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Merkblatt: Lachtherapie

Lachen ist gesund - so lange es nicht in die Selbstzerstörung führt...

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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gmx Nachrichten

2.3.2011: Humor und Lachen heilt Krankheiten oder verhindert Krankheiten - Glückshormon Serotonin

Mr. Bean, Marx-Brothers, Dick und Doof, lustige Comics und Kinderbücher oder Clowns etc. verbreiten eine positive Energie, die heilend oder präventiv gegen Krankheiten wirkt. Hier ist eine kleine Analyse, wie sich die Kräfte im Körper dabei verhalten:

aus: gmx Nachrichten: Die Mr.-Bean-Therapie; 2.3.2011;
http://www.gmx.net/themen/gesundheit/psychologie/587azy2-mit-humor-lebt-sich-s-gesuender?CUSTOMERNO=21628409&t=de1302414315.1299324498.c52ceef6

<Klamauk und Blödsinn helfen, negative Erlebnisse zu bewältigen und machen den Körper widerstandsfähiger.  Die Marx-Brothers oder Stan & Olli sind manchmal besser als jedes Medikament.


weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/gesundheit/psychologie/587azy2-mit-humor-lebt-sich-s-gesuender#.A1000146

[Spondylarthritis (Entzündung der Wirbelsäulengelenke) mit Komik-Filmen geheilt]

Der Wissenschaftsjournalist Norman Cousins verordnete sich täglich eine Extradosis "Marx Brothers". Systematisch brachte er sich durch lustige Filme oder witzige Bücher zum Lachen. Cousins litt unter Spondylarthritis, einer schmerzhaften Entzündung der Wirbelsäulengelenke. Tatsächlich wirkten die Späße der Komikerbrüder besser als jedes Schmerzmittel - und das ganz ohne Nebenwirkungen. Allmählich ließen die Schmerzen nach, und später sollen durch die regelmäßige Lachkur sogar die Entzündungen verschwunden sein. Cousins lebte mehr als 20 Jahre länger als die Ärzte prognostiziert hatten.

[Die Mechanismen beim Lachen: über 100 Muskeln - mehr Sauerstoff - Stress wird gebremst - Glückshormon Serotonin wird ausgeschüttet]

Herzhaftes Gelächter bringt den ganzen Körper in Wallung. Wer sich vor Lachen schüttelt und nach Luft schnappt, bewegt mehr als hundert Muskeln gleichzeitig - von der Gesichts- bis zur Atemmuskulatur. Außerdem wird deutlich mehr Sauerstoff in die Zellen und Bronchien gepumpt. Gleichzeitig bremst das Lachen die Produktion von Stresshormonen wie Adrenalin und Kortisol und fördert die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin.

Tollpatsch als Schmerzmittel [Beispiel Mr. Bean stärkt das Immunsystem und die Psyche]

Dass Humor tatsächlich widerstandsfähiger macht, zeigt eine Schweizer Studie. Probanden, welche die Tollpatschigkeit des englischen Komikers Mr. Bean besonders lustig fanden, hielten es danach am längsten mit ihrem Arm in einem Eiswasser-Eimer aus. Klamauk und Blödsinn können aber nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch die Psyche stärken. "Humor schafft Distanz und erhöht den Handlungsspielraum, mit dem man auf bestimmte Situationen reagiert", erklärt Prof. Barbara Wild, Leiterin der Arbeitsgruppe Kognitive Neuropsychiatrie der Psychiatrischen Universitätsklinik Tübingen, im NetDoktor.de-Gespräch. Wer also über sich selbst lachen kann, nimmt Stressfallen wie den meckernden Chef oder ein verpatztes Date viel leichter.

