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Albert Schweitzer 02: Mein Leben ist mein Argument (Film)
(orig. Englisch: My Life is My Argument) - Albert Schweitzer=einer der ersten "Ärzte ohne Grenzen"

Ein Pionier der Medizin - Tropenmedizin und Urwaldspital in Lambarene (Gabun) - Ethik mit "Ehrfurcht vor dem Leben"

Albert und Helene Schweitzer 1912 /
                1913 beim Spaziergang   Karte von Afrika mit Gabun (französisch: Gabon)   Karte von Gabun (Gabon) mit
                Lambarene und dem Fluss Ogooué (Ogowe)   Ein Gebot "Du sollst nicht töten"
Albert+Helene Schweitzer 1912 / 1913 beim Spaziergang [49] - Karte von Afrika mit Gabun (französisch: Gabon) [55]
Karte von Gabun (Gabon) mit Lambarene und dem Fluss Ogooué (Ogowe) [56] - Ein Gebot "Du sollst nicht töten" [19]
Lambarene, eine Patientenschlange
                mit Albert Schweitzer 1913   Lambarene, Transport auf einer Bahre   Die Urkunde des Friedensnobelpreis
                für Albert Schweitzer 1952  
Lambarene, eine Patientenschlange mit Albert Schweitzer 1913 [63] - Lambarene, Transport auf einer Bahre [64] -
Die Urkunde des Friedensnobelpreis für Albert Schweitzer 1952 [116]

von Michael Palomino (2020)
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Literatur: Bücher von Albert Schweitzer mit medizinischen Angaben über die Urwald-Medizin

Medizinische Berichte aus Afrika:
1) Zwischen Wasser und Urwald (Edition Haupt, Berne 1921 - Englisch: On the edge of the primeval forest - Spanisch: Entre el agua y la selva virgen)
2) Briefe aus Lambarene 1924-1927 (Englisch: Letters from Lambarene 1924-1927)
3) Mein Leben und Gedanken 1931 (Englisch: Out of My Life & Thought - Spanisch: Mi vida y pensamientos)



Video 2005: Albert Schweitzer: My Life is My Argument (45'30'')

Video: Albert Schweitzer: My Life is My Argument (45'30'')
https://www.youtube.com/watch?v=Wv0tK5VM4Fc - YouTube-Kanal: Quinnipiac University

Film des Albert-Schweitzer-Instituts 2005, Quinnipiac-Universität (44'15'').

Filmbesprechung (englisch - 2006): https://www.courant.com/news/connecticut/hc-xpm-2006-10-05-0610050384-story.html


Filmprotokoll (Übersetzung):

Albert Schweitzer: "My life is my argument" - A production of The Albert Schweitzer Institute at Quinnipiac University (6'') - Präsident Carter (in seinem "The Carter Center") schwärmt für Albert Schweitzer, Schweitzer habe einen Schlüsselgedanken in die Welt gesetzt, die "globale Menschheit" (16'') und Schweitzer machte das alles in einem eigenen Dorf (19''). Albert Schweitzer war für viele Leute ein starkes und inspirierendes Vorbild, die dann seinen Spuren gefolgt sind (who had followed his foodsteps) (30'').

Gabun, ein Kanu mit
                    Albert Schweitzer auf dem Fluss Ogooué (Ogowe)   Jimmy
                    Carter schwärmt von Albert Schweitzer wegen seiner
                    globalen Menschlichkeit   Spitaldorf Lambarene,
                    ein Patient wird auf einer Holzbahre getragen
Gabun, ein Kanu mit Albert Schweitzer auf dem Fluss Ogooué (Ogowe) [1] - Jimmy Carter schwärmt von Albert Schweitzer wegen seiner globalen Menschlichkeit [2] -
Spitaldorf Lambarene, ein Patient wird auf einer Holzbahre getragen [3]

Filmtitel: Albert Schweitzer: "My life is my argument" (35'').

Schweitzer-Tochter: "Albert Schweitzer hat oft gesagt, mein Spital ist meine Improvisation (41''). Aber für ihn war das Wichtigste sein Beitrag als Philosoph mit dem Prinzip der "Ehrfurcht vor dem Leben", das war die Basis seiner Philosophie (55'')." - Sprecher: Albert Schweitzer war mit 30 Jahren in vier Sparten aktiv, als Jesus-Fantasie-Theologe, Philosoph, Musiker, und als Autor (1'4''). Albert Schweitzer schien dazu ausersehen, eine tolle und gute Zukunft als Lehrmeister und Bühnenfigur haben (1'8'').

Filmtitel: Mein Leben ist
                    mein Argument (My Life is my Argument)   Filmtitel mit Porträt von Albert Schweitzer   Albert Schweitzer, Porträt 1940 ca.
Filmtitel: Mein Leben ist mein Argument (My Life is my Argument) [4] - Filmtitel mit Porträt von Albert Schweitzer [5] - Albert Schweitzer, Porträt 1940 ca. [6]

Albert Schweitzer hatte aber selbst anderes vor: Er schockierte seine Familie und seine Freunde [als er 30 Jahre alt war] und wurde nochmals Student, [um Medizin zu studieren und] um dann den Kranken und Armen zu dienen, 1000e Meilen entfernt im Dschungel (1'31''). Die nächsten 50 Jahre sollte Schweitzer seinem Spitaldorf widmen, an einem Arm des grossen Flusses Ogooué in Französisch-Äquatorialafrika (1'43''). Albert Schweitzer wusste, dass er da eine Pionierarbeit vollbrachte, die ihn weltbekannt machen würde (1'59'').

Zitat Albert Schweitzer schrieb in sein Tagebuch: "Manche nannten mich einen Mann der Tat, aber in Tat und Wahrheit bin ich ein Träumer." (2'5'').

Albert Schweitzer ca. 30 Jahre alt   Gabun: Albert Schweitzer
                    im Kanu auf dem Fluss Ogooué (Ogowe)   Gabun: Das Spitaldorf Lambarene am
                    Fluss Ogooué
Albert Schweitzer ca. 30 Jahre alt [7] - Gabun: Albert Schweitzer im Kanu auf dem Fluss Ogooué (Ogowe) [8] - Gabun: Das Spitaldorf Lambarene am Fluss Ogooué [9]
Gabun, Lambarene: Albert
                    Schweitzer schreibt mit Petroleumlampe
Gabun, Lambarene: Albert Schweitzer schreibt mit Petroleumlampe [10]

Geburt 14.1.1875 in Kaisersberg - Umzug 1876 nach Gunsbach (Günsbach)
Albert Schweitzer wurde am 14. Januar 1875 in Kaisersberg im Elsass geboren, damals Teil Deutschlands (2'17''). Vater Louis Schweitzer war ein protestantischer Jesus-Fantasie-Pfarrer in der mehrheitlich katholischen Stadt (2'25''). Er predigte in einer kleinen Kapelle, nicht weit vom Pfarrhaus weg (2'31''). 1876 zog die Familie Schweitzer ins Dorf Gunsbach im Münstertal, 40 Meilen südlich, so die meisten katholischen UND protestantischen Jesus-Fantasie-Gläubigen in die Kirche zu Louis Schweitzer kamen (2'47''). Albert Schweizer  fand es schön, dass Jesus-Fantasie-Katholiken und Jesus-Fantasie-Protestanten im selben Gebäude ihre Dienste hatten (2'57'').

Kaisersberg im Elsass, das
                    Geburtshaus von Albert Schweitzer   Karte von Frankreich mit dem Elsass   Louis
                    Schweitzer, der Vater von Albert Schweitzer, ein
                    Jesus-Fantasie-Pfarrer
Kaisersberg im Elsass, das Geburtshaus von Albert Schweitzer [11] - Karte von Frankreich mit dem Elsass [12] -
Louis Schweitzer, der Vater von Albert Schweitzer, ein Jesus-Fantasie-Pfarrer [13]

Nicht so gute Schulnoten und Hänseleien
Die Schulzeit war für Albert Schweitzer nicht so toll, hatte nicht so tolle Leistungen, seine Mutter machte sich wegen der tiefen Schulnoten endlose Sorgen (3'19''). Ausserdem wurde Albert Schweitzer von Schulkameraden gehänselt, weil er der Sohn eines Reichen war, und verglichen mit der Armut im Dorf stimmte das auch (3'29''). Albert Schweitzer machte auch als Kind schon symbolische Aktionen und weigerte sich, im Winter einen Mantel anzuziehen, weil andere Buben keinen Mantel hatten (3'37''). Albert Schweitzer entwickelte also schon als Kind einen Gerechtigkeitssinn, den er dann auch auf die Natur ausweitete (3'43'').

