Im japanischen Fischerdorf Taiji werden Delfine massenhaft getötet.
Die Filmemacher zeichneten mit versteckten Kameras auf, wie die Tiere in einer abgeriegelten Bucht massenhaft abgeschlachtet werden. Ausserdem heisst es in dem Film, Delfinfleisch sei mit Quecksilber belastet. Die Einwohner verteidigten die Delfinjagd als Teil ihrer Tradition.
Die Einwohner Taijis zeigten sich am Montag empört über den Film, der ihrer Ansicht nach die Wahrheit verdreht. Allerdings sagten nur wenige, dass sie die Dokumentation vollständig gesehen hätten. Das Büro des Bürgermeisters erklärte in einer Mitteilung, die Delfinjagd in Taiji sei gesetzlich erlaubt. Ausserdem enthalte der Film Aussagen, die nicht wissenschaftlich gedeckt seien. «Es ist wichtig, regionale Essenstraditionen zu verstehen und zu respektieren», hiess es in der Erklärung.Regisseur Louie Psihoyos sagte nach der Preisverleihung, sein Film sei nicht dazu gedacht, die Japaner niederzumachen. In Wahrheit handele es sich um eine Liebeserklärung an das Land. «Wir hoffen, dass die Leute den Film anschauen und danach entscheiden, ob Tiere zum Essen oder zur Unterhaltung benutzt werden sollten», sagte er der Nachrichtenagentur AP.
Delfinjagd in Bucht besonders gut sichtbar
Die japanische Regierung erlaubt, jährlich 19.000 Delfine zu jagen. Nur 2.000 davon werden in Taiji geschlachtet, das sich selbst als «Walstadt» bezeichnet. Doch Umweltschützer konzentrieren ihre Kritik auf diesen Ort, weil die Jäger die Tiere dort nach der Tradition des «Oikomi» in eine Bucht treiben und töten. Das macht die Jagd besser sichtbar.
Die japanischen Behörden räumen zwar ein, dass das Fleisch der Tiere Quecksilber enthält. Gefährlich sei dies aber nur, wenn man grosse Mengen davon esse. Die meisten Japaner wissen aber nichts über die alljährliche Delfinjagd, das Fleisch wird in dem Land kaum verzehrt. In der japanischen Version des Films sollen die Gesichter Dutzender Einwohner Taijis unkenntlich gemacht werden, um Klagen gegen die Verletzung von Persönlichkeitsrechten zu vermeiden.
Der Held in «Die Bucht» ist Ric O'Barry, der in den 1960er Jahren als Delfintrainer für die Fernsehserie «Flipper» arbeitete. Seit Jahrzehnten setzt er sich für die Entlassung der Tiere in die Freiheit ein.
Dreharbeiten in Nacht- und Nebelaktion
Regisseur Psihoyos bekam keine Erlaubnis, die Bucht zu betreten, in der die Delfine getötet werden. Fischer riegelten sie mit Stacheldraht und Zäunen ab. Deshalb verschaffte sich der Filmemacher nachts Zugang zu dem Gelände. Dort installierte er Kameras, um das Schlachten filmen zu können.
«In manchen Ländern isst man Kühe, in anderen Wale oder Delfine», sagte Yutaka Aoki, der Verantwortliche für Fischerei im japanischen Aussenministerium. «Ein Film über die Schlachtung von Kühen oder Schweinen wäre bei Beschäftigen in diesen Industrien auch nicht willkommen.»>
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Japan 2.9.2010: Wieder Delfin-Jagd und Delfin-Schlacht
aus: n-tv online: Alle Proteste helfen nicht: Japan schlachtet Delfine ab; 2.9.2010;
http://www.n-tv.de/panorama/Japan-schlachtet-Delfine-ab-article1403101.html
<Alljährlich spielt sich in der japanischen Bucht von Taiji ein grausames Ritual ab. Dort werden dutzende Delfine abgeschlachtet, ein Teil der Tiere landet sogar im Handel. Tierschützer versuchen seit Jahren, das zu verhindern. Bislang ohne Erfolg.
Trotz weltweiter Proteste hat im japanischen Walfangdorf Taiji wieder das alljährliche Abschlachten von Delfinen begonnen. Zuerst wählen Tiertrainer dort die besten Exemplare für Delfinarien im In- und Ausland aus, dann werden die übrigen mit Speeren, Haken und Messern getötet.
Sechs Walfangboote verließen am frühen Morgen den Hafen von Taiji und orteten eine Gruppe von rund 20 Delfinen, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Durch Hämmern auf Metallstangen im Meer legen die Fischer den Orientierungssinn der Delfine lahm und treiben sie so in eine Lagune, die mit Netzen abgesperrt wird. Vor den Augen von Spaziergängern wählen Tiertrainer die besten Exemplare aus. Was der Besucher des Ortes jedoch nicht sehen darf, ist das Gemetzel an den übrigen Tieren, das sich in einer versteckt hinter Felsen gelegenen Nachbarlagune abspielt.
"Die Bucht" klärte auf
Tausende von Delfinen fallen auf diese Weise in Taiji, rund 700 Kilometer südlich von Tokio, sowie wenigen anderen Orten Japans der Treibjagd zum Opfer - mit Billigung der Regierung, die Fangquoten setzt. Die Jagd an der Küste unterliegt nicht der Kontrolle der Internationalen Walfangkommission. Ein Teil des laut Umweltschützern hochgradig mit Quecksilber verseuchten Fleisches der abgestochenen Kleinwale gelangt später in den Handel.
In seinem mit dem Oscar gekrönten Dokumentarfilm "Die Bucht" hat der US-amerikanische Taucher und Unterwasser-Fotograf Louie Psihoyos der Weltöffentlichkeit das Gemetzel mit Hilfe versteckter Kameras vor Augen geführt, das bis zum Frühjahr andauert.O'Barry kämpft
Unterdessen überreichte der amerikanische Delfinschützer Richard O'Barry in Tokio der US- Botschaft eine Liste mit Unterschriften von 1,7 Millionen Menschen in aller Welt, die ein Ende der Delfinabschlachtung in Japan fordern.
Der US-Amerikaner war in den 60er Jahren Trainer der Delfine für die TV-Serie "Flipper", seit 1970 kämpft er weltweit aktiv für den Schutz der Meeressäuger. Die Jagd auf die Delfine sei grausam und könne nicht als Teil der japanischen Kultur verklärt werden, sagte er zu Journalisten. O'Barry, der auch im Internet die Kampagne "Save Japan Dolphins" betreibt, hält sich in Japan mit rund 60 Unterstützern auf, um gegen die Delfinabschlachtung zu protestieren. Die Delfinariums-Industrie biete erst den finanziellen Anreiz, um die Treibjagd in Taiji in Gang zu halten, hatte O'Barry anlässlich einer früheren Jagdsaison gesagt.Trotz weltweiter Proteste haben im japanischen Walfangdorf Taiji wieder das alljährliche Abschlachten von Delfinen begonnen. Zuerst wählen Tiertrainer dort die besten Exemplare für Delfinarien im In- und Ausland aus, dann werden die übrigen mit Speeren, Haken und Messern getötet.
dpa>
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1.9.2010: Die vorbereitenden Aktionen auf den Färöer-Inseln gegen das Delphin- und Wal-Abschlachten - Werbung für eine Delphin-Patenschaft
Von: "Wal- und Delfinschutz-Forum WDSF" <wds-forum@t-online.de>
An: "'Wal- und Delfinschutz-Forum WDSF'" <wds-forum@t-online.de>
Betreff: Kriegskasse leer - Aktionen gehen weiter
Datum: Wed, 01. Sep 2010 11:55:52
<Wir konnten in der einen Woche unseres Aufenthalts [auf den Färöer-Inseln] auch mit der Bevölkerung sprechen, um uns ein Bild von der tatsächlichen Situation zu machen (wenn auch als Angler getarnt). In diesem Zusammenhang haben wir etliche Skandale aufgedeckt – zumal in der Außendarstellung von den Färingern und der dortigen Regierung vieles anders dargestellt worden ist und bisher versucht wurde, die Umstände des Walfang abzuschwächen.Von einem Schiff aus versenkten wir elektroakustische Pinger, welche die Walschulen in den nächsten Wochen und Monaten von den Färöer-Inseln abhalten sollen. Wir hoffen, damit Hunderten von Walen das Leben zu retten. Auf einem Hoteldach hissten wir vor dem Regierungsviertel ein großes Banner mit der Aufschrift „Stoppt das Grindwal-Morden auf den Färöer“. Diese Aktionen waren nicht ungefährlich – aber wir haben alles gut überstanden.