Humor ist lernbar [und Depressionen können verschwinden]

Das nützt vor allem psychisch Kranken. Eine Untersuchung an amerikanischen College-Studenten ergab, dass der Schweregrad einer Depression in Zusammenhang mit dem Sinn für Humor steht. Je schwermütiger die jungen Frauen und Männer waren, desto weniger konnten sie mit Komik anfangen. Wild untersucht deshalb, ob Depressive ihre Humordefizite ausgleichen können. "Humor ist eine Charaktereigenschaft, die man lernen kann", sagt die Neurologin und Psychotherapeutin. Lachen heilt zwar keine Depression, aber humorvolle Strategien sind ein gutes Mittel, um aus eingefahrenen Denkschablonen herauszufinden und negative Gedanken im Alltag abzuwehren.

Stille Post und Witze erzählen [Humortraining für Depressive mit Geschicklichkeits- und Kinderspielen - Klinik-Clowns]

Ihre Erkenntnisse setzt sie mittlerweile auch in der Therapie ein. In speziellen Humortrainings erfahren die Teilnehmer zum Beispiel, was Humor ist und welche Fähigkeiten sie dafür brauchen. Sie absolvieren Geschicklichkeits- oder Kinderspiele wie Stille Post, erzählen Witze vor der ganzen Gruppe oder berichten, was die minimalste Leistung des Tages war. "Ein Patient sagte einmal, dies sei das Augenöffnen von heute Morgen gewesen", erzählt Wild. Durch das gemeinsame Lachen lernen die Patienten spielerisch, ihr komisches Talent wiederzuentdecken und als Ressource zu nutzen. Der Ansatz, Patienten zum Lachen zu bringen und dadurch ihr Leid zu lindern, ist nicht neu. Klinik-Clowns, die regelmäßig ihre Späße treiben, sind mittlerweile ein fester Bestandteil vieler Krankenhäuser oder Seniorenheime.

Werkzeug Komik [die "Humorschule" und Blödeln ist für Depressive nur ein Teil der Therapie]

Bislang fehlen verlässliche Untersuchungen über die Wirkung der Humorschule. In einer kleinen Studie mit sechs schwer depressiven Patienten konnten Wild und Team aber nachweisen, dass sich die Stimmung der Probanden nach acht Wochen Humortraining zumindest kurzfristig verbessert hatte und sie das Lachen als Bewältigungsstrategie im Alltag nutzten. "Humor ist aber kein Allheilmittel", betont Wild. Denn manche Menschen sind psychisch so schwer erkrankt, dass sie einfach keinen Zugang zu Komik haben.

Schizophrenen fehlt beispielsweise die Fähigkeit, Dinge im übertragenen Sinne zu sehen. Das ist aber eine wichtige Eigenschaft, um humorvolle Situationen überhaupt zu erkennen. "Diese Leute in ein Humortraining zu schicken, bringt gar nichts", sagt die Expertin. Die Fähigkeit zum Blödeln sei auch kein Ersatz für konventionelle Behandlungen. "Der Sinn für Komik ist ein Werkzeug, das man dem Patienten zusätzlich an die Hand geben kann", rät sie.

Dass Humor - als Prophylaxe eingesetzt - gesunde Menschen vor psychischen Erkrankungen schützen kann, glaubt die Seelenexpertin nicht. "Krank wird ein Mensch, wenn er die Veranlagung dazu hat. Aber Humor hilft, negative Ereignisse besser zu verarbeiten", sagt Wild.


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Zum Originalartikel bei Netdoktor.de>

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Der
                    Standard online, Logo

21.6.2012: Lachen hat positive Wirkung: <Lachen bringt den Körper auf Trab> - Muskeltraining für bis zu 300 Muskeln - Sauerstoffversorgung des Gehirns steigt, Herz schlägt langsamer, Blutdruck sinkt, Immunabwehr wird gestärkt, Verdauung angeregt - Skelettmuskulatur wird entspannt - Glückshormone und schmerzstillende Substanzen werden produziert - Stresshormone sinken ab - Lungenfunktion und Durchblutung verbessern sich - Diabetespatienten, Schmerzpatienten und Lungenpatienten verbessern Symptome

aus: Der Standard online; 21.6.2012;
http://derstandard.at/1339638528646/Gelotologie-Lachen-bringt-den-Koerper-auf-Trab

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<Humorvolle Menschen gehen stressfrei durch das Leben.