Gunsbach
                    / Günsbach im Elsass   Albert Schweitzer als Schulbub 01,
                    im Klassenfoto   Albert Schweitzer als Schulbub 02
Gunsbach / Günsbach im Elsass [14] - Albert Schweitzer als Schulbub 01, im Klassenfoto [15] - Albert Schweitzer als Schulbub 02 [16]

Das Schlüsselerlebnis: Kirchenglocken blockieren eine Steinschleuder: "Du sollst nicht töten" - "Ehrfurcht vor dem Leben"
Als ein anderer Bub ihn zur Vogeljagd mit Steinschleudern einlud, befand sich Albert Schweitzer in einer misslichen Lage: Sollte er seinem Freund gefallen und auch Vögel töten, oder sollte er die Vögel schützen? Da läutete eine Kirchenglocke und Albert wusste, er würde nie Steine auf Vögel schiessen, sondern er vertrieb die Vögel mit schwingenden Armen, damit niemand mehr auf sie schiessen konnte (4'18''). Albert Schweitzer erinnert sich ein Leben lang an die Kirchenglocken, die ihm den Befehl gaben: "Du sollst nicht töten." Dieser Moment hat sich tief in sein Herz eingegraben (4'32'') - und seitdem ging Schweitzer seinen eigenen Weg und andere kriegerische Stimmen waren für ihn ohne Wert (4'49''). Die Kindheit war durch dieses grosse Erlebnis "Du sollst nicht töten" bestimmt, das gilt auch für Folter (5'1'').

Ein Bub mit Steinschleuder, um Vögel zu
                    töten   Albert Schweitzer
                    verscheucht die Vögel und rettet so die Vögel   Ein Gebot "Du sollst nicht töten"
Ein Bub mit Steinschleuder, um Vögel zu töten [17] - Albert Schweitzer verscheucht die Vögel und rettet so die Vögel [18] - Gebot "Du sollst nicht töten" [19]

Dies führte später zur Einstellung "Ehrfurcht vor dem Leben" (5'8''). Damit setzte er sich für die Unterdrückten und für die ganze Schöpfung ein (5'14'').

Philosophie-Grundsatz von Albert Schweitzer:
                    "Die Ehrfurcht vor dem Leben"
Philosophie-Grundsatz von Albert Schweitzer: "Die Ehrfurcht vor dem Leben" [20]

Afrika: Der Sklavenhandel in den Zeitungen - Nachdenken über Afrika - die Statue in Colmar - weisse Kolonialisten vernichteten ganze Völker
Die Anregung für Afrika kam ebenfalls schon in der Kindheit. Seine Mutter war eine ehrgeizige Zeitungsleserin, und auch in Günsbach waren Details über den Sklavenhandel und andere Schrecken über den Kongo [damals französisch] bekannt (5'31''). Fotos: Schwarze in Ketten, Schwarze mit abgehackten Händen (5'31''). Vielleicht war Albert Schweitzer deswegen so von einem Denkmal fasziniert, das einen afrikanischen Mann darstellte (5'37''), das stand in Colmar, wo seine Grosseltern lebten, die Statue war von Frederic August Bartholdi, ein elsässischer Bildhauer, von dem auch die "Freiheitsstatue" in New York stammt (5'50''). Schweitzer fand diese afrikanische Statue so toll.

Die
                    Mutter von Albert Schweitzer, Porträt   Französisch-Kolonialafrika: Henker haben Hände
                    in den Händen   Französisch-Kolonialafrika:
                    Schwarze ohne rechte Hand
Die Mutter von Albert Schweitzer, Porträt [21] - Französisch-Kolonialafrika: Henker haben Hände in den Händen [22] -
Französisch-Kolonialafrika: Schwarze ohne rechte Hand [23]

Schweitzer Zitat: "Das Gesicht mit einem traurig-nachdenklichen Ausdruck brachte die Misere in Afrika zum Ausdruck." (6'7'') Jahre später sollte Albert Schweitzer schreiben: "Seitdem wurden die fernen Länder der Welt entdeckt, aber wie haben sich die Weissen denn dort gegenüber den Farbigen aufgeführt? (6'18'') - Da sind ja ganze Völker ausgestorben, als sie von den Weissen entdeckt wurden, die ja sogar behaupteten, sie seien Gläubige an einen Fantasie-Jesus (6'30''). Wer kann diese Ungerechtigkeiten und Brutalitäten beschreiben, die sie durch die Europäer erlitten haben? (6'36'') - Wir und unsere Zivilisation haben da eine Bürde, das ist wirklich eine grosse Schuld." (6'43'')
Colmar, die Statue
                    eines Afrikaners von Frédéric August Bartholdi   Bildhauer Frédéric Auguste
                    Bartholdi mit Freiheitsstatue   Link
Colmar, die Statue eines Afrikaners von Frédéric August Bartholdi [24] - Bildhauer Frédéric Auguste Bartholdi mit Freiheitsstatue [25]
Französisch-Kolonialafrika:
                    Sklaverei mit Eisenschellen   Französisch-Kolonialafrika: Sklaverei mit
                    Helmen und Sterneisen etc.   Französisch-Kolonialafrika: Sklavenschiffe
Französisch-Kolonialafrika: Sklaverei mit Eisenschellen [26] - Französisch-Kolonialafrika: Sklaverei mit Helmen und Sterneisen etc. [27] -
Französisch-Kolonialafrika: Sklavenschiffe [28]

Albert Schweitzer: Klavier und Orgel - Bach-Werke-Herausgeber und Interpret an der Orgel
Albert Schweitzer war auch Musiker, das war eine immerwährende, grosse Freude (6'50''). Schon sein Grossvater war berühmt für seine Orgelimprovisationen gewesen (6'59''). Albert Schweitzer hat diese Begabung vererbt bekommen (7'3''). Mit 5 spielte er schon Klavier, aber schlussendlich war es die Orgel in Gunsbach, die ihn faszinierte (7'11''). Der 9-jährige Albert Schweitzer vertrat dann mal den Organisten im Gottesdienst, als dieser krank war, und alles fehlerfrei (7'24''). Als Jugendlicher war er in einer Stadt bei Mülhausen im Musikunterricht, und mit 16 Jahren spielte er die grosse Orgel der Jesus-Fantasie-Kirche St. Stephan in Mülhausen (7'45''). Albert Schweitzers Lieblingskomponist war Johann Sebastian Bach (7'53''). 30 Jahre alt hatte Albert Schweitzer einen meisterlichen Ruf als Herausgeber und Bach-Interpret (8'0''). Albert Schweitzer studierte auch Orgelbau. Nach Schäden an der Orgel in Günsbach durch den 1. Weltkrieg - dann auch durch den 2. Weltkrieg, wurde die Orgel jeweils durch Albert Schweitzer restauriert (8'14'').

Die Orgel in der
                    Jesus-Fantasie-Kirche in Gunsbach / Günsbach im
                    Elsass   Orgelspiel an der Orgel in Gunsbach, 2
                    Manuale   Orgelspiel von
                    Albert Schweitzer an der grossen Orgel in der
                    Jesus-Fantasie-Kirche St. Stephan in Mülhausen im
                    Elsass
Die Orgel in der Jesus-Fantasie-Kirche in Gunsbach / Günsbach im Elsass [29] - Orgelspiel an der Orgel in Gunsbach, 2 Manuale [30]
Orgelspiel von Albert Schweitzer an der grossen Orgel in der Jesus-Fantasie-Kirche St. Stephan in Mülhausen im Elsass [31]

Albert Schweitzer als Student 1893-1901
Jeder wusste, dass Albert Schweitzer sich auf zwei Karrieren vorbereitete, Musik und Jesus-Fantasie-Kirche (8'23''). 1893 schrieb sich Albert Schweitzer dann an der Uni Strassburg ein, wo auch sein Vater schon studiert hatte (8'35''). Die nächsten 7 Jahre studierte Albert Schweitzer Orgel in Paris (8'41''), Philosophie an der Sorbonne-Universität (8'43''), und Jesus-Fantasie-Theologie in Berlin (8'47''). Bis zum Jahr 1900 hatte Albert Schweitzer DREI Universitätsabschlüsse, zwei in Jesus-Fantasie-Theologie, und einen Doktorabschluss in Philosophie (8'57''). 1901 schloss er die Jesus-Fantasie-Theologie mit einer Studie über das Letzte Jesus-Fantasie-Abendmahl ab (9'4''). Diese Forschung wurde im Jahre 1906 von Albert Schweitzer als Buch herausgegeben: Die Frage des historischen Jesus (The quest of the historical Jesus) (9'12''). Albert Schweitzer wurde in akademischen und musischen Kreisen sehr bekannt, als Mann mit Visionen, Energie und Bestimmung (9'23'').