Auch hatten wir die Gelegenheit, mit einem Mitarbeiter des Innenministeriums der Färöer zu sprechen und rund 60.000 Unterschriften einer Anti-Walfang-Petition beim Premierminister, dem Parlament und den Medien persönlich abzugeben. Anschließend waren wir noch einen Tag in Kopenhagen/Dänemark (dem Mutterland der Färöer), um auch dort im Büro des Premiers und von Königin Margrethe II. sowie bei der Färöer-Selbstverwaltung mit den Petitionen persönlich vorstellig zu werden.
Wir waren auf den Färöer-Inseln rund 14 Stunden pro Tag im Einsatz.
Alle Berichte stehen auf unserer homepage http://www.wdsf.eu/faeroeer.
Wir werden das Thema des grausamen und blutigen Walmords auf den Färöer-Inseln aufrecht erhalten und als nächstes bei den zuständigen Behörden auf den Färöer und in Dänemark mit unseren gesammelten Beweismitteln intervenieren, um den Walfang verbieten zu lassen. Ebenso werden wir die EU-Länder zu einem Boykott des Ankaufs von Fischprodukten und zu einem Tourismusboykott auffordern, zumal die Färöer zu 95% vom Fischexport leben. Wenn wir denen nicht den Wurstzipfel vor der Nase abschneiden, werden sie nie begreifen, dass ihre alte Walfang-Tradition überholt ist. Die alljährliche Tötungsquote von rund 1.000 Grindwalen (Pilotwalen) und anderen Delfinen bedroht inzwischen die Population dieser Wale im Nordatlantik!
Gleichzeitig bereiten wir für Samstag, den 02. Oktober 2010 in der Münsteraner Innenstadt (ab 11.00 Uhr vor dem alten Rathaus am Prinzipalmarkt) eine Demonstration gegen die Gefangenhaltung der Delfine im Allwetterzoo Münster vor und sind auch mit der Schließung der Delfinarien in der Türkei (erfolgreich) befasst.
Vielleicht könnt Ihr Euch vorstellen, dass all diese Aktivitäten eine Menge Geld kosten. Tatsächlich haben wir den größten Teil der Kosten aus eigener Tasche bezahlen müssen, weil wir durch das bisherige Spendenaufkommen von durchschnittlich 2.000 Euro im ganzen Jahr (incl. der Einnahmen aus den Delfinpatenschaften) die Aufwendungen nicht hätten aufbringen können.
[Werbung für eine Delphin-Patenschaft]
Jetzt ist die „Kriegskasse“ allerdings restlos leer. Wir möchten Euch daher bitten, uns weiterhin zu unterstützen. Jeder Betrag hilft. Gerne könnte Ihr auch eine Delfinpatenschaft übernehmen (http://www.wdsf.eu/delfinpatenschaften) . Alles kommt ausschließlich dem Schutz der Wale und Delfine durch unsere Aktionen zu gute. Wir verwenden kein Geld für Personal- oder Bürokosten – das wird alles aus eigener Tasche und durch ehrenamtliche Helfer erbracht. Greenpeace hat kürzlich sein Jahresergebnis 2009 für Deutschland veröffentlicht: 46 Million Euro Einnahmen – in erster Linie durch regelmäßige Kleinbeträge. Davon sind wir (leider) noch weit entfernt.
Steuerlich abzugsfähige Spenden sind möglich durch Erteilung einer (gebührenfreien) Abbuchungsermächtigung auf unserer HP: http://www.wdsf.eu/wdsf-spenden (eine monatliche, 1/4 jährliche oder jährliche Spende ist für unsere Arbeit am effektivsten, weil wir dann am besten den Umfang unserer anstehenden Aktionen kalkulieren können).
Oder durch Überweisung auf folgendes Konto:
WDSF
Commerzbank Hagen
Kto: 09 123 544 00
BLZ: 450 800 60(IBAN: DE85 4508 0060 0912 3544 00 - SWIFT-BIC.: DRES DE FF 450) – für Auslandsüberweisungen
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2.9.2010: Das Delphin-Morden auf den Färöer-Inseln wird nun zur Strafsache in Kopenhagen
Von: Jürgen Ortmüller <ortmueller@t-online.de>
An: "'Wal- und Delfinschutz-Forum WDSF'" <wds-forum@t-online.de>
Betreff: PM: Delfinmord in Japan und den Färöer-Inseln - WDSF/ProWal-Strafanzeige jetzt in den Schlagzeilen
Datum: Thu, 02. Sep 2010 14:14:59<Delfinmord in Japan und den Färöer-Inseln – WDSF/ProWal-Strafanzeige jetzt in den Schlagzeilen
Trotz weltweiter Proteste wurde jetzt im japanischen Taiji wieder mit dem alljährlichen Abschlachten von Delfinen begonnen. Das gleiche passiert seit Juni auf den Färöer-Inseln im europäischen Nordatlantik. Allerdings müssen sich die Justizbehörden der Färöer-Inseln jetzt mit einer Strafanzeige der Delfinschutzorganisationen „Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)“ und „ProWal“ befassen.
Wie im japanischen Taiji werden auf den Färöer-Inseln alljährlich hunderte von Delfinen grausam und blutig mit Haken und Messern abgeschlachtet. Die Delfinschützer von WDSF/ProWal kooperieren mit dem bekannten Ex-TV-Flippertrainer Richard O’Barry, der für seinen Dokumentarfilm „Die Bucht“ über das Delfingemetzel in Taiji den Oscar erhielt.
In Tokio protestierte O’Barry jetzt gegen den Delfinmord. Von den 128 Millionen Japanern wissen die meisten nichts über den Frevel im eigenen Land. Anders auf den Färöer-Inseln, die mit Grönland zum Reichsverband Dänemarks gehören. Dort erfreuen sich die rund 48.000 Einwohner an der kostenlosen Verteilung des Delfinfleischs, das stark mit Quecksilber und PCB verseucht ist. In Restaurants können auch Touristen die Delfinportionen bestellen.
Die beiden Aktivisten des WDSF, Jürgen Ortmüller, und Andreas Morlok von ProWal hatten sich im letzten Monat als Angler getarnt unter die Färöer-Fischer gemischt und erhielten brisante Informationen über Missstände beim Delfinfang. So waren im Juli in zwei Delfinfangorten viel zu wenig Bewohner am Abschlachten von 421 Delfinen beteiligt, sodass noch lebende Tiere die Nacht im Blut ihrer Artgenossen verbringen mussten, um erst am nächsten Tag getötet zu werden. Delfin-Babys und trächtige Delfine litten in den Walschulen bis in die Morgenstunden.
WDSF und ProWal hatten daraufhin Strafanzeige wegen Tierquälerei bei den Färöer-Polizeibehörden gestellt. Gestern berichteten das Färöer-Fernsehen und die -Zeitungen über das juristische Eingreifen der Tierschützer (http://new.vagaportal.fo/pages/posts/tveir-politiinspektorar-meldadir-3614.php und http://www.kringvarp.fo/index.asp?s=49&Id=72228 ). Demnach soll der Vorfall jetzt auch die Justizbehörden im Mutterland Dänemark beschäftigen. Vielleicht ein Hoffnungsschimmer für das Walschlachten in Europa, während das Gemetzel in Japan gerade erst begonnen hat.—
Jürgen Ortmüller
WDSF-Geschäftsführer>
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Nürnberg 26.5.2011: Delfin-Lagune müsste 1000 mal grösser sein - die Tierschützer gewinnen vor Gericht
aus: Spiegel online: Umstrittene Delfin-Lagune in Nürnberg: "Das Konzept ist kompletter Unfug"; 26.5.2011;
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,764562,00.html
<Von Hendrik Ternieden
Seit Jahren protestieren Tierschützer gegen das Delfinarium im Nürnberger Zoo - und gegen einen millionenschweren Ausbau. Nun haben sie vor Gericht einen Erfolg errungen. Geschichte eines umstrittenen Prestigeprojekts.