Humor und Heiterkeit fördern die Gesundheit - Wissenschaftlich bestätigt ist der Einfluss des Lachens auf die Schmerzwahrnehmung.

Regensburg - Lachen halbiert das Herzinfarktrisiko, ermittelten US-Mediziner kürzlich in einer Studie. Und auch immer mehr andere wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen die alte Weisheit: Lachen hält gesund.

Wer lacht, setzt im Körper eine ganze Menge in Bewegung: Bis zu 300 verschiedene Muskeln sind beim Lachen in Aktion. Die Sauerstoffversorgung des Gehirns steigt, das Herz schlägt langsamer und der Blutdruck sinkt. Winfried Häuser, leitender Facharzt für Psychotherapeutische Medizin am Klinikum Saarbrücken, berichtet über Studien, die bestätigen, dass Lachen auch die Immunabwehr stärkt und die Verdauung anregt. Herzhaftes Lachen hilft, die Skelettmuskulatur zu entspannen und regt den Körper an, Glückshormone und schmerzstillende körpereigene Substanzen zu produzieren, betont Häuser. Gleichzeitig sinke die Konzentration von Stresshormonen im Blut.

Der Volksmund weiß es schon lange: "Lachen macht gutes Blut", sagen die Italiener und in Indien heißt es: "Der beste Doktor ist das Lachen"."Jedes Mal, wenn ein Mensch lacht, fügt er seinem Leben ein paar Tage hinzu", formulierte einst der Schriftsteller Curzio Malaparte. Inzwischen sind auch viele Mediziner seiner Meinung, berichtet Der deutsche Online-Reportagedienst obx-medizindirekt.

Stressfrei durchs Leben

Seit rund 40 Jahren beschäftigt sich die Gelotologie mit den Zusammenhängen zwischen Heiterkeit und Gesundheit. Lach-Mediziner haben seitdem eine Vielzahl von wissenschaftlichen Belegen für die positiven Wirkungen des Lachens auf die Gesundheit gefunden.

Fakt ist: Humorvolle Menschen gehen stressfreier durchs Leben als diejenigen mit wenig Sinn für Heiterkeit. Lachen ist ein wichtiges Gegengewicht zur Anspannung, die uns im Alltag begegnet. Sinkt die Spannung durch das Lachen, sinkt auch der Anteil an Stresshormonen im Organismus. Das Immunsystem kann wieder effizient arbeiten.

Therapeutische Funktion

Beim Lachen klettert der Puls nach oben und die Lungenfunktion und Durchblutung verbessert sich. Herzhaftes Lachen bringt den gesamten Körper auf Trab. Für viele Krankheiten könnte sich Lachen als "Zusatztherapie" eignen.

Immunologen der Loma Linda University in den USA haben herausgefunden, dass Diabetiker durch häufiges Lachen unter anderem ihre Cholesterin- und Entzündungswerte verbesserten und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen sank.

Lachforschung in den Kinderschuhen

Endgültig erforscht ist die gesundheitsfördernde Wirkung des Lachens noch nicht. "Auf wissenschaftlicher Basis gibt es dafür erst wenige Belege", sagt Willibald Ruch, der am Psychologischen Institut der Universität Zürich lehrt. Er ist Mitherausgeber des "International Journal of Humor Research" und befasst sich neben den verschiedenen Aspekten des Humors auch mit anderen Themen der "positiven Psychologie". "Man muss der Forschung mehr Zeit geben", betont er.