Buch von Albert Schweitzer über
                    Johann Sebastian Bach   Albert
                    Schweitzer an einer Orgel   Universität
                    Strassburg   Buch von Albert
                    Schweitzer: Die Suche nach dem historischen Jesus
Buch von Albert Schweitzer über Johann Sebastian Bach [32] - Albert Schweitzer an einer Orgel [33] - Universität Strassburg [34]
Buch von Albert Schweitzer: Die Suche nach dem historischen Jesus [35]

Albert Schweitzer stimmt eine Orgel
Aber er war auch ein Praktiker: Als Albert Schweitzer einmal einen Lunch-Dinner zu seinen Ehren vor einem Konzert verpasste, ging der Veranstalter auf die Suche und fand den Albert Schweitzer, wie der die vernachlässigte Orgel kontrollierte und neu einrichtete. Er war 6 Stunden mit der Orgel beschäftigt und beim Konzert am Abend klang sie neu gestimmt und so brillant wie nie zuvor (9'55''). Mitte 20 wurde Albert Schweitzer zu einem Jesus-Fantasie-lutheranischen Minister geweiht, wurde Universitätsprofessor, und wurde zum Vorstand des Theologischen Jesus-Fantasie-Gymnasiums zum Heiligen Thomas gewählt (St. Thomas Theological College) (10'12''). Albert Schweitzer reichten aber seine Erfolge nicht. Mit 21 zu Beginn seiner Studien stellte er sich selber ein Ultimatum: Bis 30 wollte er Musik, Jesus-Fantasie-Theologie und Philosophie studieren, und danach wollte er nur noch der Menschheit dienen (10'39''). So wollte er die Geschenke, die er erhalten hatte, zurückbezahlen, und für ihn war dies der einzige Weg (10'46''). Leben, Liebe, Freundschaft, gute Gesundheit, und Erziehung (10'52'').

Albert Schweitzer ca. 30 Jahre alt, Profil   Albert
                    Schweitzer als Professor   Albert Schweitzer als Student ca. 22 Jahre
                    alt  
Albert Schweitzer ca. 30 Jahre alt, Profil [36] - Albert Schweitzer als Professor [37] - Albert Schweitzer als Student ca. 22 Jahre alt [38]

Helene Bresslau - Briefverkehr 10 Jahre lang - die "grössere Aufgabe" kommt noch
Die einzige ihm vertraute Person war Helene Breslau, eine Professorentochter, die sich von ihrer jüdischen Familie befreit hatte und als Sozialarbeiterin und Lehrerin arbeitete (11'8''). Die Freundschaft ging 10 Jahre mit Briefverkehr, wo niemand sonst Einsicht hatte, hier wurden Hoffnungen und Träume ausgetauscht (11'21''). Albert Schweitzer an Helene, Zitat: "Ich glaube, da kommt dann mal eine grössere Aufgabe auch mich zu, bei der ich dich brauchen werde. Dann werde ich dich einfach fragen, ob du mit mir zusammenarbeiten möchtest (11'29''). Vielleicht ist das eine Vorsehung, die uns da für ein gemeinsames Ziel bestimmt hat (11'35'')."

Helene Bresslau   Helene
                    Bresslau, Porträt  
Helene Bresslau [39] - Helene Bresslau, Porträt [40]

1904: Der Impuls, Missionsarzt zu werden, um die Sklaverei und den Kolonialismus gegen die Schwarzen zu sühnen
Die Evangelische Jesus-Fantasie-Missionsgesellschaft publizierte im Herbst 1904 eine Anzeige, wo Ärzte für Französisch-Äquatorialafrika gesucht wurden, und Albert Schweitzer wollte dort hin (11'53''). Zuerst aber musste er Arzt werden (11'57''). Nun war die gesamte Familie schockiert, dass Albert Schweitzer ein Arzt-Missionar in Afrika werden wollte ausser Helene, sie war nicht schockiert (12'9''). In einer Jesus-Fantasie-Predigt in der St.-Nikolai-Jesus-Fantasie-Kirche um seinen entscheidenden 30. Geburtstag herum erklärte er: "Wir müssen für all die schrecklichen Verbrechen Busse tun, über die in den Zeitungen berichtet wird (12'24''). Wir müssen auch für die schrecklichsten Verbrechen Busse tun, über die wir in den Zeitungen nichts lesen, Verbrechen, die von der Stille der Urwaldnächte umhüllt sind." (12'33'') - Sprecher: Aber mehr als zu büssen war es, darüber zu lehren (12'42'').

Evangelisches
                    Missionsjournal aus Paris sucht Arzt für Afrika
                    1904   Albert Schweitzer, Studentenfoto mit 30
                    Jahren   Französisch-Kolonialafrika: Sklaverei mit
                    Sklavenmarkt mit Schwarzen in Ketten
Evangelisches Missionsjournal aus Paris sucht Arzt für Afrika 1904 [41] - Albert Schweitzer, Studentenfoto mit 30 Jahren [42] -
Französisch-Kolonialafrika: Sklaverei mit Sklavenmarkt mit Schwarzen in Ketten [43]

Schweitzer meinte zum befreundeten "amerikanischen" Journalisten Norman Cousins: "Ich entschied nun, dass mein Leben mein Argument sein würde (that I would make my life my argument) (12'53''). Ich würde selber eigene Massstäbe setzen und für das leben, was ich tat (12'59''). Die nächsten 8 Jahre studierte Albert Schweitzer Medizin, schrieb daneben Bücher und erfüllte einige Posten (13'5'').

Albert Schweitzer Porträt ca. 30 Jahre alt   Medizinbücher von Albert Schweitzer   Medizinbücher von Albert Schweitzer
Albert Schweitzer Porträt ca. 30 Jahre alt [44] - Medizinbücher von Albert Schweitzer [45]
Heirat zwischen Albert Schweitzer und Helene Bresslau [46]

Am 18. Juni 1912 war die Heirat mit Helene (13'12''). Sie war als Krankenschwester ausgebildet, und er sollte bald seinen Abschluss in Tropenmedizin und Chirurgie machen (13'19'').

1912-1913: Die Französische Missionsgesellschaft lehnt Albert Schweitzer ab - Geldsammlungen - Reise als Arzt nach Lambarene
Nun war er 40 Jahre alt und hatte die ganze erste Lebenshälfte nur studiert. Nun wollte er nach Afrika und schrieb der Pariser Missionsgesellschaft ein Stellengesuch für die Afrikanische Jesus-Fantasie-Missionsstation in Lambarene (13'32''). Er wurde komplett abgelehnt, weil er eine zu kontrovers war, um als Jesus-Fantasie-Theologe gesponsert zu werden (13'42'').

Gabun Lambarene, die
                    französische Missionsstation   Albert und Helene Schweitzer 1912 / 1913   Albert und Helene Schweitzer 1912
                    / 1913 beim Spaziergang  
Gabun Lambarene, die französische Missionsstation [47] - Albert+Helene Schweitzer 1912 / 1913 [48] - Albert+Helene Schweitzer 1912 / 1913 beim Spaziergang [49]

Wenn die Missionsgesellschaft keinen einzigen Franc hergab, dann meinten Albert und Helene, das Geld für ein eigenes Spital könnten sie selbst einspielen (13'53''). Sie machten Werbereisen, bekamen Geld von Freunden in Frankreich und Deutschland (14'2''). Im nächsten Februar sandte Albert Schweitzer erneut ein Stellengesuch an die Französische Missionsgesellschaft, mit einem besseren Angebot, ein Deal mit Ehrfurcht (14'10''). Die Tochter von Albert Schweitzer Rhena Schweitzer Miller erklärt: "Also die Französische Missionsgesellschaft hatte Ansichten, die sich von denen Albert Schweitzers sehr unterschieden, das waren Jesus-Fantasie-Fundamentalisten dort, er aber war ein sehr liberaler Jesus-Fantasie-Theologe (14'28''). Dann machte Schweitzer der Missionsgesellschaft das Angebot, über Theologie "zu schweigen wie ein Fisch", und er würde nur als Arzt arbeiten (14'38'')."

Schliesslich wurde die Reise vorbereitet. Es ging zum Hafen Gentil, von dort aus nach Lambarene (14'45''). Zitat Albert Schweitzer: "Von Bordeaux aus ging es nach Lambarene, 3 Wochen Reise fast immer der afrikanischen Küste entlang: Die Pfefferküste, die Elfenbeinküste, die Goldküste, die Sklavenküste (15'5''). Diese Küsten waren voller Verbrechen. Die Sklavenhändler benutzten das Land und verschifften ihre lebendige Fracht nach "Amerika" (15'19''). [Die Reeder waren meistens Holländer, und die Sklaven wurden zum Teil von ihren eigenen Familien an die Sklavenhändler verkauft - und auf den Sklavenschiffen war die Todesrate bis 50% und die Haifische bekamen am Heck des Schiffes die Leichen zugeschmissen. Der Rassismus der weissen Bosse war unbeschreiblich tödlich - bis heute ungesühnt].