Hamburg - Markus Söder ist dabei, der wortgewaltige bayerische Umweltminister von der CSU. Ulrich Maly ebenfalls, der Nürnberger Bürgermeister von der SPD. Und auch Andreas Köpke, der lange in Nürnberg spielte und heute bei der Fußball-Nationalmannschaft die Torhüter trainiert. Sie alle sprachen sich für ein Projekt aus, gegen das Tierschützer seit Jahren protestieren: die Delfin-Lagune im Nürnberger Tiergarten.
Bis Ende Juli soll die 24 Millionen Euro teure Attraktion fertig sein, ein Ausbau des bestehenden Delfinariums. "In der Lagune können die Nürnberger Delfine erstmals Sonne, Wind und Regen erleben", heißt es in einer Mitteilung des Tiergartens. Eine "ganz neue, naturnahe Wasserwelt" soll entstehen, ein "strukturierter Lebensraum" für die sensiblen Tiere."Das Lagunen-Konzept ist kompletter Unfug", sagt dagegen Karsten Brensing, Meeresbiologe von der WDCS, einer internationalen Wal- und Delfin-Schutzorganisation. Die Beckenlandschaft sei für eine artgerechte Haltung ungeeignet. "Die Lagune soll toll aussehen und die Besucher möglichst nah an die Delfine bringen", so Brensing.
Die Fronten zwischen dem Zoo und den Tierschützern sind völlig verhärtet. In Nürnberg sind in der Vergangenheit immer wieder Delfine gestorben, fünf Jungtiere allein zwischen Mai 2006 und Juni 2007. Diese "Kette von Todesfällen", so Brensing, habe die WDCS bewogen, komplette Akteneinsicht über Zucht und Haltung zu fordern. Der 44-Jährige erhofft sich Erkenntnisse über die Ursache der Todesfälle - und darüber, ob die neue Lagune die Probleme lösen kann.
Fast fünf Jahre stritten die Tierschützer mit der Stadt Nürnberg - und bekamen an diesem Donnerstag in zweiter Instanz vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof erneut recht: Aufgrund des Umweltinformationsgesetzes muss Einsicht in die Unterlagen gewährt werden. "Das ist ein schwerer Schlag für die Zoo-Industrie", sagt WDCS-Sprecher Nicolas Entrup. "In Zukunft müssen Tierparks deutlich transparenter arbeiten." Der Nürnberger Tierpark war auf wiederholte Anfrage für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Die Tierschützer bemängeln vor allem, dass ein so teures Projekt ohne unabhängige Gutachten zur Tierhaltung durchgesetzt worden sei. Sie wollen die Haltung der Delfine nun in Zusammenarbeit mit externen Wissenschaftlern überprüfen.
Die Haltung von Delfinen in Tierparks ist seit langem umstritten. Eine artgerechte Unterbringung ist laut Brensing in Deutschland derzeit nicht möglich - und das aus mehreren Gründen:
- Delfine können nicht rückwärts schwimmen. Daher meiden sie in der Natur Ecken und Engstellen. In Tierparks sei das jedoch unmöglich, sagt Brensing, auch in der neuen Nürnberger Lagune. Man müsse die Delfine erziehen, solche Passagen zu durchschwimmen. Eine große Gefahr droht zudem bei der Geburt: Baby-Delfine schwimmen nach der Geburt sofort los. Kommt die Mutter zu spät, knallen sie mit Wucht gegen die nächste Beckenwand - teilweise mit tödlichen Folgen.
- Um Infektionen bei den Tieren zu verhindern, sind strenge Hygienevorschriften nötig. Diese lassen sich jedoch beim Kontakt mit vielen Menschen - etwa bei der auch in Nürnberg geplanten Delfin-Therapie - nur schwer umsetzen.
- Zwischen männlichen Jungtieren und älteren Artgenossen kommt es schnell zu Konflikten. In freier Wildbahn werden diese schnell entschärft, wenn das Jungtier weit genug wegschwimmt. Laut Brensing fehlt dafür selbst in Meerwassergehegen der Platz, die um ein vielfaches größer sind als Delfinarien.
Die Nürnberger Lagune enthält nach Angaben des Tierparks 5,4 Millionen Liter Meerwasser und ist bis zu sieben Meter tief. Brensing sagt, sie sei zwar eine Bereicherung für den Lebensraum der Delfine. Aber sie gehe nicht weit genug: "Die Lagune um den Faktor 1000 vergrößert - das wäre vielleicht eine angemessene Unterbringung."
Langsames Sterben der Delfinarien
In Deutschland gab es früher neun Delfinarien, unter anderem im Hamburger Tierpark Hagenbeck und im Heidepark Soltau in Niedersachsen. Die meisten von ihnen sind längst geschlossen, Ende 2012 folgt auch die Anlage in Münster. Dann bleiben nur noch zwei übrig: Duisburg und Nürnberg. Und deren Zucht ist laut Tierschützern aufgrund der Todesfälle nicht nachhaltig.
So gab es in den vergangenen Jahren wiederholt Vorwürfe, der Nürnberger Tierpark fördere mit seiner Nachfrage den Wildfang von Delfinen. Im Februar berichtete die Tageszeitung "Solomon Star", es gebe einen Auftrag aus Deutschland für einen Händler auf den Salomonen. Der Nürnberger Tiergarten hat solche Verbindungen stets entschieden dementiert. Und auch laut dem zuständigen Bundesamt für Naturschutz lag kein Importantrag vor. Eine direkte Einfuhr von Wildfängen käme nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen grundsätzlich nicht in Frage. Selbst die deutschen Vertreter der WDCS halten einen derartigen Auftrag für sehr unwahrscheinlich.Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass über Umwege Wildfänge auch in Nürnberg landeten, so Brensing. Möglich sei dies, wenn ein anderes europäisches Land die Tiere einführt und dann weitergibt. Eine Praxis, für die es in der EU bereits Beispiele gibt.
Vielleicht droht dem Nürnberger Zoo bei allen Diskussionen um die Zucht und die artgerechte Haltung der Tiere aber auch ein ganz anderes Problem. Um die Investitionen in die Delfinl-Lagune refinanzieren zu können, werden nun die Eintrittspreise deutlich erhöht. Als Münster im vergangenen Jahr die Schließung seines Delfinariums ankündigte, wurde dies mit wirtschaftlichen Zwängen begründet: Gemessen an den Einnahmen lohne sich der Erhalt nicht mehr.>
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21.6.2011: Appell zur Abschaffung der Delphinarien in Europa
aus: n-tv online: Tierschützer: Keine artgerechte Haltung: Delfinarien in Europa abschaffen; 21.6.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/Delfinarien-in-Europa-abschaffen-article3629576.html
<Delfine und Wale sollen nach dem Willen von Tierschützern nicht mehr in Zoos zu sehen sein. Statt um Artenschutz und Aufklärung gehe es den meisten Betreibern um Geld - und den Besuchern um Erinnerungsfotos.Tierschützer fordern das Aus für alle Delfinarien in Europa. In einem neuen Bericht heißt es, die Haltung von Delfinen und Walen sei grundsätzlich nicht artgerecht. Außerdem seien Europas Delfinarien nicht mit der EU-Gesetzgebung vereinbar, schreibt die Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS. EU-Gesetze sehen bestimmte Ziele bei Artenschutz, Forschung und Bildung der Öffentlichkeit vor. Auch in Deutschland können Zoobesucher die großen Säuger hinter dicken Glasscheiben begutachten - in Münster, Duisburg und Nürnberg.