Empirisch abgesichert sei heute vor allem auch der Einfluss des Lachens auf die Schmerzwahrnehmung. Lachen hilft, körperliche Schmerzen leichter zu ertragen. Ruch selbst hat dazu eine umfangreiche Studie mit COPD-Patienten durchgeführt, bei denen das regelmäßige Lachen die Funktionsfähigkeit der Lungen verbesserte. (red, derStandard.at, 21.6.2012)

Weiterlesen: 

Ihre Medizin ist der Humor>

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n-tv online, Logo

17.10.2012: Lachen ist "sozialer Klebstoff" - lachen "verbindet": Kinder 400 Mal täglich, Erwachsene 15 Mal im Durchschnitt

aus: n-tv online: Kinder wissen es besser: Lachen ist "sozialer Klebstoff"; 17.10.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Lachen-ist-sozialer-Klebstoff-article7497051.html

<Kinder sind albern, Kinder machen Quatsch, sie lassen sich kitzeln, bis sie sich vor Lachen beinahe in die Hose machen. Dann werden die Kinder groß, und während sie einst 400 Mal am Tag lachten, bringen sie es als Erwachsene nur noch auf 15 Mal. Dabei ist Lachen so gesund. Und es verbindet.

Kinder sind wahre Humor-Experten. Kabarettist und Mediziner Eckart von Hirschhausen sagte einmal: "Kinder lachen 400 Mal am Tag, Erwachsene 12 Mal und Tote gar nicht. Sogar der Laie erkennt da eine Tendenz". Und das zeigt schon, was Eltern von ihren Kindern lernen können: die ungezwungene, unkomplizierte Art Dinge zu betrachten und die Fähigkeit, über die kleinen Dinge des Lebens zu lachen.

"Kinder helfen ihren Eltern, den eigenen Humor zu pflegen, weil sie den alltäglichen Dingen eher Humor entlocken", sagt Eva Ullmann, Gründerin des Deutschen Institutes für Humor. Daher sollte für die Eltern einmal mehr die Devise gelten, den Satz "Jetzt hör doch mal auf mit dem Quatsch" zu unterdrücken und den Perspektivwechsel zu genießen. Mit der Pflege des eigenen Humors stärken Eltern bei sich und ihren Kindern eine gute Eigenschaft, Dinge des alltäglichen Lebens zu bewältigen. Ob in Freundschaften und Erfolgen oder bei Konflikten und Misserfolgen: Humor zahlt sich aus. Er ist ein wichtiges Ventil, selbst wenn es darum geht, Aggressionen umzuleiten. Mit Humor können Eltern ihren Kindern einen Schutzraum bieten; die Leichtigkeit verlieren Kinder früh genug.

Lächeln ist eine wichtige soziale Kompetenz, die wie eine Art Universalsprache innerhalb der Familie fungiert. "Humor und Lachen verbindet und festigt die Familienbande", findet auch Ullmann. Denn gemeinsam zu lachen, schweißt zusammen - ob beim Erzählen lustiger Geschichten und Erinnerungen oder eines Ereignisses, das nur die Familienmitglieder kennen. "Dabei ist für Eltern wichtig, dass sie mit Humor Kinder auch 'gut dastehen lassen', also ihre Kinder loben können", sagt Ullmann. Dazu gehört, sie zu Superhelden zu machen oder auch sich selbst und die Kinder an der Nase herumzuführen und sie damit in Selbstironie zu stärken. Auch Kritik lässt sich auf humorvolle Weise leichter vermitteln. Die Unterscheidung, wann Humor verletzend ist und wann er inspiriert, können Kinder wiederum gut von ihren Eltern lernen.

Lachen macht Kinder stark

Lachen und Humor gehören zum menschlichen Wesen und sind damit auch Teil der kindlichen Entwicklung. "Humor trainiert Kreativität und Ideenreichtum", weiß Ullmann. Was ein Kind zum Lachen bringt, ist je nach Alter verschieden: Das Baby reagiert auf Berührungen mit einem Lächeln, ebenso zur Begrüßung der Eltern. Die kognitiven Fähigkeiten für Humor entwickeln sich im Alter von ein bis zwei Jahren. Dinge, die nicht zusammenpassen, finden Kinder schon früh lustig: die Socke auf dem Kopf etwa oder eine Kuh, die miaut. Kinder sind dann zunehmend in der Lage, Widersprüche zu erkennen und die Perspektive zu wechseln. Generell finden sie es witzig, wenn sich etwas anders verhält als erwartet.