Tochter Rhena
                    Schweitzer   Der Reisestempel nach Gabun
                    Lambarene via Port Gentil   Karte von Afrika
                    mit der Elfenbeinküste, Goldküste und Sklavenküste
Tochter Rhena Schweitzer Miller [50] - Der Reisestempel nach Gabun Lambarene via Port Gentil [51]
Karte von Afrika mit der Elfenbeinküste, Goldküste und Sklavenküste [52]

Die Ankunft in Lambarene - das Warten auf das zweite Schiff - 100e Schwarze bitten um Heilung - Unterkunft+Verpflegung auch für Familienmitglieder
Sprecher: Zuletzt ging es auf einem Flussdampfer 200km den Fluss Ogooué hinauf. Albert Schweitzer war darauf gefasst, dass die Poesie über Afrika nicht ganz der Wirklichkeit entsprach (15'37''). Das Spital in Lambarene hatte nur Patienten, keine Gebäude (15'42''). Sie hatten Medikamente dabei, aber noch keine grosse Ausrüstung. Sie sahen die Misere [sie kleiden sich immer im weissen Kolonialistendress, um die Tsetsefliegen abzuwehren] (15'48''). Afrikanische Trommler verbreiteten die Botschaft von Dorf zu Dorf durch den ganzen Urwald, da sei ein "O Ganga" [Medizinmann] angekommen, aber es muss zuerst noch das nächste Schiff mit der Ausrüstung abgewartet werden, also sollten die Leute noch nicht kommen (16'7'').

Flussdampfer Alembe, Modellbau   Schiffsglocke mit der
                    Inschrift "Alembe"   Karte von Afrika mit Gabun
                    (französisch: Gabon)   Karte von Gabun (Gabon)
                    mit Lambarene und dem Fluss Ogooué (Ogowe)
Flussdampfer Alembe, Modellbau [53] - Schiffsglocke mit der Inschrift "Alembe" [54] - Karte von Afrika mit Gabun (französisch: Gabon) [55]
Karte von Gabun (Gabon) mit Lambarene und dem Fluss Ogooué (Ogowe) [56]
Eine Flussgabelung des Ogooué nahe Lambarene   Albert und Helene Schweitzer in Lambarene
                    1913   Albert und
                    Helene Schweitzer in Lambarene im weissen
                    Kolonialistendress 1913 [um die Tsetsefliege mit der
                    Schlafkrankheit abzuwehren]
Eine Flussgabelung des Ogooué nahe Lambarene [57] - Albert und Helene Schweitzer in Lambarene 1913 [58]
Albert und Helene Schweitzer in Lambarene im weissen Kolonialistendress 1913 [um die Tsetsefliege mit der Schlafkrankheit abzuwehren] [59]

Das erste Gebäude des Spitals war ein alter, herausgeputzter Hühnerstall als Büro und Chirurgie (16'15''). Wochen später kam das Dampfschiff Alembe mit der Einrichtung des Chirurgie-OP-Raums und einem Klavier - das war ein Geschenk von der Bachgesellschaft von Paris (16'23'').

Albert Schweitzer in Lambarene 1913
                    mit Signatur   Lambarene, da war ein Hühnerstall   Lambarene, da kommt ein Klavier auf einem
                    Kanu
Albert Schweitzer in Lambarene 1913 mit Signatur [60] - Lambarene, da war ein Hühnerstall [61] - Lambarene, da kommt ein Klavier auf einem Kanu [62]

Dann kamen 100e Eingeborene mit ihren Kanus oder durch den Urwald, um den weissen Arzt um Hilfe zu bitten (16'31''). Das war eine mühsame Aufgabe. Die Patienten kamen von verschiedenen Stämmen, sprachen verschiedene Sprachen und Dialekte, und da waren eigene Bräuche der Eingeborenen, Aberglauben und Rivalitäten (16'45''). Kranke, die von weit her kamen, kamen mit Familienmitgliedern und blieben wochenlang, bis sie die Patienten geheilt waren, und in dieser Zeit mussten sie untergebracht und verpflegt werden (16'59'').

Lambarene, eine
                    Patientenschlange mit Albert Schweitzer 1913   Lambarene, Transport auf einer Bahre   Lambarene, Angehörige von PatientInnen  
Lambarene, eine Patientenschlange mit Albert Schweitzer 1913 [63] - Lambarene, Transport auf einer Bahre [64] -
Lambarene, Angehörige von PatientInnen [65]

Krankheiten in den Tropen in Gabun: Schlafkrankheit, Malaria, Ruhr (Dysenterie, Dauerdurchfall durch entzündeten Dickdarm), Lepra, Hernien (Bauchfellriss), Bronchitis, Lungenentzündung, Herzkrankheiten, Geisteskrankheiten, Geschlechtskrankheiten, Elefantiasis

Die zu behandelnden Krankheiten waren verschieden. Da war die Schlafkrankheit, Malaria, Ruhr (Dysenterie, Dauerdurchfall durch entzündeten Dickdarm), Lepra, Hernien (Bauchfellriss), Bronchitis, Lungenentzündung, Herzkrankheiten, Geisteskrankheiten, Geschlechtskrankheiten, Elefantiasis (17'15''). Albert Schweitzer [mit seiner Ausbildung im Elsass und in Paris] warf ihre afrikanische Medizin über den Haufen, es gab weder fliessendes Wasser noch Strom. Operationen und Verwaltungsarbeiten etc. wurden entweder bei Tageslicht oder mit Kerosenlampe ausgeführt (17'27'').

Albert Schweitzer mit
                    einem Patient mit einem verbundenen Schienbein   Lambarene, Patienten mit Lepra oder
                    Ausschlag   Lambarene, Patient mit Elefantiasis
Albert Schweitzer mit einem Patient mit einem verbundenen Schienbein [66] - Lambarene, Patienten mit Lepra oder Ausschlag [67] -
Lambarene, Patient mit Elefantiasis [68]
Lambarene, Albert Schweitzer am Tisch   Lambarene, Albert
                      Schweitzer mit Patient am Operationstisch [und mit
                      dem schwarzen Medizinassistenten Joseph]
Lambarene, Albert Schweitzer am Tisch [69] - Lambarene, Albert Schweitzer mit Patient am Operationstisch [und mit dem schwarzen Medizinassistenten Joseph] [70]
[Helene Schweitzer organisierte das Essen, die Spitalwäsche, die Verbände etc. Später kam weiteres Personal aus Europa hinzu].

1914-1918: Erster Weltkrieg: Arrest und Fragen
Dann kam der Erste Weltkrieg. Am 5. August 1914 wurden Albert+Helene, die deutsche Pässe hatten, durch französische Kolonialtruppen verhaftet und unter Hausarrest gestellt, nach 100en Protesten der Patienten und Angehörigen aber bald wieder freigelassen, um weiter die Kranken zu behandeln (17'59''). Albert Schweitzer stellt klare Fragen der Schwarzen fest: Zitat: "Viele Ureinwohner fragen sich, wie es möglich ist, dass die Weissen, die da Liebeslieder-Gospels singen, nun sich gegenseitig umbringen und dabei die Gebote des Fantasie-Jesus über den Haufen werfen (18'14''). Wenn die uns das fragen, sind wir nur hilflos (18'18''). Die medizinische Arbeit geht währenddessen weiter wie gewöhnlich. Laufend stellt sich die Frage, wie man die Kranken alle versorgen kann (18'26'')."

Lambarene 1914, die französische Kolonialarmee
                    stellt Albert Schweitzer unter Hausarrest, weil er
                    einen deutschen Pass hat   Lambarene, Albert Schweitzer 1914, Foto 1   Lambarene, Albert Schweitzer 1914, Foto 2
Lambarene 1914, die französische Kolonialarmee stellt Albert Schweitzer unter Hausarrest, weil er einen deutschen Pass hat [71] -
Lambarene, Albert Schweitzer 1914, Foto 1 [72] - Foto 2 [73]

Insgesamt wurde Albert Schweitzer zweimal verhaftet, was ihm neue Zeit für neue Ideen gab, zwei Bücher über die Philosophie der Zivilisation zu schreiben (18'35''). Er schuf ein neues Ethik-System, für eine gerechtere und leidenschaftlichere Zivilisation (18'43''). Eines Tages nahm er sein Werk mit, als er einen kranken Missionar heilte (18'53''). Albert Schweitzer Zitat: "Es war Trockenzeit [Niedrigwasser] und wir mussten unseren Weg durch grosse Sandbänke finden (18'58''). Das war die Inspiration für ein neues Buch, den Weg für eine neue Zivilisation finden, mit mehr Moral und Energie, als die jetzige Zivilisation (19'14''). Satz für Satz fügte sich zusammen, und so entstand das Zentrum des Bewusstseins (19'22''). Am dritten Tag der Reise bei Sonnenuntergang, beim Dorf der Ganga, kamen wir an einer Flussinsel vorbei, und auf einer Sandbank zu unserer linken Seite hielten sich vier Nilpferde auf, auch mit Jungen, sie schwammen mit unserer Richtung (19'43''). In dieser Phase kam der Begriff "Ehrfurcht vor dem Leben" auf wie ein Geistesblitz (19'52''). Das war die Lösung des Problems, das mich so gequält hatte." (20'1'')

Lambarene,
                    Albert Schweitzer macht Philosophie auf einem Kanu
                    1914   Gabun, das Dorf Ganga am Fluss Ogooué   Gabun, Nilpferde im Fluss Ogooué (Ogowe)
Lambarene, Albert Schweitzer macht Philosophie auf einem Kanu 1914 [74] - Gabun, das Dorf Ganga am Fluss Ogooué [75]
Gabun, Nilpferde im Fluss Ogooué (Ogowe) [76]

Sprecher: Ehrfurcht vor dem Leben schliesst alle Lebewesen mit ein, die da leben wollen, und verlangt Leidenschaft und Toleranz für andere, Arten oder Kulturen (20'15''), auf einer rational denkenden Basis: Das Richtige vom Falschen unterscheiden, die Folgen des Handelns berücksichtigen (20'25''). Schweitzer Zitat: "Wir müssen versuchen, das Wesentliche des Lebens zu zeigen, indem wir unser Möglichstes tun, um das Leiden zu lindern (20'34''), Ehrfurcht vor dem Leben, das heisst, den eigenen Willen verstehen, denn der Wille zu leben muss das Leben bestätigen." (20'42'') - Sprecher: Der Begriff "Ehrfurcht vor dem Leben" wurde zum zentralen Thema im Buch, das Schweitzer schrieb (20'47''). Der Begriff wurde zum leitenden Prinzip seines Lebens (20'50'').