"Die Delfinarien in der EU kommen den biologischen Bedürfnissen der gefangengehaltenen Waltiere nicht nach und bieten keine artgerechte Ausgestaltung der Gehege", heißt es in dem Bericht, der in Brüssel und in München vorgestellt wurde. In Delfin- und Wal-Shows würden die Tiere zu "unnatürlichem Verhalten" gezwungen. Das löse viel Stress aus.
Shows in Verbindung mit Informationen bringen
Zwar seien Shows generell zulässig, sie müssten laut EU-Vorgaben aber sinnvolle Informationen bieten. "Clowneske Vorführungen" seien nicht vorgesehen. Die Bemühungen der meisten Zoos, Besucher zum Beispiel über die Herkunft der Tiere zu informieren, seien "dürftig". Wirtschaftliche Interessen seien meist vorrangig: "Delfinarien sind primär kommerzielle Unternehmen", kritisieren die Tierschützer. Das zahlende Publikum wolle vor allem schöne "Souvenirfotos".
Auch beim Artenschutz spielten Delfinarien keine Rolle: Ihr Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt sei "unbedeutend oder inexistent". Delfine in Gefangenschaft hätten nicht nur eine kürzere Lebenserwartung, auch Erfolge bei der Fortpflanzung seien selten. Ihr Bestand könne sich in Gefangenschaft nicht von alleine erhalten.
Keine Tiere aus dem Meer
Die Tierschützer schlagen Alarm: Bleibt die Zahl der Delfinarien gleich oder steigt sie gar, müssten Delfine aus freier Wildbahn gefangen und in die Zoos gebracht werden. Delfine und Wale unterliegen aber strengen Schutzvorgaben. Allein zu kommerziellen Zwecken dürfen sie in EU-Gewässern generell nicht gefangen werden. Die meisten Tiere in deutschen Delfinarien kämen vom Golf von Mexiko.
Der Bericht warnt vor direktem Kontakt zwischen Mensch und Tier - und verweist auf den Tod zweier Orca-Trainer seit Dezember 2009. Ein Kontakt berge ein "erhebliches Risiko von Krankheiten oder Verletzungen".
Kooperation ist nötig
"Dieser Bericht ist eine kritische Lektüre für die EU-Kommission, die Mitgliedstaaten und die Delfinarien", heißt es. Die EU-Kommission reagierte prompt: "Wir nehmen den Bericht zur Kenntnis und haben bereits eine konstruktive Diskussion mit den Autoren gehabt", sagte ein Kommissionssprecher. Lizenzen für Delfinarien werden aber von den EU-Staaten herausgegeben. Daher verwies er mit Blick auf die Konsequenzen aus dem Bericht auf die Länder selbst. "Wir erwarten von den Autoren, dass sie mit den Mitgliedsstaaten zusammenarbeiten."
Nach Ansicht des Nürnberger Tiergartendirektors Dag Encke können Zoos Artenschutz nur vermitteln, wenn sie Tiere wie die beliebten Delfine zeigen. "Mit dieser Tierart gewinnen wir die Menschen auch für andere Tiere." Delfinarten, wie etwa die Großen Tümmler, seien für die Haltung in Zoos geeignet. Ihr Stress-Level sei bei den ständigen Messungen im Zoo unauffällig. Encke räumte ein, die meisten Besucher seien für lange Vorträge zum Artenschutz zu ungeduldig.
Neueröffnung und Schließung in Deutschland
In Nürnberg werde in vier Wochen ein neues Delfinarium eröffnet. Für den Geschäftsführer der WDCS Deutschland, Nicolas Entrup, ist das ein "politischer Skandal". Entrup lobte dagegen, dass der Zoo Münster die Delfinhaltung 2012 aufgeben will.
Für den Bericht hat die WDCS zusammen mit einer Koalition aus über 25 europäischen Tierschutzorganisationen monatelang recherchiert. Videos von Shows in mindestens 18 Delfinarien wurden ausgewertet, ebenso das Informationsmaterial der Einrichtungen und wissenschaftliche Literatur. Außerdem ließen die Tierschützer ein Rechtsgutachten erstellen.
Die WDCS ist nach eigenen Angaben die größte internationale Tierschutzorganisation, die sich ausschließlich dem Schutz von Walen und Delfinen verschrieben hat. Mit diesem Ziel ruft die 1987 gegründete Organisation immer wieder internationale Kampagnen und Forschung ins Leben. Heute betreibt sie Büros unter anderem in Deutschland, Großbritannien, Australien und den USA
dpa>
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Lipperswil (Schweiz) 9.11.2011: <Tierdrama: Delfin stirbt nach Techno-Party> - Techno-Party im Delfinarium war für den Delfin scheinbar tödlich
aus: 20 minuten online; 9.11.2011;
http://www.20min.ch/news/ostschweiz/story/Delfin-stirbt-nach-Techno-Party-11524354
<Im Freizeitpark Connyland in Lipperswil ist diese Woche ein Delfin verstorben. Für Tierschützer steht der Tod des Delfins in Zusammenhang mit einer im Park durchgeführten Techno-Party.
Umstrittene Delfin-Show im Freizeitpark Connyland: Tierschützer kritisieren diese als nicht artgerecht. (Archivbild) (Bild: Keystone)
Im Freizeitpark Connyland in Lipperswil ist am Dienstag das achtjährige Delfinmännchen Shadow verendet. Für die deutschen Tierschutz-Organisationen ProWal und Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) steht Shadows Tod in Zusammenhang mit einer Technoparty.>Das teilten sie am Mittwoch mit. ProWal und WDSF üben Kritik am Veterinäramt des Kantons Thurgau, denn dieses hatte die Technoparty im Connyland-«Château» nicht untersagt. Die Party stieg am 29. Oktober.
Die deutschen Tierschutz-Organisationen fordern eine Obduktion des Delfins und eine Veröffentlichung des Ergebnisses der Untersuchung, wie es im Communiqué heisst. Der verendete Delphin sei 2003 als Nachzucht im Connyland geboren worden. Er habe gerade einmal das Alter von 8 Jahren erreicht und sei damit noch nicht einmal ausgewachsen gewesen, heisst es in einer Mitteilung der Tierschutzorganisation Oceancare. Gemäss ProWal und WDSF sind im «Connyland» in den drei vergangenen Jahren sieben Delfine verendet.
Für Connyland völlig unerwartet
Der Freizeitpark selbst teilte am Mittwoch mit, Shadow sei völlig unerwartet verstorben. Der Delfin habe am Dienstagmorgen wie immer mit Freude auf die Trainer und die bevorstehende Trainings-Session reagiert, sagte Geschäftsleiter Erich Brandenberger.
Plötzlich habe Shadow begonnen, hektisch zu schwimmen. Ein Trainer sei ins Wasser gesprungen und habe das Tier in die Arme genommen. Wenig später habe Shadow aufgehört zu atmen und der Herzschlag sei ausgeblieben. Der Delfin sei innerhalb von Minuten verendet.
Das tote Tier sei im Tierspital der Universitätsklinik Zürich seziert worden. Die Todesursache habe noch nicht bestimmt werden können. Der Delfin habe keinen Infekt gehabt und auch die lebenswichtigen Organe seien in einem normalen Zustand gewesen.
Kantonstierarzt bestätigt Tod
Der zuständige Thurgauer Kantonstierarzt Paul Witzig bestätigt gegenüber 20 Minuten Online den Tod des Delfins. Zur Todesursache könne man aber noch nichts sagen. Connyland habe eine Obduktion des Tieres veranlasst. «Das Ergebnis sollte in drei bis vier Wochen vorliegen», so Witzig weiter.
Ihm seien seit 2008 sechs Fälle bekannt, sagte Witzig zur Zahl der im Connyland verstorbenen Delfine. 2008 seien drei Jungtiere im Alter zwischen zehn und zwölf Wochen verstorben. 2009 und 2010 sei jeweils ein 25 bis 30 Jahre alter Delfin verendet. Ein weiterer Fall liege zehn Jahre zurück. Damals sei ebenfalls ein älteres Tier verstorben. Die verendeten älteren Tiere seien alle 1985 in freier Wildbahn gefangen und 1987 ins Connyland gebracht worden, fügt der Tierarzt an.