Wenn das Kind in die Schule kommt, hat es Spaß an Scherzfragen und Rätseln. Ironie verstehen Kinder in der Regel erst ab dem zehnten Lebensjahr. Wenn in Familien aber häufiger ein ironischer Ton angeschlagen wird, können Kinder ihn auch schon früher lernen.

Quatsch zu machen muss man Kindern nicht extra beibringen. Und genauso wenig kann man es ihnen abgewöhnen. Daher sollten Eltern Humor als Fähigkeit betrachten - wie eben viele andere Dinge, auf die man in der Erziehung Wert legt.>

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Spiegel online, Logo

11.4.2014: <Humor in der Psychotherapie: Die Heilkraft des Lachens>

aus: Spiegel online; 11.4.2014;
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/humor-in-der-psychotherapie-so-wirken-witze-bei-depressionen-und-co-a-954213.html

<Von Jana Hauschild

Ängste, düstere Gedanken, Wut: Psychotherapie wirkt wie ein durchweg trübsinniges Unterfangen. Dabei kann ein kleiner Scherz, eine witzige Anekdote oder zarte Ironie ebenso heilsam sein wie ernste Worte.

Lachen ist die beste Medizin. Wie heilsam und effektiv die Wirkung von Humor tatsächlich sein kann, entdecken inzwischen auch Psychotherapeuten und Psychiater. Ob Depressionen oder Ängste: Eine positive, humorvolle Haltung kann in der Psychotherapie viele Vorteile bringen.

Studien zeigen zum Beispiel, dass witzige Cartoons depressionstypisches Grübeln unterbrechen können. Sie entziehen dem Gehirn schlicht die Kapazität dazu, da die Energie in die Verarbeitung des Witzbildchens fließt. Ähnlich eindrücklich ist das Ergebnis eines Schweizer Experiments: Schon eine Folge der britischen Comedy-Sendung "Mr. Bean" genügt, um Schmerzen zu verringern. Die Versuchspersonen sollten ihre Hand für längere Zeit in Eiswasser tauchen. Wer dem Briten vorher beim Blödeln zusah, empfand die Kälte an der Hand anschließend als deutlich weniger schmerzhaft.

Barbara Wild kennt diese Studienergebnisse. In den Sitzungen in ihrer Tübinger Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie versucht sie deshalb, ironischen Bemerkungen oder ulkigen Momenten Raum zu geben. Aber nicht auf Biegen und Brechen. "Ich möchte meine Patienten nicht bespaßen", sagt Wild, die das Buch "Humor in der Psychotherapie" herausgegeben hat. "Ich lasse vielmehr zu, dass Humor zur menschlichen Interaktion dazugehört - auch in diesem ernsten Setting."

Spinne im Ballettrock

Wie gut sich mit der Humorbrille so manches Problem lösen lässt, erlebt Wild immer wieder. Spinnenphobikern etwa helfe es tatsächlich, sich das Tier in einem ulkigen Kostüm wie einem Ballettrock vorzustellen. Einer anderen Patientin konnte sie ebenfalls mit einem humorvollen Perspektivwechsel helfen: Alle vier Wochen kam deren Chef persönlich im Büro vorbei und kontrollierte dabei jedes Mal penibel ihre Arbeit. Für die Patientin eine sehr belastende Situation. "Alle vier Wochen? Das ist ja wie eine Monatsblutung", sagte Wild. In der nächsten Sitzung erzählte die Patientin schließlich amüsiert: "Frau Wild, ich hatte diese Woche wieder meine Tage." Ihr Chef, erklärte sie, sei jetzt nicht mehr ein unterdrückender Kontrollfreak, sondern nur noch ein notwendiges Übel.