Kinder aus Gabun   Philosophie-Grundsatz von Albert Schweitzer:
                    "Die Ehrfurcht vor dem Leben"
Kinder aus Gabun [77] - Philosophie-Grundsatz von Albert Schweitzer: "Die Ehrfurcht vor dem Leben" [20]
[Katastrophe in Afrika: Ab 1916 sind alle Grenzen geschlossen und Afrika verschuldet sich endlos. Auch Albert Schweitzer muss Schulden machen, weil sein Gönnerkreis in Europa zusammenbricht: Da waren Kriegspflichten, Verluste, Enteignungen und Deportationen von deutschen Elsässern über den Rhein].
1917-1919: Deportation nach Frankreich - Kriegsgefangenschaft - Krankheiten
Im Oktober 1917 traten die "USA" in den Weltkrieg ein, aber Albert und Helene Schweitzer waren nominell immer noch Kriegsgefangene (Prisoners of War - POW). Sie wurden nach Frankreich in eine Truppengarnison deportiert (21'5''). Sie wurden zuerst in Bordeaux und dann in Garaison in den Pyrenäen in einem ehemaligen Kloster untergebracht, das nun ein Kriegsgefangenenlager war (21'14''). Der Winter in den hohen Pyrenäen war für die Schweitzers ungewohnt, beide wurden krank Helene bekam Tuberkulose (21'27'').
[TB heilt mit Natronwasser+Zuckermelasse in 12 Tagen nüchtern eingenommen - oder Natronwasser+Apfelessig nüchtern eingenommen in 30 Tagen - Link. Leider hatten die grossen Ärzte der damaligen Zeit die Heilwirkung von Natron noch nicht entdeckt, weder der Pasteur noch der Antroposoph Steiner etc.!]
Albert und Helene Schweitzer 1917   Garaison in den französischen
                    Pyrenäen 1917, ein Kloster wurde zu einem
                    Kriegsgefangenenlager umfunktioniert   Albert Schweitzer
                    in Garaison in den französischen Pyrenäen 1917   Helene Schweitzer in Garaison in
                    den frz. Pyrenäen 1917
Albert und Helene Schweitzer 1917 [78] - Garaison (französische Pyrenäen) 1917, ein Kloster wurde zu einem Kriegsgefangenenlager umfunktioniert [79] -
Albert Schweitzer in Garaison in den französischen Pyrenäen 1917 [80] - Helene Schweitzer in Garaison in den frz. Pyrenäen 1917 [81]

Im März 1918 wurden sie in ein anderes umfunktioniertes Kloster in Saint-Rémy-de-Provence überführt, ein spezielles Lager für Elsässer (21'36''). Albert Schweitzer nutzte die Zeit immer zum Schreiben und für weitere Studien (21'42''). Gleichzeitig wurde Helene schwanger. Mitte Juli wurden die Schweitzers freigelassen und reisten nach Hause ins Elsass (22'0''). Tochter Rhena kam Anfang 1919 zur Welt (14.1.1919), solche Freude war selten in diesen Zeiten im Kontrast zu den endlosen Soldatengräbern (22'17''). Es herrschte Tod, Zerstörung, Armut und Krankheit (22'30''). Bei Albert Schweitzer kam wieder der Gedanke "Ehrfurcht vor dem Leben" auf (22'35''). Nur der Wechsel zu diesem Gedanken konnte die Zivilisation vor einer weiteren Kriegsorgie bewahren (22'42''). Helene war genesen, aber beide waren sie fragil (22'58''). Albert Schweitzer musste wegen seiner Krankheit eine Notfalloperation durchstehen [die Krankheit wird nicht genannt], musste nun das Kind hüten, und er hatte hohe Schulden bei der Pariser Missionsgesellschaft (23'10'').

Saint-Rémy (Provence),
                    noch ein Jesus-Fantasie-Kloster   Saint-Rémy
                    (Provence), Kriegsgefangene aus dem Elsass im
                    Klosterlager 1918   Gunsbach
                    (Günsbach) im Elsass
Saint-Rémy (Provence), noch ein Jesus-Fantasie-Kloster [82] - Saint-Rémy (Provence), Kriegsgefangene aus dem Elsass im Klosterlager 1918 [83] -
Gunsbach (Günsbach) im Elsass [84]
Gunsbach, Albert
                    Schweitzer mit Tochter Rhena im Kinderwagen 1918   Gunsbach, Albert
                    Schweitzer mit Tochter Rhena auf dem Arm 1920ca.
Gunsbach, Albert Schweitzer mit Tochter Rhena im Kinderwagen 1918 [85] - Gunsbach, Albert Schweitzer mit Tochter Rhena auf dem Arm 1920ca. [86]

1920-1924: Konzertreisen und Vorträge in halb Europa, um Geld für das Spital in Afrika zu sammeln: Schweden, Frankreich, Deutschland, Schweiz etc.
Idealismus und Hoffnung für Afrika schienen naiv, aber da kam eine Einladung von einem Erzbischof Soederblom aus Schweden, im Frühling 1920 an der Universität Uppsala Vorlesungen zu halten (23'30''). Hier fand er ein Forum, seine Ideen zu verbreiten, und Geld zum Rückzahlen seiner Schulden zu verdienen (23'37''). Der Erzbischof drängte Albert Schweitzer dazu, ganz Schweden zu bereisen, Orgelkonzerte zu geben und über Afrika zu erzählen (23'43''). Albert Schweitzer meint, wenn diese Reise mit dem Erzbischof nicht gewesen wäre, wäre es absolut unsicher gewesen, ob er jemals nach Gabun zu seinem Spital hätte zurückkehren können (24'2''). Die Entscheidung, wieder nach Afrika zu gehen, war nicht leicht. Er sollte dieses Mal ohne Helene reisen, denn sie war noch zu schwach, und die Tochter Rhena war zu jung für die lange Reise (24'12''). In den nächsten Jahren gab Albert Schweitzer Konzerte und Vorlesungen, und das Interesse an Albert Schweitzer wuchs in der Öffentlichkeit. Er bereiste die Schweiz, England, Deutschland, Spanien, Frankreich, Holland und Dänemark (24'27'').

Erzbischof Soederblom von Schweden   Albert Schweitzer in
                    Schweden auf Vortrags- und Konzertreise 1920   Helene Schweitzer, Porträt 1920er Jahre  
Erzbischof Soederblom von Schweden [87] - Albert Schweitzer in Schweden auf Vortrags- und Konzertreise 1920 [88] -
Helene Schweitzer, Porträt 1920er Jahre [89]
Albert Schweitzer,
                    Konzerttour mit Orgelkonzerten 1920er Jahre   Plakat für ein
                    Orgelkonzert von Albert Schweitzer von 1932
Albert Schweitzer, Konzerttour mit Orgelkonzerten 1920er Jahre [90] - Plakat für ein Orgelkonzert von Albert Schweitzer von 1932 [91]

Publikationen: Memoiren
Er publizierte 1921 seine ersten Memoiren mit dem Titel "Zwischen Wasser und Urwald" (Englisch: "On the edge of the primeval forest")

1923 publizierte Albert Schweitzer beide Bände seiner "Philosophie der Zivilisation" (Englisch: "The Philosophy of Civilization") (24'41'').