Motion für Importverbot
Nationalrätin Brigitte Gadient (BDP, GR) hat im Parlament einen Vorstoss eingereicht. Unterstützt von 50 Mitunterzeichnenden fordert Gadient in einer Motion ein sofortiges Importverbot für Delfine. Neue Forschungen hätten bewiesen, dass die Meeressäuger in Gefangenschaft nicht artgerecht zu halten seien, so Gadient.
(hag/sda)>
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10.11.2011: Delfinarium "Connyland": 7 tote Delfine seit 2008
aus: 20 minuten online: Artgerechte Haltung: "Sieben tote Delfine sind genug"; 10.11.2011;
http://www.20min.ch/news/ostschweiz/story/-Sieben-tote-Delfine-sind-genug--17456347
<von Thomas Hagspihl - Diese Woche starb im Freizeitpark Connyland erneut ein Delfin. Die Präsidentin von Oceancare spricht über das Halten von Delfinen und die spezielle Situation im Connyland.Bereits im September waren beim jetzt verstorbenen Delfin «Shadow» starke Hautveränderungen erkennbar (Bild). Sigrid Lüber setzt sich für ein Verbot von Delfinarien ein.
Im Freizeitpark Connyland in Lipperswil ist am Dienstag ein Delfin verendet. Der Tod des Delfins könnte in Zusammenhang mit einer am Samstag im Park durchgeführten Techno-Party stehen. Seit 2008 sind laut Tierschutzorganisationen bereits sieben Connyland-Delfine gestorben. Sigrid Lüber, die Präsidentin der Tierschutzorganisation Oceancare, spricht im Interview mit 20 Minuten Online über das Leben von Delfinen in Gefangenschaft und die Situation im Freizeitpark Connyland.
Frau Lüber, was werfen Sie den Betreibern von Connyland vor?
Den Betreibern des Connyland kann Uneinsichtigkeit vorgeworfen werden, denn ein klareres Zeichen als sieben tote Delfine in nur drei Jahren gibt es nicht, um zu beweisen, dass die Haltung der Delfine alles andere als in Ordnung ist.Diesem Umstand hat das Schweizer Tierschutzgesetz und die Tierschutzverordnung anlässlich der Revision 2008 Rechnung getragen und die Delfine auf die Liste der besonders schwierig zu haltenden Tiere gesetzt.
Es ist denn auch kein Wunder, dass keiner der wissenschaftlich geführten Zoos in der Schweiz Delfine hält. Da will ausgerechnet ein Vergnügungspark an einer höchst mangelhaften Delfinhaltung festhalten?
Bereits am 20. September habe ich dem Thurgauer Kantonstierarzt ein Foto des jetzt verstorbenen Delfins «Shadow» (Bild oben) geschickt, mit der Bitte das Tier zu untersuchen. Der Delfin litt bereits damals unter extremen Hautveränderungen, was auf eine Krankheit hindeutet. Der Tierarzt hatte mir versprochen sich darum zu kümmern. Leider habe ich bis heute nichts von ihm gehört.
Sind Sie grundsätzlich gegen die Haltung von Delfinen in sogenannten Delfinarien?
Oceancare setzt sich für den Schutz der Delfine ein. Wir sind grundsätzlich gegen die Haltung von Delfinen in Betonbecken. Delfine sind hochintelligente Tiere mit besonderen Bedürfnissen, die in Gefangenschaft nicht befriedigt werden können.In freier Wildbahn nutzen Delfine täglich bis zu 100 Quadratkilometer. Ein Delfinarium kann den Lebensraum Meer nicht ersetzen. Delfine haben Familienstrukturen, die mit unseren vergleichbar sind. Sie bleiben ein Leben lang mit ihrer Familie zusammen. In Gefangenschaft werden die Tiere willkürlich zusammengewürfelt.
Hat sich die Situation für die Delfine im Connyland in den letzten Jahren verbessert?
Ich glaube nicht, dass sich die Situation der Tiere in den letzten Jahren verbessert hat. Baulich hat sich nichts verändert. Die Tiere haben nicht mehr Platz als früher. Die Mitarbeiter haben zwar die gesetzlich vorgeschriebene Wildtierpfleger-Ausbildung. Sie sind aber nicht speziell für Delfine ausgebildet.Jetzt gibt es dort noch vier Delfine. Drei männliche und ein weibliches Tier. Man kann sich vorstellen welchem Stress das weibliche Tier ausgesetzt ist. Ich bin mir sicher, dass die Tiere mit Hormonen und Beruhigungsmitteln ruhig gestellt werden.
Im «Chateau» finden regelmässig Partys statt. Warum sollte gerade die Techno-Party am 29. Oktober Ursache für den Tod des Delfins sein?
Lärm ist für akustisch orientierte Tiere wie Delphine ein grosses Problem und kann zum Tod führen. Wir wissen aber nicht, ob genau diese Party Schuld am Tod des Delfins war. Es kann natürlich schon sein, dass ein bereits wegen einer Krankheit geschwächtes Tier, durch den Lärm der Party, so gestresst ist, dass es daran stirbt. Wir hoffen, dass die Sektion, die im Tierspital der Universitätsklinik Zürich durchgeführt wird, diese Frage beantworten wird.Es ist ein grundsätzliches Problem. Die Tiere haben eine lange Sommersaison mit vielen Auftritten vor Publikum hinter sich. Da ist jeder zusätzliche Stress Gift für die Tiere.
Was war die Todesursache bei den in den letzten Jahren verstorbenen Delfinen?
Es ist ein Problem an die Daten heranzukommen. Das Connyland gibt diese nicht freiwillig heraus. Bei zwei Delfinen wissen wir, dass sie Nierensteine hatten und an Nierenversagen gestorben sind. Grundsätzlich zeigen Delfine die gleichen Symptome wie der Mensch, wenn dieser längere Zeit Stress ausgesetzt ist. Dazu zählen auch Magengeschwüre.Was fordern Sie jetzt von den Betreibern?
Bis Ende der neunziger Jahre wurden auch im Kinderzoo im Rapperswil Delfine gehalten. Die Familie Knie hatte jedoch ein Einsehen und hat die Delfinhaltung 1998 aufgegeben. Wir hoffen, dass auch die Familie Gasser in Lipperswil Erbarmen mit den Tieren hat und das letzte Delfinarium in der Schweiz schliesst.>Sigrid Lüber ist seit 1993 Präsidentin von Oceancare. Als einzige Schweizer Beobachterin nimmt sie an den jährlichen Tagungen der IWC (Internationale Walfangkommission) teil.
Oceancare (Sitz in Wädenswil ZH) setzt sich seit 1989 für den Schutz der Meeressäuger und der Ozeane ein. Die Organisation hat Berater-Status beim Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) der Vereinten Nationen und ist offizieller Partner des UNEP/CMS Abkommens für den Schutz der Wale und Delphine im Mittelmeer, schwarzen Meer und angrenzenden Atlantik (ACCOBAMS).>
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21.11.2011: Delphinarien: <Tierquälerei für strahlende Kinderaugen>
aus: Basler Zeitung online; 21.11.2011;
http://blog.bazonline.ch/mamablog/index.php/20327/tierqualerei-fur-strahlende-kinderaugen/
<Jeanette Kuster am Sonntag den 20. November 2011
Seit innert einer Woche zwei Delfine im Connyland gestorben sind, ist die Diskussion um Delfinarien neu aufgeflammt. Ein paar wenige verteidigen die Betreiber des Tierparks und geben fanatischen, Gift spritzenden Tierschützern die Schuld am Tod von Shadow und Chelmers, während die meisten den Fehler klar beim Connyland selber sehen und solche Delfinshows am liebsten ein für alle Mal verbieten würden: Drei von vier Lesern sagen auf Tagesanzeiger.ch, dass Zoos generell auf Delfinarien verzichten sollen.
Ob tatsächlich keiner von ihnen je einen Fuss ins Connyland gesetzt bzw. setzen würde? Aktuell mag es gerade in sein, sich über solche Shows zu empören, doch nächsten Sommer, wenn man einen tollen Tag mit den Kindern plant, denken vermutlich nur noch wenige daran. Wieso auch, schliesslich freut sich der Nachwuchs ab den scheinbar stets lächelnden Tieren, die Kunststücke vorführen und mit den Tierpflegern Schabernack treiben. Und sind die Kinder glücklich, sind es auch die Eltern.