Wer den Schalk im Nacken hat, ist vor psychischen Krisen auch oft besser geschützt. Zwar erlebten Menschen mit Witz ebenso viele belastende Situationen wie weniger humorvolle Personen. "Humor zu haben, rettet nicht vor negativen Lebensereignissen", sagt Wild. "Aber er hilft bei deren Bewältigung." Die Art, wie humorvolle Menschen mit Stress umgehen, sei offenbar gesünder.

Tatsächlich konnten Düsseldorfer Forscher in einer Studie zeigen: Menschen, die schlimme Erfahrungen gemacht haben, aber zugleich heiter und gelassener als griesgrämige Menschen mit ebenso vielen Schicksalsschlägen bleiben, haben weniger körperliche Beschwerden.

Humor aber ist nicht gleich Humor. In der Psychotherapie kommt es darauf an, auf welche Art jemand witzig ist. Sie offenbart viel darüber, wie eine Person sich selbst sieht und bewertet. Manche Menschen malen mit Witz die Welt etwas bunter und wollen schlicht amüsieren. Andere werten sich in lustig gemeinten Einwürfen selbst ab oder verletzen andere.

Humor, der von Problemen ablenkt

Wild erkennt die verschiedenen Stile von Humor. Sagt der Patient etwa "Ich bin so ein Dummchen" und kichert dabei verlegen, sei das Anlass, einzuschreiten. Auch eine komische Bemerkung, die vom eigentlichen Problem ablenkt, lässt die Therapeutin aufhorchen. "In der Therapie sollte man genau darauf achten, welche Bemerkungen fallen", sagt Wild. Damit könne man schließlich arbeiten und negativen Humor in die positive Richtung treiben.

Der US-amerikanische Psychologe Paul McGhee hat ein Training entwickelt, mit dem Heiterkeit zur Gewohnheit werden soll. Das Ziel: "In einem Moment, in dem lauter negative Dinge passieren, positive Gefühle aus dem Boden zu stampfen." In Gruppenkursen lehrt McGhee sieben Regeln (siehe Kasten), wie Humor Teil des Alltags werden kann. Cartoons, lustige Anekdoten, Rollenspiele und Bewegungsübungen helfen dabei.

HUMORTRAINING NACH McGHEE
Paul McGhee, Erfinder des Humortrainings, empfiehlt, mindestens zwei Wochen lang die Gewohnheiten zu einzuüben. Erst dann seien sie gefestigt, sagt der Psychologe.

- Umgeben Sie sich mit Humor.
- Kultivieren Sie eine spielerische Haltung.
- Lachen Sie öfter und herzhafter.
- Finden Sie Ihren eigenen Sprachwitz.
- Suchen Sie den Humor im Alltag.
- Finden Sie den Humor auch in stressigen Situationen.
- Nehmen Sie sich nicht so ernst, lachen Sie über sich selbst.

Mit Erfolg: Die Teilnehmer einer Studie konnten nach dem Kurs in stressigen Situationen nicht nur öfter gelassen schmunzeln. Sie berichteten auch über eine allgemein bessere Stimmung und weniger depressive Symptome. Auch in Deutschland wurde das Humortraining vor kurzem erstmals auf einer psychiatrischen Station ausprobiert: Sechs Menschen mit Depression nahmen an dem achtwöchigen Kurs teil. Gleichzeitig erhielten sie die übliche Behandlung.

Zwar besserte sich ihre Depression durch das Training nicht. Gleichwohl berichteten die Patienten, dass es ihnen half, in schwierigen Situationen öfter humorvolle Gedanken zu haben. Zudem schweißte das Training die Teilnehmer zusammen: Auch außerhalb des Kurses trafen sie sich nun, um an einer Pinnwand weitere Cartoons und Sprüche zu sammeln - und gemeinsam darüber zu lachen.>


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