Buch von Albert Schweitzer
                    "Am Rande des Urwalds" 1922   Buch von Albert
                    Schweitzer "Philosophie der Zivilisation"
                    1923  
Buch von Albert Schweitzer "Am Rande des Urwalds" 1922 [92] - Buch von Albert Schweitzer "Philosophie der Zivilisation" 1923 [93]

Lambarene 1924: Das Spital wird nun als Spitaldorf neu gebaut - Ehrentitel+Preise - das neue Hauptquartier in Gunsbach (Günsbach)
Im Februar 1924 reiste Albert Schweitzer wieder nach Lambarene, nun fast 50 Jahre alt. Er wollte nun ein öffentliches Symbol für humanitäre Arbeit setzen, mit dem Motto "Ehrfurcht vor dem Leben", die Basis für Schweitzers Arbeit für die nächsten 40 Jahre (25'13''). Das Spital bekam Wohnhäuser, Felder und Gartenanlagen und wurde zum Heildorf für die Kranken und deren Angehörigen (25'25'').
[Ergänzung: Fehlende weisse Schreiner - Ruhr+Hungersnot gleichzeitig
Albert Schweitzer machte den grossen Fehler, keine europäischen Schreiner mitzunehmen, denn so war er auf schwarze Schreiner angewiesen, die er immer kontrollieren musste, sonst lief gar nichts. Ausserdem erlebte das Spital 1924-1926 eine Ruhr-Epidemie und gleichzeitig eine Hungersnot mit grauenvollen, KZ-ähnlichen Zuständen. Das Spital war total überfüllt, und man konnte die PatientInnen auch nicht abweisen. Albert Schweitzer verlor viel Zeit mit der Suche nach Nahrungsmitteln für das Spital (!). Die schwarzen Holzfäller der Bendjabis fielen ausserdem mit einer hohen Kriminalität gegen Albert Schweitzer, gegen das Spitalpersonal UND gegen schwarze MitpatientInnen auf. Die schwarzen Bendjabis nahmen Erziehungsmassnahmen nicht ernst, so lange das Spital so klein war].
Spitaldorf Lambarene 1924 Foto 1   Spitaldorf Lambarene 1924 Foto2, Hausbau   Spitaldorf Lambarene, Näharbeiten 1924  
Spitaldorf Lambarene 1924 Foto 1 [94] - Spitaldorf Lambarene 1924 Foto2, Hausbau [95] - Spitaldorf Lambarene, Näharbeiten 1924 [96]

[Ab 1927 wurde das dritte Spital gebaut, 3km aufwärts, mit eigener Landwirtschaft, und im alten Spital wurde eine Lepra- und Tierstation eingerichtet]:

Spitaldorf Lambarene, Ernte
                    für die Selbstversorgung   Spitaldorf Lambarene,
                    Gartenbau für Selbstversorgung   Lambarene, Albert Schweitzer mit Wildtieren
Spitaldorf Lambarene, Ernte für die Selbstversorgung [97] - Spitaldorf Lambarene, Gartenbau für Selbstversorgung [98] -
Lambarene, Albert Schweitzer mit Wildtieren [99]

In den 1920er und 1930er Jahren reiste Schweitzer immer wieder ins Elsass nach Hause, sah Helene und Rhena und sammelte Geld für sein Spital (25'38''). Er bekam nun Ehrentitel und Preise. Mit dem Geld des Goethe-Preises (1928) liess er ein Haus in Gunsbach (Günsbach) bauen, das nun als europäisches Hauptquartier diente (25'50'').

Helene Schweitzer mit Tochter Rhena   Albert Schweitzer mit Doktorwürden
                    in Verkleidung   Mit dem
                    Geld des Goethe-Preises (1928) baut Albert
                    Schweitzer in Gunsbach ein Haus
Helene Schweitzer mit Tochter Rhena [100] - Albert Schweitzer mit Doktorwürden in Verkleidung [101] -
Mit dem Geld des Goethe-Preises (1928) baut Albert Schweitzer in Gunsbach ein Haus [102]

1930er Jahre: Autobiographie - Schallplatten mit Bach-Werken
1931 erschien Schweitzers Autobiographie "Mein Leben und Gedanken" (Englisch: "Out of My Life & Thought") (25'59''). Kurze Zeit später publizierte er seine erste Schallplatte mit Orgelspiel bei der Plattenfirma Columbia, die Albert Schweitzer als den "grössten Bach-Interpreten" feierte (26'9''). Die Schallplatte wurde zum Kassenschlager und weitere Schallplatten folgten (26'13'').

Autobiographie
                    "Mein Leben und Gedanken" (englisch:
                    "Out of My Life & Thought") von 1931   Die Plattenfirma Columbia macht
                    mit Albert Schweitzer eine Serie für Orgelwerke von
                    Johann Sebastian Bach  
Autobiographie "Mein Leben und Gedanken" (englisch: "Out of My Life & Thought") von 1931 [103] - Die Plattenfirma Columbia macht mit Albert Schweitzer eine Serie für Orgelwerke von Johann Sebastian Bach [104]

1940-1945: Zweiter Weltkrieg

ab Juni 1940: Albert Schweitzer im Spitaldorf Lambarene - Verwundete geheilt - Wellblech als Barrikaden
Albert Schweitzer reiste bis Juni 1940 in Europa herum, um Gelder zu sammeln. Das Dritte Reich besetzte Frankreich, und damit fielen auch alle französischen Kolonien an Deutschland (26'36''). Lambarene war an einer Flussarmgabelung und strategisch wichtig, war umkämpft (26'46''). Auch wenn das Spital offiziell neutraler Boden war, erreichten Kugeln manchmal das Spitalgebiet (26'53''). Die Wellblechdächer wurden von den Dächern genommen, um damit Barrikaden zu bauen (26'59''). Und gleichzeitig wurden im Spital die Verwundeten beider Seiten geheilt... (27'5'').
Das
                    Spitaldorf Lambarene von Albert Schweitzer,
                    Luftaufnahme von 1940ca.   Spitaldorf Lambarene, das
                    Spitalgebäude 1940ca.   Lambarene: Während der Gefechte von 1940 diente
                    Wellblech vom Dach als Barrikade 1940ca.
Das Spitaldorf Lambarene von Albert Schweitzer, Luftaufnahme von 1940ca. [105] - Spitaldorf Lambarene, das Spitalgebäude 1940ca. [106] -
Lambarene: Während der Gefechte von 1940 diente Wellblech vom Dach als Barrikade 1940ca. [107]

Als der Krieg in Europa immer schlimmer wurde, reiste auch Helene Schweitzer nach Afrika nach Lambarene. Da sie jüdische Wurzeln hatte, war diese Flucht um so wichtiger (27'18'').
[Ergänzung: Helene Schweitzer war 1940 nach Südfrankreich geflüchtet und reiste dann weiter nach Portugal, von dort aus zur portugiesischen Kolonie Angola, und von dort aus ins neutrale Spitaldorf Lambarene. [web01]
Das
                    Spitaldorf Lambarene behandelt während der Gefechte
                    von 1940 beide Seiten   Helene Schweitzer erreicht Lambarene 1941ca.   Helene Schweitzer in Lambarene,
                    Porträt 1941ca.
Das Spitaldorf Lambarene behandelt während der Gefechte von 1940 beide Seiten [108] - Helene Schweitzer erreicht Lambarene 1941ca. [109] -
Helene Schweitzer in Lambarene, Porträt 1941ca. [110]
ab 1945: Atombombendiskussion - Friedensnobelpreis - Fackelzüge - Fotografen sind wie die Zecken
Im Mai 1945 war der Krieg in Europa vorbei, aber in Japan wurden im August 1945 2 Atombomben abgeworfen, und das folgende Wettrüsten war genau das Gegenteil von dem, was Albert Schweitzer sich unter hoffnungsvoller Ethik vorgestellt hatte (27'57'').

Paris Mai 1945: Die Leute
                    feiern das Ende des Zweiten Weltkriegs   Atombombe auf Japan, August 1945   Atombombe
                    auf Hiroshima 1945
Paris Mai 1945: Die Leute feiern das Ende des Zweiten Weltkriegs [111] - Atombombe auf Japan, August 1945 [112] - Atombombe auf Hiroshima 1945 [113]

In seinen Jahren in Afrika war Albert Schweitzer Arzt, Chirurg, Jesus-Fantasie-Pfarrer, Verwalter, Inspektor, Bildhauer, Bauhandwerker, Autor, Musiker, Korrespondent. Er machte alles in einem auf seine Art als Vorbild für eine bessere Menschheit (28'35''). 1952 wurde ihm der Friedensnobelpreis zuerkannt (28'44'').

Spitaldorf Lambarene:
                    Albert Schweitzer mit schwarzen Angestellten   Spitaldorf Lambarene:
                    Albert Schweitzer schiebt eine Schubkarre   Die Urkunde des
                    Friedensnobelpreis für Albert Schweitzer 1952  
Spitaldorf Lambarene: Albert Schweitzer mit schwarzen Angestellten [114] - Spitaldorf Lambarene: Albert Schweitzer schiebt eine Schubkarre [115] -
Die Urkunde des Friedensnobelpreis für Albert Schweitzer 1952 [116]

Seine Tochter Rhena erzählt: "Das war an einem Nachmittag, als eine Krankenschwester Dr. Schweitzer rief, und Dr. Schweitzer meinte nur: Hat nun eine Katze neue Junge gekriegt? (29'2''). Und die junge Krankenschwester teilte ihm mit, er habe den Nobelpreis gewonnen (29'5'')." Sprecher: Studenten machten in Schweden für Albert Schweitzer Fackelzüge, als die Preisübergabe in Norwegen stattfand (29'19'').