Soll sich wirklich etwas verändern, gilt es also, rasch zu handeln, solange der Schock über den Tod der beiden Delfine beim Publikum noch nachwirkt. Dass sich etwas verändern kann, beweisen Länder wie Grossbritannien oder Deutschland: Auf der Insel gibt es gar keine Delfinshows mehr, in Deutschland führen die Tümmler nur noch an drei Standorten ihre Kunststücke auf. Und demnächst wird sich diese Zahl auf zwei reduzieren, wenn Ende 2012 der Allwetterzoo Münster seine vier Delfine im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms abgeben wird. Sind die Delfine erst einmal aus Münster weggezogen, werden Seelöwen ihren Job übernehmen.
Als ich diese Nachricht über den Allwetterzoo gelesen habe, musste ich an letzten Sommer denken. Ich war damals zum ersten Mal mit meiner Tochter in Knies Kinderzoo. Meine Vorfreude auf den Ausflug war mindestens so gross wie die meiner Tochter, weckt der Ort doch ganz viele Kindheitserinnerungen. Wir verbrachten einen wunderbaren Tag, bis wir irgendwann in der Seelöwen-Show landeten. Während die Kinder lachten, quietschten und klatschten und meine Tochter mit grossen Augen den herumwirbelnden Tieren zuschaute, wurde ich von Kunststück zu Kunststück deprimierter. Ich konnte diesen Dressurmaschinen, die etliche Male am Tag dasselbe Programm abspulen müssen, fast nicht zuschauen. «Das kann doch nicht richtig sein», dachte ich mir, «dass man den Tieren diesen Zirkus aufzwingt, nur damit die Kinder etwas zu lachen haben.»
Auch im Kinderzoo waren die Seelöwen keineswegs immer die Stars, sondern haben die Delfine erst Ende der Neunzigerjahre nach immer wiederkehrenden Protesten ersetzt. Und so frage ich mich bei der aktuellen Tierschutz-Diskussion, weshalb sich denn nun alle so sehr über die Delfinshows empören, die Seelöwen-Dressur hingegen keinen zu stören scheint?
Delfine seien besonders intelligent, heisst es immer wieder, und für Tiere mit solchen kognitiven Fähigkeiten sei es gesundheitsschädlich, wenn sie in Gefangenschaft gehalten würden. Zudem würden sie wie wir Menschen über starke, komplexe soziale Netzwerke verfügen, also Freundschaften und Familienbande pflegen. Würde ein Delfin aus dieser Gemeinschaft herausgerissen und dann gar noch mit Artgenossen, die ihm gar nicht passen, in einem relativ kleinen Becken eingepfercht, sei das Tierquälerei. Ich will die hohe Intelligenz dieser Tiere nicht in Zweifel ziehen. Aber können wir uns wirklich so sicher sein, dass Delfine alleine deswegen stärker unter dem Leben in einem Aquarium leiden als Seelöwen? Letztere können so dumm ja auch nicht ein, sonst würden sie sich die Dressurnummern kaum merken können. Wo also zieht man die Schmerz- oder Intelligenz-Grenze? Wer bestimmt, welche Tiere man in Aquarien einsperren darf, welche nicht? Welche man zu Zirkusnummer-Robotern heranzüchten darf und welche nicht? Ja, dürfen wir das überhaupt, Tiere nur zu Unterhaltungszwecken zu solchen Fliessband-Auftritten zwingen?
Was soll die Aufregung, wir Menschen haben das schon immer getan, könnte man nun einwenden. Das stimmt natürlich, reicht aber nicht als Argument, warum man nicht endlich etwas daran ändern sollte. Solche Shows sind nicht mehr zeitgemäss. Es gibt genügend Familien-Unterhaltung anderer Art, wir brauchen keine kopfstehenden Seelöwen und Ball spielenden Delfine mehr – denn seien wir ehrlich, auf uns Familien zielen solche Shows in erster Linie ab und wir Eltern haben es in der Hand, ihnen das Wasser abzugraben.
Und überhaupt, wollen Sie Ihren Kindern nicht lieber die Realität zeigen anstelle dieser Tierchen-Traumfabrik? Sprich Tiere in ihrer natürlichen Umgebung? Das darf von mir aus durchaus im Zoo geschehen, die zoologischen Gärten hierzulande haben in den letzten Jahren nämlich einiges unternommen, um den Tieren eine artgerechte, weitläufige Umgebung zu garantieren, so dass man sie mit gutem Gewissen besuchen kann. Das sagt übrigens auch der Schweizer Tierschutz, der den meisten Zoos und Tierparks (auch dem Kinderzoo, nicht aber dem Connyland) gute Noten gibt. Ich zumindest bringe meiner Tochter die Fauna mit dieser Art der Tierschau gerne näher: Sie findet den Zoobesuch auch ohne gekünstelte Shows aufregend genug und ich kann ihr in Ruhe ein paar Geschichten zu den Löwen und Seelöwen erzählen, ohne dabei gegen grässliche Discomusik und Trillerpfeifen anschreien zu müssen.
Wie stehen Sie den heissdiskutierten Delfinarien gegenüber? Und sind Ihrer Meinung nach alle Tiere gleichermassen schützenswert, oder stehen die Delfine über den Seelöwen? Gehen Sie mit Ihren Kindern regelmässig in den Zoo und in Tierparks? Und tun Sie dies immer mit einem guten Gewissen?>
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10.7.2012: <Auslaufmodell: Mit der Delfinschau könnte schon bald Schluss sein>aus: Welt online; 10.7.2012;
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article108251680/Mit-der-Delfinschau-koennte-schon-bald-Schluss-sein.html
<Ob Duisburg, Münster oder Nürnberg: Tierschützer wollen alle Delfinarien in Deutschland abschaffen, da eine artgerechte Haltung unmöglich und die Sterblichkeitsrate der Tiere extrem sei.
Von Hanna Jochum
So nah kommt der Mensch Delfinen selten: In Delfinarien stoßen die anmutigen Tiere nur wenige Meter vom Publikum entfernt aus dem Becken und tauchen Wasser spritzend wieder in das temperierte Nass. Tierschützer halten diese Form der Haltung für Tierquälerei.
Ginge es nach ihnen, sollten Delfinanlagen in Zoos grundsätzlich verboten werden. Nun gab der Allwetterzoo in Münster die Schließung seines Delfinariums bekannt. Tierrechtler sehen sich in ihrer Kritik bestätigt – und fordern auch ein Stopp der bundesweit letzten verbleibenden Delfinarien in Nürnberg und Duisburg.
"Wir sind natürlich für die Schließung aller Delfinarien", betont der Geschäftsführer des Wal- und Delfinschutz-Forums (WDSF), Jürgen Ortmüller. Er prangert vor allem die hohe Sterblichkeitsrate bei Delfinen im Tiergarten Nürnberg an.
Seit 1973 38 Delfine in Nürnberg verendet
Seit 1973 seien 38 Delfine in dem Zoo verendet, seit 2004 allein zehn Jungtiere. "Mehr als 90 Prozent der Nachzuchten haben nicht funktioniert", schimpft Ortmüller. Auch der kostspielige Neubau der Lagune bringe keine Verbesserung.
Marius Tünte vom Deutschen Tierschutzbund kritisiert, die Lagune besitze entgegen den Behauptungen keinen hohen internationalen Standard. Die Anlage sei zu klein und die Wassertiefe zu gering, bemängelt der Tierschützer.
Die 2011 eingeweihte Wasserlandschaft sei ein "Prestigebau", der nicht für die Tiere, sondern ausschließlich für das Publikum gedacht sei.
Indessen formuliert die Vorsitzende der Tierschutzorganisation animal public, Laura Zimprich, klar und drastisch: "Eine artgerechte Haltung von Delfinen ist in Gefangenschaft nicht möglich." Deshalb müssten alle Delfinarien geschlossen werden.
Dazu brauche es allerdings einen Managementplan – sprich ein ausgeklügeltes Konzept, um die vorhandenen Tiere bestmöglich unterzubringen und die Nachzucht zu stoppen, fügt Zimprich hinzu.
Tiergarten Nürnberg steht zu Lagune
Der Tiergarten Nürnberg weist die Forderung nach einer Schließung vehement zurück. Die Kritik der Tierschutzorganisationen werde ernst genommen, versichert der Kurator für Forschung und Artenschutz, Lorenzo von Fersen.
Aber das Delfinarium in Münster werde im Herbst nicht wegen der langjährigen Proteste der Tierschützer geschlossen, sondern weil der Allwetterzoo seine Ausrichtung geändert habe.
Im Unterschied zum Nürnberger Tiergarten seien die Verantwortlichen dort auf Dauer nicht dazu bereit gewesen, die für eine zeitgemäße Delfinhaltung nötigen Investitionen zu tätigen.
Der Direktor des Allwetterzoos Münster, Jörg Adler, bestätigt: "Wir hätten 20 Millionen Euro gebraucht, um die Delfinhaltung auf den neuesten Stand zu bringen." Das Münsteraner Delfinarium entspreche zwar allen gesetzlichen Anforderungen, passe aber nicht mehr in die Philosophie des Zoos: "Entweder wir halten die Tiere nach den modernsten Parametern oder wir trennen uns", erklärt Adler.
Dagegen sei in Nürnberg eine neue Lagune im Wert von rund 25 Millionen Euro gebaut worden, sagt von Fersen. Die Pfleger sähen, dass es den Tieren gut ginge. "Es gibt überhaupt keine Hinweise auf unnatürliche Verhaltensweisen", versichert der Artenschutzexperte.
Zwar habe es Probleme mit der Nachzucht gegeben, die habe der Zoo mittlerweile aber im Griff. "Wir sehen überhaupt keine Probleme. Wenn hier ständig Tiere sterben würden, dann würde es hier keine Delfine mehr geben", betont von Fersen. Und was den Nachwuchs betreffe, sei der Tiergarten guten Mutes.
Tiere sind ständiger Reizüberflutung ausgesetzt
Der Meeresbiologe des Naturschutzbundes, Kim Detloff, erläutert, dass die Delfine in kleinen Betonbecken einer ständigen Reizüberflutung ausgesetzt seien. Laut WDSF-Geschäftsführer Ortmüller gibt es dieses Problem nicht nur in Münster. Der Nürnberger Zoo müsse seinen Delfinen Psychopharmaka geben und in Duisburg sind nach seinen Angaben seit Bestehen des Delfinariums bereits mehr als 60 Delfine gestorben.
"Ich vermute, dass der Medikamentenmissbrauch dahintersteckt", sagt Ortmüller. Zurzeit kämpft er um Einsicht in die Unterlagen, die seinen Verdacht bestätigen. Indizien für einen Medikamentenmissbrauch seien die gekrümmten Rückenflossen und das teilweise autistische Verhalten der Duisburger Meeressäuger.
Indessen prüft die Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS die Akten des Nürnberger Tiergartens. WDCS-Meeresbiologe Karsten Brensing ist davon überzeugt, dass die Delfinhaltung in Nürnberg nicht artgerecht und damit nicht gesetzmäßig ist.
Liefere die Auswertung der Zoodokumente entsprechende Beweise, müsse der Tiergarten sein Delfinarium schließen, kündigt Brensing an. Die Auswertung werde aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Unabhängig vom Zuchterfolg und der Kritik der Tierschützer gilt also: Die Delfine in Nürnberg werden noch eine Weile für das Publikum schwimmen.>
Kommentar: DELPHINARIEN UMWANDELN
Delphine gehören ins Meer oder in den breiten Fluss. Es gibt Stellen, wo sie immer wieder an den Strand kommen, dort kann man sie erleben und auch berühren. Delphinarien sind eine Tierquälerei und sollten umgewandelt werden, z.B. in Mega-Spielhallen für Familien, oder Multisporthallen oder sonst was.
Michael Palomino, 10.7.2012
18.7.2013: Indien verbietet Delphinarien
aus: Animal Equality: Indien fällt einzigartiges Urteil für Delfine; 18.7.2013;
http://www.animalequality.de/neuigkeiten/173/indien-f-llt-einzigartiges-urteil-f-r-delfine
<IndienIndien hat Delfine letzte Woche offiziell als nicht-menschliche Personen anerkannt, deren Rechte auf Leben und Freiheit respektiert werden müssen. Delfinarien werden landesweit geschlossen. Indien ist das vierte Land der Welt, das das Fangen und den Import von Walen und Delfinen für kommerzielle Unterhaltung verbietet – nach Costa Rica, Ungarn und Chile. Auslöser für diesen Schritt waren Proteste gegen Delfinarien in Kerala.
Delfine haben ein ähnliches Maß an Selbstbewusstsein wie Menschen. Sie können ihr eigenes Spiegelbild erkennen, Werkzeuge benutzen und sie verstehen abstrakte Konzepte. Sie haben sogar eigene Kommunikationsformen: An individuellen Pfeifgeräuschen können sie Freunde und Familienmitglieder erkennen – ähnlich wie Menschen Namen verwenden.
Es sind genau diese Fähigkeiten, Tricks zu erlernen und das Publikum zu verzaubern, die Wale und Delfine so beliebt für Unterhaltungsshows in Delfinarien und Zoos auf der ganzen Welt gemacht haben. Doch das Publikum ist sich in der Regel nicht bewusst, dass die Tiere dort stark leiden. Die Erfahrung der Gefangenschaft ist gleichbedeutend mit Folter. Orcas und Delfine navigieren mit Sonarsignalen, die in den engen Wasserbecken ständige Echos erzeugen, durch die die Tiere immense Not erfahren. Nicht selten schlagen Delfine ihre Köpfe an die Wände und verletzen sich selbst.
Mit der Entscheidung Indiens, Delfine als nicht-menschliche Personen anzusehen, hat sich die Regierung nicht nur gegen Grausamkeit ausgesprochen; sie hat einen wichtigen Ethikdiskurs angeregt und darauf aufmerksam gemacht, dass es moralisch inakzeptabel ist, denkende und fühlende Lebewesen auszubeuten.
Die Delfine in Indien haben nun einen Status, den wir auch allen anderen fühlenden Lebewesen auf der Welt wünschen.
Lerne mehr über die Ausbeutung von Tieren in Aquarien unter: www.animalequality.de/unterhaltung/aquarien
Quelle:http://www.dw.de/dolphins-gain-unprecedented-protection-in-india/a-16834519>
29.12.2014: Delphingefängnis in Duisburg: Vermutlich der grösste Delphinfriedhof Europas - Gericht Münster vertraut der Webseite des Delphinariums - Revision
aus: Pressemitteilung des WDSF; 29.12.2014;
Gesendet: Montag, 29. Dezember 2014 um 10:26 Uhr
Von: "Jürgen Ortmüller" <ortmueller@t-online.de>
An: "'Wal- und Delfinschutz-Forum WDSF'" <wds-forum@t-online.de>
Betreff: WDSF-Pressemitteilung: WDSF geht in die Berufung gegen Delfinarien-Urteil
<(Hagen/Westf. 29.12.2014) Im Oktober hatte das Verwaltungsgericht Düsseldorf (26 K 8374/12) den Zoo Duisburg nach dem Umweltinformationsgesetz verurteilt, dem Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) vollständige Informationen betreffend die tiermedizinischen Tagesberichte der derzeit noch lebenden Delfine zu gewähren.
Der Zoo hatte kurz vor dem Verhandlungstermin eine neue Homepage eingerichtet und Angaben zur Historie, zum Zucht- und Tierhaltungskonzept und zur tiermedizinischen Behandlung im Delfinarium veröffentlicht. Das Verwaltungsgericht ging ungeprüft davon aus, dass die Angaben vollständig und richtig seien. Das WDSF meldet allerdings erhebliche Zweifel an.