Oslo:
                    Albert Schweitzer mit der Rede zu seinem
                    Friedensnobelpreis von 1952   Schweden:
                    Fackelzug für Albert Schweitzer zu seinem
                    Friedensnobelpreis 1952  
Oslo: Albert Schweitzer mit der Rede zum Friedensnobelpreis von 1952 [117] - Schweden: Fackelzug für Albert Schweitzer zum Friedensnobelpreis 1952 [118]

Albert Schweitzer konnte nun als Berühmtheit nicht mehr Bus und Zug fahren, weil er ab dem Friedensnobelpreis überall bedrängt und verfolgt wurde (29'33''). Also musste er nun immer mit dem Auto fahren, da konnte er jeweils Leute auswählen, wer mit ihm fahren würde, das war amüsant, mit Studenten und allen möglichen Leuten  (29'56'').

Fotografen verfolgen Albert Schweitzer   Albert Schweitzer auf auf dem Bahnsteig 1952   Albert Schweitzer im Citroën-Auto
Fotografen verfolgen Albert Schweitzer 1952 [119] - Albert Schweitzer auf auf dem Bahnsteig 1952 [120] - Albert Schweitzer im Citroën-Auto [121]

ab 1952: Nobelpreisgeld - neue Leprastation - gigantische Korrespondenz - Warnung vor Atombombentests und Atomkrieg am Radio und in Zeitungen
Nun war das Nobelpreisgeld da, und nun flossen auch endlich viel Spendengelder, so konnten neue Dächer für die gerade im Bau befindliche Leprastation installiert werden (30'20'') [dort, wo das erste Spital neben der Jesus-Fantasie-Mission gestanden hatte]. Albert Schweitzer führte auch eine gigantische Korrespondenz und schrieb noch lange im Schein einer Benzinlampe an Unterstützer und Freunde in der ganzen Welt (30'29''). Unter Albert Schweitzers Freunden waren Pablo Casals, der Inder Nehru, Albert Einstein [ein grosser Dieb, der zuvor seine Unterschrift FÜR die Entwicklung der "US"-Atombombe gegeben hatte] (30'39''), ebenso Bertrand Russel [britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker, Freund von Einstein] (30'42''). Albert Schweitzer warnte mit anderen Wissenschaftlern eindringlich vor der Atombombe und den Atombombentests (30'55'').

Lambarene 1952: Die Leprastation
                    bekommt neue Dächer   Tochter Rhena Schweitzer, Porträt   Albert Schweitzer
                    bei seiner Korrespondenz mit Petroleumlampe nach
                    1952
Lambarene 1952: Die Leprastation bekommt neue Dächer [122] - Tochter Rhena Schweitzer, Porträt [123] -
Albert Schweitzer bei seiner Korrespondenz mit Petroleumlampe nach 1952 [124]
Lambarene, Albert Schweitzer mit Pablo
                    Casals   Braj Kumar Nehru bei Albert Schweitzer   Albert Schweitzer mit Bertrand Russel  
Lambarene, Albert Schweitzer mit Pablo Casals [125] - Braj Kumar Nehru bei Albert Schweitzer [126] - Albert Schweitzer mit Bertrand Russel [127]

1957 - kurz vor dem Tod von Helene Schweitzer - besuchte der Einstein-Verleger Norman Cousins das Spitaldorf in Lambarene. Norman Cousins überzeugte Albert Schweitzer, mit der Meinung gegen Atombomben, Atombombentests und Atomkrieg an die Öffentlichkeit zu gehen (31'27'').
[Helene Schweitzer starb am 1. Juni 1957 in Zürich - ihre Asche wurde in Lambarene verstreut [web01].

Norman Cousins,
                    Porträt   Buch von Norman Cousins: Albert
                    Schweitzer's Mission (1985)   Albert Schweitzers
                    Radioansprache gegen Atomtests (1957?)
Norman Cousins, Porträt [128] - Buch von Norman Cousins: Albert Schweitzer's Mission (1985) [129] -
Albert Schweitzers Radioansprache gegen Atomtests (1957?) [130]

Albert Schweitzer hielt eine Radioansprache, die auf der ganzen Welt Beachtung fand, das war seine erste öffentliche Stellungnahme gegen Atomkrieg (31'40''), und Albert Schweitzer machte nun eine Radioserie mit seinen Reden, die weltweit gehört wurden (31'48''). Schweitzer begann nun auch, Presseartikel für die ganze Welt zu verfassen (31'53''). Schweitzer unterstützte auch führende Politiker, und 1963 wurde der erste internationale Atomteststopp unterzeichnet (32'5'').

   Albert Schweitzer,
                    Radioansprache gegen Atomtests, Text 1957ca.   Albert
                    Schweitzer, Radioansprache gegen Atomtests,
                    gedruckter Text 1957ca.
Albert Schweitzer, Radioansprache gegen Atomtests, Text 1957ca. [131] - Albert Schweitzer, Radioansprache gegen Atomtests, gedruckter Text 1957ca. [132]
Albert-Schweitzer-Archiv mit
                    Zeitungsartikeln gegen Atomtests   Der erste Atomteststoppvertrag von 1962
Albert-Schweitzer-Archiv mit Zeitungsartikeln gegen Atomtests [133] - Der erste Atomteststoppvertrag von 1962 [134]

Nun kam die Schweitzer-Tochter Rhena mit ihren Kindern auch nach Lambarene, sie war technische Krankenschwester (32'17''). Albert Schweitzer war nun über 80 Jahre alt. Er appellierte immer noch an die "Ehrfurcht vor dem Leben", denn - so Albert Schweitzer, Zitat:
"Dieser Grundsatz gab dem Leben einen tieferen und stärkeren Sinn als die Idee des Humanismus (32'34''). Denn mit der Ehrfurcht vor dem Leben werden ALLE Lebewesen integriert, und die Idee, dass der Mensch der "Herr" über andere Kreaturen sei, wird abgelehnt (32'41''). ALLES Leben hat einen Wert, und wir sind in diese geistige Ganzheit integriert und pflegen ein Beziehung mit dem ganzen Universum." (32'53'')
Lambarene: Albert
                    Schweitzer und Tochter Rhena Schweitzer 1963ca.   Lambarene: Tochter Rhena füttert
                    einen Schimpansen   Lambarene: Albert
                    Schweitzer mit einem jungen Schimpansen 1963ca.
Lambarene: Albert Schweitzer und Tochter Rhena Schweitzer 1963ca. [135] - Lambarene: Tochter Rhena füttert einen Schimpansen, 1963ca. [136] -
Lambarene: Albert Schweitzer mit einem jungen Schimpansen 1963ca. [137]
Lambarene: Albert Schweitzer mit
                    Zwillingen 1963ca.   Lambarene: Albert Schweitzer pflegt
                    Hunde, 1963ca.  
Lambarene: Albert Schweitzer mit Zwillingen 1963ca. [138] - Lambarene: Albert Schweitzer pflegt Hunde, 1963ca. [139]
4.9.1965: Tod von Albert Schweitzer - monatelanger Pilgerstrom nach Lambarene
Albert Schweitzer starb im Spitaldorf Lambarene am 4. September 1965 um 22:30 Uhr. Die Nachricht ging um die Welt, und die Gabun-Bevölkerung im Urwald liess wieder die Trommeln mit der Nachricht ertönen (33'27''). Es begann ein monatelanger Pilgerstrom der Gabunesen mit Wanderkolonnen und Kanus hin zum Spitaldorf Lambarene, um an seinem Grab innezuhalten und Prozessionen beizuwohnen (33'41''). Viele der Pilger waren in Lambarene geboren, behandelt oder geheilt worden, andere wollten diesen Moment einfach nicht verpassen (33'53''). Albert Schweitzer galt auch als "le grand docteur" (33'58'').
[Albert Schweitzer war das grosse Vorbild eines "Arztes ohne Grenzen" für die ganze Welt].
Lambarene: Tod von Albert
                    Schweitzer am 4. September 1965   Lambarene: Begräbnis von Albert
                    Schweitzer 1965   Lambarene: Todeszeremonien von Albert
                    Schweitzer September bis November 1965
Lambarene: Tod von Albert Schweitzer am 4. September 1965 [140] - Lambarene: Begräbnis von Albert Schweitzer 1965 [141] -
Lambarene: Todeszeremonien von Albert Schweitzer September bis November 1965 [142]
Lambarene, das
                    schlichte Grabkreuz von Albert Schweitzer ab
                    September 1965
Lambarene, das schlichte Grabkreuz von Albert Schweitzer ab September 1965 [143]

Stand 2005: Spitaldorf Lambarene
In über 50 Jahren war das Spital von einem Hühnerstall zu einem Dorf mit 72 Häusern und 600 Spitalbetten gewachsen. Das Personal besteht aus 6 Ärzten und 35 Krankenschwestern (34'15''). Heute erreichen viele das Spitaldorf mit dem Auto, andere immer noch traditionell mit einem Kanu (34'25''). Im Spitaldorf gibt es Unterkunft, es wird immer noch mit offener Kochstelle gearbeitet, pro Jahr werden in Lambarene zwischen 6000 und 7000 PatientInnen behandelt (34'40'').
Das Spitaldorf von Lambarene,
                    Luftaufnahme von 2005ca.   Der Wegweiser
                    zum Spitaldorf Lambarene "Hôpital
                    Schweitzer"  
Das Spitaldorf von Lambarene, Luftaufnahme von 2005ca. [144] - Der Wegweiser zum Spitaldorf Lambarene "Hôpital Schweitzer" [145]
Lambarene 2005, Kochen am offenen Feuer   Spitaldorf
                    Lambarene 2005 behandelt 5000 bis 6000 PatientInnen
                    pro Jahr  
Lambarene 2005, Kochen am offenen Feuer [146] - Spitaldorf Lambarene 2005 behandelt 5000 bis 6000 PatientInnen pro Jahr [147]

Stand 2005: Das Albert-Schweitzer-Museum im alten Spitalgebäude
In den alten Spitalgebäuden ist ein Museum eingerichtet, über Albert Schweitzer, seine Philosophie des sozialen Tuns und sein Lebenswerk (34'49''). Tochter Rhena: "Albert hat mir oft erklärt, "Das Spital ist meine Improvisation" (34'56''). Er wusste, dass es eines Tages verschwinden würde. Aber nun ist es nun schon 90 Jahre alt (35'3''). Das ist ja schon ein Wunder. Aber er betonte immer: "Was weitergehen muss, das ist das Gebäude meiner Philosophie mit der Ehrfurcht vor dem Leben." (35'14'')

Lambarene 2005:
                    Das alte Spitalgebäude ist ein
                    Albert-Schweitzer-Museum   Lambarene 2005: Das
                    Museum mit Albert Schweitzers Schlafzimmer   Lambarene 2005: Das Museum
                    mit Briefwechseln und Petroleumlampe
Lambarene 2005: Das alte Spitalgebäude ist ein Albert-Schweitzer-Museum [148] - Lambarene 2005: Das Museum mit Albert Schweitzers Schlafzimmer [149] -
Lambarene 2005: Das Museum mit Briefwechseln und Petroleumlampe [150]
Lambarene 2005: Das
                    Spitaldorf in einer schrägen Luftaufnahme
Lambarene 2005: Das Spitaldorf in einer schrägen Luftaufnahme [151]

Stand 2005: Häuser der Familie Schweitzer in Gunsbach: Konferenzzentrum+Museum
Sprecher: Das Familienhaus der Familie Schweitzer in Gunsbach (Günsbach), wo Albert Einstein aufwuchs, mit dem Familienleben, ist heute (Stand 2005) ein Konferenzzentrum für internationale Aktivitäten und für die Verbreitung von Schweitzers Philosophie (35'31'').

Das Haus, das Albert Schweitzer für Helene und die Tochter Rhena baute, von wo aus er ab 1927 nach jeder Europareise die Nachbarn am Fenster grüsste, ist heute ein Museum und ein Depot seiner Korrespondenz mit Leuten aus der ganzen Welt (35'55'').

Gunsbach,
                    das Albert-Schweitzer-Konferenzzentrum   Gunsbach, das Albert-Schweitzer-Museum
Gunsbach, das Albert-Schweitzer-Konferenzzentrum [152] - Gunsbach, das Albert-Schweitzer-Museum [153]

Stand 2005: Albert-Schweitzer-Institut in Connecticut ("USA")
An der Quinnipiac-Universität [in Hamden im "US"-Bundesstaat Connecticut] wurde ein Albert-Schweitzer-Institut gegründet, das zu einem weltweiten Förderungsinstrument der Ideen von Albert Schweitzer wurde (36'6''). Da sind Kontakte zu Nobelpreisträgern, da sind Studentenlager in andere Länder für humanitäre Missionen in der "Dritten Welt", sowie die Aktivität gegen Atomwaffen und Armut (36'31''). Da wurde z.B. in Nicaragua 2004 eine Schule gebaut (37'0''). Da sieht man doch, dass nicht überall alles selbstverständlich ist (38'15''). Eine solche Einsatzwoche kann die Perspektive für die Welt grundlegend verändern (38'29'').
Hamden
                    (Connecticut), das Albert-Schweitzer-Institut
Hamden (Connecticut), das Albert-Schweitzer-Institut an der Quinnipiac-Universität [154]

Stand 2005: Stimmen über die Pionierleistung von Albert Schweitzer: Idealismus - Ansichten - Karriere in Frankreich geopfert - humaner Mensch

Jimmy Carter: "Die jungen Leute können hier in Idealismus geschult werden, die dann diese Ideen auch in die Praxis umsetzen wollen. Albert Schweitzer ist dafür ein hervorragendes Beispiel (39'5'')."

Tochter Rhena: "Mein Vater wäre sehr glücklich, wenn er dieses Albert-Schweitzer-Institut in Connecticut erleben würde, wie die jungen Menschen seine Ansichten übernehmen, und wie seine Ansichten für sie auch was bedeuten." (39'23'')

Betty Williams, Nordirland, Gründerin der dortigen Friedensbewegung: "Albert Einstein hätte in seiner Heimat eine brillante Karriere hinlegen können, aber er hat alles aufgegeben, um ein Vorbild für eine bessere Menschheit zu sein (39'41''). Und die Arbeit von Albert Schweitzer geht weiter: Das Spitaldorf Lambarene ist da, das Albert-Schweitzer-Institut mit David Ives ist da." (39'59'')

Dr. Oscar Arias, Friedensnobelpreisträger 1987, Ex-Präsident von Costa Rica: "Albert Schweitzer war ein wirklich humaner Mensch, ein wahrer Mensch des Friedens, er wollte eine Welt ohne Gewalt, ohne Drohungen gegen die menschliche Sicherheit, denn seine Philosophie ist nicht einfach nur Ethik, sondern das ist eine Lebensführung (40'21''). Die "Ehrfurcht vor dem Leben" ist ein entscheidender Punkt für die Friedensarbeit und humanen Fortschritt (40'29'')."

Jimmy Carter: "Dieses Abenteuer mit unvorhersehbarem Ausgang zwischen Leuten in Not, die aus anderen Kulturen kamen, ist natürlich NIEMALS ein Opfer [sondern eine der grössten Pionierleistungen auf der ganzen Welt] (40'43''). Das Grösste an diesem Projekt war die Entscheidung, es zu tun - und der Wille, einen Teil der eigenen Existenz in das Leben anderer Menschen zu investieren (40'57'')."

Tochter Rhena: "Vielleicht bringt uns seine Arbeit eines Tages den Weltfrieden (41'15'')."

Eine bessere Welt: Jeder soll ein Lambarene machen
Sprecher: Albert Schweitzers Arbeit war die Grundlage für viele soziale und humanitäre Bewegungen auf der Welt. Er hoffte auch auf die zukünftigen Generationen (41'35''). Albert Schweitzer Zitat: "In jugendlichem Idealismus soll der Mensch die Wahrheit erkennen. Im jugendlichen Idealismus kommt neuer Reichtum zustande, der für nichts auf der Welt eingetauscht werden sollte (41'47''). Albert Schweitzer sagte auch immer wieder: Jeder muss selbst sein eigenes Lambarene finden (41'53''). Albert Schweitzer Zitat:
"Es ist nicht genug, einfach nur dahinzuleben. Es ist nicht genug zu sagen: Ich verdiene doch genug fürs Leben und unterstütze meine Familie. Ich mach doch meine Arbeit alles richtig. Man sollte immer noch etwas mehr tun: Die Orte suchen, wo man noch etwas Gutes tun kann, jeder sollte seinen eigenen Weg finden, um sein eigenes Leben noch wertvoller zu machen (42'17''). Du musst deinem Mitmenschen etwas abgeben, auch wenn es nur kleine Sachen sind, tut für jene etwas, die Hilfe benötigen, dafür wird man nicht bezahlt, sondern es ist einfach ein Privileg, es tun zu dürfen." (42'31'')
Sprecher: Heutzutage machen 1000e Leute auf der ganzen Welt ihre eigenen Improvisationen, machen ihre eigenen Lambarenes, im Grossen wie im Kleinen (42'58'').

Film des Albert-Schweitzer-Instituts 2005, Quinnipiac-Universität (44'15'').


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Quellen
[web01] https://de.wikipedia.org/wiki/Helene_Bresslau
[web02] https://www.courant.com/news/connecticut/hc-xpm-2006-10-05-0610050384-story.html

Fotoquellen
Video: Albert Schweitzer: My Life is My Argument (45'30'')
https://www.youtube.com/watch?v=Wv0tK5VM4Fc - YouTube-Kanal: Quinnipiac University


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