In der Berufung vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG AZ 8 A 2350/14) in Münster macht das WDSF geltend, dass es Akteneinsicht der Originalunterlagen im Zoo beantragt hatte und dass der Zoo mit der eigenen Bestimmung der Zugangsart das gesetzliche Zugangsrecht „weitgehend leer laufen lassen könnte und die Gefahr von Informationsverkürzungen, -fehlinterpretationen und -verfälschungen besteht“.
Auch dass der Zoo nur Auskünfte zu den noch lebenden Delfinen geben müsse, hält das WDSF für einen Berufungsgrund, da gerade aufgrund der offensichtlich hohen Todesrate im Delfinarium Duisburg eine genaue Analyse der Todesursachen insbesondere durch eine Tierschutzorganisation möglich sein müsse. Das WDSF vermutet mehr als 60 Todesfälle seit Bestehen des Delfinariums und spricht vom „größten Delfinfriedhof Europas“. Aus möglichen Fehlern der Vergangenheit bei der Delfinzucht müssten Folgerungen für künftige Tierschutzmaßnahmen gezogen werden können. Das WDSF fordert, gänzlich auf die Delfinhaltung zu verzichten.
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Der Zoo vergleicht Delfine mit der Haltung von Wellensittichen und Katzen. Delfine können jedoch nicht nachhaltig domestiziert werden und selbst küstennahe Populationen benötigen einen Freiraum von mindestens mehreren Quadratkilometern, den sie in Gefangenschaft niemals finden werden. In Deutschland und Europa sind nach rund 50 Jahren Delfinhaltung Nachzuchten nur in zweiter Generation gelungen. Alle anderen Tiere sind frühzeitig verstorben. Auch die Medikamentenbehandlung ist außergewöhnlich hoch.“
Der Duisburger Delfinpfleger Thomas Lange hatte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, veröffentlicht am 17.12.2014, gesagt: "Wenn man die Delfinhaltung aus den üblicherweise genannten Gründen verbieten wolle, dürfe man konsequenterweise auch keine Wellensittiche in Käfigen oder Katzen in Stadtwohnungen halten.">
Delphinarium im Kolmårdens-Zoo (südlich von Stockholm, Schweden) 28.3.2024: Delphin verschluckt Plastikdekoration im Delphinariumbecken - tot:
Delfin erstickt in Zoo an Seetang-Deko
https://www.nau.ch/news/europa/delfin-erstickt-in-zoo-an-seetang-deko-66735341
Empörung in Schweden: Dort ist ein Zoo-Delfin ums Leben gekommen, weil er künstliche Seetang-Deko verschluckte und keine Luft mehr erhielt.
Delfin Nephele verstarb kürzlich im Alter von 40 Jahren auf kuriose Art und Weise.
Das Tier erstickte an künstlicher Seetang-Deko, die im Delfinarium platziert wurde.
Nephele sei ein beliebtes Tier gewesen sein, sagte der Tierarzt des Zoos zu «Newsweek».
Tragischer Vorfall im Kolmården-Zoo in Schweden! Auf kuriose Art und Weise ist Nephele, ein 40-jähriger Delfin und Publikumsliebling, ums Leben gekommen: Das Tier ist an künstlichem Seetang erstickt.
Tierschützer sind empört über den Vorfall, der sich im Januar ereignete. Der Seetang war zuvor zur «Bereicherung des Beckens» hinzugefügt worden.
Die Tiere sollten dadurch stimuliert werden. Nach Nepheles Tod wurde der künstliche Seetang wieder entfernt. Eine Autopsie bestätigte später, dass das Tier daran erstickt war.
«Nephele war ein sehr geliebter Delfin»
Obwohl Nephele das älteste Tier in der Delfingruppe des Zoos war, kam ihr Tod für alle überraschend. Noch kurz vorher habe sie sich laut dem US-Nachrichtenmagazin «Newsweek» lebensfroh und aktiv gezeigt.
Auf einmal hat sie jedoch angefangen, sich komisch zu bewegen. Nach einer Minute sei sie dann auf den Boden des Delfinariums gesunken.
Danny Groves von der Tierschutzorganisation Whale and Dolphin Conservation sagte gegenüber dem US-Nachrichtenmagazin: «Auf diese Weise zu ersticken, muss für Nephele eine traumatische Erfahrung gewesen sein.»
Der leitende Tierarzt des Kolmården-Zoos, Bim Boijsen, beschrieb den Vorfall als «schnellen Prozess». Als er eingetroffen war, sei Nephele bereits tot gewesen. «Es ist sehr traurig. Nephele war ein sehr geliebter Delfin», fügte Boijsen hinzu.
Doch das ist nicht der einzige Skandal um den Delfin. Daniel Rolke von der schwedischen Tierschutzorganisation Animalkind behauptet: Nephele soll einer von zwei Delfinen gewesen sein, die unter Kontroversen aus Deutschland importiert wurden. Sie soll ursprünglich Cindy geheissen haben.
«1994 kaufte der Kolmården-Zoo zwei weibliche Delfine namens Cindy und Mandy vom Hagenback-Zoo in Deutschland. Sie waren angeblich aus freier Wildbahn gefangen worden – was kontrovers diskutiert wurde», sagt er.
Trotz starker Proteste wurden Cindy und Mandy nach Schweden gebracht und im dortigen Delfinarium umbenannt in Nephele und Delphi. So wollte man wohl ihre kontroverse Herkunft vergessen machen. Delphi starb bereits im Jahr 2007.
Delphinarium=Tierfolter am 20.7.2024: Orcas und Delphine als Show im Pool ist Tierquälerei:
Sarah Connor: “Besuchen Sie keine Wal- oder Delfinshows”: Sarah Connor macht sich für Orcas stark
https://www.suedtirolnews.it/unterhaltung/leute/sarah-connor-besuchen-sie-keine-wal-oder-delfinshows
Von: APA/dpa
Die Musikerin Sarah Connor setzt sich für die Rechte von Orcas ein und hat dafür, wie sie erzählt, viel Zuspruch bekommen. Die 44-Jährige hatte gemeinsam mit der Organisation Peta vom Reisekonzern Tui gefordert, Marineparks mit gefangenen Orcas aus ihren Urlaubsangeboten zu streichen. Ein Sprecher des Reisekonzerns wollte sich auf Nachfrage nicht äußern.
“Es ist nicht zeitgemäß”, sagte Connor der dpa. “Wir wissen mittlerweile viel mehr über diese Tiere als noch vor zehn oder 20 Jahren. Orcas sind hochintelligente Tiere, die in komplexen Familienstrukturen leben. Immer angeführt von einer Matriarchin, einer erfahrenen Mutter oder Großmutter, geben sie ihr Wissen weiter, und die Söhne bleiben oft ein Leben lang bei ihren Müttern.”
Connor, die aus Delmenhorst stammt und in Berlin lebt, habe die Wale bereits oft in freier Natur erlebt. “Dort schwimmen sie bis zu 200 Kilometer am Tag. In Gefangenschaft vegetieren sie in einem Aquarium vor sich hin, zeigen pathologische Verhaltensweisen, trauern, werden depressiv oder aggressiv und stellen dann häufig eine Gefahr für die Trainer dar.”
Der Appell der Sängerin lautet daher: “Besuchen Sie keine Wal- oder Delfinshows. Egal, was die dämlichen Gegenargumente der Parks sind, es ist Tierquälerei.”
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Bildernachweis
[1] Delphine frei im Meer springend: http://www.exzooberance.com/virtual%20zoo/they%20swim/dolphin/dolphin.htm
[2] Abschlachten von Delphinen im Hafen Futo, Japan: http://www.hknet.org.nz/veg2.html;
http://www.earthtrust.org/dnarelease.html
[3] Delphinarium Duisburg: Kind streichelt Delphin in Gefangenschaft, und Delphinarium Duisburg: Delphin-Luftsprung am Ball, auch noch mit Blitzlicht: http://profmoriarty.piranho.de/duisburger_zoo.htm
[4] Delphinarium Kanaren Loro Park, Delphin: http://www.canaries-live.com/D/dolphinarium.html
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